Giselle:

Würde er mich überhaupt noch wollen, wenn er das wüsste. Immerhin haben die Bloodmoons in den letzten Jahren viel dafür getan, von allen gefürchtet und gehasst zu werden. Ich fragte mich, welche Konsequenzen es noch mit sich brachte. Die Werwölfe reinen Blutes waren sowas wie der Adel und die "Mischlinge" wurden geduldet, aber ich war zur Hälfte eine Bloodmoon, und was mit den Mischlingen passiert, wollte ich mir überhaupt nicht ausmalen.

Giselle:

Zum Glück kam Cole wieder rein und holte mich aus meinen mehr als düsteren Gedanken.
"Wie geht es dir?"- wollte er wissen und sah mich aufmerksam an.
"Ganz gut."- meinte ich dann nd er lächelte.
"Da hat sich mein Bruder aber ein ganz tapferes Mädchen ausgesucht."- fügte er hnzu und ich lief rot an.

Giselle:

Beschämt blickte ich zu Boden, doch aus dem Augenwinkel sah ich, dass er schmunzelt.
"Also vorerst werden wir wohl hier bleiben." - informierte er mich und entfernte endlich die Fesseln. Ich stöhnte, da ich erst jetzt bemerkt hatte, dass meine Handgelenke kribbelten und taub waren. Ich maschierte sie sanft und langsam legte sich dieses Gefühl. "Dein Vater hat angerufen."- informierte er mich.
"Das ist mir egal. Ich will von ihm nichts wissen." - trotzte ich. Cole setzte sich zu mir auf das Bett.
"Das ist Unsinn." - meinte Cole und ich nickte. "Er macht sich Sorgen um dich. Du bist eine Bloodmoon und bist in einer körperlichen Beziehung mit einem MacKay. Diese Clans hassen sich seit einer Ewigkeit und werden so eine Art von Verbindung nicht dulden." - erklärte er mir.
"Aber ich bin auch zur Hälfte eine Del la Russo." - klammerte ich mich an diesen sehr dünnen Strohheim. "Das stimmt, aber das ist nicht relevant, solange nur ein Tropfen Bloodmoonblut in deinen Adern fließt." - meinte er dann und erneut nickte ich nur zustimmend.
"Denkst du, Nero will mich noch, wenn er das weiß?" - fragte ich zaghaft.
"Ich weiß es nicht." - sagte er und ich war ihm auch sehr dankbar für seine Ehrlichkeit. "Aber wie ich meinen Bruder kenne, wird er dich immer noch wollen." - er lächelte mich an und entlockte mir auch ein Lächeln.

Giselle:

"Ich danke dir für diese Lüge." - meinte ich zu ihm und er grinste noch breiter. "Aber warum bist du nicht bei Fiona, sondern hier getarnt als einer der Del la Russo?" - wollte ich dann wissen und seufztend sah Cole zu Boden.
"Weil ich eine schöne Zukunft für mein Kind möchte." - entgegnete er und sah mich wieder an. Eine gewisse Trauer lag in seiner Stimme. "Zum jetzigen Zeitpunkt wird mein und Fionas Kind nicht sorgenfrei aufwachsen können. Es wird verfolgt und ständig in Lebensgefahr." - fuhr er fort und ich nickte. "Das Verhälntis zwischen den Clans ist so angespannt wie noch nie und eine Mischehen kommen gar nicht in Frage und ich möchte dafür sorgen, dass es doch möglich wird." - er lächelte, doch es war keine Freude in seinem Gesicht. Ich biss mir in die Unterlippe und versuchte die aufkommenden Tränen zu unterdrücken. "Aber irgendwie stecke ich nun hier fest und komme nicht weiter." - fuhr er fort und erneut wanderte sein Blick auf den Boden.
"Das schaffst du, ich meine, das schaffen wir." - sagte ich zu ihm und legte meine Hand auf seinen Oberarm. Bevor er antworten konnte, drang ein Schrei zu uns hoch.
"Bleib hier. Ich sehe nach." - sagte Cole zu mir und verließ das Zimmer.

