John:

Ich lächelte noch breiter, als ihre Augen etwas unsicher von meinem Gesicht beschämt zu Boden huschten.
"Ja, ich bin es auch nicht gewohnt." - gab ich zu und sah zu dem ziemlich lauten Hausen zu unserer rechten. "Ich bin neu hier. Mein Name ist John." - stellte ich mich vor und streckte ihr meine Hand entgegen. Es war sicherlich nicht verkehrt am ersten Tag Kontakte zu knüpfen und dann nicht alleine an dem Tisch in der Cafeteria zu sitzen und von den anderen wie ein aufsässiger behandelt zu werden.


Bradley:

Ich unterhielt mich gerade mit Greg, einem Jungen, der so etwas wie mein persönlicher Leibeigener war und alles für mich tat, was mir nur in den sinn kam. Da wurde ich von jemanden angerämpelt und meine Augen wurden zu wütenden Schlitzen, als ich dann auch noch sah, wer das war, knackte mein Kiefer.
"Spar es dir." - entgegnete ich nur und widmete mich wieder Greg zu.

Selena

Ich nahm seine Hand.
"Selena. Ebenfalls neu", erwiderte ich leise und sah ihn wieder an.
Er sah gut aus und sehr nett. Vielleicht war es gut, dass ich bereits jetzt jemanden kennenlernte und nicht erst morgen im Unterricht.

John:

"Sehr erfreut." - sagte ich dazu und schüttelte kurz ihre Hand. " Es ist ..." - doch bevor ich meinen Satz zu Ende sagen konnte, wurden wir außeinandergeschoben. "Hallooo." - meinte ich empört und meine Augenbrauen zogen sich verärgert zusammen.
Gute Manieren standen hier wohl nicht auf dem Stundenplan.


Bradley:

Ich grinste TJ hinterher. Dieses Spielchen spielte sie bereits seit Jahren mit mir. Eigentlich schon seit dem ersten Tag auf dem Internat. Sie versuchte immer wieder meine Aufmerksamkeit zu erregen und da sie auf taube Ohren und Ablehnung stieß, machte sie es immer wieder. Sie machte mich ständig schlecht im Unterricht oder wie jetzt stieß sie mich an. Ich schüttelte den Kopf und drehte mich wieder zu Greg.
Wann wird sie endlich verstehen, dass sie bei mir mit solchen Tricks nicht landen konnte.

Selena

Anstatt dass ich etwas sagte, trat ich stumm einen Schritt zurück. Sehr nett. Das konnte ich ja leiden. Aber anlegen wollte ich mich mit der Bratze auch nicht. Das war sie nicht wert. Ich hatte gelernt, dass niemand es wert war.

John:

Eigentlich war ich ja nicht der Typ, der sich an so etwas störte. Aber solchen Zicken durfte man nichts durchgehen lassen, sonst würden sie einem immer wieder fertig machen wollen.
"Hey, eine Entschuldigung wäre jetzt angebracht." - rief ich ihr hinterher. "Aber ich kann mir schon denken, dass so etwas in deinem Wortschatz nicht vorhanden ist." - fügte ich hinzu und zog somit die Blicke auf mich
Ich wollte an meinem ersten Tag so wenig wie möglich auffallen, doch es hieß nicht, dass ich mir alles gefallen lassen würde.


Bradley:

Als diese laute jedoch ruhige Stimme erklang, wurde es augenblicklich still in der Eingangshalle. Auch mich interessierte der Schüller, der TJ Patolli bieten wollte. Der arme Typ. Egal wie zickig ich sie fand, sie konnte sich zur Wehr setzen.
Ich verschränkte die Arme vor der Brust und machte mich für eine Vorstellung bereit.

Selena

Es brauchte ein wenig, bis ich mich überwunden hatte, aber dann nickte ich.
"Ja, finde ich auch", sagte ich deutlich, wenn auch nicht ganz so laut wie John.
Ich wollte ihn nicht alleine da stehen lassen, auch wenn es eh nichts bringen würde, so ein Weib wie sie anzufahren.

John:

Ich war echt froh, dass Selena mir beistand. Ich hatte sie als sehr schüchtern eingeschätzt, doch war nun positiv überrascht ,dass sie auch den Mumm hatte, den Mund aufzumachen.
"Zum Glück habe ich von meinen Eltern gutes Benehmen beigebracht bekommen. Wie es sieht, lernt man hier so etwas nicht." - sagte ich dann an sie gewandt und vertrieb die Zicke aus meinen Gedanken. Ich hatte noch nie etwas für Mädchen überig, die sich besser empfanden als die anderen. Und meiner Erfahrung nach waren sie einfach nur armseelig und mitleidserregend und aus diesem Grund versuchten sie andere schlecht dastehen zu lassen. Mitleid war das Einzige, dass ich empfand, als sie durch die Tür verschwand.


