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07.10.2015, 13:20

Hahahah XD Mir tut er aber auch leid :S Aber ich habe ein paar Ideen, die ich dir mal per PN schicke :D

Chastity Ruth

Ich sah ihm traurig hinterher und würde ihm am liebsten nachlaufen, doch ich wusste, dass er jetzt nicht auf mich hören würde und dass ich ihn so sehr verletzt hatte, dass er mich vielleicht gar nicht mehr sehen wollte. Mühsam griff ich nach meiner Tasche und verließ das Restaurant, um in den Wagen zu steigen und verzweifelt seufzend mein Gesicht in den Händen zu verstecken. Ich hatte ihm nicht weh tun wollen. Und ich wollte auch nicht alle anderen belügen, welche sich Sorgen um Christopher und mich machten und ihr Vertrauen somit brechen. Würde ich ihnen von Hayden erzählen, würde dieser wiederum nicht davor zurückschrecken, sie ebenfalls anzugreifen. Das hatte er schon mehrere Male getan, obwohl sie nichts wussten. Bei dem Versuch, uns zu beschützen, würden sie in große Gefahr geraten und das wollte ich verhindern. Schnell schaltete ich den Motor ein und legte ich den Rückwärtsgang ein, ehe ich aus der Parklücke herausfuhr und mich in den Straßenverkehr einordnete. Eine knappe halbe Stunde später befand ich mich vor dem alten Atelier, in dem ich meine ersten Kunststunden gehabt hatte. Es befand sich in einer kleinen Stadt, welche ruhig war und die alten Gebäuden sahen noch immer sehr gepflegt aus. Ich parkte vor dem Atelier, welches an einer Straßenecke stand, an dem sich drei mittelgroße Straßen trafen. Für ein paar Sekunden sah ich hoch zu dem Gebäude, welches viele Erinnerungen in mir weckte, ehe ich die wenigen Stufen hoch lief und klingelte. Nachdem eine Weile verging, versuchte ich es erneut, aber niemand schien da zu sein. Ich drehte wieder um und setzte mich in den Wagen, wo ich den Wagen wieder starten wollte, als sich die Tür plötzlich einen Spalt breit öffnete. Freudevoll erwartete ich, dass meine alte Kunstlehrerin aus dem Türrahmen trat, doch nichts dergleichen geschah. Wer hatte die Tür geöffnet? Verwirrt stieg ich aus und gab mir einen Ruck, ehe ich vor der Tür stehen blieb und diese etwas weiter aufschob. Über dem langen Gang, der sonst immer lichtdurchflutet war, krochen graue Schatten entlang und es wirkte seltsam... still. Ich riss mich zusammen und schüttelte diesen Gedanken ab. "Mrs Morton?", sagte ich etwas laut und fragte mich, wer sonst außer ihr die Tür geöffnet haben könnte. Der Hausmeister vielleicht? Aber warum sollte keiner der beiden mir nicht antworten? Mein Bauch zog sich zusammen, als ich instinktiv weglaufen wollte, doch ich blieb stehen und sah mich um. Am Ende des Ganges war die alte Wendeltreppe, die oben zu einem weiträumigen Atelier führte. Unten, in den vielen Räumen, wurden Gemälde, Farbtuben und anderes verstaut. Nein, etwas stimmte nicht. Schnell drehte ich mich um, als ich ein paar Meter vor mir eine Person entdeckte, die mir den Ausgang versperrte. Hayden hatte die Arme verschränkt und sah mich ernst an. "Du willst mir sicher Fragen stellen, zum Beispiel, warum ich deine Gefühle manipuliert habe, aber glaube mir, du verschwendest deine Zeit. Du wirst hier nicht mehr herauskommen." Obwohl ich Angst bekam, straffte ich meine Schultern und versuchte ruhig zu wirken. Ich sah ihn wütend an und wartete darauf, dass er angriff. Aber er kam nur mit langsamen Schritten auf mich zu, während er weitersprach. "Ich habe mich die ganze Zeit selbst belogen. Auch, wenn du mir nicht glauben wirst, ich will das alles nicht tun." Meine gefasste Fassade bröckelte, doch ich riss mich wieder zusammen und sah ihn weiterhin schweigend an. "Aber ich muss es tun", sagte er und seine Schultern sackten nach vorne. Zum ersten Mal sah ich ihn erschöpft und müde, nicht entschlossen, nicht bedenkenlos oder amüsiert. "Es tut mir leid." Sprachlos sah ich ihn an, während er nun einen Dolch zog und nur noch wenige Meter entfernt war. Irgendwie schaffte ich es, mich aus meiner Starre zu lösen und seinem Angriff auszuweichen und ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen, woraufhin er mich am Fuß festhielt und ebenfalls zum Fall brachte.
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07.10.2015, 13:52

Ui, da bin ich aber mal gespannt ;)

Christopher

> Erik? Ich wollte mich nochmals bedanken. Du weißt, warum!< meldete ich mich nach einer Weile zu Wort und der dunkle Schopf nickte, den Blick immer noch auf die Straße gerichtet. > Sie wissen, dass ich immer auf Sie Acht geben werde. Das Erbe der Arctander muss bewahrt werden, auch wenn Ihnen noch nicht bewusst ist, was das Erbe genau ist!< Komischerweise fiel mein Blick sofort auf meinen Ring am rechten Zeigefinger. Ich berührte die königsblaue Fläche mit dem goldenen Symbol und seufzte leise auf. Das Erbe meiner Familie. Ich hatte wirklich geglaubt, etwas sei noch in den Trümmern übrig geblieben, aber nachdem ich angegriffen worden war, war die magische Anziehungskraft verschwunden. Entweder hatte man damals das gefunden, was ich hätte finden sollen oder ich hatte mich einfach nur nach diesem Platz gesehnt.
> Erik... Weißt du, was das Erbe ist?< hakte ich interessiert nach und beugte mich etwas vor, um ihn besser verstehen zu können. Sein Gesichtsausdruck blieb starr, doch in seinem Mundwinkel zuckte es. > Mr. und Mrs. Arctander haben ein Händchen für Geheimhaltungen gehabt, deswegen bin ich mir nicht sicher, was genau dieses Erbe ist. Aber die vielen Gespräche, die Ihr Vater mit diversen Leuten aus aller Welt geführt hat, haben eins gemeinsam gehabt. Es ging stets um die Evokation. Aus diesem Grund glaube ich, dass das Erbe etwas mit dieser Gabe zu tun hat!< erklärte er mir ruhig und wir näherten uns dem Gebäude, in dem mein Manager sicherlich alle Hände voll zu tun hatte. Ich hasste es, meine Arbeit zu vernachlässigen, aber mein privates Leben war schon stressig genug.
> Bisher habe ich aber den Eindruck, als sei die Evokation ein Fluch!< brummte ich missmutig und verschränkte die Arme vor die Brust. Erik stieß ein leises Lachen aus und hielt vor dem verglasten Gebäude an. > Es ist ein Fluch und Segen zugleich, das hat Ihre Mutter stets zu sagen gepflegt. Es kommt nur darauf an, wie man diese Fähigkeit einsetzt. Entweder man setzt sie für die Zerstörung ein oder für das Gute. In der Blutlinie der Arctander haben nicht alle eine weiße Weste getragen, in jeder Familie hat es ein schwarzes Schaf gegeben. < Verwirrt wollte ich ihn nach mehr Informationen fragen, als plötzlich die Tür aufgerissen wurde. Henry sah in das Innere des Wagens und als er mich erblickte, hob er den Daumen. > Endlich bist du da, komm. Jack wartet schon und er sieht sehr gestresst aus. Wir alle sind das!< Ich warf einen letzten Blick auf Erik, ehe ich den Wagen verließ und meinem besten Freund folgte. Er bemerkte den Verband, hob eine Braue, doch ich schüttelte den Kopf. Er brauchte nicht zu wissen, woher die Verletzung stammte. Das war mal wieder ein Geheimnis zwischen Chassy und mir.
Kaum dachte ich an sie, schon fragte ich mich, wie wohl das Gespräch mit Brodan verlaufen war. Hatte er geheult wie ein Baby? Oder hatte er sein biestiges Ich rausgelassen? Hoffentlich ging es ihr gut, mehr wollte ich nicht. Und an den Beinahe-Kuss wollte ich erst gar nicht denken, das würde nur ein emotionales Chaos in mir auslösen.
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07.10.2015, 17:34

