Kieran

Als sie die Musik lauter dreht, weiß ich, dass ich ihr Angst einjage. Ihr schnelles Herz verrät es mir. Selbst ihr Geruch, den der Wind zu mir trägt, zeigt mir, dass sie mehr Adrenalin ausstößt, als eigentlich fürs Joggen nötig ist.
Mit einem boshaften Lächeln folge ich ihr, indem ich von Ast zu Ast springe und dann breche ich einen Zweig ab und schmeiße ihn ihr direkt vor die Füße. Ich weiß ganz genau, was ich tue und will, dass alles nach Plan läuft. Schwierigkeiten kann ich nicht gebrauchen.

Aven

Nachdenklich tippe ich mein Glas an und schürze die Lippen. > Nope, ich bin da viel wählerischer, weißt du? Und eigentlich bin ich nicht hier, um zu essen. Ich brauche Leute, die wertvolle soziale Kontakte haben!< verrate ich ihm und fahre mir durchs perfekt gestylte Haar.
Aber da bis dato noch keiner aufgetaucht ist, der einen gepflegten Eindruck macht, muss ich hier noch sitzen und warten. > Du kannst dein Opfer ruhig jetzt schon mitnehmen. Was sie da anhat, tut mir in den Augen weh. Der reinste Augenkrebs. Jeder weiß doch, dass man violett und gelb nicht miteinander kombiniert, das ist die reinste Sünde!< seufze ich tief und bemitleide ihre schönen Schuhe. An meinen Füßen würden sie mehr zur Geltung kommen.

Kieran

Schlaues Mädchen, das gefällt mir. Sicherlich ist sie Studentin, ihr Aussehen lässt darauf hindeuten. So perfekt und gebildet, da muss viel Lernen dahinterstecken. Lächeln springe ich vom Baum runter und lande direkt hinter ihr.
Meine Augen haben immer noch ihre normale Farbe, aber das kann sich verdammt schnell ändern. Ich sage nichts, beobachte sie im Stille und lasse ihre Frage in meinem Kopf durchgehen. Wer ich bin... Wie oft habe ich das schon in meinem Leben gehört? Alle wollen immer wissen, wer ich bin. Aber was nützt es meinen Opfern zu wissen, wer ich bin, wenn sie sowieso sterben werden? Ich verstehe diese Normalsterblichen nicht. Vor allem nicht Frauen. > Das Gleiche kann ich dich auch fragen!< erwidere ich daher und mein Mundwinkel zuckt nach oben.

Aven

Seine Frage überrascht mich, denn ich habe nicht erwartet, dass er ehrliches Interesse mir entgegenbringt. Doch irgendwie freut es mich, dass es das tut und kurz denke ich nach. Wie soll ich es ihm am besten erklären. > Nun ja, ich brauche sie nicht unbedingt, immerhin kann ich sie manipulieren, aber ich will in dieser Welt einen festen Fuß setzen. Und deswegen muss ich viele Menschen kennenlernen, um das zu erreichen. Natürlich ernähre ich mich gerne von ihnen, aber im Moment hat das zweithöchste Priorität!< erkläre ich ihm und nehme einen ausgiebigen Schluck meines Drinks.

Ich bin dann mal off, schönen Abend dir noch *_*

Kieran

Immerhin ist sie schlau genug nicht ihren Namen zu verraten, das rechne ich ihr hoch an. Lächelnd mache ich einen Schritt auf sie zu, sage aber nichts, sondern beobachte sie genauer. Jede Bewegung, seien es auch nur ihre Pupillen, die sich weiten. Ihr Adrenalinpegel steigt, das gefällt mir. > Ich glaube nicht, dass du mir freiwillig das geben willst, was ich brauche!< erwidere ich mit heiserer Stimme und meine Augen verdunkeln sich langsam.

Aven

Wow, so viele Worte habe ich lange nicht mit ihm gewechselt. > Naja, ich weiß ja, dass es mit dem Sonnenlicht etwas schwer werden wird, aber ich will eine Modelinie ins Leben rufen. Mit Models aus aller Welt zu tun haben und auf Zeitschriften abgebildet werden!< erkläre ich ihm begeistert und lächle etwas unsicher. Vielleicht klingt das in seinen Ohren ziemlich dumm.

Kieran

Ihr schnell schlagendes Herz verrät mir, dass es ihr ganz anders geht, als mir ihre Stimme sagt. Sie zittert kein bisschen, weswegen sie sehr mutig sein muss. Eine gefasste Frau, die stark wirken will. Nicht schlecht, mit ihr werde ich mich erst recht lange und ausgiebig beschäftigen. Vielleicht sogar die ganze Nacht.
> Gut, dann sind wir uns wenigstens da einig. Deswegen gebe ich dir eine klitzekleine Chance. Ich zähle bis zehn und wenn ich dich nicht bis zur Straße eingeholt habe,... Naja, wirst dann schon sehen!< mache ich ihr klar und ein kaltes Lächeln ziert meine Lippen.

Aven

Überrascht hebe ich meine Augenbrauen. Das ist sein Ernst? Er will mir sogar helfen und einen Rat geben? > Und wie soll das gehen? < frage ich neugierig und bestelle mir gleich noch einen Martini. Wenn er mir sagen kann, wie ich das Sonnenlicht ertragen kann, dann würde das so einiges erleichtern.

