Du hattest sicher sehr viel Spaß
Jara
Als die Kopfschmerzen bisschen besser wurden, stand ich mit einem leisen Stöhnen auf. Eigentlich hatte ich Maxon gesagt, dass ich am Frühstückstisch auf ihn warten würde, doch in mir war eine starke Unruhe. Lag es daran, dass ich wieder eine Vision hatte? Kurz wurde mir wieder schwarz vor Augen, dann zwang ich mich mit einem "Schluss jetzt!" zur Besinnung und schrieb Maxon auf einem kleinen, weißen Notizzettel:
- Ich muss noch jemanden kontaktieren, es ist besser, wenn ich das nicht herauszögere. Ich hoffe sehr, dass es deiner Mutter besser geht. Du kannst mich anrufen, falls etwas sein sollte. Und Danke, für gestern... -
So verließ ich die Küche. Dann griff ich nach der Handtasche aus braunem Wildleder mit einfachen, süßem Schnitt und verließ das Anwesen. Nachdem ich das Gittertor hinter mit wieder zugezogen hatte, bevor die Automatik das erledigen konnte, ging ich los. In der zweiten Innenstadt, die nicht nur Edles verkaufte und teure Schmuckstücke anbot, sondern einfach alles, war sehr viel los. Man erkannte mich als die frisch Verheiratete und tuschelte miteinander. Zugegeben, es waren weniger böse Blicke als am Anfang, wahrscheinlich war ich wirklich auf die falschen gestoßen? Ich drängte mich ohne unhöflich zu werden durch die Menge und visierte das Archiv der Elemente an. So eines hatte jedes Elementenland. Ich öffnete die schwere Holztür, an dem zur Hälfte Glas zum Durchgucken angebracht war und sah mich um. An der Rezeption stand ein älterer Mann, mit Vollbart und runden, kleinen Brillengläsern. Er fuhr sich nachdenklich über den Bart, nahm meine Anwesenheit nicht war. Er war vertieft auf eine alte Dokumentierung. Zögerlich ging ich dorthin und erst dann sah der Mann auf, überrascht die Brauen nach oben gezogen, um mich dann freundlich anzulächeln. "Guten Tag, junge Dame. Es kommt nicht oft vor, dass ich Besuch von einer jungen Dame habe. Was kann ich für dich tun?" Seine Grübchen konnten mit Falten verwechselt werden, aber eigentlich waren sie nur ein Zeichen seiner Sympathie. Ich lächelte. "Guten Tag, mein Name ist Jara...", ich hätte beinahe meinen alten Nachnamen gesagt, es war noch alles so neu für mich, "...Huntington. Ich würde sehr gerne die Kontaktnummer von der Weisen des Wassers erfahren. Hätten sie diese zufälliger Weise parat?" Der Mann sah mich wieder überrascht an: "Natürlich, natürlich. Ich hoffe doch, es ist nicht wegen etwas schlimmen?" "Es geht um ein paar persönliche Anliegen", erwiderte ich, denn ich wollte nicht, dass der Mann sich Sorgen machte. Jedes Elementenland hatte auch eine "Weise", diese wusste bestens über das eigene Land Bescheid, mehr, als alle anderen. Ich brauchte verschiedene Informationen, wegen den Rebellen. Ich lächelte wieder freundlich, als der Mann verwundert nickte und sagte: "Einen Augenblick, bitte." Er ging durch den breiten Gang runter und war verschwunden. Ich trommelte mit den Fingern auf dem Empfangstresen, während ich mich umsah. Es sah ein wenig alt aus, aber ich wusste, dass dieses Archiv wie die anderen auch sehr sehr lange existieren musste. Es sah jedoch nicht verkömmlich, sondern gepflegt aus. Meine Augen fuhren über den dunklen Holzboden, den kleinen Schrank, in dem alte Bücher, ich wusste nicht, was für welche es waren, verstaut waren. Dann noch ebenfalls dunkle Holzstühle, die an der Wand dicht nebeneinander angereiht waren. Ich sah auf die Uhr, als zehn Minuten vergingen und runzelte leicht die Stirn. Nicht, weil ich meinte, es müsse schnell gehen, sondern ob man wirklich so lange brauchte. Wahrscheinlich ja. Ich wartete und wartete. Eine halbe Stunde war shon fast vergangenen, als ich skeptisch wurde. Nach fünfunddreißig Minuten schaute ich zögernd über den Gang, der nah unten führte. Erst jetzt sah ich jedoch, dass eine sehr breite Treppe, auch aus dunklem Holz, nah unten führte. Vielleicht war es nicht klug, aber ich kletterte über den Tresen und ging dann langsam die Treppen herunter. Es waren unzählige Reihen, zwischen denen schmale und normale und enorm breite Gänge waren. Zur Orientierung waren irgendwelche Statuen angebracht, die Schilder in die Höhe hielten, damot man sah, wo sich welches