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23.02.2014, 13:07

Norwin

Ich sah das Problem und nickte: "Klar." Meine Händen umfassten den Griff, vorsichtig kippte ich sie ein wenig nach Hinten und mit den Räder wanderte ich langsam die Treppenstufen hinunter. Meine Arme waren angespannt, doch da ich viel Sport machte, bereitete mir das hier keinen Problem. Sicher unten angekommen, setzte ich den Rollstuhl wieder richtig ab und öffnete für sie die Tür. Sonne schien hinein, sodass der Boden fast spiegelte. Scheinbar putzte hier Jemand jeden Tag. "Wenn Sie nichts dagegen haben, würde ich gerne für Sie eine Rampe bauen", ich sah sie an.


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23.02.2014, 13:30

Jessica
Ich wurde promt etwas rot.
"Das müssen Sie doch nicht machen.", sagte ich etwas verlegen und sah zuerst auf meine Hände, dann wieder zu ihm nach oben.
Dass er scheinbar dermaßen gut trainiert war, machte die Sache nicht gerade unkomplizierter. Er war dermaßen attraktiv, dass ich mein neuerdings nicht mehr im Ansatz vorhandenes Selbstwertgefühl immer kleiner wurde. Ohne Rollstuhl war ich sogar nicht ganz hässlich. Der normale Durchschnittstyp eben. Dass meine beste Freundin unbedingt so aussehen wollte wie ich ignorierte ich immer gewissenhaft. Als Krüppel besaß man keinerlei Schönheit mehr.
~ Nichts ist so gewöhnlich wie der Wunsch bemerkenswert zu sein ~

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23.02.2014, 19:00

Norwin

"Möchte ich aber, Morgen werde ich damit beginnen", meinte ich voller Tatendrang: "Aber ich werde sicherlich Jemanden brauchen, der Fachwissen von einem solchen Bau hat, aber da kenne ich bereits Jemanden. Wäre es in Ordnung wenn er mich ein wenig unterstützt?" Wir waren jetzt draußen, zum Glück war der Weg gepflastert und ebenmäßig, sodass sie keine Schwierigkeiten bekam.


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23.02.2014, 19:22

Jessica
"Das ist doch kein Problem. Ich hätte sonst wieder meinen besten Freund fragen müssen. Danke, dass du das alles für mich machst.", sagte ich noch immer etwas überrascht. Ich freute mich natürlich wirklich sehr darüber, deshalb lächelte ich ihn dankbar an.
"Ich mache auch Essen und sowas für euch.", schlug ich vor und rollte das erste Mal seit einem Monat freiwillig durch die Straßen. Plötzlich kam ein kleines Mädchen auf mich zugerannt.
"Tante?! Bist du Jessica? Die Eisläuferin? Bist du das wirklich! Du bist ja sooo toll! Und du wirst ganz schnell gesund ja? Wenn ich groß bin, will ich genau so laufen können wie du!", strahlte mich die Kleine an und ließ ihre Zahnlücke sehen. Ich lächelte sie liebevoll an. Weil ich sie so süß fand, setzte ich sie kurz auf meinen Schoß.
"Wie heißt du denn?", fragte ich sie lächelnd.
"Anna!", grinste sie und drückte mich.
"Also gut Anna. Wie wäre es, wenn wir ein Foto machen und ich es dir unterschreibe? Wenn ich wieder gesund bin, können wir ja mal zusammen laufen.", schlug ich vor und strich ihr kurz durch das blonde, dünne Haar.
"Auja!! Mama Mama Mama! Foto machen!", und wir grinsten in die Kamera. Wie versprochen unterschrieb ich und ließ mir ihre Nummer geben. Selbst wenn ich nicht laufen könnte. Irgendwie war die Kleine so goldig, dass ich ihr eine Freude machen wollte.
~ Nichts ist so gewöhnlich wie der Wunsch bemerkenswert zu sein ~

