Maximilia
Ich blieb still und sah aus dem Fenster. Wir waren inzwischen irgendwo im Nirgendwo. Um uns herum Bäume. Und dann bog er rechts in einen Schotterweg ein, der nach gut fünf Minuten an einem Gatter endete. Richard stoppte den Wagen, stieg aus, kam um das Auto herum und öffnete mir die Türe. "Darf ich bitten.." grinste er mich an und bot mir seinen Arm an. Nur wiederwillig ergriff ich ihn. Ich fröstelte in der kalten Nachtluft. Es war ein realtiv klarer Abend, und die Sterne standen am Himmel. Hätte ich nicht so ein ungutes Gefühl bei der ganzen Sache, wäre es vermutlich sogar romantisch. Er führte mich durch eine Nische im Gatter und dann querfeldein durch den Wald. Mit meinem Bein kamen wir nur langsam voran, sehr langsam. Ich blieb tausendmal hängen und wäre hingefallen, würde er mich nicht stützen. Die Zeit verstrich, ohne dass einer von uns etwas sagte. Durch die Baumkronen, schien der Mond hell und erleuchtete sein Gesicht. Seine Miene war nun ziemlich entschlossen und kühl. Ich sah schnell wieder weg, denn diese Miene machte mir Angst, auch wenn ich es nicht zuegeben wollte. Zum Glück hatte ich ein Pfefferspray von Vater bekommen und trug es immer in meiner Tasche. Damals, als er es mir gegeben hatte, hatte ich die Augen verdreht und gelacht. "Was soll ich damit?" hatte ich ihn gefragt und den Kopf geschüttelt. Doch jetzt beruhigte es mich ungemein. Nach einer Weile fragte ich ihn. "Richard? Wie weit laufen wir noch?" Als Antwort kam nur: "Nicht weit." und mehr nicht.
Offene Arme der gewaltigste Protest den wir haben, will sagen: Bevor noch jemand hinfällt, passt bitte aufeinander auf in dieser scheiß Welt!