Leo

Diesmal spürte ich das Beben unter mir und ich wusste, dass ich bald da sein würde. Thot hielt neben mir an und blickte in den Himmel. Weit weg, in der Ferne, erkannte ich Flügel.. Also Vögel. Das waren sicherlich die anderen! Und ich war so froh sie wieder zu sehen und berühren zu können. Doch leider war keine Zeit für Wiedersehensfreude, denn plötzlich gab es eine Explosion und etwas schoss aus dem Boden.
Das Ding war riesig, eine voll gedröhnte Schlange in der Größe der Titanic. Oh Shit, Seth hatte sich tatsächlich Mühe gegeben.

Nesrin

Meine Augen fixierten die Gestalt unter uns und ich bekam überall Gänsehaut. Diese dunkle Aura, diese schimmernde giftgrüne Farbe der Schlangenhaut, diese dunklen Augen und diese Zunge, so giftig wie nichts anderes. Horus flatterte auf der Stelle und schien auf etwas zu warten. Ich blinzelte in die Sonne und dann zu den anderen. > Na, dann geben wir unser Bestes und vernichten das Ding!< schrie ich den anderen zu und wie aufs Kommando schoss Horus davon.
Der Wind zerrte an meinen Haaren und mit Gebrüll stürzten wir uns auf den Feind. Mochte ja sein, dass Apophis beängstigend aussah, doch wir waren nicht hier, um wieder wegzulaufen, sondern bis in den Tod zu kämpfen.

Na guten Abend *_*

Leo

Diese Schlange war wirklich ein Monstrum und Thot sog scharf neben mir Luft ein. > Seth hat sie wirklich mit purer dunkler Energie gepumpt, das wird schwer ihren Schwachpunkt herauszufinden... Aber ich krieg das hin, als Gott der Wissenschaft!< Er klang wirklich vertrauenswürdig und ich legte verdammt viel Wert auf sein Wort. Osiris ebenfalls, immerhin hatte er damals die Werte an der Waage abgelesen und notiert.
> Das packst du, wir alle packen das!< meinte ich ernst und rannte dann auch schon los. Es dauerte nicht lange, da sah ich Apophis in voller Größe über mir ragen. Sie sah mich nicht, kein Wunder bei dem fetten Leib, aber meine Aufmerksamkeit galt sowieso einer anderen Gestalt, die sich uns näherte. > Thot, begib dich in eine sichere Entfernung, ich kümmere mich um Hathor, die Bitch!<

Nesrin

Ich ließ lauter Sonnenkugeln auf die Schlange herabprasseln, die sich in die Haut vergruben und rauchende Flecken hinterließen, doch der Leib war so groß, dass das kaum ein Schaden war. Sie stieß ein lautes Zischen aus, was ziemlich widerlich klang und Horus krallte sich in ihren Nacken, stieß mit dem Schnabel in sie hinein. Dabei kam er in Kontakt mit ihrem dickflüssigen Blut und kreischend ließ Horus von ihr ab.
> Was ist los? < schrie ich ihn an und merkte, dass selbst das Blut vergiftet war. Verdammt! Und als ob das nicht gereicht hätte, hörte ich ein weibliches Lachen, das näher kam und als ich mich umdrehte, erkannte ich Hathor. Sie schien sehr amüsiert zu sein. Doch dann riss sie erschrocken die Augen und wir beide realisierten zu spät, wie Leo auf sie zuflog und mit einem lauten Knall gegen sie krachte. Leo?