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23.02.2014, 19:29

Norwin

"Dafür doch nicht, aber mit den Essen klingt es gut", lächelte ich und hatte natürlich gemerkt, dass sie mich geduzt hatte, was aber mich nicht störte. Das Siezen wirkte sowieso so förmlich und ziemlich distanzierend. Dann beobachtete ich sie und der Kleine, das Bild hatte etwas Rührendes und sie schien mit Kinder umgehen zu können. Nach dem Foto gingen wir weiter, ich hatte ihrem Tempo angepasst und meine Händen waren wie immer lässig in den Hosentaschen. Wir kamen unseren Ziel näher, doch da mussten wir an eine Gruppe von Jugendliche vorbeigehen. Da rief aufeinmal eine von Ihnen: "Guten Tag Tante Krüppel." Die Anderen lachten.


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23.02.2014, 19:37

Jessica
Dieser ... Pöbel!
"Selbstgespräche können Therapiert werden du Einzeller!", rief ich und ließ mich nicht von seinen Worten berühren. Okay, er hatte ja eh Recht. Ich war ein Krüppel! Und das machte mich ziemlich wütend. Trotzdem lachten seine Freunde über meinen Konter.
"Du wurdest gerade voll gedisst Alter!", lachte einer mit einem ziemlich hässlichen Gesicht. So schnell es ging fuhr ich in den Wald. Ich war so sauer! Auf mich selbst. Warum hatte ich mich auf diesem beschissenen Spaziergang eingelassen?! Ich hätte wissen müssen, dass das nicht gut ausgehen konnte.
~ Nichts ist so gewöhnlich wie der Wunsch bemerkenswert zu sein ~

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23.02.2014, 19:45

Norwin

Ich blieb zurück und ging betont ruhig auf den Großmaul zu bis ich direkt vor ihn stand und hinunterblicken musste. "Ey Alter, du sperrst mir die Sicht", ließ er den Coolen heraushängen. Meine Arme lagen an den Seiten, die Fingern Richtung Boden gerichtet, aber die Muskeln waren angespannt und der Oberkörper aufrecht, ein gebeugter mit geballten Fäusten würde aggressiv provozierend wirken. Mit meinem Blick durchbohrte ich ihn, rammte gegen die unsichtbaren Mauer und hatte Einblick in seiner mickrige Seele, die nur versuchte sich vor seine Leute aufzuplustern: "Hör zu kleiner Scheißer, noch so einen Spruch und du wirst die Lektion deines Lebens kennenlernen, die gar nicht schmecken wird." Dann ging ich und ließ die Gruppe hinter mir. Ich fand Jessica unter einem schattigen Baum und ließ mich neben ihr auf dem Boden fallen: "Zigarette?"


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23.02.2014, 19:52

Jessica
"Danke, nein. Ich rauche nicht.Das eben.. Deshalb bin ich nie rausgegangen. Aber weißt du was das Schlimmste ist? Dass sie Recht haben.", sage ich niedergeschlagen.
"Trotzdem ist es sehr lieb, dass du mich so verteidigt hast. Auch wenn das wahrscheinlich eigentlich dein Job ist..",murmle ich und lehne mich erschöpft durch die Anstrengung meiner Arme zurück.
~ Nichts ist so gewöhnlich wie der Wunsch bemerkenswert zu sein ~

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23.02.2014, 20:03

Norwin

"Ist auch gesünder, ich tu's nur gelegentlich", ich lehnte mich an den Baum und schaute zu ihr hoch, sie wirkte erschöpft: "Nein, sie haben nicht Recht. Du bist kein Krüppel, du bist ein Mensch mit Persönlichkeiten und Emotionen, du hast zwar eine Beeinträchtigung, aber Krüppel bist du deshalb nicht. Es gibt in der Welt leider jede Menge Vollidioten, die jeden Grund suchen Jemanden zu beleidigen, um sich ganz toll zu fühlen, dabei sind sie nur einfach erbärmlich und in Wirklichkeit sieht es in ihnen verdammt mickrig aus. Ich habe das nicht getan, weil es mein Job ist. Ich habe das getan, weil sie geglaubt hatten sie hätten das Recht Jemanden einfach zu dissen zu dürfen." Mein Blick war ernst.