Chastity Ruth

Ich wich seinen Fäusten in denen er nun Feuerbälle sammelte aus und stand schnell auf, ehe ich Wasser aus dem Wasserhahn, der in der kleinen Toilette stand, herzog und die Feuerbälle löschte, die er nach mir warf. Er stand ebenfalls auf und warf schnell den Dolch, den ich mit einer Eiswand stoppte, den er zwar durchbrach, aber dann auf dem Boden landete. Hayden war unkonzentriert und noch immer vernahm ich seine Erschöpfung. Ich lenkte ihn mit einer großen Wasserkugel ab, ehe ich ein Gefängnis aus Eis baute, so dass er mich nicht mehr angreifen konnte. Denn es war sehr kalt innerhalb des Eises und er musste sich aufwärmen. "Warum tust du es, wenn du es nicht tun möchtest?" Eine Eiswolke bildete sich, als er den Mund öffnete, um zu antworten. "Ich kann es dir nicht sagen." Die halbe Eiskugel begann zu glühen. "Was du tust ist grausam! Du hast Flora, Annette und Brodan angegriffen! Du hasst mich in meinen Träumen gequält, damit ich schwach werde! Und du hasst Christopher beinahe getötet!", sagte ich wütend und verzweifelt zugleich, während ich ein paar Schritte näher trat. Plötzlich verschwand seine sonst so kalte, gefasste und amüsierte Fassade, seine Schultern sackten kaum wahrnehmbar nach vorne und er sagte mit trauriger Stimme: "Ich dachte, dass sie mich dann vielleicht liebt!" Perplex hielt ich inne und versuchte zu verstehen, was er meinte. "Ich dachte, wenn ich das tue, was meine Adoptivmutter möchte, würde sie mich einmal umarmen und sagen, dass sie mich liebt. Aber sie hat mich immer vor anderen versteckt. Sie hat mich adoptiert, nachdem meine Eltern bei einem Kampf gestorben sind... Ich kann mich nur noch an den Moment erinnern, als sie mich aus dem Trümmern herausgeholt hat und mich mitnahm. Ich habe in dem Schloss, in dem sie wohnt, ein kleines Zimmer bekommen, unten im Keller. Dort geht niemand hin und von dort aus kann ich unbemerkt das Schloss verlassen oder betreten. Sie bildete mich im Kämpfen aus und brachte mir bei, wie man in die Träume anderer Leute schlüpft. Vor einem Jahr, hat sie mir gesagt, dass..." Er brach ab und drehte sich herum. "Du musst verschwinden! Nicht durch die Tür, sie sind schon fast da!" Obwohl ich noch verarbeiten musste, was er mir gesagt hatte, wollte ich, dass er weitersprach. Aber er schüttelte den Kopf und rief: "Ich werde dich aufholen und es dir erzählen! Geh, Ruth! Schnell!" Gerade war ich an der Wendeltreppe angelangt, als ich hörte, wie die halbe Eiskugel zerbrach und mehrere Personen durch die Eingangstür traten. Ich lief die Treppen hoch und öffnete die Tür, die zu der Feuerleiter führte, die ich schnell herabstieg. Nun stand ich neben dem Gebäude und rannte eilig zu der Straße und rannte erst über diese, nachdem ich mir sicher war, dass die drei Leute, die vor dem Gebäude waren, mich nicht sahen. Ich wollte um die Ecke biegen und aufatmen, als einer von ihnen "Sie läuft weg!" rief und sie zu mir rannten. Während ich begann, schneller zu laufen, bemerkte ich, dass sie ebenfalls ihre Schritte beschleunigten. Erst nach langer Zeit, schaffte ich es mich zu verstecken und griff nach meinem Handy. Plötzlich sah ich Hayden, der die Treppen herunter lief, die zu dem Keller eines mehrstöckigen Gebäudes führten und er blieb ebenfalls vor der geschlossenen Tür stehen. "Sie können dich hier leicht finden", sagte er leise und schüttelte schnaubend den Kopf. Seine Müdigkeit schien verschwunden zu sein, denn jetzt blickte er wachsam nach oben zu dem Garten und lauschte. "Ich habe vergessen, auf meine Karte mit den besten Verstecken zu schauen", erwiderte ich und sah ebenfalls zu dem Garten. "Es ist nicht der Zeitpunkt für Scherze." "Wie bist du ihnen entkommen?" Ich traute ihm noch immer nicht ganz, aber auf der anderen Seite hatte ich das Gefühl, dass er die Wahrheit gesagt hatte und dass er sich dazu entschlossen hatte, mit den Angriffen aufzuhören. "Nur zwei sind bei mir geblieben, der Rest ist dir nach oben zu dem Atelier gefolgt. Sie haben anscheinend vergessen, dass ich einer der besten Nahkampfkämpfer bin." Ich seufzte, schüttelte den Kopf und erwiderte: "Eingebildung ist auch eine Bildung." "Warum bist du so bissig?" "Soll ich dir noch einmal aufzählen, was du alles getan hast? Der schlimme Angriff auf Flora? Den Schrecken, den du Annette eingejagt hast, ganz abgesehen von der Gefahr, der du sie ausgesetzt hast? Die Manipulation meiner Gefühle, weshlab ich mit Brodan wieder zusammengekommen bin und ihn erneut verletzt habe? Und in meinen Träumen..." "Ich weiß, dass es feige und hinterhältig war, dich anzugreifen, während deine kleine Schwester dabei war. Flora wollte ich niemals weh tun... Es tut mir sehr leid, was ich ihr angetan habe... Glaube mir, ich kann seit dem kaum mehr schlafen, ich denke Tag und Nacht über die Schmerzen, die ich ihr zugefügt habe..." Ich stoppte in meinem Redefluss und sah ihn zuerst wütend an, doch während er sprach, begannen meine Augen zu brennen und ich schluckte schwer. Auch er schien für einen kurzen Moment den Tränen nahe. Als er sich wieder gefasst