Selena

"San Francisco?", fragte ich erstaunt und schaute ihn mit großen Augen an. "Wie kommst du dann nach Schottland?"

Sie sind alle mit sich selbst beschäftigt


John:

"Seit einigen Wochen lebe ich hier bei meiner Tante." - erklärte ich, ohne jedoch auf den Tod meiner Eltern einzugehen. Es musste keine Wissen, denn dann würden die Leute ihr Mitleid ausdrücken wollen und das wollte ich einfach nicht. "Und ich habe so den Verdacht, dass sie mich gar nicht mag. Also, wenn ich mir die Schule hier so ansehe." - scherzte ich und lächelte wieder. "Was hast du verbrochen, dass man dich in dieses Loch hier verbannt hat?" - wollte ich dann wissen.


Bradley:

Da Selena sich im Moment mit diesem neuen Deppen unterhielt, wollte ich auch nicht mehr dazwischenfunken. Irgendwie würde es jetzt blöd kommen, wenn ich mich noch mal einmischen würde. Also beließ ich es heute bei dem Kennenlernen.
Langsam leerte sich die Eingangshalle und auch ich schlenderte in mein Zimmer, was ich für mich alleine hatte. Es hatte schon Vorteile, aus einer wohlhabenden Familie zu stammen, doch es brachte auch Nachteile mit sich.

Selena ist dafür auch nicht geeignet

Selena

Ich zuckte mit den Schultern.
"Oh, ich stehe zwischen den Fronten. Das Kind kann man bei einer Scheidung nicht mehr gebrauchen. Nachher könnte ich mich ja noch für eine Seite entscheiden. Aber die Hauptbegründung ist, dass ich ja eine gute Ausbildung brauche, damit ich ein perfektes Studium absolviere."

Er ist nun mit sich selbst beschäftigt XD
So meine Lieben, ich bin dann mal im Bettchen
Süße Träume und schlaft gut


John:

"Tut mir leid." - sagte ich nun dazu. Ich war selbst kein Scheidungskind, also konnte ich ihre Situation nicht so richtig nachvollziehen. Aber das alleinsein und von keinem gebracht zu werden, kannte ich nur zu gut. Natürlich war ich meiner Tante unendlich dankbar, dass sie mich in ein Waisenhaus gesteckt hat, doch mich richtig bei sich auffnehmen, wollte sie auch nicht. Sie war eine ältere alleinstehende Frau und irgendwie hatte sie nichts so viel Bezug zu den Menschen. Da behandelte sie ihre beiden Hunde noch besser, außer dass sie nicht am Tisch mitessen durften. "ich kann mir schon vorstellen, dass es sehr schwer ist." - sagte ich dann zu Selena.


Bradley:

In meinem Zimmer standen bereits meine Koffer. ich seufzte und fing an auszupacken. Das konnte mir leider keiner Abnehmen.

Schlaf gut

Selena

"Das muss dir nicht leid tun. Klar ist es schwer, aber besser, wenn sie sich vor Gericht die Köpfe einschlagen als zuhause", erwiderte ich und seufzte dann. "Schaust du dir mit mir die Schule an? Ich möchte nicht allein gehen."

Mehr oder weniger gut, aber passt schon


John:

Ich war wirklich froh, dass sie das von alleine vorschlug. Es war immer diese Sache mit Jungs und Mädchen. Wenn ein Kerl ein Mädchen nach so etwas fragte, dann wurde er stets als lästig angesehen, bei Mädchen war es okay.
"Gerne. Bin nur froh, nicht allzu alleine hier zu sein." - sagte ich dann zu ihr.


Bradley:

Als alle meine Sachen in dem Kleiderschrank, mehr oder weniger ordenlich landeten, war es Zeit für das Mittagessen und auch für die ach so wundervolle Rede des Rektors. Ich seufzte und verdrehte die Augen. Aber es nützte nichts und ich machte mich auf den Weg zur Mensa.

Ja, war bei mir auch so. Der Wetterumschwung...

Selena

"Ich auch", stimmte ich zu und deutete auf seine Tasche. "Du willst bestimmt erst dein Gepäck auf dein Zimmer bringen."

