Alej


"So genau wollte ich es nun doch nicht wissen", mein Mundwinkel zuckte leicht belustigt und schlussfolgerte: "Vielleicht war es wirklich für sie ein anstrengender Tag gewesen. Sowas steckt man ja nicht einfach leicht weg, jedenfalls bei den Frauen." Ich bestellte zusätzlich das Getränk für Leo. "Gut, in 10 Minuten sind unsere Bestellungen da", ich ließ mich auf meinem Bett gegenüber ihn nieder. "Aber weiß du, du bist nicht der Einzige, der momentan die Frauen nicht versteht, also teilen wir es gemeinsam", wollte ich ihn ein wenig aufmuntern.

Layla


"Ist es etwa verboten ruhig zu sein? Manchmal habe ich solche Tage und außerdem war der Tag ziemlich aufregend gewesen, den ich verarbeiten muss. Um Isis brauchst du keine Sorgen zu machen. Ich will jetzt wirklich schlafen gehen, gute Nacht", ich kehrte ihr den Rücken zu. Natürlich, ihr ging es eh immer nur die Götter, ihr war es egal, was mit uns seelischen Menschen geschah, sie waren doch nur für sie Plagegeistern. Armer Alej, er tat mir leid. Mir war nicht entgangen, wie er manchmal sie anschaute. Mit einem Mal vermisste ich meine beste Freundin, mit der ich über Alles reden konnte.

Alej


Ich zuckte die Schulter: "Ich weiß es auch nicht so genau, sie zieht mich einfach an...sie ist so anders, faszinierend und wunderschön." Ich grinste schief und fuhr mit der Hand durch das Haar, aber dann seufzte ich schwer: "Aber es ist kompliziert, Re war immerhin sozusagen ihr Vater gewesen und ich glaube nicht, dass an sie mich interessiert ist."

Layla


Ich riss meine Tür auf und sagte laut wütend: "Zicke? Du nennst mich Zicke, du Miezekätzchen? Was glaubst du wer du bist? Als ob dich einen Scheiß interessiert, wie es mir persönlich geht. Dich interessiert es nur die Götter, die in uns ruhen. Menschen sind für dich doch lästige Hindernisse! Also erwarte nicht von mir offene Arme und dass ich dir vertraue." Ich knallte die Tür zu, sodass das Fenster leise klirrte. Ich packte nach meine Klamotten, ließ Wasser in die Wanne laufen und schrubbte wie eine Verrückte mit Seife meine Klamotten sauber.

Alej


"Hm", machte ich nur und da kam schon Nesrin rein, ich erhob mich: "Und, wie geht es ihr?" An der Tür klopfte es, ich ging ran und nahm die Bestellung ab, gab den Jungen Trinkgeld. Nesrin gab ich die Milch, Leo das Getränk und ich stürzte mich auf das Essen und Wasser. Das tat meinem Magen gut.

Layla


Meine Händen waren gerötete, ich hatte die Klamotten über die Dusche aufgehängt und saß erschöpft im Badezimmer auf den Fliesen. War ich wirklich eine große Zicke? Ich ließ die Schultern hängen und musste an den damaligen Streit mit Leo denken. Ich schluckte. Was war bloß nur aus mir geworden....Völlig überfordert starrte ich die Wand an. Dachte an die Erinnerung, an ihre Kraft und musste gestehen, dass ich einfach nur Angst hatte. Und jetzt war ich tatsächlich alleine. Ich konnte mein lautes Herzschlagen hören.

Alej


Und da war Leo schon weg, als Nesrin mit dieser Antwort kam, ich musste darüber leicht lächeln. "Zuerst möchte ich duschen gehen, ich fühle mich schmutzig und stinkig", lachte ich leise, erhob mich und ging unter die Dusche. Nach der Dusche ging ich nur in Boxershort wieder ins Zimmer, kletterte auf das Bett und legte mich hin, meine Arme verschränkten sich unter dem Kopf. "Hatte Re eine Gefährtin gehabt?", fragte ich neugierig.

