Leo

Ich schaute zu Nesrin rüber und hoffte, dass sie eine Lösung für das Problem hatte. So konnte ich mich neben Layla stellen und sie in meine Arme ziehen. > Du riechst fabelhaft!< sagte ich seufzend und atmete tief durch. Sanft strich ich durch ihr Haar und lächelte sie sanft an, nur um wieder zu Nesrin und der Barke rüberzuschauen.

Nesrin

Ich betrachtete das Boot eindringlich und dann sah ich Alejandro direkt an. > Die Barke wird durch den Lauf des Tages gesteuert, man kann sie nicht willkürlich steuern. Man muss sich ihr anpassen!< erklärte ich ihm und damit auch allen. > Wie man sie in Bewegung setzt, darüber muss man sich Gedanken machen. Und auch wenn ich viel mit Re zu tun gehabt habe, so ist die Barke das größte Geheimnis, das Re in sich getragen hatte. Musste er auch. Auch mir konnte man nicht immer vertrauen..< sagte ich ernst und verschränkte die Arme vor die Brust.

Leo

> Du stinkst nie. Wir Männer dagegen schon!< lachte ich amüsiert auf und als Alej das Kämpfen erwähnte, ballte ich meine Hände zu Fäusten und stieß ein freudiges 'Ja' aus. Welcher Mann freute sich nicht kämpfen zu lernen? Und da mein Bruder und ich schon einige Mal mit Gewalt konfrontiert worden waren, würde das Ganze ziemlich interessant werden. Nathan machte nicht den Eindruck, als wäre er der Schläger, aber der Eindruck konnte täuschen.

Nesrin

Ich musste lächeln, als sie alle so erpicht darauf waren das Kämpfen zu erlernen. Ich ließ sie alle vorgehen und da Alejandro vorletzter war, hielt ich ihn am Arm ab und drehte ihn zu mir um. Kurz schaute ich in seine Augen, versuchte schlau aus ihm zu werden, doch dann umfasste ich sein Gesicht mit beiden Händen und küsste ihn. Irgendwie hatte ich das schon bei der Ankunft tun wollen.

Leo

Ich sollte nicht gegen Layla kämpfen? Wie schade... Aber irgendwie verstand ich das auch. Ich könnte ihr kein Haar krümmen, auch nicht bei einem Training. Dennoch gefiel es mir nicht, dass sie mit einem anderen Typen kämpfen würde und obwohl Nathan ein gescheiter Kerl war, so war er ein Mann. Und ein Mann in der Nähe meiner Freundin war eine Bedrohung für mich. So war die Natur eben.

Nesrin

Meine Hände wanderten zu seinem Namen und ich vertiefte den Kuss etwas, um mehr von ihm kosten zu können. Ich hatte schon fast vergessen, wie beruhigend solch eine Nähe sein konnte. Doch gleichzeitig spürte ich auch den Drang mich mit ihm in ein Zimmer einzusperren und ihn für mich zu behalten und so weit wollte ich es nicht kommen lassen. Leicht lächelnd löste ich mich von ihm und nahm meine Hände von ihm ab. > Dann mal los!<

Leo

Ich erwiderte ihre Umarmung und als dann die anderen beiden Turteltäubchen kamen, löste ich mich von ihr und gab ihr noch kurz einen Kuss auf die Stirn. Nesrin ließ ebenfalls von Alej ab und schaute sich um. Wir wollten ja keine Zuschauer haben. Und da ich bereits wusste, mit wem ich mich nun duellieren würde, ging ich schon mal zu meinem Bruder und legte ihm eine Hand auf die Schulter. > Mir tut es jetzt schon leid hermano für die blauen Flecke, die ich dir heute verpassen werde!< zwinkerte ich ihm zu.