hatte, sprach er weiter. "Ich wollte Brodan das nicht antun... Auch wenn ich nur sein Adoptivbruder bin, würde ich ihm das nie antun wollen. Aber meine Adoptivmutter brauchte Gewissheit darüber, dass..." "Warte... was hast du gesagt?" "Dass ich Brodan so etwas nicht antun wollte..." "Ich meine danach", sagte ich und versuchte meine krächzende, kaum verständliche Stimme unter Kontrolle zu kriegen. "Er ist mein Adoptivbruder." "Wer...", ich brach ab und versuchte es erneut. "Wer hat dich adoptiert?" "Mrs Corraface." Sprachlos sah ich ihn an und versuchte zu verstehen, was Hayden mir erzählt hatte. Mein Herz klopfte schneller und ich brachte kein Wort heraus. Mrs Corraface hatte uns die ganze Zeit angegriffen? Mrs Corraface, welche Humor liebte und immer freundlich war? Mrs Corraface, welche mich immer auf die neu bemalten Vasen ansprach und mich fragte, ob ich nicht auch mal eine Vase für sie verzieren wollte? Welche nach einer Auseinandersetzung von Christopher und Brodan, Christopher über den Kopf gestreichelt und gesagt hatte, ob die beiden sich nicht vertragen könnten? "Nein", sagte ich fassungslos. "Nein, das kann nicht sein. Du lügst!" Hayden legte seinen Zeigefinger auf den Mund, doch es war zu spät. "Ich habe etwas gehört!" "Wir müssen weg von hier!" Ich folgte Hayden, nachdem ich mich aus meiner Starre lösen konnte und sprang über den Gartenzaun, ehe wir weiterliefen. Als ich feststellte, dass wir wieder zu dem Atelier rannten, sagte ich: "Wieso rennst du zu dem Atelier?" "Weil dort dein Wagen steht!", rief er über die Schulter zurück und wir sprinteten durch die Straßen. Schwer atmend sah ich aus großen Augen zu dem Atelier. "Was hast du getan?" Flammen stiegen aus dem Gebäude empor. Ich konnte nicht fassen, dass er das Atelier zerstört hatte. "Nicht ich, sondern einer der beiden, die mich festhalten sollten! Ich kümmere mich später darum, dass Mrs Morton ein neues Atelier bekommt, versprochen, Ruth! Aber jetzt starte endlich diesen Wagen!" Nachdem wir beide eingestiegen waren, fuhr ich schnell los und wich den Angreifern aus, ehe ich aus der Stadt fuhr. "Du musst schneller fahren!" Als ich anderthalb Stunden später in der Garage parkte, schlug mein Herz wieder langsam normal und ich atmete tief aus. Dann fiel mein Blick auf Hayden und ich sagte: "Warum bist du eigentlich mitgekommen? War das... ein Plan?!" Ich wollte aus dem Wagen steigen, als er mir folgte. "Seit dem ich dir geholfen habe, zu fliehen, bin ich offiziell ein Verräter für sie und sie werden ebenso Jagd auf mich machen! Auch, wenn ich besser kämpfen kann als du, war es mir lieber, eine Auseinandersetzung zu vermeiden. Zumindest jetzt, da ich dank deiner Eiskugel geschwächt bin!" Ich blieb stehen und drehte mich schließlich seufzend um. "Keine Sorge, ich werde gleich wieder gehen", sagte er und begann in Richtung des Waldes zu laufen. "Wenn es dir so sehr leid tut, wieso entschuldigst du dich nicht bei denen, denen du geschadet hast?", sagte ich. Er blieb stehen und drehte sich um. Als er mich eine Weile schweigend ansah, erkannte ich das Schuldbewusstsein in seinem Blick und dann sah er zu dem Schloss. "Du hast recht", sagte er plötzlich entschlossen und ernst und nickte. Raven und Drake sahen Hayden forschend an, als dieser mir in das Schloss folgte. Ehe ich etwas sagen konnte, eilte Mrs Seerose die Treppen herunter und sagte: "Ruth, wir haben uns alle Sorgen gemacht! Das Atelier von Mrs Morton... es ist zerstört worden! Wir haben es in den Nachrichten gesehen! Elvea hat versucht, dich zu erreichen, doch du bist nicht an dein Telefon gegangen!" Während der Fahrt hatte das Handy mehrere Male geklingelt, doch ich hatte nicht abgehoben, da ich versucht hatte, den Angreifern auszuweichen. Mrs Seeroses Blick fiel auf Hayden. "Wer ist dieser junge Mann?" Hayden versuchte eine Ausrede zu erfinden, während Mr Greward zu uns geeilt kam und erleichtert ausatmete, als er mich sah. "Dürfte ich Hayden zu dem Wohnzimmer bringen?", sagte ich und blickte beide höflich an. Mrs Seerose zog eine Augenbraue streng nach oben, denn sie schien nicht zu verstehen, warum ich einen guten Freund von Christopher, als den er sich ausgegeben hatte, plötzlich eilig in das Schloss gebracht hatte. "Von wo seid ihr beiden denn gekommen?" "Ich bin gerade eben erst gekommen und Ruth meinte, ich solle nicht vor dem Schloss auf Christopher warten. Sie ist selbst erst mit dem Wagen gekommen, ich weiß nicht, wo sie war." Mrs Seerose betrachtete Hayden skeptisch, nickte dann jedoch und trat zu Seite. "Wenn dem so ist, junger Mann." Ich brachte ihn in ein kleines Nebenzimmer und sagte: "Wenn Christopher kommt, werde ich ihm zuerst die Situation erklären, okay?" Hayden nickte. "Ich glaube nicht, dass er sich freuen wird, mich zu sehen." "Das glaube ich auch nicht", erwiderte ich und er seufzte. "Ich glaube, das wird gleich unangenehm für mich werden."
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07.10.2015, 17:53

Boah die Länge des Textes ist wie ein Schlag ins Gesicht hahahahhaha XD Herrlich *_*

