Nick:

Ich atmete tief durch und fühlte mich wieder mit der Vergangenheit konfrontiert.
"Auf der Party damals hatte ich viel zu viel getrunken." - fing ich an zu erzählen und fuhr mir mit der freien Hand über das Gesicht. "Rayn war 15 und ebenfalls anwesend. Damals war er nur ein Mitläufer und so hatte er mich lange darum angefleht ihn mitzunehmen. Also gab ich nach. Als die zwei Mädchen nach Hause wollten, habe ich vorgeschlagen sie zu bringen, allerdings traute ich mich nicht an Steuer und so gab ich die Schlüssel an Rayn weiter. Zwar hatte er noch keinen Führerschein, aber er hatte schon öfters mit dem Auto unseres Vaters eine Spritztour gemacht." - ich hielt inne und schluckte schwer. "Und er hat seine Fahrkünste wohl überschätzt und hatte die Kurve zuspät gesehen und dann sind wir im See gelandet. Ich konnte Rayn und mich retten und als ich auch noch versuchte, die Mädchen rauszuholen, gelang es mir nicht." - fügte ich hinzu und meine Augen brannten. "Ich kann mich noch so lebhaft an das Gesicht eine Mädchen erinnern, hinter der Glasscheibe." - erzählte ich und schluckte wieder. "Na ja, meine Eltern hatten natürlich die Wahrheit erfahren und da Rayn erst 15 war und in ihren Augen ein halbes Kind, ging ich in den Knast." - sagte ich noch und schwieg dann.

Nick:

Ich schwieg nur, weil ich selbst keine Antwort auf diese Frage hatte, die ich mir bereits hundert Mal gestellt hatte. Nach dem Unfall hatte ich meine Mutter angerufen und sie hatte meinen Vater informiert und zusammen hatten sie entschieden, dass ich ins Gefängnis gehen sollte und nicht Rayn. Sie hatten mich dahingehen bearbeitet, dass ich mich für den Tod der beiden Mädchen schuldig fühlte und es immer noch tat. Und als ich wieder nach Hause kam und so hoffte, in die Gunste meiner Eltern zu kommen, doch es kam alles anders.
"Ich vermute mal, dass sie einfach Angst hatten, dass ich es erzählen würde."

Nick:

"Aber es ist wahr, Rayn hätte es nicht verkraftet." - bemerkte ich leise und küsste sie auf die Stirn. "Er ist zu schwach."

Nick:

"Mir auch nicht." - gestand ich ihr. "Aber ich bin immer noch sehr abhängig von ihnen, finanziell gesehen."

Nick:

"Ich werde das nicht erzählen." - sagte ich dann zu ihr. "Ich wurde damals dafür verurteilt und habe auch meine Zeit abgesessen, Rayn muss jetzt nicht mehr dafür büssen, auch wenn er vielleicht der Schuldige war." - fügte ich hinzu. "Außerdem ist es nicht einfach einen Namen reinzuwaschen, wenn es einmal mit Dreck beschmiert wurde."

Ich wünsche dir eine gute Nacht


Nick:

"Ich werde wieder glücklich, wenn ich wieder dazu komme zu leben." - sagte ich dazu. "Und dafür brauche ich Unabhängigkeit von meinen Eltern und ...dich."

Nicht schlimm, ich war dann auch schon weg


Nick:

Ich lächelte als sie das sagte und drückte sie kurz an mich.
"Wenigstens etwas, worauf ich mich in meinem Leben verlassen kann."

Ja, endlich mal durchgeschlafen


Nick:

Ich lachte leise.
"Wie kann mir noch kalt sein, wenn so eine heißte Frau neben mir liegt." - bemerkte ich und zog sie zu mir hoch, um ihr einen leidenschaftlichen Kuss auf die Lippen zu geben.
Zu gerne hätte ich diese Zweisamkeit fortgeführt, doch die Tür ging auf und ein junger Mann in einem Arztkittel kam rein und räusperte sich an der Tür.
"Ich habe gehört, dass hier jemand meine Hilfe braucht." - bemerkte er noch.

Ich fühle mich auch super


Nick:

Ich musste leise lachen, als Emily etwas Abstand in diesem engen Bett zwischen uns schaffte. Der junge Arzt blieb jedoch gelassen und untersuchte mich.
"Also es sieht ganz gut aus, allerdings möchte ich Sie über nach hier behalten." - sagte er. "Ich wünsche Ihnen eine gute Nacht und ... na ja." - meinte er dann noch und ging zur Tür.

Nick:

Der Arzt sah uns an und an seinen Augen konnte ich erkennen, dass er im Zwiespalt war.
"Er wurde erfolgreich reanimiert und wurde in eine künstliches Komma versetzte." - erzählte er dann vage. "Jetzt müssen wir abwarten, ob er wieder zu sich kommt." - sagte er noch, verabschiedete sich und verließ das Zimmer.