Jara
Als ich dann am nächsten Tag aufwachte, fühlte ich mich gar nicht gut und fuhr mir seufzend über das Gesicht. Kaum hatte ich einen Fuß aus dem Zimmer gesetzt, bekam ich Anweisungen. "Bitte dusch dich, Jara. Als du heute Nacht zurück gekommen bist, hattest du Erde an den Händen und Wangen. Das hast du immer noch. Wart ihr am See?" Ich nickte nur, für beides und duschte mich. Anschließend zog ich mir ein einfaches T-Shirt und eine Jeanshose an, doch meine Mutter hatte EInwände. "Jara, bitte! Es geht um etwas Ernstes." Was du nicht sagst, dachte ich. "Ich finde, ich bin ganz gut angezogen", erwiderte ich mit einem Schulterzucken. Sie seufzte, lächelte aber und meinte: "Manchmal bist du so stur." Dann ging sie zu meinem Kleiderschrank und suchte sich ein Outfit aus. "Perfekt", ewiderte sie, als sie die Kleidungstücke auf mein Bett legte, um alles nochmal abzuwiegen. Ich schaute erst dann zum Outfit und meine Augen wurden groß. "Nie im Leben!" "Oh doch, junge Dame. Auch, wenn mir das Ganze nicht gefällt, ich möchte, dass du dich als Jara präsentierst und nicht als eine zickige Göre, die du nicht bist!" Seufzend ging ich zum Bett. Es hatte doch eh keinen Zweck. So zog ich mir ein hellblaues Kleid, welches eng an den Hüften saß und flockig kurz vor den Knien aufhörte. Es war ein weicher, für das dort herrschende Wetter angenehmer und nicht zu overdresseder Stoff. Es war ärmellos und ich hatte es gemocht - bis jetzt. Darunter zog ich mir, da schaffte ich es dann doch meine Mutter zu überreden, statt weißen Stöckelschuhen, braune Sandalen aus Leder an. Mom kämmte mir die Haare, schminkte mich sehr wenig mit Wimperntusche und ich legte die Familienkette mit dem Amulett an. "Du siehst wunderschön aus, Lotus", sagte sie traurig und obwohl ich sauer auf meine Eltern war, kam ich nicht drum herum sie zu umarmen. In nur zwei Stunden würde ich fliegen.