Anastacia

Ich sollte ihm zeigen, was ich bereit war für ihn zu tun? Jetzt? Dieser Mann und seine Forderungen, dachte ich schmunzelnd und legte eine Hand auf seinen Oberschenkel. > Du musst schon geduldiger sein, Sawyer. Für was für eine Art Frau hältst du mich eigentlich? Zuerst genieße ich die Aufmerksamkeit, dann wickel ich dich langsam um den Finger und dann...< Ich beugte mich zu ihm vor und saugte kurz an seinem Ohrläppchen.
> Mach ich Dinge mit dir, die du bestimmt noch nicht erlebt hast. Als Dankeschön für dein Durchhaltevermögen und deine tollen Gaben!< raunte ich mit verführerischer Stimme und lehnte mich lächelnd zurück. Dann schlug ich das eine Bein über das andere und sah aus dem Fenster. Ja, er machte mich wahnsinnig vor Lust, aber ich musste mich auf den Dreh konzentrieren.

Anastacia

Als wir ankamen, beugte ich mich nach vorne und gab Luc einen Wangenkuss, so wie immer. > Viel Spaß Schätzchen und zeig dich von der schönsten Seite. Obwohl... Du hast keine hässliche Seite an dir!< zwinkerte er mir zu und ich verdrehte leise lachend die Augen. Immer dieser Charme.
Lächelnd stieg ich aus und setzte meine teure Sonnenbrille auf. Ich war wirklich gespannt, wie der Dreh werden würde und sofort ging ich zu Sawyer, um mit ihm gemeinsam das riesige Gebäude zu betreten. > Und vergiss nicht. Wenn es dir zu viel wird, dann brauchst du es nur sagen!< meinte ich ernst und hakte mich bei ihm ein, während ich ihn führte.

Anastacia

Wenn er wieder zurück muss? Er wird wieder zurückgehen müssen? In den Krieg? > Du, du hast mir nicht gesagt, dass du wieder zurückgehen musst. Warum hast du mir das nicht gesagt?< zischte ich ihm zu und riss mich von ihm los. Irgendwie machte es mir Angst, dass es mir weh tat daran zu denken, dass er wieder ging und vielleicht nie wieder kam.
Ich schluckte den dicken Kloß hinunter und verstand einfach nicht, wie er dabei noch grinsen konnte. Als wäre das absolut nicht schlimm. Ich ballte die Hände zu Fäusten und wandte den Blick ab. > Idiot!< fluchte ich und ging angepisst weiter. Das hätte er mir sagen sollen. Was, wenn ich mein Herz bereits an ihn verloren hätte? Was dann? Dann hätte ich erneut eine wichtige Person in meinem Leben verloren und das hatte ich bereits vor einigen Jahren. Noch einmal wollte ich da nicht durch.

Anastacia

Ich entzog ihm wieder meine Hand und funkelte ihn an. > Mag ja sein, dass das was mit Nationalstolz und was auch immer zu tun hat, aber es wäre nicht schlimm gewesen mir das von vorneherein zu sagen. Wie hättest du denn reagiert, wenn ich dir gesagt hätte, dass ich auch nur ein paar Wochen da bin und dann für einige Zeit in ein anderes Land reise, um zu touren?< erwiderte ich kühl und verschränkte die Arme vor die Brust.
> Und die Worte...'Kann natürlich auch sein, dass es mich als nächsten erwischt' ist wirklich unter aller Sau. Wie soll ich mich da auf dich einlassen? Ich bin kein Mensch, der mit so etwas gut umgehen kann!< Frustriert stieß ich Luft aus und wandte das Gesicht ab. Ich wollte nicht, dass er den Schmerz sah, den ich fühlte, wenn ich automatisch an meine Mutter dachte. > Anastacia, da bist du ja!< ertönte plötzlich die Stimme meines Managers und ich atmete tief durch. > Wir reden noch darüber!< meinte noch zu Sawyer und setzte mein strahlendstes Lächeln auf. Sowieso merkte das keiner, wenn ich schauspielerte. Dafür kannte mich keiner gut genug hier auf dem Set.

Anastacia

Die ganze Zeit über vermied ich es Sawyer anzusehen und vertiefte mich lieber in die Gespräche mit den Menschen, die mir helfen würden ein ordentliches Musikvideo zu produzieren. Ich war wirklich gespannt, wie es am Ende aussehen würde, aber ich war optimistisch in dieser Hinsicht.
> Geh dich jetzt umziehen und dann beginnen wir mit den ersten Szenen!< teilte mir der Produzent mit und ich schenkte ihm ein breites Lächeln. > In Ordnung, Chef. Das mache ich!< Ich salutierte amüsiert und dann schaute ich kurz Sawyer an. > Du kommst mit in die Umkleide, sicher ist sicher!< teilte ich ihm mit und führte ihn in meinen privaten Bereich. Die Tür mit dem goldenen Stern.