Layla


Ich zuckte zusammen, als es an der Tür klopfte und ich hörte seine Stimme, sofort sprang ich auf die Füße, lief zur Tür hin und riss sie weit auf. "Komm rein", zögernd lächelte ich ihn an, ich wusste nicht, was Nesrin erzählt hatte und biss auf die Unterlippe.

Alej


"Weil es mich interessiert, wie Re war. Ob er Jemanden hatte oder ob er wirklich mehr einsam war, wie es in den Geschichten klingt. Ich bin zum Beispiel eher ein geselliger Mensch, ich würde Probleme mit der Einsamkeit bekommen", antwortete ich ihr ehrlich.

Layla


Überrascht quietschte ich auf und starrte ihn völlig perplex an, meine Augen wanderten kurz zu dem Getränk und dann erschauderte ich, als er meinen Hals küsste. Meine Fingern glitten sehnsüchtig über seinem Brustkorb hoch zu seinem Gesicht und strichen über seinem Bart, ich mochte es irgendwie ihn unter meine Fingerspitzen zu spüren. "Isis wird stärker", sagte ich leise: "Sie hatte heute eine etwas intime Erinnerung gehabt und es hatte sich so real angefühlt,als wäre es meine Eigene gewesen. Und...das macht mir etwas Angst."

Gehe off, gute Nacht

Alej


Ich nickte langsam, aber ich würde gerne wissen, ob er auch Jemanden hatte, die er liebte. Die seine Frau war oder Geliebte, über sein Liebesgeschichte wusste man so gut wie gar nichts, es wurde nur spekuliert. "Sohn?", horchte ich auf und setzte mich auf: "Wer war der Sohn?"

Layla


Ich vergrub mein Gesicht in seinem Brustkorb, dann aber erhob ich mich und griff nach dem Glas, ich schnupperte an das Getränk und nahm einen Schluck, mein Gesicht verzog sich: "Uah, sowas trinkst du?" Kopfschüttelnd stellte ich es wieder weg und küsste ihn: "Das hier schmeckt viel besser." Ich war froh, nicht alleine mit dieses Problem zu sein und ich hatte das Gefühl, wenn Leo solange da war, konnte ich mich nicht verlieren. Ich hoffte, so war es bei ihn auch, dass ich für ihn genauso einen Halt war, wie er für mich war. Jedenfalls hatte sich die Angst verkleinert und ich fühlte mich in Sicherheit.

Alej


Miysis, Miysis....dieser Namen hatte ich schon mal gehört und ich griff nach einem Buch bis ich die entsprechende Seite fand. Man kannte ihn auch unter Mahes oder Miôs, er war eine Löwengottheit in der ägyptische Mythologie. Es gab nicht viele Informationen über diesen Gott, doch bei einem Textabsatz stutzte ich. Er galt in den neuen Reich als Sohn von Re und Bastet, aber auch Sachmet. Ich schaute auf und starrte Nesrin an. War das die wahre Wahrheit? "Er war auch dein Sohn", ich schlug das Buch zu und legte es beiseite. Also war Re nicht wirklich ihr Vater gewesen, er hatte nur mehr die Vaterrolle für Alle gespielt, auch wenn da keine "Blutsverwandtschaft" existierte? Es war verwirrend und außerdem wusste ich nicht, was das nun jetzt bedeutete. War sie deshalb so....nüchtern? "Was ist mit ihn passiert?", fragte ich leise.

Layla


Ich zog ein Augenbraue hoch bei der erste Bemerkung, soso, das bezeichnetet er also als "gesund" und anschließend lachte ich leise, als seine Augenbrauen wackelten und musste schmunzeln: "Ach? Wie weiß du das denn?" Aber dann vergaß ich sofort die Welt um mich, mein Herz pochte schnell und schmolz gleichzeitig dahin. Meine Fingern vergruben sich in sein Haar, ein wohliges Seufzen entwich mir und ich murmelte in den berauschender Kuss: "Bitte bleibe heute Nacht bei mir, Leoluca."

