Ja, dan habe ich sie am liebsten
Phin:
Riff kann es nicht lassen und versucht mich aus meinem Depriloch zu ziehen, doch ich währe mich dagegen. Eigentlich will ich es nicht, vielleicht sterbe ich dann schneller.
"Besuch." - verkündet der Wächter und ich höre das Quitschen der eisernene Tür. Allerdings bewege ich mich nicht und bleibe auf der alten Pritsche liegen, mit dem Gesicht zur Wand und geschlossenen Augen.
"Maddie." - Riffs Stimme hört sich erfreut an, so unbekümmert, als würde seine Schwester ihn bei der Arbeit besuchen. Sein Optimismus ist echt nervig.
"Hi." - höre ich ihr Stimme und sofort muss ich an Altea denken. "Hi Phin." - begrüßt sie mich.
"Ach lass ihn, er hat seine Tage." - sagt Riff nur.
"Ich habe euch ein paar Bücher mitgebracht und etwas Papier und Stifte." - sagt Maddie.
"Hier für dich." - meint Riff und schon prahlt etwas gegen meinen Rücken und später landet noch ein Block auf meinem Kopf.
"Hörst du auf damit." - genervt setze ich mich hin.
"Schreib deinen Brief." - verlangt er von mir. "An dein Prinzesschen." - fügt er hinzu und ich vermeide es Maddie anzusehen. Immerhin haben wir uns öfters getroffen und sie wusste nicht von Altea. Ich kann Riff aber auch keinen Vorwurf machen, da er von meiner mehr oder weniger Beziehung zu seiner Schwester weiß. "Du arbeitest ja noch im Schloss oder?" - fragt er Maddie und ich sehe zu ihr rüber. Sie nickt nur und erneut sehe ich Enttäuschung in einem Gesicht.
"Schreib schon. du hast nicht so viel Zeit." - treibt mich Riff an.
Ich nehme den Stift und auch den Block und fange an zu schreiben. Ich bin nicht so gut, in mich ausdrücken und muss mehrmals durchstreichen und fange öfters von vorne an.
Nach wenigen Minuten habe ich ein ganzes Blatt vorgeschrieben und falte es zusammen. Riff reißt es mir auf der Hand und gibt es Maddie. "Du musst es Prinzessin Altea geben." - trägt er ihr auf und sie nickt nur, ohne mich anzusehen. Ich will mich entschuldigen, doch ich bringe kein Wort über die Lippen.
"Ich muss auch schon los." - verabschiedet sich Maddie und wie auf Befehl kommt der Wächter und schließt die Tür auf und hinter Maddie wieder zu.
Ich sehe ihr nach und hoffe nur, dass sie diesen Brief auch aushändigt. Maddie ist eine treue Seele, also vertraue ich ihr.