Alej

Wenn Blicke töten können....dann wären Leo und ich sofort regungslos umgefallen, denn Yussin schien gar nicht mit uns reden wollen, sondern wollte viel lieber an unsere Kehlen springen. Vor Allem schien er auf Leo abgesehen zu haben, ich runzelte leicht die Stirn und dachte daran, dass Leo bei dem Fest ihn kennengelernt hatte.

Layla

Yussin schien nicht davon überzeug zu sein und wollte auf Leo zu rennen, doch da schien mein Vater sich wieder im Griff zu haben und in einem herrschender Ton sagte er: "Yussin!" Sofort blieb der Ältere zähneknirschend stehen, funkelte Leo wütend an und wandte ihn dann den Rücken zu. Mein Vater sah zu den spanischen Brüder rüber, musterte sie nachdenklich: "Zieh eure Schuhe aus und komme rein." Das war eine Geste der Gastfreundschaft. "Ich mache uns schnell einen Tee und irgendwo habe ich da noch Kekse", meine Mutter wurde sofort hektisch, sie wollte immer bei Besuchern einen guten Eindruck machen, egal wie schlecht es ihr ging. "Mutter, setzt dich im Wohnzimmer hin, ich kümmere mich darum", widersprach Neven ihr zärtlich und schob sie in die Richtung Wohnzimmer. Ercan gesellte sich zu mir, legte einen Arm um mich und raunte im Ohr: "Ich hoffe ihr habt eine gute Erklärung."

Hihi, stimmt genau =D

Alej

Ich saß mit Leo etwas abseits und merkte, dass der Wohnzimmer gemütlich eingerichtet war, jedoch war ich plötzlich doch etwas nervös. Ich hoffte unsere Erzählung würde plausibel genug sein und es war sicherlich besser, dass Layla zuerst mit Reden anfing, immerhin kannte sie ja ihre Familie und wusste, wie sie tickten. "Danke", murmelte ich ebenfalls, als Neven den Tee brachte.

Layla

Ich saß auf einen Sessel, hatte meine Händen ineinander gefaltet und blickte in die kleine Runde, meine Familie sahen mich erwartungsvoll an, in ihre Gesichtern stand es noch geschrieben, dass sie immer noch nicht glauben konnten, dass ich wirklich hier lebendig war. Ich atmete tief ein: "Leo und Alej...." Ich deutete auf die genannten Männer: "...waren meine Reisegäste gewesen und ich habe herausgefunden, dass sie Archäologen sind. Laufe der Zeit habe ich, ehm..." Jetzt tat ich, als würde ich verlegen reinschauen: "Sowas wie Interesse für Leo entwickelt und wollte ihn halt beeindrucken." Man hörte das erstes Stöhnen, vermutlich war es Yussin gewesen. "Ich dachte es wäre eine tolle Idee mitten in der Nacht in eine der Pyramiden zu besichtigen, die man eigentlich nicht betreten durfte. Zuerst wollten die Jungs das nicht bis ich sie überzeugen konnte, dass uns schon nichts passieren wird und wir nicht erwischt werden, dann hatte sie ebenfalls der Abenteuerlust gepackt..." "Ach Layla", seufzte Jemand, diesmal mein Vater und schüttelte leicht den Kopf. Ja, das hätte ganz gut zu mir gepasst:"Am Anfang verlief Alles auch ganz gut, bis wir uns verwirrten und plötzlich nicht mehr den Ausweg fanden, dann sind wir scheinbar versehentlich in eine alte unentdeckte Falle geraten, denn plötzlich begann der Gang zu beben und Steine fielen von der Decke hinab, wir sind also tiefer in die Pyramide gerannt und konnten uns gerade noch retten..." Meine Mutter schlug entsetzt die Händen gegen die Wangen: "Mein armes Baby!" Mein Lächeln wurde zu eine Grimasse, ohman, ich hasste es, sie anlügen zu müssen: "Wir hatten keinen Empfang, noch wussten wir, wie wir rauskamen und naja, dann hatten wir die ganze Zeit in der Pyramide herumirrt bis wir irgendwann einen Luftzug spürten, der uns endlich nach draußen führte...." Ich schüttelte leicht den Kopf, ich tat, als wollte ich die Erinnerungen daran von mir abschütteln. "Moment, ihr ward wochenlang drinnen eingesperrt. Wie hätte ihr das überleben können?", schaltete sich Neven ein. "Wir hatten Vorräte mitgenommen und als nichts mehr da war, gab es da genügend....naja....Insekten und so...und wir hatten auch Wasser gefunden, woher es kam wussten wir selber nicht", erklärte ich es. "Bestimmt von den ungewöhnlichen Regen", meinte mein Vater nachdenklich und es klang, als würde er die Geschichte abkaufen, auch die Anderen sahen überzeugt aus, nur Ercan verkniff sich ein wissendes Grinsen. Blödmann! "Ich hoffe die Männer sind nicht wie wilde Tiere auf dich hergefallen", knurrte Yussin bedrohlich und sah zu den Spaniern rüber. "Nein! Sie haben mir geholfen, nicht verrückt zu werden und waren für mich da gewesen, ohne sie wäre ich echt aufgeschmissen gewesen und vermutlich immer da in der Pyramide!", verteidigte ich Leo und Alej.


