Gehe offline, gute Nacht
Nero
Ich sah meinen Teller an, dieser Mann schaffte es auch immer mir den Appetit zu verderben und dennoch aß ich es auf, damit sich Pieter keine Sorgen machte. Er war ein guter Mann. Ich zahlte und dann fuhr ich zum Anwesen. Es lag außerhalb London, fast im Nirgendwo, wo in der Nähe ein kleines Dorf sich befand. Zum Anwesen gehörte ein kleinen Wald und im Dorf herrschte die Stimme meines Vaters. Als ich das riesige, historische Gebäude sah, kam mir die vertraute Beklemmung hoch. Ich mochte es nicht hier zu sein, aber das Blut war in meinem Fall dicker und somit gab es für mich kein wirkliches Entrinnen. Es sei denn ich legte darauf an, verstoßen zu werden. "Nero!", Vivianne umarmte mich und dabei wehte ihr dunkles Haar in der Luft. "Hey Kleines", ich gab einen Kuss auf dem Scheitel und legte einen Arm um ihren zierlichen Körper: "Wo ist Vater?" "In seinem Büro. Er hat schlechte Laune", antwortete sie. Leise seufzte ich, auch das noch. Ich ließ sie los und ging zielstrebig in das Büro meines Vaters, wo auch antike Möbeln herrschte, die seit viele Jahren Familienstücke waren. "Hier bin ich", ich verschränkte die Arme und musterte den Mann hinter dem imposanten Tisch. "Setzt dich", befahl er und ein Knurren vermischte sich in den Ton. "Nein Danke, ich stehe lieber", erwiderte ich. Die Augen wurden zu Schlitzen, doch dann lehnte er sich in seinem Sessel zurück: "Es gibt Probleme - Es wurden mehr Leichen gefunden und es wurde Mitglieder von Bloodmoon gesichtet, ich bin mir sicher, dass sie damit was zu tun haben. Ich will, dass du dich mit den Fall vertraut machst und endlich deine Pflichten als ältester Sohn nachgehst." "Ich bin weder der Älteste, noch der Erstgeborene!", erwiderte ich. "Mit Cole's Verschwinden bist du in diesem Haus mein ältestes Kind und somit wird dir die Aufgaben übertragen. Und wage es ja nicht mir zu widersetzen", warnte er mich leise und ich schluckte einen Kommentar hinunter. Zu meinem Vater hatte ich mich immer rebellisch verhalten, ich mochte es nicht herumkommandiert zu werden. Doch seit Cole fast zwei Jahre verschwunden war, hatte er besonders auf mich abgesehen und labberte von irgendwelche Pflichten, die ich erfüllen musste. "Ja, Vater", knirschte ich mit den Zähnen und schnappte mir die Akte, die er mir zugeschoben hatte.