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23.02.2014, 20:11

Jessica
"Schau mich doch mal an! Ich kann überhaupt nichts mehr machen, mein Leben bestand daraus Eiskunstlaufen zu machen. Ich konnte den ganzen Tag an nichts anderes mehr denken. Und jetzt fühle ich mich wie eine Kakarlake in einem Rollstuhl!", sage ich immer wütender auf mich selbst. Ich stemmte mich aus diesem beschissenen Rollstuhl und hopste so gut es ging auf einem Bein weiter weg und lehnte mich an einen Baum, damit er nicht sah, dass ich anfangen musste zu weinen.
~ Nichts ist so gewöhnlich wie der Wunsch bemerkenswert zu sein ~

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23.02.2014, 20:19

Norwin

Ich sah ihr nach, ich wusste, dass sie jetzt weinte und ließ sie in Ruhe. Nachdenklich starrte ich in den Himmel, ich musste sie überzeugen, dass sie kein Kakerlake war. Doch wie sollte ich das anstellen? Sie musste irgendwie wieder ihren Selbstbewusstsein zurückerlangen und vor Allem mehr Vertrauen zu sich selbst haben. Mir würde was einfallen, das war ich mir sicher. Aber eins nach dem Anderen, lieber kleine Schritte machen, als ganz Große. Die ersten Schritten wären die Therapie in Wasser, Rampe und mehr regelmäßigen Spaziergänge. Ich stand auf: "Möchtest du zurück, Jessica?"


52

23.02.2014, 20:23

Jessica
Ich nickte beklommen, wusste aber nicht, wie ich wieder in den Rollstuhl kommen sollte. Um mich nicht zu blamieren, hopste ich so gut es ging zurück, stolperte allerdings über einen Kiefernzapfen. Erschrocken quiekte ich leise auf und fiel wie ein nasser Sack auf den Boden. Naja.. Vielleicht etwas eleganter. Trotzdem war das peinlich.
"Ich glaube ich schaff den Weg nicht allein zurück.", sagte ich frustiert und krallte meine Finger vor Wut in die Erde.
~ Nichts ist so gewöhnlich wie der Wunsch bemerkenswert zu sein ~

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23.02.2014, 20:29

Norwin

Ich sagte darauf nichts, stattdessen ging ich zu ihr und hob sie auf meine Arme. Sie war nicht schwer, ich drückte sie an meinem Brustkorb. In mir hatte immer schon einen Beschützerinstinkt geschlummert und bis noch heute war sie da. Plötzlich nahm ich ihren Duft wahr, sie roch erfrischend und ihr Parfüm bildete sich mit den milden weiblichen Eigenduft zu etwas Exotisches. Vorsichtig und sanft setzte ich Jessica auf dem Rollstuhl und sah in ihre Augen: "Du wirst das packen und du bist nicht mehr alleine." Dann erhob ich mich.


54

23.02.2014, 20:36

Jessica
Als er mir so nahe war, musste ich mich ziemlich beherrschen mich nicht einfach total an ihn zu lehnen. Und er roch so gut! Außerdem... fühlte ich mich komisch sicher, beschützt, so... als ob mir keiner irgendwas antun könnte, solange er da war. Es fühlte sich fast kalt an, als ich wieder in meinem Rollstuhl saß. Ich sah noch etwas benebelt nach oben zu ihm und verstand nicht einmal richtig, was er sagte. Mein Blut rauschte mir in den Ohren.
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23.02.2014, 20:40

Norwin

Scheinbar nahm sie das stumm zur Kenntnis oder sie dachte noch im Stillen darüber nach, ich fragte mich, wie es in ihrem Kopf ausschaute, ich hatte nur ein paar Einzelheiten von ihr sehen können und dann wusste ich es, was ich heute Abend tun werde. "Erzähl was von dir, was hattest du noch so getan, außer Eislaufen?", ich war ehrlich neugierig und wir verließen den Wald. Ich wollte sie ein bisschen näher kennenlernen.