So, jetzt mache ich den Abflug. Schönen Tag dir

Alej


Ich unterdrückte ein Schmunzeln, als Leo begann zu stammeln und vergaß sogar für einen Moment meinen Kummer und blickte zu der Familie. Layla hatte ziemlich überzeugend die Lage geschildert und jetzt war ich gespannt über die Reaktion von Leo's Geständnis, denn hier herrschte andere Sitten, bestimmt dann auch in der Sache Liebe. Es sei denn sie waren modern veranlagt, wobei ich bei Yussin das kaum denken konnte.

Layla


Mein Herz wurde warm und verwandelte sich in flüssiges Karamell, Leo war so süß, wie er vor sich hin stammelte und ein wunderschönen Liebesgeständnis aufsagte. Meine Mutter, die ganz blass geworden war, klatschte plötzlich freudig in die Händen und ihre Wangen wurden rosig: "Oh wie romantisch! Ist das nicht romantisch?" Begeistert starrte sie meinen Vater an, ja, meine Mutter war eine hoffnungslose Romantikerin. Mein Vater brummte nur vor sich hin und sah Leo ernst an: "Ich danke Ihnen und Ihrem Bruder sehr, dass Sie für Layla da gewesen ward und Sie brauchen sich nicht schuldig zu fühlen. Sie sind immer willkommen, solange sie Layla glücklich machen." Ach, mein Vater war eben der Beste. "Was?", Yussin schien nicht diese Meinung zu teilen: "Er ist ein Spanier, ein Gast in diesem Land. Er wird ihr nur das Herz brechen!" "Ich denke, Layla ist alt genug, um zu wissen, was ihr guttut", meinte mein Vater und blickte seinen Sohn streng an. Plötzlich sagte Neven: "Wo ihr bei guttut seid, ich würde euch alle Drei gerne abchecken, um sicherzugehen, dass ihr keine Infektionen habt. Keine Widerworte!" "Und ich mache jetzt für uns Alle ein leckere Suppe, ihr Armen müsst völlig ausgehungert sein", sprang meine Mutter auf. "Layla, da wäre was noch", räusperte mein Vater sich. "Was denn?", meinte ich mit einem unbehagliches Gefühl. "Bei dir wurde eingebrochen, ich bin so froh, dass du doch kein Opfer dieses Verbrechen warst. Deine Sachen, die wir retten konnten, liegen in dein altes Zimmer", erklärte er behutsam. Und ich tat, als würde es mich entsetzen. Vielleicht sollte ich Schauspielerin werden.

Guten Abend
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Alej[/b]


Schien doch alles gut zu laufen, Leo hatte echt eine Glückssträhne und meine Gedanken glitten zu Nesrin. Verdammt, wie sehr ich sie vermisste.

Layla


Yussin sah ihn grimmig an, jedoch nahm er doch die Hand an: "Ich nehme dich bei Wort, Spanier!" Dann kam er auf mich zu und zog mich fest in seine Arme, er nuschelte in meinem Ohr: "Schön, dass es dir gut geht, Prinzesschen." "Wenn du mich weiter so erdrückst, dann nicht mehr", ächzte ich luftringend und grinsend ließ er mich los. Die Atmosphäre begann sich zu entspannen, meine Familie war einfach glücklich mich wiederzuhaben und wühlen nicht mehr lange in der schmerzhafte Vergangenheit herum. Ich setzte freudestrahlend mich neben Leo hin, nahm seine Hand und umschloss Diese.

Gut und dir?

