Noemi:

Ich sah ihm nach und schmunzelte. Typisch Gastgeber - leere Versprechen machen!
Statt mich weiter um ihn oder die Show zu kümmern, stand ich auf und sah mich ein wenig um. Ganz in der Nähe war ein Buffet aufgebaut, welches allerdings noch nicht eröffnet worden war. Die ganzen Warmhalteschalen waren auch noch zu. Doch das juckte mich nicht und ich klaute mir ein wenig Obst, ehe ich meinen Weg fortsetzte.
Ich war die einzige, die herumlief, die restlichen Leute saßen alle an den Tischen. Aber mir war eben langweilig! Ich wettete, dass meine Freunde gerade saucoole Sachen machten.

Chris:

Ich zuckte leicht zusammen, als die Tür plötzlich aufgerissen wurde, fasste mich aber schnell wieder. Er sah wütend aus.
"Ich stehe lieber."- entgegnete ich trotzig und strich mir das zersauste Haar wieder glatt. Ich war noch nie gut darin Sachen zu machen, die die Anderen von mir verlangten, auch wenn es um so etwas kleines, wie sich hinsetzen ging. "Ich will das Geld für den ganzen Abend."- verlangte ich, weil ich davon überzeugt war, dass er mich nun rausschmeißen würde. Ich rekte mein Kinn in die Höhe und sah ihn direkt an.

Noemi

Ich entdeckte eine Treppe und da ich nun mal ein neugieriger Mensch war, ging ich sie hinauf, obwohl davor ein unübersehbares Schild hing, das besagte, dass Unbefugte keinen Zutritt hatten.
Aber meinem Vater gehörte doch eh der halbe Laden! Auch wenn ich es eigentlich nicht wusste, war ihc mir da doch relativ sicher. Immerhin hatte er diesem Shane etwas von wegen Darlehen gesagt und ganz ehrlich - Falcone hatte seine Finger einfach überall.
Oben angekommen sah ich mich neugierig um und rüttelte versuchsweise an einer Türklinke. Leider war sie verschlossen. Aber von etwas ferner her hörte ich eine Stimme.
Rasch hatte ich meine High Heels ausgezogen und in die Hand genommen, um mich lautlos näheren zu können. An der Tür angekommen, presste ich mein Ohr heran und hörte diesen Shane sprechen.

Sorry, musste gestern schnell weg

Chris:

Er dachte tatsächlich, dass er Einfluss drauf hatte, dass ich hier in der Stadt keinen Job mehr bekam. Was für ein Dummkopf!!! Bei meinem Aussehen nahm mich doch jeder mit Handkuss.
Also lachte ich nur amüsiert auf und sah ihn mit einem amüsierten Funken in den Augen an.
"Das Zeugnis kann du dir in deinen reichen Arsch stecken." - sagte ich nur dazu und verschränkte die Arme vor der Brust. "Ich will nur meine Kohle und dann bin ich auch schon weg." - fügte ich hinzu.
Er wollte mir Angst machen, das konnte er sich auch sparren. Man spürte keine Angst mehr, wenn man schon einmal in den Lauf einer geladenen Pistole geschaut hat.
"Und übrigends, sieht mich an." - sagte ich nur und grinste frech. "Jeder Unternehmer, außer dir vielleicht, würde mich nicht gehen lassen und ich würde ein Job bekommen, auch wen du deine Finger an deinem Handy wundwählst." - prophezeite ich ihm.
Ich ließ mich doch von so einem reichen Schnösel, der in seinem Leben nur auf Händen getragen wurde nichts sagen.

nicht schlimm

Noemi

Ich musste leise lachen und presste meine Hand vor den Mund, damit es niemand hörte. Er war hart und ehrlich und das ehrte ihn in meinen Augen. So gehörte sich das!
"Was tun Sie da?", fragte plötzlich eine Stimme hinter mir und ich zuckte erschrocken zusammen.
Ein Mann war hinter mir aufgetaucht und sah mich wütend an.
"Das wird dem Chef aber nicht gefallen!", sagte er, klopfte an die Tür, an der ich noch stand, öffnete sie und stieß mich rein.
"Entschuldigen Sie die Unterbrechung, aber Sie haben eine Zuhörerin", mischte er sich in das Gespräch ein.

