Ich eine Schwester, die aber auch schon 20 ist jetzt, und einen 11jährigen Bruder
Dan:
Auch ich legte das Telefon weg, hob Chase hoch und trug ihn in die Küche.
"Heute kommen ein paar Frauen, die dich gerne kennen lernen möchten", erzählte ich ihm. "Sie wollen auf dich aufpassen."
"Aber warum? Ich bin schon groß!", erwiderte er sofort.
"So kannst du nach der Schule nach Hause kommen und musst nicht mehr in die Betreuung."
Sofort wurden seine Augen groß.
"Wirklich nicht? Danke!", jubelte er und das lies mich misstrauisch werden.
Ich setzte ihn auf der Anrichte ab und sah ihn an.
"Gefällt es dir da nicht?"
"Da ist immer ein doofer Junge", murmelte er. "Der ärgert mich, weil ich keine Mama habe."
Das tat mir weh, aber machte mich auch wütend.
"Du hast eine Mama, Chase! Sie ist immer bei uns, bei dir und mir, und sie passt auf uns auf."
"Warum ist sie nicht hier?", fragte er leise und ich wusste, dass ich es ihm erklären musste.
Es reichte nicht mehr zu sagen, dass sie einfach gegangen war.
"Weißt du, Mama und Papa sind immer zusammen in die Schule gegangen", erzählte ich leise und versuchte es kindgerecht zu tun. "Und wir haben uns ganz dolle lieb gehabt. Dann hat Papa erfahren, dass Mama gaaanz krank ist und wir haben geheiratet. Auf der Hochzeitsreise hat sie mir erzählt, dass du in ihrem Bauch wächst. Aber als wir wieder zuhause waren, ging es Mama ganz schlecht und dann ist sie ein Engel geworden. Trotzdem hat sie mir dich als Geschenk da gelassen und ich bin ganz glücklich, dass ich dich habe, Chase."
"Du bist aber immer weg!", rief er und Tränen traten in seine Augen.
Was sollte ich darauf antworten? Es war ja wahr... daher umarmte ich ihn einfach nur.