Leo

> Wir haben noch eine Rechnung offen, Schätzelein!< flötete ich in gespielt freundlichem Ton und wütend begann sie auf mich einzuprügeln. Naja, eine Frau, die prügelte, das war ja sowas von unattraktiv. > Heute ist dein Ende, dich brauchen wir nicht mehr!< knurrte ich und mit der Faust holte ich aus, um ihr direkt eine ins Gesicht zu verpassen. Mit einem Aufkeuchen flog sie wie eine Rakete auf den Boden zu und Sand explodierte um sie herum.
Gerade wollte ich sie fertig machen, da hörte ich etwas hinter mir knallen. Ich entdeckte Layla, die gegen Apophis geflogen war und mein Herz setzte aus. Immerhin lag ihre Aufmerksamkeit ganz auf Re. So flog ich schnell zu Layla, berührte sie an ihrem Gefieder und rief ihre Verwandlung zurück, damit sie als Mensch in meinen Armen liegen konnte. Erst da bemerkte ich ihre Fleischwunde in der Bauchgegend und mein Kiefer spannte sich sofort an. > Ich hab dir doch gesagt, du sollst auf dich aufpassen, ya albi! Was machst du nur mit mir?< flüsterte ich an ihrer Stirn, gab ihr einen Kuss darauf und brachte sie zu Thot, der in einem sicheren Abstand zu allem stand. > Pass auf sie auf, ja? Und Layla... Kämpf erst, wenn du wieder vollkommen fit bist!< Mit diesen Worten kehrte ich ihr wieder den Rücken zu und flog auf Hathor zu, die sich so langsam aufrichtete. Und verdammt wütend dreinblickte.

Nesrin

Es erfüllte mich mit Freude, dass Leo bei uns war und obwohl ich mich fragte, wieso er hier konnte, so dachte ich nicht lange drüber nach. Alejandro war nun vollkommen Re und ich spürte beide Mächte. Das waren die Erzfeinde seit Jahrtausenden und Horus begann unter mir wieder zu flattern. Ihm ging es also wieder gut. Er schoss wieder nach oben in die Höhe und gemeinsam betrachteten wir die Schlange. Irgendwo musste doch eine Schwachstelle sein.

Leo

Bei den zwei Giganten ging es heiß her, das sah ich deutlich. Doch zuvor musste ich Hathor aus dem Weg schaffen, denn viel Zeit konnte ich auch nicht vertrödeln. Gerade schoss sie mehrere Kugeln auf mich ab, doch die Seelen bildeten um mich herum eine Art Schutzwall, die sie nicht mit ihren Tricks durchschlagen konnte. > Wie kann das sein? Du darfst nicht hier oben sein!< schrie sie mich an und ich grinste schief.
> Tja, jeder Gott hat einen Notfallplan und da unten wird nach meinen Regeln gespielt, schon vergessen?< zwinkerte ich ihr frech zu und berührte meine Brust. Das Tattoo flammte auf und hinter ihr erschien die goldene Waage der Maat. > Nicht schon wieder!< knurrte sie, wollte gerade weglaufen, doch plötzlich lagen die Seelen wie Ketten an ihren Beinen und Armen und zerrten sie zu der Waage. Ihr Blick wurde wild, sie begann um sich zu kämpfen, erfolglos. > Menschen sollte man nicht unterschätzen Hathor, sie sind meine Kraftquelle. Und oh... Was für eine Überraschung, davon gibt es etliche in meiner Welt!< merkte ich gut gelaunt an und streckte meine Hand nach ihr aus. > Und jetzt wirst du mir da unten schön Gesellschaft leisten!<

Nesrin

In der Ferne erblickte ich Leo, der gerade Hathor das letzte Urteil sprach und beruhigt schaute ich wieder zu unserem großen Problem. Re schien immer mehr zu wachsen und die beiden Auren vermischten sich. Ich sah an Horus runter und seine Aura begann sich ebenfalls auszubreiten. Wir flogen direkt unter Alejandro und ich fixierte die Schlange. Sie schnappte wieder nach uns, aber wir waren schneller und sie etwas langsamer, was daran lag, dass sie so groß war. Zu groß meiner Meinung nach.