Bradley:

Als sie mich auch noch reinzog und jetzt die ganzen Blicke von den neuen auf mich wanderten, fühlte ich mich nicht im geringsten schuldig oder irgendwie angegriffen. So viel Aufmerksamkeit war mir nicht unangenehm. Mein Blick fiel auf die beiden Schüler, die TJ jetzt versuchte bloßzustellen. Der Kerl gefiel mir nicht. Er war groß und eine eindeutige Konkurrenz. Das Mädchen war wirklich süß und ich schenkte ihr ein Lächeln, als ihr Blick in meine Richtung fiel. Es war keinem Mädchen ehe gelungen mir zu widerstehen, wenn ich sie nur wollte.

Selene

Ich nickte zustimmend.
"Anscheinend nicht... da hoffe ich, dass sich dein Benehmen durch die Schule nicht ändert", sagte ich und ließ meinen Blick streifen. Er traf den von diesem anscheinend beliebten Jungen, von dem die Tussi gesprochen hatte. Er lächelte mich sofort strahlend an, aber ich wendete den Blick wieder ab.

Warum denn Ich fand TJ echt super


John:

"Ja, das hoffe ich auch." - entgegnete ich nur und mir entging ihr Blick nicht, dem ich folgte und nun in die grauen Augen des Kerl sah, der Selena gerade angrinste. Etwas missmutig zogen sich meine Augenbrauen zusammen. Der Junge war bestimmt einer von der Sorte Sunnyboy und Ich-kann-jedes-Mädchen-haben und das gefiel mir nicht. Ich würde nicht sagen, dass es mir eher an weiblicher Aufmerksamkeit mangelte, aber ich hatte noch nie ein Mädchen ausgenutzt oder angelogen. Und wie diebisch er Selena gerade ansah, hatte er sicherlich nichts gutes im Sinn.
"Und wo kommst du her?" - fragte ich wieder an sie gewandt, doch zu einer Antwort kam es nicht.


Bradley:

Als der Neue mir einen grimmigen Blick zuwarf lächelte ich ihn nur an. Das Mädchen sah beschämt zu Boden und das weckte meinen Kampfgeist. Eine Jungfrau also.
Ich ließ die Meute stehen und ging auf die Beiden zu.
"Hey, ich bin Bradley Irwine." - stellte ich mich vor und schüttelte zuerst seine und dann ihre Hand. "Ihr seid neu oder?"

Selena

"Ich komme aus Hamilton. Und du?", konnte ich John antworten, bevor dieser Typ auf uns zukam. Ich war kurz verwirrt, gab ihm aber meine Hand und sagte ihm meinen Namen. Was wollte er von uns?

John:

Hatte ich es mir doch gedacht. Dieser Kerl schenkte mir überhaupt keine Beachtung und mit seinen Augen fixiert er Selena förmig.
"Ja, das sind wir wohl." - sagte ich dazu und hoffte nun, jetzt in Ruhe gelassen zu werden. "Und du bist das Empfangskomitee?" - meinte ich und konnte mir keine siegessicheres Lächeln nicht verkniefen.


Bradley:

"Nicht direkt." - entgegnete ich und ließ ihn links liegen. "Also, wenn du jemanden brauchst, der dir hier alles zeigt, dann melde dich bei mir, Selena." - damit machte ich klar, dass ich nur an ihr interessiert war. "Man sieht sich." - sagte ich nur und wandte mich von den beiden ab.
Also dieses Mädchen wollte ich.
"Na, hast dich ausgeheult?" - bemerkte ich dann laut, als ich TJ an mir vorbei rauschen sah. Es war ein ständiges hier und her zwischen uns beiden und jetzt war ich wohl am Zug, da sie nun das letzte Wort hatte. So konnte ich es einfach nicht stehen lassen.

Selena

"Unsympathisch", murmelte ich nur, als er sich abwandte und schüttelte den Kopf. Dann sah ich John wieder an. "Also, woher kommst du?"

John:

Froh und auch etwas erleichtert darüber, dass wie anscheinend der gleichen Meinung über diesen Bradley waren, lächelte ich.
"Aus San Francisco." - antwortete ich auf ihre Frage und meine ganze Aufmerksamkeit galt nun ganz ihr. Natürlich vernahm ich die bissige Anmerkung in die Richtung des Mädchens, dass uns hier vor der ganzen Schülerschaft bloß gestellt hatte, doch wie gesagt, ich hielt nichts von diesen Frauen.


Bradley:

Das war dann wohl ein Punkt für mich. Ich lächelte vergnügt ihr hinterher. Was hatte sie bloß für eine Problem mit mir? Immerhin hatte sie mit dem ganze damals angefangen und ich war halt nicht der Typ, der so etwas auf sich sitzen ließ. Und inzwischen fand ich sogar Gefallen in diesem Hin und Her.