Chris:

Ich wollte ihm schon eine satte Abfuhr erteilen und ihm ins Gesicht spucken, als Ewen an der Tür klopfte und auch eintrat, mit dem Mädchen im Schlepptau, das ich in der ersten Reihe neben dem "Paten" habe sitzen sehen.
"Also kann ich dann gehen oder?" - meinte ich nur und lächelte meinem Chef an. "Ich kann mir so einiges leisten, Arschloch. Und ich wünsche dir noch viel Glück fürs weitere Leben. Ich hoffe, du verreckst alsbald." - ich streckte ihm den Mittelfinger entgegen. Als ich an dem Mädchen vorbeiging, lächelte ich es süß an.
Sollte er doch versuchen mich aufzuhalten, dann würde er sich sicherlich eine Fangen.

Noemi

"Ich hab doch gar nichts gemacht!", verteidigte ich mich sofort und sah gelangweilt auf meine Fingernägel. "Es ist langweilig hier. So lockst du keine jungen Menschen in deinen Club. Und Stripperinnen gibt es auch wahrlich bessere, als die, die du auf der Bühne hast", fügte ich noch hinzu und sah ihn an.
Dann lächelte ich süß: "Aber vermutlich ist die ganze Kohle für die Einrichtung draufgegangen. Schick hast du es ja!"
Ich sah mich um und ging zum Schreibtisch, um über das glatte Holz zu streichen.

Chas:

Jetzt hatte ich aber Angst. Er wollte mich also vors Gericht zerren? Er wird schon sehen, was er davon hat. Einem nackten Mann -in meinem Fall einer Frau- griff man nicht in die Taschen. Ich schlug die Tür hinter mir zu und hörte sie sogleich wieder aufgehen, dieser Ewen befolgte die Anweisungen seines Chefs und folgte mir.
So ein Mist!!! Meine Chance zu entkommen war sehr gering, aber trotzdem würde ich es versuchen. Alleine aus Trotz. Der Kerl würde schon sehen, dass man sich mit Chris nicht anlegt.
Ewen lief immer noch neben mir her.
Okay, jetzt musste ich handeln. Mit meiner ganzen Kraft stieß ich ihn gegen die Wand und lief los. Unterwegs ließ ich meine Schuhe fliegen und rannte barfuss weiter. Neben dem Aufzug entdeckte ich die Feuertreppe, die ich sofort in Angriff nahm. Ich übersprang einige Stufen und erreichte schon bald den 11 Stock. Jetzt hörte ich Stimmen und Schritte, unter sowie über mir.
Verdammter Mist! Schnell lief ich wieder in den Flur und zum Aufzug. Ich drückte die 4 Etage und lauschte der Liftmusik.
Mein Herz pumpte wie wild in meiner Brust. Das war doch mal aufregend. Schnell verließ ich den Aufzug, als ich keine Sicherheitskräfte sah. Anscheinend hatte er seine Männer auch nicht unter Kontrolle, dachte ich hämisch und begab mich wieder zur Feuertreppe.
Nun lief ich zum Küchenausgang und schon war ich draußen.
"Fick dich, Arschloch." - rief ich in die Sicherheitskamera und machte mich in der Dunkelheit vom Acker.

Ich habe eine Idee , sonst würde ich das ja nicht schreiben. Darf ich kurz den Vater von Noemi schreiben?

Ja, kannst du machen

Noemi

"Verwöhnte Prinzessin? Na vielen Dank auch! Mein Lieber, es hat einen Grund, weshalb ich nicht in solche Schuppen hier gehe. Die kleineren Clubs sind viel authentischer. Und die Frauen dort machen es mit Leidenschaft, lieben ihren Job und machen ihn nicht nur, weil sie Kohle dafür bekommen. So gibst du ihnen zwar Arbeit, aber keine Chance. Denn aus dem Milieu kommt man nicht raus, egal, was man tut und wie sehr man es sich wünscht. Welcher Chef stellt schon eine ehemalige Stripperin ein?", erwiderte ich wütend und machte mich von ihm los. "Und ich finde alleine zurück, danke."