Christopher

Ich verbrachte Stunden im Aufnahmestudio und musste unzählige Fragen beantworten, für diverse Zeitschriften und Interviewportale. Meine Fans mussten mit frischen Infos versorgt werden, was ich absolut nachvollziehen konnte. Ständig kommentierten sie meine Twitter-Posts, die ich ihnen zuliebe täglich erneuerte. Sie sollten mich ja weiterhin unterstützen, denn ohne meine Fans wars das mit meinem Erfolg. Sie waren die Quintessenz meines Ruhms, ob ich einen adligen Titel hatte oder nicht. > Übermorgen soll es nach Kopenhagen gehen, hast du deine Familie informiert?< hakte mein Manager nach, der in unzähligen Papieren nach etwas Bestimmtes suchte.
Ich seufzte tief und schüttelte den Kopf. > Ich habe noch keine Zeit gehabt, ihnen überhaupt etwas zu sagen. In letzter Zeit habe ich einige private Probleme, die ich nicht aufführen möchte, aber ich werde es ihnen heute noch sagen!< versicherte ich ihm und mit einem misstrauischen Blick musterte er mich von oben bis unten. > Diese Probleme haben etwas mit deiner Verletzung an der Hand zu tun?< Er hob eine Augenbraue und ich nickte. > Aber das verheilt schnell, sind nur ein paar Schnittwunden!<
Mit diesen Worten erhob ich mich von meinem Platz und schaute zu Henry, der in seinem Handy irgendwas tippte. Der Kerl hörte nie zu arbeiten auf. Er war schlimmer als ich, aber ihm verdankte ich so einiges. Ohne seine Verbissenheit hätte ich einiges in der Vergangenheit vermasselt. > Kommt morgen Marcus vorbei? Und Michael?< fragte ich ihn neugierig und er nickte. > Ja, wir alle kommen. Immerhin müssen wir uns auf Kopenhagen vorbereiten!< Ich hob zufrieden den Daumen und ließ die Männer allein, um mich auf den Nachhauseweg zu machen. Ich war erledigt, körperlich und geistig. Hin und wieder hatte ich an die Bilder in der gestrigen Nacht denken müssen und das hatte mich oft genug abgelenkt, zum Missfallen meiner Kollegen. Wenn sie nur wüssten, wie grausam die Welt wirklich sein konnte...
Erik wartete unten im Wagen und als ich einstieg, begrüßte er mich mit einem freundlichen Lächeln, welches ich erschöpft erwiderte. Er fuhr los, stellte während der Fahrt keine Fragen und so konnte ich mich etwas entspannen. Erst als wir die Tore zum Schloss passierten, konnte ich ein mulmiges Gefühl in meinem Bauch vernehmen. Etwas stimmte nicht. Und ich wusste, dass ich mich auf dieses Gefühl verlassen konnte, denn bisher hatte sich immer etwas Schlimmes ergeben. > Ich bin dann mal drin, etwas stimmt nicht!< sagte ich knapp zu Erik, stieg aus dem rollenden Wagen aus und stolperte über den Kies, um mich gerade noch auf den Treppen aufzufangen. > Mr. Arctander. Ein Freund von Ihnen erwartet sie. Ruth hat ihn bereits empfangen!< berichtete mir Raven, der etwas misstrauisch klang. Freund? Ich hatte nur drei wichtige Freunde in meinem Umkreis, wer konnte das sein?
Fragend betrat ich den riesigen Flur und steuerte direkt in den ersten Stock, denn ich war mir sicher, dass Chassy mit meinem 'Freund' dort war. Im Wohnzimmer, denn dort empfing man eben Gäste, die unangemeldet antanzten. Wer war es bloß? Ich kam einfach nicht drauf. Als ich das Wohnzimmer betrat, sah ich nur, dass die Tür zum Nebenzimmer offen stand. > Chassy?<
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07.10.2015, 18:42

Es freut mich dass der Text dir gefallen hat XD *_*

Chastity Ruth

Ich atmete ein paar mal ein und aus, da ich nervös und besorgt gleichzeitig war. Was, wenn Christopher hörte, dass Hayden im Nebenzimmer saß? Würde er die Kontrolle verlieren? Es wäre meine Schuld. "Warte hier", sagte ich zu Hayden und drehte mich um, kurz bevor ich aus dem Nebenzimmer trat. "Wehe, es war ein Trick!", sagte ich zu ihm und zog die Tür hinter mir zu, bevor ich mit geweiteten Augen zu Christopher sah und mich dann zusammenriss. Ich blieb zwischen ihm und der Tür stehen und sah ihn unsicher an. "Ich muss dir etwas erzählen, aber du musst mir versprechen, ruhig zu bleiben. Okay?" Eindringlich und bittend sah ich in seine Augen und gab mir schließlich einen Ruck. "Hayden sitzt im Nebenzimmer." Ich wusste nicht, ob er dachte, er hätte sich verhört oder ob er dachte, dass ich mit ihm scherzte. Schnell und vorsichtig zugleich legte ich meine Hand auf seine Brust und sprach weiter. "Ich weiß nicht, ob du es in den Nachrichten gesehen hast, aber das Atelier von Mrs Morton ist niedergebrannt. Ich bin heute zu dem Atelier gegangen, nachdem ich... mit Brodan gesprochen habe." Ich stoppte kurz, als ich wieder an seinen verletzten Blick dachte, doch ich versuchte mich zusammenzureißen und sprach weiter. "Hayden hat mich angegriffen." Ich glaubte, dass er mich für verrückt erklären würde, nachdem ich ihm zuerst gesagt hatte, dass Hayden im Nebenzimmer saß und dann erzählte, dass er mich vorhin im Atelier angegriffen hatte. "Doch nachdem wir gekämpft haben, hat er mir den Grund, warum er uns angegriffen hat, erzählt." Ich sagte Christopher das, was Hayden mir gesagt hatte und erzählte ihm auch, dass Hayden mich gerettet hatte. "Ich bin immer noch wütend auf ihn, aber ich glaube, dass er die Wahrheit sagt", sagte ich und seufzte. Im nächsten Moment merkte ich nicht, wie ich meine Hände leicht auf seine Wangen legte. "Ich weiß, dass du dich vermutlich fragst, ob er mich nicht wieder manipuliert hat, aber ich habe seine starken Gewissensbisse und seine Erschöpfung gesehen. Er wird uns nichts mehr tun." "Kann er mich jetzt sehen, ohne die Kontrolle zu verlieren oder soll ich besser durch das Fenster verschwinden, bevor er in das Nebenzimmer kommt?" Haydens Stimme klang ernst und dennoch konnte man einen amüsierten Unterton hören. Ich verdrehte die Augen. "Und er ist ein wenig selbstverliebt", sagte ich etwas genervt und wandte mich dann wieder an Christopher. "Also bei Mr Arctander scheint es dich nicht zu stören." Sofort schoss Röte in meine Wangen und ich öffnete die Tür leicht, um ihm einen verärgerten Blick zuzuwerfen. "Schon gut", sagte er, "ich sollte euch besser nicht verärgern." Ich zog die Tür wieder etwas zu und sah Christopher verlegen an und räusperte mich. "Er möchte sich bei dir entschuldigen und auch bei allen anderen", sagte ich und war immer noch nervös, weil ich nicht wusste, was Christopher dazu sagen würde. Leise holte ich Luft und wartete auf seine Reaktion.
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07.10.2015, 19:02

