Raphael
Nachdem wir die Vorspeisen und die Zwischenmahlzeiten abarbeitet hatten, war es nun an der Zeit die Kunden etwas zu befragen. Natürlich nicht zu aufdringlich und auf nervige Weise, da sie ja alle immer noch dinierten. Mit einem professionellen Lächeln nahm ich mir die rechte Seite des Saals vor und steuerte auf ein älteres Pärchen zu, welches ich seit meinen Jugendjahren kannte. Bald würden sie ihre diamantene Hochzeit feiern, worum ich sie stark beneidete. Mom und Dad hätten das sicherlich auch gerne getan, mögen sie in Frieden ruhen. > Guten Abend Mrs. Chevallier und Mr.Chevallier. Wie ich sehe, altern Sie kein Stück. Von Tag zu Tag werden sie nur jünger! Das sehe ich an Ihrem Lächeln!< begrüßte ich sie freundlich, woraufhin die ältere Dame freudig zu lachen begann. > Raphael, wie immer mit deiner Engelszunge bei Tisch!< sprach sie mit warmer Stimme und tätschelte meinen Unterarm. > Schön, dass wir dich wiedersehen. Wie geht es dir, mein Junge?< fragte mich nun ihr Mann, dessen blaue Augen sehr klug wirkten. Er war in der Tat auch ein kluger Mann. > Bis jetzt kann ich mich nicht beklagen!<
Michelangelo
Wie immer nahm ich mir die linke Seite vor, denn dort saßen meist die etwas jüngeren Exemplare an Kunden. Aber anstatt mich auf die hübschen Blonden zu stürzen, ging ich auf eine Familie zu, die ich schon letztes Jahr hier gesehen hatte. > Guten Abend die Damen und Herren. Ich hoffe, dass Ihnen das Essen zugute kommt!< begrüßte ich sie mit einem charmanten Lächeln und die Mutter drehte sich überrascht zu mir um. >Oh, Sie sind doch Monsieur de Asteria. Es freut mich Ihre Bekanntschaft zu machen!< strahlte sie mich an und ihre Teeniekindern beäugten mich von oben bis unten. > Die Freude liegt ganz meinerseits!< lächelte ich breit und fing die Gabel rechtzeitig auf, die ihre Tochter fast fallen gelassen hätte. > Immer schön vorsichtig mit dem Besteck, wir wollen ja keine Verletzten!< zwinkerte ich ihr freundlich zu und nickte allen zu. > Ich gehe dann mal weiter, Ihnen noch einen guten Appetit!<