Kieran

Ich kneife die Augen zusammen, als sie meiner Aufforderung nicht nachgeht. Was ich an Frauen hasse, ist immer dieses sture Verhalten. Da könnte ich sie am liebsten in der Luft zerfetzen. Aber ich beherrsche mich, bis sie mir zwischen die Beine tritt und es auch noch wagt mich mit einem lächerlichen Ast anzugreifen.
Schneller als sie gucken kann, drehe ich ihr die Arme auf den Rücken, sodass ihr der Ast aus den Händen fällt und knurrend drücke ich sie an mich, um ihrem Hals verdächtig nahe zu kommen. Meine Eckzähne pulsieren, aber noch will ich das nicht beenden.
> Ich hasse es, wenn man mir nicht gehorcht. Also sage ich es noch einmal... Spiel mit oder ich beende es hier und jetzt. Deine Entscheidung!< zische ich und knirsche mit den Zähnen.

Aven

Meine Augen werden groß und ich denke eine Weile nach. > Ja, das weiß ich von Kieran. Aber ich denke, dass wenn sie mich und meine netten Absichten kennenlernen, dass sie mir vielleicht helfen werden. Einen Versuch ist es wert! Kennst du welche?< frage ich ihn interessiert und schmiede innerlich schon lauter Pläne.

Kieran

Ich lächle boshaft und drücke sie noch enger an mich. Ihre Flüche sind einfach zu amüsant und mein Atem streicht leicht über ihre sensible Haut am Hals. Nur ein bisschen kosten, flüstert das Böse in mir, aber ich halte es zurück. Noch will ich das nicht beenden. > Renn oder stirb!< stelle ich sie wieder vor die Entscheidung und knurre leise.

Aven

Ich verziehe den Mund und nicke seufzen. Ja, dann müsste ich mich wohl wieder auf die Suche nach Leuten machen. > Danke, ich werd das machen!<

Kieran

Na immerhin sieht sie ihre ausweglose Lage ein. Sofort gebe ich sie ruckartig frei und gehe einige Schritte nach hinten, um nicht vom Mondlicht beschienen zu werden. Die Schatten mag ich lieber. > Dann renn!< fordere ich sie mit rauer Stimme auf und balle die Hände zu Fäusten. Wehe, sie wehrt sich wieder. Dann werde ich gezwungen sein das hier zu beenden.

Aven

Als er mir viel Glück wünscht, verschlucke ich mich beinahe an meinem Getränk und lächle ihm noch kurz zu. Kaum zu glauben, dass er mir zugehört und mir noch einen Rat gegeben hat. Vielleicht ist er ja doch nicht so... Nun ja, distanziert und emotionslos wie viele andere Vampire in unserem Clan behaupten.

Kieran

Als sie losrennt, schließe ich die Augen und atme tief ihren Duft nach Angst und Adrenalin ein. Oh ja, ich liebe diesen Geruch. Gäbe es diesen in Fläschchen würde ich tagtäglich dran riechen. > Zehn..< flüstere ich leise und renne dann ebenfalls los. Eigentlich könnte ich sie gleich jetzt einholen, aber ich will das voll auskosten. Ihre Schritten hallen in den Schatten des Waldes wider und mein Gang beschleunigt sich. Ich sage nichts, sondern verfolge sie einfach. Und sollte sie kurz vor der Straße ankommen, werde ich sie einfangen. Und dann weiterspielen.

Aven

Ich beobachte die Szene und wundere mich, wie er wegen ihrer Fahne nicht tot umfällt. So etwas finde ich nämlich total widerlich und unannehmbar. Aber ich bin ich aus einem bestimmten Grund hier, also stehe ich auf und mache mich auf die Suche nach einem Opfer für mich. Ich habe Hunger bekommen, den ich wirklich stillen muss.

Kieran

Zugegeben, für einen Menschen kann sie verdammt schnell sprinten, das muss man ihr lassen. Ihre Angst jedoch beflügelt sie im Moment und dessen bin ich mir vollkommen bewusst. Wenn der Überlebensinstinkt erstmal einsetzt, dann schaffen Menschen, sogar Frauen, wirklich Unfassbares. Aber ich bezweifle, dass sie hier im Wald etwas finden wird, dass ihr helfen kann.
Und weil sie der Grenze immer näher kommt, beschleunige ich meinen Schritt und lande direkt neben ihr, um ihr ein Bein zu stellen, sodass sie gleich hinfällt. Ich liebe es, wenn sie prompt zu Boden fallen.

Aven

In einer Ecke finde ich drei Jungs, die sich gerade unterhalten. Mir ist klar, dass sie gerade die Weiber im Club abchecken, also mache ich es ihnen einfacher und gehe direkt auf sie zu. > Wer hat Lust mit mir zu tanzen? Eng zu tanzen?< frage ich sie verführerisch und spiele mit meiner Haarsträhne. Natürlich springen alle drei ein, aber ich schnappe mir nur zwei von ihnen und schenke dem dritten einen versöhnlichen Kuss auf die Wange. > Für dich wartet was Besseres auf dich, schau nach rechts!< flüstere ich in sein Ohr und gehe mit meinen Schnuckeln auf die Tanzfläche. Ein bisschen Verkuppeln kann ja nebenher nicht schaden.