Alej


Diese Nachricht sickerte langsam in meinem Körper und erreichte Re, sein Kummer kam plötzlich und war wie ein heftiger Schlag in die Magengrube, ich spürte seinen aufflammende Zorn auf Seth und merkte, wie Hitze heiß durch meine Adern floss. Mir wurde schwindelig, ich taumelte zum Fenster und riss es weit auf, um frische Luft einzulassen. Ich spürte, wie Re mit vollem Bewusstseins versuchte meinen Körper zu kontrollieren, ich verkrampfte mich und sank auf die Knien. Ich atmete schwer: "Re beruhige dich, Seth bekommt seine Strafe." Doch das schien er nicht zu hören, die Temperatur stieg weiter und zwang mich aufzustehen, zwang mich jetzt auf der Stelle Seth zu finden, seinen Hals mit meinen Händen zu umschlingen und ihn in einem langsamen qualvollen Tod zu schicken. Re besaß auch eine andere Seite, die ebenso brutal sein konnte. "Nesin, hilf mir", keuchte ich bittend.

Layla


Genussvoll schloss ich meine Augen, kuschelte mich noch enger an ihm und war völlig entzückt von ihm, dieser Mann war einfach unglaublich toll. "Hmm, ich habe einen sehr großen Hunger...nämlich auf dich", antwortete ich mit gesenkte Stimme, öffnete die Augen wieder, lächelte ihn verführerisch an und strich mit einem Zeigefinger über seine Unterlippe. Dann grinste ich breit und setzte mich auf: "Ich glaube, ich sollte doch was bestellen, mein Magen fühlt sich etwas leer an und dann zeige ich dir einen vernünftigen Getränk, nicht so ein Zeug, was du da hast." Frech funkelten meine Augen ihn an.

Guten Abend

Alej


Unbewusst krallten sich meine Fingern in ihre Schultern, ich spürte, wie Re's Zorn langsam sich zurückzog und plötzlich waren meine Lippen an ihrem Ohr, auf Altägyptisch sprach ich sanft: "Mein Kätzchen." Dann merkte ich, wie Re sich wieder zurückzog und ich konnte aufatmen, ich ließ Nesrin los und lehnte mich an der Wand ab. Mit der Hand fuhr ich durch das Haar, konzentrierte auf meine Atmung und mein Zustand normalisierte sich wieder.

Layla


"Okay, dann Ohren zu", lachte ich und griff nach dem Telefon, schnell bestellte ich die Sachen und meinte anschließend zu Leo: "Ich gehe schnell unter die Dusche, kaum zu glauben, dass du bis jetzt noch nicht gesagt hast, das ich nach Dreck stinke." Ich blickte an mich herunter, ich trug immer noch meine Tagesklamotten an und sie sah nach unserem kleinen Abenteuer nicht mehr gut aus. Geschmeidig sprang ich aus dem Bett: "Bis gleich." Ich gab ihn noch einen sanften Kuss, blickte tief in seine Augen und verlor mich beinahe in ihnen. Dann löste ich mich mit einem verträumten Lächeln von ihn und verschwand hastig ins Badezimmer.

Okidok, wünsche ich dir auch schon mal einen schönen Abend, falls wir uns nicht mehr lesen


Alej


Ich lächelte sie müde an, nickte langsam: "Es geht wieder, jetzt weiß ich, dass er ordentlich Power hat." Dann berührte ich zaghaft ihren Arm: "Es tut mir leid, was mit eurem Sohn geschehen ist. Wirklich." Ich sah sie mitfühlend an, ich wusste, wie sich ein Verlust anfühlte, ich hatte es selber erfahren müssen und dass war eine schmerzliche Erfahrung.

Layla


"Keine Sorge ich brauche nicht lange", lachte ich hinter der Tür, ich ging schnell unter die Dusche, achtete auf die kalte Temperatur nicht und wickelte mich danach sofort in einem Bademantel ein, nachdem ich meine Unterwäsche angezogen hatte. Das Haar föhnte ich noch schnell und kehrte zu Leo zurück, in diesem Moment klopfte es an der Tür. "Ich gehe schon", meinte ich und öffnete die Tür. Ich nahm die Bestellung entgegen und lotste mich zu Leo. Es gab Tequila Sunrise und dazu eine große Schale mit verschiedene Obstsorten: "Hm, sieht alles fein aus." Zufrieden nippte ich an das Getränk und schob mir einen Stück Ananas in den Mund.