Ha ja, natürlich gefällt es mir *_*

Christopher

Zunächst hatte ich nicht verstanden, was sie da gerade brabbelte, aber als Haydens Stimme ertönte, nahm das Ganze eine ganz neue Gestalt an. Sie hatte ihn also hierher gebracht? Den Kerl, der uns beiden den Arsch versohlt hatte? Der Flora verletzt hatte? Der mich beinahe umgebracht hätte, als ich mit dem Motorrad gefahren war? Und das alles, weil er ihr irgendeine Leidensgeschichte aufgetischt hatte? Wie leichtgläubig musste man denn sein, um das einfach so hinzunehmen? Hatte sie seit den letzten Malen nicht dazugelernt?
Als sie die Tür öffnete, um ihn zurechtzuweisen, kniff ich die Augen zusammen. Die Wärme, die sie mit ihrer Hand auf meiner Wange hinterlassen hatte, wurde merklich kühler und ich biss die Zähne fest zusammen. Innerlich war ich kurz davor alles in der Luft zu zerfetzen, doch nach außen hin versteifte ich mich bloß und stieß angespannt Luft aus. Hayden war hier... In unserem Schloss. > Ich soll also glauben, dass dieser Kerl da...< Ich deutete auf das Nebenzimmer, denn ich wagte es nicht zu ihm zu gehen, sonst würde wirklich Blut fließen. > dir das Leben gerettet hat, eine schlimme Kindheit hinter sich hatte und dass er jetzt auf unserer Seite ist? Innerhalb von..< Ich sah auf meine Uhr und stieß ein kühles Lachen aus. > Innerhalb von vier Stunden. Oh, ein neuer Rekord. Herzlichen Glückwunsch, Chassy, die Größe deines Herzens ist nicht zu messen. So groß ist es!< Ich war die Hände in die Luft und bemühte mich um eine regelmäßige Atmung. Ich war kurz davor, Hayden anzuspringen und ihm den letzten Lebensfunken aus dem Leib zu prügeln. Und Chassy? Was stimmte mit ihrem Kopf nicht? Manchmal wunderte ich mich echt, von wem sie diese Naivität vererbt hatte. Das grenzte fast an Selbstmord.
> Ist dir schonmal in den Sinn gekommen, dass das alles geplant ist? Vielleicht hat er dich absichtlich gerettet und dir diese Geschichte aufgetischt, damit du ihm vertraust. Weil du eine Schwäche für Problemkinder hast, so ist es ja auch bei mir. Aber du hast gerade jemanden ins Haus gelassen, der uns die letzten Wochen regelrecht gefoltert hat. Er hat verdammt viele schlimme Dinge getan und Entschuldigungen reichen bei weitem nicht aus, um das wiedergutzumachen. Wenn er sich für mich den rechten Arm abhackt und sich die Augen auskratzt, werde ich ihm verzeihen, aber zu mehr Güte und Naivität bin ich einfach nicht fähig. < stellte ich meine Position deutlich klar und ballte die Hände zu Fäusten. Die Temperatur um mich herum wurde merklich kühler und wütend kehrte ich ihr den Rücken zu. > Ich werde übermorgen nach Kopenhagen fliegen, um mich auf meine Karriere zu konzentrieren und endlich auf andere Gedanken zu kommen. Dich habe ich mitnehmen wollen, aber anscheinend wirst du zu sehr damit beschäftigt sein, jedem dahergelaufenen Hund ein Heim zu schenken.< sagte ich über die Schulter hinweg und atmete tief durch. > Ich habe zwar gesagt, dass ich dich in allem unterstützen werde, aber das werde ich nicht tun. Ich werde diesem Kerl nicht vertrauen, nicht solange er atmet!< Mit diesen Worten eilte ich aus dem Wohnzimmer heraus, bevor ich meiner Wut erst recht Platz machte. Ich war so verdammt wütend. Ständig musste sie sich in solche Gefahren begeben und dann machte ich mir derart Sorgen um sie, dass mir fast der Kragen platzte. Hatte sie auch nur die kleinste Ahnung, wie schwer es für mich war, auf alle Acht zu geben? Vor allem auf sie? Und statt mir diese Aufgabe etwas zu erleichtern, belastete sie mich mit genau dem Kerl, der uns die Hölle heiß gemacht hatte. Der Kerl, der ihre Gefühle manipuliert hatte, um sie mir zu entreißen.
Zähneknirschend blieb ich inmitten des Flurs stehen, holte aus und boxte mit der Faust gegen die Wand. Zwei Gemälde fielen zu Boden, inklusive einer Blumenvase. Wenn ich wie ein Drache Feuer speien könnte, dann würde ich das jetzt tun. Fluchend verließ ich den Ort meines Gefühlsausbruchs und verschwand in meinem Zimmer. Ich musste nachdenken, viel nachdenken.
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07.10.2015, 20:41

