Kaelyn
In meiner Traumwelt konnte ich meine Gefühlen nicht unterdrücken, da sie mein Spiegelbild war und mit taubem Inneren schaute ich auf das wüteten Durcheinander, dass durch den Verlust von Cathal entstanden war bis aufeinmal die Umgebung sich verschwamm, als würde ich unter dem Wasser sein. Ein starker Sog riss mich aus meiner Traumwelt und plötzlich war ich in ein Anderes gelandet. Die Erde war dunkel, das Gras wurde niedergetrampelt und glänzte von dem Blut. Die Luft roch nach Rauch, Metall und Tod. Meine Augen weiteten sich vor Entsetzen als ich den Schlachtfeld vor mir erblickte, überall lagen regungslose Gestalten, verunstaltet von den erbarmungslosen Kämpfen und mittendrin stand der Dämon. Seine Haut schimmerte schwarz, die Adern glühte pulsierend, wie die Lavaflüsse und seine Hörner ragten wie gefährliche Klingen aus dem Kopf hervor. Wie ein Bote des Unheils waren seine Flügeln ausgebreitet, in seiner Kralle hielt er ein kleines Mädchen und triumphierend brüllte er in den blutroten Himmel. Dann drehte er langsam den Kopf zu mir um, seine rote Augen schienen mich durchbohren zu wollen und mit einem bösartigen Grinsen hob er das wimmernde Mädchen hoch und….
Schweißgebadet wachte ich auf, mein Magen drehte sich und ich schaffte es den Waschraum zu erreichen, um würgend über einem Eimer zu hängen. Mein Körper zitterte, die Wunden schienen stärker zu pochen und ich versuchte das grausames Bild aus meinem Kopf zu verbannen. Mein Haar klebte kalt an meine Schläfen und Nacken. Benommen machte ich den Waschraum sauber und wusch meinen Gesicht mit den Wasser. Ich hob den Kopf an, als ich draußen Flügeln schlagen hörte. Für einen Moment stockte mein Atem, für einen Moment glaubte ich, dass der Dämon doch frei gekommen war bis mir das Flügelschlagen vertraut vorkam. Eilig rannte ich zur Haustür hin, riss sie weit auf und erblickte in der Luft ein großer Schatten. Audra.
Éamonn
Verdammt, ich saß wirklich auf dem Schuppenviech und brachte es nicht mal um. Das war völlig verkehrt und einfach zu verrückt, ich war ein Drachentöter! Und sie ritten nicht auf Schuppenviechern. Ich drehte mich um, das Drachengöre machte einen Nickerchen auf dem unteren Teil des Rückens und ich schnappte mir nach ihrem Bogen. Mit ruhige Bewegungen legte ich mir den Bogen an, nahm einen brüllender Monster ins Visier und der Pfeil schoss direkt in die Stelle zwischen den Augen. Mit grimmige Genugtuung beobachtete ich, wie er auf dem Boden fiel und Staub wirbelte um ihn herum. Wenigsten ein Viech hatte ich umgelegt. Dann drehte ich mich erneuert zu der Drachengöre um und murrend schaffte ich es irgendwie sie nach vorne zu ziehen ohne gleich in die Tiefe zu stürzen. Widerwillig hielt ich sie mit einem Arm fest, während die andere Hand sich an eine Zacke festhielt. Der Wald lag hinter uns und ich konnte die Hütte erkennen, der wir immer näher kamen.