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23.02.2014, 20:46

Jessica
"Eigentlich ist Eislaufen mein Leben, aber ich male gerne oder.. lese. Und ich liebe es zu kochen. Sonst gibt es da nicht gerade viel interessantes über mich. Ich bin eben.. Durchschnittstyp. Erzählst du mir auch was von dir?", fragte ich ihn und überlegte, wann er wohl wieder gehen müsste. Das, was ich mir eindeutig nicht eingestehen wollte war, dass ich überhaupt nicht wollte, dass er ging.
~ Nichts ist so gewöhnlich wie der Wunsch bemerkenswert zu sein ~

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23.02.2014, 20:52

Norwin

Aufmerksam hörte ich ihr zu, sie mochte also Kunst und Kochen. "Ich bin auch ein Durchschnittstyp, ich mache viel Sport in meiner Freizeit, am Liebsten surfe ich auf dem Meer und ansonsten suche immer nach interessante Unternehmungen. Ich koche übrigens auch gerne, da weiß man Wenigsten, was in dem Topf kommt", erzählte ich ihr bereitwillig und sah bereits das Gebäude ihrer Wohnung. Ich entdeckte auch einen Eisstand: "Wollen wir kurz einen Zwischenstopp machen?" Ich deutete auf dem Eisstand.


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23.02.2014, 20:56

Jessica
"Du und Durchschnittstyp.",schnaubte ich belustigt, stimmte aber gerne auf den Zwischenstop ein. Es war sowieso mein Lieblingseisladen.
"Jessica, Bella! Wie geht es dir?", begrüßte mich Paolo erfreut.
"Hallo Paolo. Gut und dir? Wie geht es deiner Frau?", fragte ich interessiert.
"Ach Bella, mal so, mal so. Hallo.", begrüßte er Norwin und sah mich anzüglich an.
"Dein neuer Freund? Der Erste Vernüftige!", grinste er mich an und ich sah ihn etwas mahnend an.
"Eis, Paolo, Eis.", sagte ich lächelnd.
~ Nichts ist so gewöhnlich wie der Wunsch bemerkenswert zu sein ~

59

23.02.2014, 21:02

Norwin

Ich zog bei ihrem Kommentar ein Augenbraue hoch und folgte ihr in den Eisladen. Ich musterte neutral Paolo, machte gleich eine grobe Einschätzung über seinem Profil und der anzüglicher Blick gefiel mir nicht, immerhin wurde seine Frau in dem Satz erwähnt und dieser Blick war nicht wirklich jugendfrei. Aber in diesem Bereich wurde ich schon von meine Freunden als "spießig" abgestempelt. Dann horchte ich auf, als der Typ den letzen Satz fallen lies. Es klang danach, als wäre sie in der Vergangenheit oft an falsche Männer geratet. Aber vielleicht meinte er auch was Anderes. "Guten Tag auch", grüßte ich ihn und schaute kurz in die Karte, um zu sehen was für Angebote es gab.


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23.02.2014, 21:09

Jessica
"Ich nehme meinen Lieblingseisbecher Paolo.",sagte ich.
"Soll ich ihn jetzt endlich mal für 2 machen, so wie es sich gehört?", fragte Paolo grinsend und warf Norwin einen kurzen Blick zu. Paolo war etwas... anders. Aber ich mochte ihn trotzdem. Er hatte ich schon gekannt, als meine Mutter noch gelebt hatte. Bevor mein Vater Alkoholiker wurde. Auch wenn Paolo wirklich herzlich wenig feingefühl hatte.
"Paolo!", ermahnte ich ihn seufzend. Mit einem leicht genervten Blick sah ich ihn an.
"Bella. Das ist ein Becher für 2 Personen und ich zähle 2.", grinste er entschuldigend. Ich sah ihn ziemlich böse an.
~ Nichts ist so gewöhnlich wie der Wunsch bemerkenswert zu sein ~