Giselle:

Mir war schon etwas unwohl, als ich noch mehr Lärm von unten vernahm. Doch es dauerte nur wenige Minuten und dann wurde alles wieder ruhig. Ich spitzte meine Ohren, doch hörte nichts, außer meinem eigenen schnellen Atmen.
Es kam mir wie eine Ewigkeit vor. Ich saß kerzengerade und angespannt im Bett, lauschte und wartete. Es blieb ruhig, zu ruhig.

Giselle:

Ich lauschte so aufmerksam, dass ich kurz aufschrie, als die Tür aufging und ein ziemlich aufgeregter Cole reinstürmte. Es stimmte etwas nicht, dass sah ich an seinem gehetzten Blick.
"Wir haben ein Problem."- sagte er dann und ich spürte wie mc innerlich eine unruhige Hitze packte und dann zitterte ich vor Kälte. Langsam stand ich auf. "Nero ist hier."- informierte er mich und in seinem Gesicht lag Sorge um seinen Bruder. Ich sagte nichts und sah ihn nur fragend an. "Er war wohl auf der Suche nach dir und wurde von deinem Clan festgenommen."- erklärte er mir weiter. Ich schluckte schwer und unruhig huschten meine Augen durch den Raum. "Ich weiß nicht, was sie mit ihm vorhaben aber ich bin nicht so erpicht darauf, es herauszufinden."
"Und was nun?"- fragte ich dann.

Giselle:

Einige Sekunden beobachtete ich Cole dabei, wie er nervös im ZImmer hin- und herlief und sich dauernd in die Haare fasste.
"Auf jeden Fall müsst ihr beide hier weg." - sagte er dann und ich nickte nur. "Ich gebe dir meinen Autoschlüssel und due befreist Nero und dann verschwindet ihr und mischt euch hier nicht mehr ein." - meinte er streng zu mir und wieder nickte ich nur.
Cole erklärte mir noch, wo Nero sich im Haus befand und wie ich unbemerkt dahin kam. Dann drückte er mir noch die Autoschlüssel in die Hand und ging aus dem Zimmer.
Ich spürte das Adrenalin in meinen Adern pulsieren und meine Hände zitterten, als ich nach der Türklinke griff und diese runterdrückte. Schnell lief ich durch den Flur, lauschte nach Schritten und Stimmen, doch wie Cole es mir auch gesagt hatte, waren die meisten Werwölfe, die auf mich aufpassen sollten nicht mehr in der Hütte.
Ich lief runter in den Keller und lauschte, versuchte Nero auszumahcne.

Giselle:

Ich schrak zusammen als ich das Gepoltere gefolgt von einem Knurren. Doch schnell fing ich mich.
"Nero." - rief ich leise nach ihm, in der Hoffnung, dass dieses nicht mehr als ein Flüsstern bei ihm ankommen würde. Ich wusste nicht warum, aber ich spürte ihn ganz nah.

Giselle:

Ich hörte seine Stimme und mein Herz hüpfte erfreut.
"Nero, ja ich bin es." - rief ich und drückte mich gegen die Tür, hinter der Neros Stimme herkam. "Ich hole dich raus." - meinte ich und holte den Schlüssel, der neben der Tür hin. Mit zittrigen Fingern führte ich den Schlüssel in das Schlüsselloch und schon klickte es.

Giselle:

Tränen verschleierten mir die Sicht. Ich war einfach so erleichtert und so glücklich ihn zu sehen, dass ich nicht anders konnte als aufzuschluchtzen.
"Dir geht es gut."- wiedergolte ich immer wieder und drückte mich an seine Brust. Er war tatsächlich hier bei mir und eine Ereichterung machte sich in mir breit. "Es st nicht so, wie du vermutlich annimmst.- minte ich dann, als er mich auf der verfälschten Duft ansprach. "Aber dafür haben wir jetzt keine Zeit."- sagte ich dann und sah ihn ernst an. "Wir müssen hier schnell weg und dann erzähle ich dir alles."