Kaelyn
Er verwandelte sich in den kleinen Vogel, er konnte nur in die Tiere verwandeln, die seine Koboldgröße entsprachen. Bei größere Tiere würde er sich nur verletzen. Ich holte tief Luft, versuchte mein laut hämmerndes Herz zu beruhigen und kraftvoll stieß ich die Klappe auf. Puck flatterte los und ich sprang aus der Karre, Schmerz meldete sich in meinem Körper. "Was zum Teufel…? He, da will Jemand flüchten!", brüllte eine Stimme und die Person versuchte Puck von sich zu schlagen, der wütend mit seinem Schnabel auf dem Kopf pikste. Panisch sprang ich schnell auf meine Füße und rannte los. Seit von Kindesbein an besaß ich flinke Füße und jetzt kam sie mir wie ein Segen vor. Ein Felsen versperrte mir plötzlich den Weg, ich gab von mir einen verzweifelten Geräusch und entdeckte dann, dass der Felsen zu einem Berg gehörte. Hinter mir hörte ich Schritte. Wütende und schnelle Schritte. Ohne lange nachzudenken begann ich hastig zu klettern. Es war rutschig, einige Steine waren locker und der Berg verlangte von mir eine Menge Kraft. Doch das Keuchen hinter mir spornte mich weiter an, ließ meinen Körper vor Angst kribbelig werden. "Schneller!", zwitscherte Puck, als er erschien. "Carl, komm runter. Der Pass schließt sich gleich und das Weib wird eh nicht lange hier überleben!", rief Jemand von unten. Mein Verfolger gab von sich wüste Flüche und gab auf. Jedoch vertraute ich die plötzliche Wende nicht und kämpfte mich weiter nach oben. Meine Händen waren aufgeschürft, Haarsträhnen lösten sich aus meinem geflochtenem Zopf und Schweiß rann kalt an meinem Nacken hinab. Mit einem Ächzen zog ich mich an einem Vorsprung hoch, mit zitternde Knien stütze ich mich auf dem Boden ab und rang nach Luft. Meine Wangen brannten von den Tränen und benommen nahm ich Geräusche von kämpfende Metalle wahr. "Bei den hässlichen Kröten - dass ist ja Sadea Yallysui, die Drachenreiterin! Und sie kämpft gerade mit einem Mann aus Baktrien!", vor Aufregung verwandelte er sich in seiner wahre Gestalt und plumpste auf meinem Kopf, um an meine Haare zu ziehen: "Außerdem spüre ich dunkle Magie!" Ich hob verängstigt den Kopf und erblickte ein fürchterliches Bild.
Éamonn
Die Metalle sangen in meine Ohren und ich sah direkt in ihre Augen, genoss den Rausch in meinem Körper. Sie war gut, sie war eine Herausforderung und sie würde verlieren. Ich kannte keine Gnade, kämpfte bis zu dem letzten Blutstropfen. Erneuert griff ich sie an, schwang das Schwert zielstrebig auf ihrem Hals zu und dabei streckte sich mein Bein nach Ihrem aus, um sie zum Fallen zu bringen. Gleich würde ihr Blut an meiner Klinge kleben und in meine Augen begann es gierig vor Machtgefühl zu funkeln. Im Hintergrund hörte ich ein erschrockener Schrei, dessen Stimme einer Frau gehörte. Doch darum kümmerte ich mich nicht darum, ich wollte den Tod dieser Drachenreiterin.