Supiiii

Chris:

Als ich zwei Blocks von dem Lokal entfernt war, verlangsamte ich meinen Gang und grinste über beide Ohren. Mal sehen, wie ihm pass gefällt. Er dachte doch tatsächlich, dass ihm die ganze Welt gehörte. So ein arroganter Scheißkerl.
Nach etwa einer Stunde kam ich Zuhause an. Mit dem Ersatzschlüssel unter dem Blumentopf auf der Fensterbank und betrat die kleine Wohnung. Sofort wurde ich von Beast angefallen. Der etwas tollpatschige Rüde, legte mir seine vorderen Pfoten auf die Schultern und leckte mir über das Gesicht. Unter seinem Gewicht gaben beinahe meine Beine nach.
"Aus." - befahl ich ihm und er ging wieder auf alle Viere, sah mich jedoch schwanzwedelnd an. "Ich habe dich ja auch vermisst, aber so etwas gehört sich einfach nicht." - rügte ich ihn und grinste, als er immer noch so treudoof zu mir hoch sah. "Na komm, es gibt Essen." - sagte ich zu ihm und tätschelte seinen großen Kopf. Beim Wort Essen spitze er die Ohren und fing an zu hecheln.
Er folgte mir in die Küche und ich legte ihm etwas Futter in den Napf. Schmatzend machte er sich ans Fressen.
"Beauty?" - rief ich nach meiner Hündin und ging ins Wohnzimmer. "Hey Schätzchen." - ich setzte mich auf die Couch, neben ihr. "Na, auch einen schlechten Tag gehabt?" - fragte ich und streichelte über ihr weiches Fell. Sie sah auf und ihre traurigen Augen sagten mehr, als es Worte je tun könnten. "Ich weiß." - meinte ich nur.
Irgendwie erinnerte sie mich an mich selbst. Am Straßenrand ausgesetzt und vergessen.

Noemi

Ich sah in seinen Augen, was er dachte, und musste traurig lächeln.
"Weißt du, was schlimm ist? Weil er mein Vater ist, hast du dir gleich ein Bild von mir gemacht. Du tust so, als würdest du jedem eine Chance geben, aber dabei bist du genau so oberflächlich wie andere", sagte ich leise, wandte mich ab und ging hinunter.
Dort ging ich direkt an die Bar und bestellte mir einen Cocktail. Ich entschied, irgendwie zu versuchen, den Abend noch zu genießen - was wohl nicht einfach werden würde. Meinen Vater konnte ich auch nirgends mehr entdecken.
Vielleicht sollte ich einfach einen Fahrer anrufen, damit er mich nach Hause brachte. Dort könnte ich mich schnell umziehen und dann doch noch zu der Party fahren.

Chris:

Nachdem ich auch Beauty zum Essen überreden konnte, genehmigte ich mir Nudeln aus der Fertigmischung und pflanzte mich vor den Fernseher. Schon bald gesellte auch Beast zu mir. Er legte mir seinen Kopf auf den Schoss und fing an zu schnarchen.
Ich stellte den Fernseher etwas lauter und riet einfach bei Jeopardy mit.

Noemis Vater:

Da sah ich Shane die Treppe runtergehen und eilte auf ihn zu.
"Shane, mein Freund." - begrüßte ich ihn lächelnd und legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Kannst du mir einen Gefallen tun?" - das war keine Frage. "Die Kleine, die im Hintergrund getanzt hatte, mit blonden Haaren." - erklärte ich ihm. Ich hatte mich bereits nach ihr erkundigt. "Sie ist neu bei dir. Kannst du sie mir für diese Nacht überlassen?" - ich lächelte ihn an. Immerhin sollte es denken, dass ich sie nur vögeln wollte. Den wahren Grund sollte er nicht wissen.

Gemerkt

Noemi:

Aber erst würde ich auf Kosten meines Vaters trinken - immerhin hatte er mich hergeschleppt! Meine Freunde würden eh schon gut einen hinter der Binde haben, also durfte ich das wohl auch. Wobei das mit dem Umziehen dann natürlich schwierig werden könnte...
Ich seufzte schwer und nahm noch einen Schluck. Warum ey?