Nesrin

Ich stellte mich vor den Vier auf und verschränkte die Arme vor die Brust. > Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass ihr überhaupt keine Kampferfahrung habt und fange mit den leichtesten Übungen an. Diese dient nicht dem Nahkampf, wie ihr wahrscheinlich glaubt. Man muss erst eins mit sich selbst sein, um effektiv kämpfen zu können!< begann ich zu erklären und legte die Hände aneinander, als würde ich beten. Direkt vor meiner Brust hielt ich sie gegeneinander gedrückt und schloss meine Augen. > Ihr müsst eure innere Energie auf das Treffen der beiden Hände konzentrieren und dann...< Ganz langsam trennte ich meine Hände und im nächsten Moment schoss ein Lichtball in die Richtung, die ich mir ausgesucht hatte. >...wandelt ihr die Energie in Materie um!<

Leo

Irgendwie war ich enttäuscht, dass wir mit solch einem mentalen Zeug begannen, aber wahrscheinlich war das in der Welt der Götter wichtig. Außerdem war der Lichtball ziemlich stark gewesen. Das hätte einem bestimmt die Birne abgerissen. Seufzend faltete ich meine Hände vor der Brust und schloss die Augen. Ich rief Osiris tief in mir und bat ihn um seine Energie. Da spürte ich auch schon, wie mein Körper von seiner Energie beflügelt wurde und ich spürte auch die Wärme zwischen meinen Handflächen. Gerade wollte ich die Hände auseinandernehmen, da legte Nesrin ihre Hände auf meine und sah mich ernst an. > Du solltest das lieber nicht machen... Deine Energie ist anders. Du würdest jemandem das Leben nehmen, wenn du die Hände jetzt auseinandernimmst und deine Energie loslässt!<

Nesrin

Der Schreck war ihm in den Augen zu sehen. Ich verstand das auch. Es war nicht leicht einem beizubringen, dass seine Energie verdammt gefährlich war, aber mir hatte es gereicht, dass er überhaupt dazu fähig war. > Es beruhigt mich aber, dass Osiris und du schon so eins seid!< sagte ich aufmunternd und ging zu den anderen.

Nachti :D

Leo

Ich öffnete wieder meine Augen und starrte meine Hände an. Töten? Mit diesen beiden Händen? Das war wirklich beängstigend. Mein Blick fuhr zu Alej, der es mit der Lichtkugel bestens schaffte und dann sah ich zu Nathan, der einen dunklen Lichtball in seinen Händen hielt. Er balancierte ihn von einer Hand zur anderen und es sah aus, als würde er einfach nur Ball spielen. Dann schleuderte er den Ball mit voller Wucht davon und ein lauter Knall ertönte in der Ferne. Himmel, er war verdammt stark. Und er sollte mit Layla kämpfen?

Nesrin

Bei Alejandro hatte ich mir schon gedacht, dass es klappen würde. Genauso wie bei Nathan. Er war schon sehr fortgeschritten, das wurde mir allein bei seiner dunklen Lichtkugel bewusst. Dann ging ich zu Layla und legte eine Hand auf ihre Schulter. > Verzweifel doch nicht gleich. Probier es wieder und immer wieder. Du hast die Energie in dir!<

Grüß disch ;)

Leo

Ich grinste immer noch breit wegen Nathans coolem Wurf und dann wanderte mein Blick wieder zu Layla, die sich sehr stark zu konzentrieren schien. Wie gerne würde ich jetzt zu ihr gehen und sie dazu motivieren noch mehr Power in die Hände zu legen. Doch ich sah das Funkeln zwischen den Händen und wartete auf den Moment, in dem sie endlich einen Lichtball schaffen würde. Ich war mir sicher, dass sie es hinkriegen würde. Sie war nicht schwach. Im Gegenteil, ich hielt sie für verdammt stark.

Nesrin

Meine Augen hafteten an ihren Händen. Ich sah, wie sich ihre Energie sammelte und ich sah auch mit welcher Gewalt. Layla mochte glauben, dass sie sich schwach fühlte, doch dem war nicht so. Isis Kräfte waren in den Götterkreisen gefürchtet gewesen und da ich wusste, dass sie diese Energie noch nicht kontrollieren konnte, ging ich einige Schritte zurück und blinzelte in die Sonne.
Ich streckte meinen rechten Arm danach aus und der Sand um mich herum wirbelte auf, als ein Luftzug um mich herum wehte. Ich breitete die Beine aus, um einen besseren Halt zu haben und dann brachte ich meine Energie in die rechte Hand, die von der Sonne beschienen wurde. Zwei Worte verließen meinen Mund und dann leuchtete ein Schild auf und nahm langsam Gestalt an. Das Schild hatte ich lange nicht rufen können, doch jetzt war ich bei Kräften und hielt das Gewicht des Sonnenschildes aus. Entschlossen schob ich diesen vor meine Brust und sah dann zu Layla. > Wenn du die Energie loslässt, dann direkt auf diesen Schild. Nirgendwo anders!<