<3 *_*
War eben afk sorry <3

Chastity Ruth

Ich wollte seinen Namen rufen und ihm sagen, dass ich seine Sorgen verstand und dass ich in Haydens Nähe noch immer angespannt war, auch, wenn ich versuchte, ruhig zu bleiben. Dass ich noch wütend auf ihn war, für das, was er ihm und den anderen angetan hatte. Und dass ich mich immer wieder daran erinnerte, wie er mich in meinen Träumen angegriffen hatte. Seufzend umgriff ich die Klinke hinter mir, ohne mich umzudrehen und legte den Kopf leicht in den Nacken und schloss die Augen. Ich gestand mir ein, dass ich seine Unterstützung brauchte und die ganze Zeit innerlich gewünscht hatte, ihn zu umarmen und mich wieder geborgen zu fühlen. Ich trat einen Schritt zurück und wandte mich an Hayden, welcher über sein Kinn fuhr. "Es hat nicht geklappt." Ich nickte nur und ließ den Kopf leicht sinken. Hayden stand auf und blieb ein paar Meter vor mir stehen, weil er zu erahnen schien, dass ich immer noch Schwierigkeiten hatte, mit der Situation umzugehen. "Danke, Ruth. Ich weiß, dass es nicht leicht ist, nachdem, was ich euch angetan habe. Aber glaube mir, dass ich es zutiefst bereue." Ich nickte und sagte dann: "Ich werde ein Dienstmädchen bitten, ein Gästezimmer für dich vorzubereiten." Gerade wollte ich aus dem Zimmer treten, als Hayden wieder sprach. "Ich muss dir noch etwas erzählen." Zögerlich blieb ich stehen und drehte mich schließlich langsam um. "Dorian und ich sind Verbündete. Er ist mein bester Freund. Darf ich ihn hierher rufen?" Ich schaute nicht erschrocken, stattdessen presste ich die Lippen zusammen und nickte, ehe ich schnellen Schrittes in das Wohnzimmer lief. Ich sollte mich zusammenreißen, doch als ich dann das Loch in der Wand entdeckte, eilte ich in mein Zimmer und schloss die Tür hinter mir. Ich zog die Knie an, als ich mich auf meinem Bett auf die Seite legte und meine Hände unter das Kissen klemmte. Irgendwann vernahm ich ein leichtes Klopfen an meiner Zimmertür und richtete mich auf. "Herein?", sagte ich. Als Elvea herein trat, versuchte ich mir von meinem inneren Chaos nichts anmerken zu lassen. "Das Abendessen ist fertig." "Ich komme sofort", erwiderte ich und stand auf. "Geht es dir gut...?", fragte sie mich und betrachtete mich eingehend. "Ich weiß nicht", antwortete ich, während ich ihrem Blick auswich und um meine Selbstbeherrschung rang. Meine ältere Schwester vergaß, dass sie noch wütend auf mich war und kam zu mir, um mich zu umarmen. "Was ist los, Ruth? Warum bist du in letzter Zeit so besorgt und unruhig?", fragte sie mich direkt und besorgt. Als ich nicht antwortete, strich sie mir über die Haare und seufzte. "Bist du nicht mehr sauer auf mich?", fragte ich. Sie schüttelte den Kopf. "Möchtest du mir erzählen, was los ist?" Es klopfte wieder an der Tür und Mom trat herein. Lächelnd stemmte sie die Hände an die Hüften und sagte: "Haben sich meine beiden Herzchen wieder vertragen?" Wir gingen zusammen zu dem Esszimmer und als wir ankamen, erzählte Trevor Annette gerade etwas über ein Konzert. Nach dem Essen lief ich die Treppen hoch und wollte in mein Zimmer gehen, doch ich kam irgendwie nicht umhin, zu Christophers Zimmertür zu sehen. Sollte ich zu ihm gehen? Ich öffnete meine Zimmertür und wollte den Gedanken verwerfen, doch dann schloss ich diese wieder und ging in die Küche. Mit einem Tablett in den Händen kehrte ich zurück und klopfte an, ehe ich hereintrat. "Du warst nicht beim Essen und ich dachte... dass du vielleicht Hunger hast", sagte ich und versuchte meine Unsicherheit zu verstecken. Nachdem ich das Tablett auf seinem Schreibtisch abstellte, drehte ich mich zögerlich zu ihm um und setzte an, um zu sprechen, doch dann brach ich ab und ging schnell zu der Tür. Was hatte ich mir dabei gedacht, ihm beinahe zu sagen, dass ich seine Umarmung im Moment brauchte?
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07.10.2015, 20:54

No problem ;) Hab ich mir gedacht hihi :D

Christopher

Als man mich zum Abendessen gerufen hatte, war ich nicht hingegangen. Ich war einfach zu wütend, wütend auf alles, was gerade um mich herum passierte. Haydens Auftauchen und Chassys ultraleichtes Einlenken hatte mir einfach den Rest gegeben. Das war zu viel Stress auf einmal und ich hatte genug Probleme, vor allem mit mir selbst.
Deswegen war ich auch hinunter in die Trainingshalle gegangen, um mich am Boxsack auszutoben. Verletzung hin oder her. Ich brauchte diesen Kick, das Adrenalin und den Stressabbau. Und obwohl der Schmerz in meiner Hand stetig zunahm, so preschte ich weiterhin auf das härtere Material und hob das Knie an, um dem Sack den letzten Rest zu geben. Ich schnaufte und atmete tief durch. Genau das hatte ich gebraucht. Jetzt konnte ich etwas entspannter zurück in mein Zimmer, duschen und mich auf dem Bett ausruhen. Ich brauchte nur Ruhe, fern von allen besorgniserregenden Gedanken.
Nach der Dusche fühlte ich mich eindeutig wohler und die Sache mit Hayden war komplett vergessen, bis auf einmal Chassy auftauchte. Mit ihrem Erscheinen hatte ich nicht erwartet, wobei... Naja, irgendwie schon. Ich wusste, dass sie mit dem Essen nur einen Vorwand gesucht hatte, um mich zu sehen und obwohl ich ihr gern danken wollte, so tat ich das nicht. Deswegen hielt ich sie auch nicht auf, als sie sich dem Gehen wandte, denn ich hatte nichts zu sagen. Die Sache mit Hayden würde sie allein regeln müssen, ich hatte nämlich nicht den Nerv dafür. Ich misstraute ihm, egal was er in Zukunft noch Gutes vorhatte, um seine Unschuld zu beweisen. Er hatte mehrmals eine Grenze überschritten, weswegen ich kein Verständnis aufbrachte. Nicht für diesen Kerl.
Seufzend fiel mein Blick auf das Essen und gerade als ich das Tablett in die Hand nehmen wollte, zuckte ich zusammen. Die Schnittwunden machten sich bemerkbar, denn ich hatte den Verband ziemlich schlecht erneuert. Mit der linken Hand ging das eben schwer und ich hatte nicht zum Arzt gehen wollen, er war mir einfach zu neugierig. Also setzte ich mich auf der Bettkante hin und begann am weißen Stoff zu zerren, um die Unordnung etwas zu richten. Mist, dabei hatte ich gedacht, die Wunden wären längst verheilt.
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429

