Elion
Ich kann spüren, dass sie nervös ist. Schließlich ist das auch die Kirche in der wir heiraten sollen. Nein, werden. Mein Vater lässt keine Widerworte zu, das weiß ich. Er wird diese Hochzeit mit aller Macht durchbringen wollen, egal wie sehr ich mich sträube. Und wieso sollte ich mich sträuben? Sie ist hübsch, aus gutem Hause, unberührt und hinter ihr steht eine Menge Geld, das wir brauchen können. Das ist der eigentliche Grund für die Verbindung unserer Häuser. Für uns das Geld, für sie das Ansehen. Wenn mein Onkel, der König, keine Nachkommen mehr zeugen wird, geht der Thron an mich und meine zukünftige Frau. Ich sehe zu ihr und sage dann: "Wie gefällt euch die Stadt, Mylady?"
Sanra
Doch tausend Gedanken wirbeln in meinem Kopf herum. All die Sachen, die schiefgehen können, und das sind eine Menge Dinge. Was wenn er mich nun nicht will? Dann ist das ganze umsonst. Wobei ich ihn dann immernoch erstechen kann. Das kostet dann zwar mit ziemlicher Sicherheit meinen Kopf, aber vielleicht ist es ja Wert dafür zu sterben, dass er keinen Namenlosen Bruder und keine Namenlose Schwester mehr verletzten kann. Aber selbst wenn er mich will, so habe ich gehört, dass die Lady aus der Kutsche, die heute angekommen ist, seine zukünftige Frau sein wird. Die Hochzeit ist bald. Wieso sollte er zu diesem Zeitpunkt eine Mätresse einstellen? Er hat nun seine junge, schöne Prinzessin die er nach belieben nehmen kann. Erst wenn er ihrer müde wird, dann springt er auf mich an. Dass er generell etwas gegen Mätressen hat wie sein verklemmter Vater, glaube ich nicht. Er wirkt wie ein arroganter Prinz, der sich nimmt was er will und wann er will. Außerdem besucht er häufig bestimmte Damen in der Stadt. Ich sehe ihn ab und zu, wenn ich auf Goldsuche gehe. Er ist ein Lustmensch. Das dürfte also kein Problem sein. Bliebe noch sein Vater. Erst wenn er keine Macht mehr in der Burg hat, kann dieser Plan gelingen, denn er verbietet jeglichen Umgang mit Huren und anderen Lustgesellschaften. In der Stadt gibt es kein einziges Hurenhaus. Zumindest nicht offiziell. Es gibt einen Schwarzmarkt für solche Dinge, aber nur wenige trauen sich dort hinzugehen. Sie haben alle Angst vor Jerik von Hendlsfield. Wir müssen zuerst dafür sorgen, dass er aus dem Weg geschafft wird. Ich wälze mcih in den Fellen sämtlicher Tiere herum, die ich geschossen habe und setze mcih dann letztendlich auf. Ich werde mit Zoit über meinen Plan sprechen. jetzt. Ich kann sowieso nicht schlafen. Ich stehe also auf und beginne sofort zu frösteln. Hier in den Tiefen des Waldes, liegt nur wenig Schnee auf dem Boden und der Wind weht nur schwach, doch die beißende Kälte, die am Abend hier herrscht ist mörderisch. Ohne Felle und Feuer würden wir erfrieren. Hier im Norden ist es immer kalt, selbst in den Sommern. Ich schlinge den Mantel eilig wieder um meinen zitternden Körper und folge dem Schein des Feuers. Es steht in der MItte unserer Lager. Außenherum haben wir die Felle hingelegt, auf denen wir schlafen. Die mit den wenigsten Fellen nahe am Feuer, die mit vielen, weiter weg damit niemand frieren muss. Es sind immer drei Brüder oder Schwestern wach, die geübt mit den Waffen sind und Wache halten, damit sich kein wildes Tier heranschleichen kann oder kein Ältester. Heute sind Zoit, Belador und Wany an der Reihe. Ich geselle mcih zu ihnen ans Feuer und sage: "Ich hab über deinen Plan nachgedacht, Zoit. Mir sind ein paar Schwachstellen eingefallen, über die wir sprechen sollten." Er nickt. "Alles klar."
Offene Arme der gewaltigste Protest den wir haben, will sagen: Bevor noch jemand hinfällt, passt bitte aufeinander auf in dieser scheiß Welt!