Alej


Nach eine Weile kam die Mutter mit der Suppe und füllte für Jeden eine Schale auf: "Das wird euch stärken." Mütterlich blickte sie Leo, Layla und mich an, dann setzte sie sich zufrieden neben ihrem Mann hin und schniefte glücklich.

Layla


"Te amo", erwiderte ich leise lächelnd und wollte ihn am Liebsten küssen, doch ich hielt mich zurück. Ich nahm die Suppenschale entgegen, lächelte kurz meine Mutter an und begann zu essen. "Nach dem Essen fahren wir ins Krankenhaus und ich untersuche euch!", informierte Neven. Leicht verdrehte ich die Augen, manchmal nervte sein Arzt-Dasein.

Schön

Alej


Bei mir würde er nur Liebeskummer feststellen können, falls man sowas diagnostizieren kann und artig aß ich meine Suppe auf, als die Mutter mir einen strengen Blick zuwarf, denn ich hatte kaum mein Essen angerührt. Es war schon ein komisches Gefühl, wenn Fremde sich um Jemanden sorgte/kümmerte.

Layla


Ich sah Leo grimmig an und aß die Suppe auf, auf sowas hatte ich ehrlich gesagt keine Lust und ich fühlte mich relativ gesund. Doch ich würde wohl nachgeben müssen, sonst würde die Geschichte auffliegen und dann wäre die Kacke am dampfen.

Gehe off, gute Nacht

Alej


Nach dem Essen erhob sich Neven, nickte zu uns rüber: "Dann lass uns losgehen." Er umarmte seine Mutter: "Wir sind naher wieder da." Immerhin hatte sie ja erst gerade ihre Tochter wieder und jetzt würde sicherlich ihr schwerfallen, Layla wieder gehen zu lassen nach solche kurze Zeit.

Layla


Ich nahm Leo's Hand und wir gingen zu Neven's Auto, es war ein schickes Auto, deren Marke mir gerade nicht einfallen wollte, jedenfalls ein teures Auto, die sich ein Arzt leisten konnte. Ich setzte mich vorne neben Neven hin, weil ich glaubte, dass für Alej besser war, wenn Leo neben ihn sah und für ihn nicht ganz so schmerzlich war, wenn er dauernd uns zusammen Händchenhalten oder Ähnliches sieht.

Alej


Keine schlechte Karre, Neven verdiente eindeutig Geld und stumm nickte ich zu Leo, was sollte ich auch schon sagen? Wir fuhren zum Krankenhaus und Neven wollte mich als Erster untersuchen, vermutlich sah ich wirklich ungesünder aus, kein Wunder bei dem Schlafmangel. Er überprüfte bei mir Herz und die Lunge, schaute in den Hals, nahm Blut ab und fragte nach meine Impfungen.

Layla


Während Alej untersucht wurde, saßen Leo und ich in den kleinen Wartezimmer nebeneinander, ich hatte meinen Kopf an seiner Schulter gelehnt und fühlte, dass die Last langsam von meine Schultern fiel. Natürlich gefiel es mir nicht, meine Familie anzulügen, doch diese Unwahrheit war besser für sie, erträglicher.

Bon Soir Madame Talia

Alej

Endlich wurde ich entlassen, ich war nicht so der Doktor-Fan und außerdem wurde ich zum Glück nie oft krank und bis jetzt schien das so zu bleiben, mal sehen was später die Blutergebnisse sagen würden. Ich verließ das Zimmer, um gleich Leo zu holen, er kam nämlich als Nächster.

Layla

Ich schaute zu ihn hoch: "Du weiß doch, dass mein zuhause jetzt dort ist, wo du bist und daran wird sich nichts ändern." Auch wenn es vielleicht am Anfang für mich nicht einfach sein wird, aber ich würde es meistern, solange Leo an meiner Seite stand. Dann war es Alles gut.

Bien et toi?

Alej


"Bis jetzt alles in Ordnung", schnaubend ließ ich mich auf den freigewordener Stuhl fallen: "Keine Bange, Neven wird dich nicht vor brüderlichen Beschützerinstinkt zerstechen, er ist sehr professionell." Kurz grinste ich, ehe es wieder verschwand.

Layla


Ich lächelte, spürte das Kribbeln unter dem Ohr und wandte mich an Alej, ich schmollte: "Hey, nicht Alle sind wie Yussin drauf! Neven ist der Ruhigste von den Dreien!"