07.10.2015, 21:52

Okay :D

Chastity Ruth

Ich wollte seufzend die Tür hinter mir schließen, als ich sah, wie Christopher an seinem Verband zerrte und stehen blieb. Kurz zögerte ich, da ich nicht wusste, ob es ihn nicht störte, dass ich andauernd in sein Zimmer lief, doch dann ging ich in das Arztzimmer und holte Verbandsmaterial, ehe ich in sein Zimmer zurückkehrte. "Ich helfe dir und dann gehe ich. In Ordnung?" Ich sah ihn nur für eine Sekunde an, denn lange schaffte ich es nicht, ihm in die Augen zu schauen, während ich die Kälte in diesen sah. Dass hieß, dass er sich wieder von mir distanzierte und das versetzte mir einen Stich. Aber konnte ich ihm das verübeln? Ich hatte Hayden in das Schloss gebracht. Blinzelnd verdrängte ich diese Gedanken, um mich nur auf das Wechseln seines Verbandes zu konzentrieren und stand schließlich auf, um die Salbe und den alten Verband einzusammeln und zu der Tür zu gehen. Ich verschloss diese schweigend hinter mir, entsorgte den alten Verband und stellte die Salbe zurück auf ihren alten Platz, bevor ich das Arztzimmer wieder verließ. Gerade war ich in dem Stockwerk, auf dem mein Zimmer lag, angelangt, als ich Stimmen vernahm. Dorian blieb stehen, als er mich sah, später als Hayden, der früher reagierte. "Ruth, kann ich mit dir sprechen?" Dorian machte ein bedrücktes Gesicht und Hayden nickte mir kurz zu, ehe er in Richtung seines Gästezimmers ging. Ich verschränkte die Arme und hörte Dorian schweigend zu. "Es tut mir leid, dass ich... dich hereingelegt habe. Kannst du mir verzeihen?" Ich zögerte, doch schließlich nickte ich leicht und Dorian schien erleichtert. Er umarmte mich feste und kurz, ehe er mich anlächelte und dann Hayden folgte. Ich ging in mein Zimmer, putzte mir die Zähne und zog mich um. Als ich mich daraufhin in mein Bett legte, dauerte es nicht lange, bis ich einschlief.
Am nächsten Morgen duschte ich und zog mir eine bequeme, dunkle Jeans und eine Bluse an. Dann band ich mir einen lockeren Dutt, aus dem ein paar Strähnen heraushingen und ging nach dem Frühstück zu dem See. Ich hatte einen Zeichenblock mitgenommen und zeichnete nun mit Bleistift die Landschaft. Aus den Kopfhörern ertönte meine Lieblingsmusik und ich dachte gleichzeitig darüber nach, was ich nun tun sollte. Sollte ich mit Hayden reden und ihn fragen, was Mrs Corraface beabsichtigte? Würden Annette und Flora mit ihm reden wollen? Was würde Brodan sagen, wenn er wüsste, dass er einen Adoptivbruder hatte? Plötzlich dachte ich daran, dass Christopher morgen nach Kopenhagen fliegen würde und erinnerte mich daran, dass er gesagt hatte, er hatte mich mitnehmen wollen. Ich versuchte mich auf die Zeichnung zu konzentrieren, doch dann erinnerte ich mich an den Beinahe-Kuss und rückte unruhig auf der Steinbank vor, auf der ich mit angezogenen Knien saß. Warum dachte ich jetzt daran? Und wieso klopfte mein Herz bei diesem Gedanken schneller? Ich seufzte und verdrängte die Gedanken bestimmt, ehe ich weiter zeichnete.
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430

07.10.2015, 22:04

Christopher

Der nächste Morgen kam schneller als erwartet. Nachdem mich Chassy verarztet hatte, hatte ich schnell gegessen und war schnell unter meine Decke gekrochen. Der Gedanke, dass Hayden hier war, hatte mich zunächst nicht schlafen lassen, aber schließlich war ich doch eingeschlafen. Müde und erschöpft.
Nun saß ich am Frühstückstisch und sah jedes einzelne Familienmitglied, welches anwesend war, an. Wussten sie, was Hayden für ein Kerl war? Was hatte Chassy ihnen gesagt? Dass er nur ein Freund von mir war, der seine Familie verloren hatte? Wie ich vor vielen Jahren? Ich kam nicht drumherum, als erneut Wut zu spüren. Wenn ich diesen Kerl auch nur einmal im Flur traf, dann... Ich schüttelte die blutrünstigen Gedanken fort und stand auf. Ich war satt und hatte keine Lust auf Konversation, obwohl Trevor einen Versuch gestartet hatte. Ich musste packen, denn morgen ging mein Flug nach Kopenhagen.
> Christopher?< Als die Stimme erklang, zuckte ich überrascht zusammen und drehte mich ganz langsam um. Wenn man vom Teufel dachte, da war er ja schon. Hayden. Hasserfüllt sah ich ihn an und ballte die Hände zu Fäusten, um mich zur Kontrolle zu zwingen. > Ich, naja... Ich weiß ja, dass du nicht sehr gut auf mich zu sprechen bist. Aber ich wollte mich dennoch bedanken, dass du mich gestern nicht einfach gekillt hast. Ich weiß, was du von mir hältst und anscheinend gibt es keine Möglichkeit, dein Vertrauen auf irgendeine Art und Weise zu erlangen, dennoch... Sei nicht sauer auf Ruth. An deiner Stelle wäre ich auch misstrauisch, aber ich habe nicht vor, sie zu verletzen. Ich will keinen hier verletzen, immerhin hat man mich ohne Wenn und Aber aufgenommen. Wie gesagt, hass mich, aber lass das nicht an Ruth aus. Das schulde ich ihr, nachdem sie mir geglaubt hat!< Ich hörte ihm aufmerksam zu und ehe ich mich versah, presste ich ihn schon an die Wand, die Hand um seinen Hals. > Mit einem hast du recht. Ich werde dir nie vertrauen. Aber was Chassy betrifft, sollst du eines wissen. Wenn ihr was geschieht, solange ich weg bin, mach ich dich dafür verantwortlich. Dann wird kein Ort auf der Welt sicher genug sein, um meinem Zorn standzuhalten. Haben wir uns verstanden?< knurrte ich wütend und er schluckte, nickte dabei leicht.
Ich ließ ihn wieder los, auch wenn ich ihn viel lieber länger gewürgt hätte und mit angespannten Schultern machte ich mich auf den Weg in mein Zimmer. Das Wichtigste war geklärt, jetzt konnte ich in Ruhe packen.
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07.10.2015, 22:51