Anastacia

Mein Herz klopfte wild, als er mich küsste und mich dabei an sich gedrückt hielt. So fiel es mir verdammt schwer hart zu bleiben und ich wollte es sein. > Ja, hättest du wirklich..< murmelte ich und sah ihm immer noch nicht in die Augen. Konnte ich noch nicht. > Ich kann nicht... Die Ungewissheit, das, das ist einfach zu viel für mich. Ich hab das schon einmal durchgemacht, Sawyer. Ich hab Angst!< meinte ich ehrlich und presste die Lippen fest aufeinander.
Für ihn war ich ein Grund mehr heil nach Hause zu kommen, aber für mich war das ein Grund mehr warten zu müssen... Auf eine unangenehme Weise.
> Ich weiß nicht, was ich machen soll. Du machst es mir nicht leicht!< seufzte ich schwer und klammerte mich dabei an seinen Schultern. Ich musste ihn von mir stoßen, aber nicht mal mein Verstand wollte mir gehorchen.

Anastacia

Damit setzte er mich vollends unter Stress. Ich sah zur Seite und atmete tief durch. > Du bist wertvoll, daran ist nicht zu zweifeln, aber ich weiß nicht, ob ich das kann. Lass mir bitte Zeit. Das kann ich nicht so schnell entscheiden..< flehte ich ihn an und löste mich von ihm, um Platz zwischen uns zu schaffen. Ich brauchte einfach Luft zum Atmen.
Derweil begann ich mich auszuziehen, um in die Sachen zu schlüpfen, die ich für den Dreh brauchte. Dabei spürte ich das schmerzliche Ziehen in meiner Brust, weil ich an meine Mutter dachte. Und daran, wie der Krebs sie langsam aufgefressen hatte, um sie mir dann endgültig zu nehmen. War das mit dem Krieg nicht genauso? Warten und warten und warten... Nicht die Gewissheit besitzen, ob es ein Happy End gab oder nicht?
> Ich bin fertig, gehen wir!< murmelte ich und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Auch wenn ich mich noch nicht entschieden hatte, so wollte ich dennoch, dass alles gut zwischen uns beiden war. So viel bedeutete mir dieser Mann schon und das machte mir Angst.

Anastacia

Das machte die Sache wesentlich besser, aber sie vereinfachte meine Entscheidung nicht. Ich würde mir alle Zeit der Welt nehmen, um mich richtig zu entscheiden. Denn wenn ich ehrlich war, dann war Sawyer wirklich jemand, der es wahrscheinlich schaffen konnte mich aus diesem tristen Loch in meiner Brust herauszuholen.
Allein sein Lächeln reichte aus, um mich selbst strahlen zu lassen und das hatte bisher keiner nach dem Tod meiner Mutter geschafft. Deswegen war es mir ja wichtig mich richtig zu entscheiden, weil ich ihn nicht so leicht verlieren wollte. Kaum zu glauben, wie schnell er mir wichtig geworden war.
Sein Kuss kribbelte auf meinen Lippen und ich nickte. > Du schaust natürlich dabei zu, sonst bin ich beleidigt. Außerdem könnte es dir gefallen, was du zu sehen bekommst. Der erste Teil wird eine Werbung für meine 'Good Girl' Kollektion. Ich mache ja auch Kleidung!< zwinkerte ich ihm zu und tapste auf meinen hohen Schuhen zum Set. Es würde ein hartes Stück Arbeit werden, aber ich war mir sicher, dass es ihm gefallen würde.

https://www.youtube.com/watch?v=dCZxgvf64Is

Anastacia

Nach dem ersten Dreh war ich wirklich erledigt. Für erste... Ich suchte sogleich das Buffet auf, um einen Liter Wasser auf einmal zu trinken und die hohen Schuhe zog ich ebenfalls aus, um den ebenen Boden unter meinen Füßen zu spüren. Wohlig seufzend stopfte ich mir gleich einen Donut in den Mund und schielte zur Sawyer rüber.
Der Mann, der einfach hinreißend aussah. Ich hatte seine Blicke auf mir gespürt und das hatte mich erst recht angemacht. Deswegen war es mir gar nicht schwer gefallen sexy zu sein. Für ihn tat ich das doch gerne. Lächelnd trank ich wieder etwas Wasser, als mein Handy vibrierte. Ich glaubte eine Nachricht von Cyrill bekommen zu haben, aber ich wurde eines Besseren belehrt.
Wer ist dieser Mann, der dich ständig begleitet? Dein Bodyguard mit gewissen Vorzügen? Ich werde nicht zulassen, dass er dich berührt. Du gehörst mir. Nur mir allein.
Mir gefror das Blut in den Adern. Hatte Mike nicht gesagt, dass ich keine Nachrichten mehr von diesem Stalker empfangen würde? Mir wurde schlecht.

Anastacia

Ich konnte immer noch nicht verarbeiten, dass sich dieser Typ in der Nähe befand. Und ein Auge auf Sawyer geworfen hatte. Konnte ich es verantworten, dass ihm wegen mir etwas geschah? Nein, ganz und gar nicht. Schlimm genug, dass seine Feinde in einem anderen Land auf ihn warteten.
> Ich will nicht, dass er dich ins Visier nimmt. Das ist nicht fair. Das will ich nicht!< meinte ich ernst und schmiegte mich an ihn. Bei ihm fühlte ich mich sicher. Das tat ich immer. Aber ich machte mir Sorgen wegen ihm. Nicht, dass dieser verrückte Mann ihm was antun wollte. Das würde ich mir nie verzeihen. > Ich muss noch einige Stunden bleiben...< murmelte ich.