Ich weiß, du bist net lange on ;)

Leo

Ich machte große Augen, als Layla sich in eine komische Wasserkugel einschloss. Osiris schien das nicht das erste Mal zu sehen, denn er war total ruhig in mir. Ich sah das jedoch zum ersten Mal und staunte. Layla war wirklich stark, wenn sie es zuließ und ich sah ihr an, dass es für sie auch ziemlich neu war. So war es mir auch ergangen, als Osiris meinen ganzen Körper und meine Seele eingenommen hatte und ich somit seine wahren Kräfte hatte spüren können. Zudem war ich vollkommen fasziniert von Nesrins Schild, das golden schimmerte. Hieroglyphen verzierten den glänzenden Schild und in der Mitte prangte das Zeichen des Re, des Sonnengottes natürlich. Das war also eine echte Götterwaffe.

Nesrin

Konzentriert beobachtete ich Laylas Materie, die sie um sich geschlossen hatte und da wurde mir klar, dass hauptsächlich Isis das Ganze lenkte. Kurz ließ ich den Schild sinken, doch dann legte ich ihn wieder vor meine Brust an und atmete tief durch. > Layla, keine Experimente. Fokussier diese Energie in einen einzigen Ball und schleudere diesen dann auf mein Schild. Ich muss wissen, wie stark deine Kräfte schon sind!< rief ich ihr zu und meine Pupillen wurden zu katzenförmigen Schlitzen. Sicher war sicher.

Okidoke :D

Leo

Fasziniert beobachtete ich, wie Layla dieses komische Ding wieder zurückrief und es dann in diesen Lichtball formte. Dieser sah ganz anders aus, als die von Nathan und Alej. Denn er schimmerte in einem hellen Blau, so wie der Himmel selbst. Und es war wirklich ein schöner Anblick. Was es aber für Kräfte hatte, das würden wir ja gleich sehen und ich war verdammt gespannt.

Nesrin

Ich sah die Lichtkugel auf mich zu schießen und wappnete mich für die Wucht, die gleich einsetzen wurde. In Schrittstellung empfing ich die Energie, die im Lichtball verankert war und ich musste zugeben, dass das verdammt stark war. Das bläuliche Licht zerbarst an meinem Schild und brachte mich einige Schritte nach hinten zu rutschen. Staub wurde aufgewirbelt und versperrte die Sicht etwas, doch ich konzentrierte mich auf das Schild und sog die Energie von Laylas Ball auf. Das Schild leuchtete kurz auf und dann hielt ich es gen Himmel gerichtet und ließ die Energie frei. Wie ein Blitz schlug diese in den Himmel hinein und dann senkte ich wieder den Schild und fasste mich. > Nicht schlecht. Ich musste mich schon etwas anstrengen, um die ganze Energie aufzunehmen!<

Leo

Ok, das war gerade mit Abstand das beste gewesen, dass ich je in meinem Leben gesehen hatte. Wow, was für eine Kraft und was für eine Abwehr von Nesrin. Das Schild schluckte aber eine Menge. Ein super Boxsack zum Trainieren. Mit einem breiten Grinsen ging ich auf Layla zu und küsste sie innig. Oh ja, und wie stolz ich auf sie war.

Nesrin

Ich legte das Schild ab, das nun gegen mein Bein gelehnt war und massierte kurz meinen Schildarm. Nicht schlecht, ich hatte etwas weniger Kraft erwartet, doch das stimmte mich zufrieden. Ich ließ die Schulter kreisen und dann nahm ich den Schild wieder in die Hand und wandte mich an Alejandro. > Scheu dich bloß nicht deine ganze Kraft zu nutzen. Sonst werde ich wirklich unangenehm!< warnte ich ihn, weil ich nicht wollte, dass er wegen seinen Gefühlen einen Rückzieher machte.