Na wenigstens eine


John:

Vor so viel Aufregung in den ersten Minuten hier auf dem Internat, vergass ich die Tasche um meine Schultern.
"Das sollte ich wohl tun." - pflichtete ich ihr etwas verwirrt bei. "In einigen Minuten müssen wir ja schon in der Mensa sein, wegen der Begrüßungsrede des Rektors." - sagte ich dann. "Wollen wir uns dannach die Schule ansehen?" - wollte ich wissen.


Bradley:

Kaum verließ ich mein Zimmer, so wurde ich bereits von einem Dutzend meiner sogenannten Freunde in Beschlag genommen. Ich hatte nie etwas gegen Gesellschaft, doch manchmal nervte es einfach nur. Die meisten kannten mich kaum und trotzdem gaben sie vor meine "Seelenverwandten" zu sein. Aber trotzdem war es besser als alleine zu sein. Das nervte noch mehr. Gemeinsam betraten wir die Mensa und setzten uns an unseren Tisch. Na ja, der Tisch wurde uns nicht zugewiesen und doch wusste jeder, dass hier nur ich und meine Leute sitzen durften.

Selena

Ich nickte.
"Klar, währenddessen geht ja schlecht. Dann treffen wir uns vor der Mensa, okay?"

John:

"Gut, in wenigen Minuten." - versprach ich ihr und lief die Treppe hoch zu den Zimmer. Schnell fand ich die Nummer 10 und klopfte an. Als ich keine Antwort bekam, ging ich langsam rein und fand tatsächlich niemanden vor. Ich beschloss später auszupacken und warf meine Tasche auf das noch nicht bezogene Bett, was jedem Anschein nach noch frei war. Ich überlegte noch kurz, mich frisch zu machen oder wenigsten die nassen Haare zu trocknen, doch ich wollte Selena dann doch nicht so lange warten lassen.
Als ich nach einer falschen Abbiegung doch an der Mensa ankam, stand sie schon da und wartete. Gemeinsam betraten wir den großen Saal.
Gerade wollte ich mit Selena ein Gespräch anfangen und sie nach ihren Hobbies fragen, da sah ich wieder dieses zickige Mädchen von vorhin nicht weit von uns entfernt. Mein Blick rutschte dann zu dem Kerl, der sie grob am Arm hielt. Er schien etwas älter zu sein, vielleicht auch einer von den Sitzengebliebenen.
"Entschuldige bitte." - sagte ich zu Selena. "Gibt es hier ein Problem?" - wollte ich mit einer ruhigen Stimme wissen. Mir entging nicht, wie hasserfüllt der Blick des Mannes war und wie hilfesuchend sie dreinsah.


Bradley:

Mit einem halben Ohr hörte ich dem Geplaudere meiner Mäute zu und etwas gelangweilt ließ ich meinen Blick durch die Menge des Anwesenden schweifen. Da sah ich wieder Selena. Mit einem Lächeln winkte ich ihr zu.

Selena

John und ich waren gerade hineingegangen, als er sich plötzlich entschuldigte und verschwand. Dafür tauchte dieser Bradley wieder auf. Was wollte er von mir? Seinen Gruß erwiderte ich mit einem Nicken.

John:

Obwohl beide beteuerten, dass alles in bester Ordnung war, sagten die Augen des Mädchens etwas anderes.
"Wenn es doch alles in Ordnung ist, dann kannst du sie auch loslassen?" - sagte ich dann. Meine Stimme klang ruhig und doch mit der entsprechenden Härte und Beständigkeit. Ich war keiner von denen, die wegsahen.


Bradley:

Als sie nickte, nahm ich es als eine Einladung an. Aber zuerst erkundigte ich mich noch, dass dieser John nicht in ihrer Nähe war. Sie schien alleine. Ich löste mich von meinen Leuten und ging auf Selena zu.
"Hey, jetzt ohne Bodyquard?" - wollte ich wissen.

Selena

Warum kam er zu mir? Ich schob die Hände in meine Hosentaschen.
"Ich brauche keinen Bodyguard."