Abteil befand. Unsicher schritt ich langsam weiter und blieb stehen, um mich umzusehen. Puh. Da entdeckte ich das Schild "The other elements" und ging nun schnelleren Schrittes dorthin. Da hörte ich ein tiefes Luftschnappen und eine Gänsehaut fuhr über meinen Rücken. "Mr?", sagte ich unsicher. Als ich um die Ecke bog, erstarrte ich und presste die Hand auf den Mund. In seiner Hand hielt er einen kleinen Zettel, etwas älter, ich konnte Zuschrift und Hausnummer darauf erkennen. Und er... war stark verwundet, an der Brust. Ich joggte dahin und setzte mich neben den freundlichen, alten Mann, um ihm zu helfen und gleichzeitig zu fragen, was passiert war. So heilte ich ihn wieder und er antworte noch sehr erschöpft: "Sie hatten rote Augen, junge Dame, Achtung, sie sind immer noch hier!" Da hörte ich schon, wie jemand von den Regalen absprang und stellte fest, dass es fünf Rebellen waren, die mich böse anschauten. Ich wurde wütend, sehr wütend und ließ spitze Eiszapfen an meinen Händen entstehen, während ich jeden einzelnen hasserfüllt anschaute. "Wir haben dem netten Herr hier bisschen Aua gemacht", zwinkerte einer und sie lachten. Ich nagelte ihn mit einem Eiszapfen an die Wand. Er sh mich überrascht und wütend an. Schnell weichte ich dem Angriff von einer Rebellin aus und sie flog zu Boden, wo sie sich wieder aufrappelte. Während einer damit beschäftigt war, den Typen von der Wand zu befreien, griffen mich zwei gleichzeitig an. Mit Schwung sprang ich ab, das Wasser in den Händen, einzelne Tropfen fielen auf den Boden und ich schleuderte die kleinen Wasserfäuste direkt in ihren Magen. Sie sackten keuchend zusammen, gaben aber noch nicht auf. Ich verlor das Zeuzgefühl, als ich gegen die beiden und der Rebellin kämpfte, bis ich eine Stimme hinter mit vernahm: "Gibst du nicht auf, töten wir ihn." Ich drehte mich so um, dass ich noch jeden im Überblick hatte und dann sah ich zu dem älteren Mann, über dem ein großer Erdbrocken schwebte. Ich zögerte mit meiner Entscheidung, ehe ich mich auf den Boden kniete und so tat, als würde ich mich als Zeichen der Niederlage zusammenkauern, was eigentlich so als Zeixhen gar nicht existierte, man machte dafür eine andere Bewegung und dann wirbelte ich spitze, kleine Zapfen von mir. Bevor der Eisbrocken den Mann erreichen konnte, hob ihn eine Wasserhand auf und legte ihn zu den breiten Treppen. Der Brocken fiel mit einem lauten Geräusch und ich breitete die Arme aus, so dass sich die Eiszapfen nun festsetzen, stand einfach auf der Kleidung zu liegen. Sie brüllten, schrien und zischten. "Verscheindet, oder die Zapfen töten euch." Meine Stimme klang eiskalt. Sie rannten mit bösen Blicken davon. Ich sah das kleine Durcheinander und rannte dann zu dem alten Mann. "Geht es Ihnen gut?", fragte ich besorgt. Der Mann nickte, sah mich an und erwiderte: "Du erinnerst mich an eine Prinzessin aus eine meiner Lieblingsbüchern der Wasserbändiger: die Lotusprinzessin. Danke, junge Dame." Ich stützte ihn und sagte: "Dafür brauen Sie sich nicht bedanken, Mr". Ich setzte ihn auf einen Stuhl am Eingang und er fuhr sich ätzend über den Arm, den eine der Rebellen stark festgehalten hatte. "Geht es Ihnen gut?", hakte ich mit gerunzelter Stirn nach. "Ja. O, auf deiner Kleidung ist mein Blut! Es tut mir leid!" Ich winkte ab. "Das ist nicht so wichtig." Er lächelte und sagte: "Hier." Ich sah den Zettel an, den er mir überreichte und bedankte mich lächelnd. "Und Sie sind sicher, dass sie alleine zurechtkommen?" Er nickte lächelnd. "Ich bin zwar alt, aber meine Knochen sind so stark wie Stahl." Ich lächelte ebenfalls leicht und verabschiedete mich. Dann ging ich aus dem Archiv, irgendwann wurde ich komish beäugt, wegen dem Blut und man fragte mich, ob ich verletzt sei. Ich beruhigte, indem ich sagte, es sei Farbe. Eine schlechte Ausrede, aber mehr fiel mir nicht ein. Im Anwesen angekommen betrat ich es und hörte kurz darauf Serephine erschrocken sagen: "Jara! Du blutest!" Sie hatte es so laut gesagt, dass alle es hören konnten und ich seufzte. "Es ist nicht mein Blut, mir geht es sehr gut, Phine!", erwiderte ich, um sie und die anderen zu beruhigen, aber natürlich eilte Lillith Alicia herbei, mit großen Augen.