Leo

Ich machte keine Anstalten, sondern ließ die Sache schnell vergehen. Hathor verstand nicht , was um sie herum geschah, doch ich spreizte die Finger, fühlte ihre Seele und zog sie mit einem Ruck aus ihr heraus. Ihr Licht blendete mich, immerhin war sie eine Göttin. Doch ihre Zeit hier war beendet, es war Zeit Ruhe zu finden.
Die Waage leuchtete auf, die Seelen hielten immer noch ihren Körper fest und dann erschien die Feder in der rechten Waagschale. Wie gedacht, überwiegte ihr dunkles Herz und augenblicklich ballte ich die Hand zu einer Faust. Ihre Seele erlosch und ich schloss die Augen. Jemandem das nächste Leben zu verwehren, das war immer schlimm. Egal, wie schlimm man auch war.

Nesrin

Ich blieb natürlich nicht tatenlos auf Horus Rücken sitzen und ließ ihn mit Alejandro kämpfen. So sprang ich Nathan hinterher und landete auf dem Körper der Schlange. Ich rammte mein Schwert in sie hinein und während dem Fall schlitzte ich sie längs auf. Sie bog sich vor Schmerz, das merkte ich und Blut spritzte heraus. Geschickt wich ich den dicken Tropfen, aber ich bekam natürlich was ab. Das Gift zischte auf meiner Haut, aber ich biss die Zähne fest zusammen und kämpfte weiter.

Leo

Ich ließ die Waage wieder verschwinden und mein Tattoo brannte wieder. Mein Blick fiel darauf und ich sah, wie ein Viertel davon bereits ganz zerrupft war. Ich hatte nicht mehr viel Zeit. Kurz schaute ich zu Layla und Thot und sah, dass sie aufgestanden war. Wehe, sie beschloss zu kämpfen!
Schnell verdrängte ich die Sorge um sie und flog auf die anderen zu. Ich landete auf Alejs Rücken und klopfte ihm ermutigend auf den Kopf. > Das schaffen wir Bruder, jetzt bin ich ja da. Und wie heißt es so schön? Wir beide gegen den Rest der Welt!< erinnerte ich ihn und spürte seine Kraft unter mir. Er war verdammt stark geworden, doch das war ich nun auch. Meine Augen wanderten zu der Schlange und in ihren Augen erkannte ich Seth. > Flieg mich so nahe wie möglich an ihren Kopf!<

Nesrin

Immer und immer wieder stieß ich mein Schwert in sie hinein und achtete dabei darauf nicht etwas abzubekommen. Meine Haut schmerzte schon genug, aber ich machte bitter weiter. Nathan hatte auch viel zu tun. Die Schlange war immerhin so groß, dass wir nur ihren Schwanzteil weitgehend zerfetzt hatten. Das schien sie jedoch nicht zu stören. Hoffentlich schafften die Jungs da oben mehr.

Leo

Ich fixierte die Schlange und im rechten Augenblick sprang ich von Alejs Körper ab. Da bekam ich diese Energie ab, die sich ganz nach Isis Kraft anfühlte und innerlich sandte ich ihr meinen Dank. Ich landete direkt auf dem Kopf und die Schlange machte sogleich eine ruckartige Bewegung, um mich abzuschütteln. Doch ich hielt mein Gleichgewicht und sammelte all meine Energie in in die Hände. > Ihr müsst ihn stillhalten!< rief ich den anderen zu und versuchte aufrecht zu stehen.

Nesrin

Leo war wirklich stark, nun ja Osiris. Seine Aura war genauso beeindruckend wie die von Alejandro alias Re und als er uns zurief, wir sollen Apophis stillhalten, tat ich das sehr gerne. Ich streckte meine Klinge gen Himmel, sammelte die Sonnenenergie und sah wie das Schwert wuchs und wuchs. Dann schnappte mich Horus im Vorbeifliegen, wir flogen weit nach oben und mit dem Schwert sauste ich hinab und nagelte seinen Unterleib in den Boden fest. Das musste verdammt weh tun.

