Nick:
in dieser Nacht konnte ich überhaupt nicht mehr einschlafen, Emily spuckte in meinem Kopf herum und auch Rayn. Er war mein Beuder und ich wusste nicht, wie er reagieren würde, wenn ich ihm tatsächlich die ganze Wahrheit, die von meinen Eltern totgeschwiegen wurde, erzählen wurde. Einerseits tat er mir richtig leid und anfänglich bettelte er, ihm alles zu erzählen, damit er sich dann womöglich erinnern könnte. Aber ich fragte mich auch, ob er für seine Vergangenheit auch bereit war.
Am nächsten Morgen fuhren wir vormittags zu Rayn, wie auch an Tagen davor.
Es war wie immer eher distanziert und chon bald gingen uns auch die Gesprächsthemen aus. Rayn hatte es schon längst aufgegeben, mich zu fragen, warum ich so schlecht gelaunt war.
Nach nur einer Stunde verabschiedeten wir uns schon.
"Ich brauche noch frische Klamotten."- bat er noch.
"Wir bringen dir morgen was mit."- versprach meine Mutter und küsste ihn auf die Stirn. Ich verabschiedete mich mit einem notgedrungenen Lächeln.
Für mich war es immer eine Erleicherung, wenn ich das Krankenaus verließ.
Als wir bereits Zuhause waren und ich in die Garage fuhr, krammte meine Mutter in ihrer Tasche.
"Mist, ich habe meinen Terminkalender bei Rayn im Zimmer liegen lassen, als ich mir den nächsten Termin beim Chefarzt notiert hatte."- sagte sie genetvt. "Kannst du heute nachmittags dort noch mal vorbeifahren?"- eigentlich war das auch keine Bitte ihrerseits sondern ein Befehl, der nett verpackt war.
"Können wir das nicht morgen nachen, wenn wir ihm die Kleidung bringen?"- wollte ich wissen und meine Mutter sah mich vorwurfsvoll an. "Okay, mache ich."- gab ich nach. Ich wollte mich einfach nicht mit ihr anlegen und ich hatte auch nchts vor.