Leo

Es war Zeit, dass wir diesen Bruderstreit so langsam begruben. So viele hatten darunter leiden müssen und nun musste ich es zu Ende bringen. Zu lange hatte ich meinen Bruder und seine Machenschaften geduldet, jetzt war es soweit das Ganze nicht ungestraft davonkommen zu lassen.
Die Kraft um mich herum sammelte sich zu einer goldweißen Kugel, die gefüllt war mit den ganzen Seelen, die diesem Trubel endlich ein Ende bereiten wollten. Alles in mir pochte und brannte gleichzeitig und wieder zuckte es an meiner Brust, als die Feder noch ein Stück weiter zerfiel. > Mir bleibt nicht viel Zeit Leute, auf mein Kommando, schießt ihr alles raus, was ihr noch in euch habt!< brüllte ich den anderen zu und schloss meine Augen. Stimmen waren zu hören in meinem Kopf, alle schrien vor Kampfgeist. Und mitunter spürte ich Seths dunkle Präsenz, der sich ebenfalls auf einen phänomenalen Schlag vorbereitete.

Nesrin

Das würde wohl unser ultimativer Angriff werden. Ich hoffte, dass alles gut gehen würde, denn wenn ich nun alles aus mir brachte, würde ich zu nichts zu gebrauchen sein. Doch ich vertraute auf uns alle und schloss ebenfalls meine Augen. Sammelte meine ganze Kraft und pumpte sie in meine Aura. Horus flog davon, ließ das Sonnenlicht in sich schmelzen und Nathan wurde noch weiter durch Osiris Präsenz gestärkt.

Leo

In meinem Kopf dröhnte es, die ganze Macht surrte in meinem Körper, verlangte danach freigelassen zu werden. Doch ich musste noch warten. Thot brauchte noch die letzten Schritte, um die Schwachstelle herauszufinden und dann würden wir loslegen. Ich spürte die dunkle Aura unter meinen Füßen, sie versuchte meine Barriere zu durchbrechen, aber nichts da. Ich war immun gegen seine schwarze Kraft, eigentlich war ich ja auch tot.
Thot? Hast du alles? fragte ich in seinen Gedanken und er bejahte erfreut. Es wird nicht leicht sein, aber der Schwachpunkt liegt in ihm drin. Ihr müsst in ihn gehen! Ich stieß zischend Luft aus. War ja klar gewesen.

Nesrin

Wir alle warteten auf das Kommando, jeder war kurz davor vor Energie zu platzen. Alles an mir kribbelte vor zurückgehaltener Energie und es war wirklich beeindruckend, wie stark wir in dieser kurzen Zeit geworden waren. Selbst ich, obwohl ich schon eine Göttin war. Meine Augen schlossen sich konzentriert und dann hörte ich Leos Stimme in meinem Kopf. Ich hoffe ihr hört mich alle. Thot hat seine Schwachstelle gefunden, sie liegt in ihm, genau in der Mitte. Horus, komm zu mir und wir fliegen gemeinsam rein. Ihr anderen schießt alles was ihr habt an verschiedene Orte seines Körpers, so kann er nicht ungehindert davonkommen!

Leo

Wie aufs Stichwort kam Horus auf mich zugeflogen, schnappte mich mit seinen Krallen und ich flog über den Kopf der Apophis hinweg. Die Kugel in meinen Händen wuchs nicht mehr, denn ich verkleinerte sie, um noch mehr Druck in ihr aufzubauen. Manchmal war klein einfach besser und richtete auch mehr Schaden an. Und das wollten wir alle erreichen.
An einem bestimmten Punkt blieb Horus in der Luft stehen und ich fixierte die Augen der Schlange. Mach dich auf was gefasst, schoss es mir durch den Kopf und dann gab ich das Zeichen.

Nesrin

Wir alle warteten gespannt und dann als Leo uns ein 'Ok' in den Gedanken vermittelte, sammelte ich die ganze Kraft, ballte sie über meinen Kopf zusammen und mit lautem Gebrüll stieß ich den Lichtstrahl in den Unterleib der Schlange. Die Energie floss nur so aus mir aus und auch Nathan pumpte alles, was er hatte aus sich heraus.