Chastity Ruth

Ich ging auf dem Weg zum Schloss in den Stall und kümmerte mich um Star, welche leicht beleidigt zu sein schien, da ich sie so lange vernachlässigt hatte. "Ich reite mit dir morgen aus, versprochen", sagte ich lächelnd, nachdem ich mich um sie gekümmert hatte und begrüßte Raven und Drake, als ich an ihnen vorbeilief, ehe ich die Treppen hochstieg. Plötzlich begegnete ich Hayden, welcher sich den Hals rieb und blieb verwirrt stehen. Ich zog den einen Kopfhörer heraus und legte ihn auf den Zeichenblock, während ich fragte: "Geht es dir gut?" Er nickte und lächelte. "Mir geht es gut, mache dir keine Sorgen." "Okay", sagte ich und nickte, sah ihm jedoch hinterher, als er an mir vorbeilief. Gleich darauf traf ich Dorian, welcher mich fragte, ob wir schon gefrühstückt hatten. Als ich bejahte, sagte er lachend: "Na super, wann verschlafe ich endlich mal etwas nicht?" Mrs Growline schien unser Gespräch mitbekommen zu haben, denn plötzlich hörte ich sie sagen: "Komme mit, junger Mann. Du bist wahrscheinlich auch ein Freund von Christopher, nicht wahr?" Ich lief weiter und wusste nicht, was ich darüber denken sollte, dass Hayden und Dorian mir wahrscheinlich öfter über den Weg laufen würden. Doch zumindest wollte ich nicht weglaufen, wenn ich Hayden sah. Mein Blick blieb wieder an Christophers Zimmertür hängen. Wahrscheinlich packte er gerade seinen Koffer. Ich wandte den Blick ab und betrat mein Zimmer. Ich nahm ein Buch aus dem Regal, das ich noch nicht gelesen hatte und setzte mich auf einen der beiden Sessel am Fenster. Dort zog ich meine Knie an, um mich gemütlicher hinzusetzen und begann zu lesen. Irgendwann ging ich in das Atelier, um meinen Zeichenblock dort abzustellen und mein Blick fiel auf den Kasten, in den ich die Zeitungsartikel und Bilder gelegt hatte. Ich verließ das Atelier wieder, um Hayden zu suchen, den ich mit Dorian vor dem Schloss fand. "Hast du es getan?", fragte ich und sah ihn eindringlich an. "Was getan?" "Die Zeitungsartikel und die Bilder, hast du sie in das Zimmer gestellt?" "In welches Zimmer? Welche Zeitungsartikel? Nein, ich habe das nicht getan, Ruth. Ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst." "Okay", sagte ich und nickte, während ich den Kopf senkte und nachdachte. Wer war es dann gewesen? "Dir ist doch sicher aufgefallen, dass Dorian und ich nicht die einzigen waren, die Mrs Corraface Befehlen gefolgt sind?" Ich nickte und verschränkte die Arme. "Was ist ihr Ziel?" "Sie will Christopher schaden. Du warst nie ihr Ziel." Meine Augen weiteten sich vor Schreck. "Warum will Mrs Corraface Christopher schaden?" "Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass ich dafür sorgen sollte, dass er außer Kontrolle gerät." Ich versuchte klare Gedanken zu fassen und zu verstehen, was Hayden mir sagte, doch meine Sorge wuchs stetig und ich wusste nicht, was ich nun tun sollte. Hayden zögerte, doch schließlich legte er beschwichtigend seine Hand auf meine Schulter und sagte ernst: "Mache dir keine Sorgen. Wir beide werden euch ab jetzt helfen. Sie wird keinem von euch mehr schaden können." Dorian nickte ebenfalls, doch nach einer Weile bildete sich ein Grinsen auf seinen Lippen und sowohl Hayden, als auch ich sahen ihn verwirrt an. "Weißt du noch, wo ich dich auf der Tanzfläche hochgehoben habe? Ich dachte echt, Christopher würde die Kontrolle verlieren!"
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07.10.2015, 23:16

Christopher

Es dauerte nur eine Stunde, da war der Koffer auch schon voll. Ich nahm nie viele Dinge mit, denn sollte ich was brauchen, würde ich es mir einfach vor Ort besorgen. Aus diesem Grund ließ ich immer etwas Platz im Koffer, um irgendwelche Geschenke oder so mitzubringen. Vor allem Annette und Elvea liebten es, wenn ich ihnen Kleidung vom Ausland brachte, denn die Mode war nicht überall dieselbe. Trevor hingegen freute sich über Delikatessen, die es hier in England nicht gab. Mal sehen, was ich in Kopenhagen finden würde. Und Chassy? Hm, da machte ich mir meistens nicht viele Gedanken, denn sollte mir was wirklich gefallen, so kaufte das für sie ein. Bisher hatte ihr alles gefallen, was ich ihr geschenkt hatte, also machte ich mir keine Sorgen.
Seufzend fuhr ich mir durchs Haar und legte den Kopf in den Nacken, um die Engel an der Decke zu betrachten. Bisher waren sie es gewesen, die mich in den dunkelsten Nächten bewacht hatten und nun würde ich ein fremdes Terrain betreten, ohne eine Ahnung zu haben, wo man mich unterbringen würde. Wenn ich ehrlich war, so mochte ich fremde Hotelzimmer nicht. Woran das lag, wusste ich selbst nicht.
Nachdem ich meine Mails und Nachrichten auf dem Smartphone gecheckt hatte, verließ ich das Zimmer und machte mich auf den Weg ins Wohnzimmer. Ich wollte etwas Zeit mit den anderen verbringen, denn morgen war ich ja schon weg. Kaum betrat ich den riesigen Raum begrüßten mich Trevor und Annette lautstark. > Nimm uns mit, bitte bitte bitte!< flehten sie mich an, doch ich schüttelte lachend den Kopf. > Nein, ihr müsst hier bleiben und brav eure Hausaufgaben machen. Bald sind Prüfungen und eine Reise nach Kopenhagen hilft sicherlich nicht beim Lernen!< Tadelnd sah ich vor allem das kleine Schwesterchen an, die schmollend die Arme vor die Brust verschränkte. > Dann hoffe ich, dass du was Tolles für mich kaufst. Wenn nicht, werde ich böse auf dich sein!< Grinsend hob ich eine Braue und ließ Luft um sie herum wirbeln, sodass sie den Kontakt zum Boden verlor. Überrascht quietschte sie auf und versuchte vergebens in der Luft zu strampeln, woraufhin Trevor in schallendes Gelächter ausbrach. > Was ist denn hier los?< ertönte Elveas Stimme, die mich erwartungsvoll ansah.
> Ach komm, morgen bin ich weg, dann will ich doch wenigstens meinen Spaß haben!< meinte ich vollkommen unschuldig und ließ Annette vorsichtig wieder runter. Sie glättete ihr hübsches Kleidchen und zeigte mit dem Finger auf mich. > Das gibt Rache!< warnte sie mich und ich beugte mich frech grinsend zu ihr runter, stupste dabei ihre Nase an. > Ach ja, du willst dich mit dem König der Streiche anlegen? Ist das wirklich dein Ernst?< erwiderte ich unheilvoll dreinblickend und sie reckte stolz das Kinn in die Höhe. > Ich habe keine Angst vor dir, ich werde dich dann treffen, wenn du es am wenigsten erwartest!<
Kopfschüttelnd richtete ich mich wieder auf und zwinkerte ihr zu. Sie war echt zu süß. Dann drehte ich mich zu Elvea um und deutete auf die Couch, auf die wir uns alle niederließen. > Wo ist Ruth, will sie nicht kommen?< brachte die älteste von uns hervor und ich musste sofort an Hayden denken. > Sie ist mit den beiden Jungs irgendwo im Schloss. Hab sie vorhin gehört!< beantwortete Trevor ihre Frage und Verwirrung malte sich in mein Gesicht. > Jungs? < Warum Mehrzahl?
> Häh, Dorian natürlich. Er ist auch da. Hayden und Dorian sind doch deine Freunde, oder?< Elveas Stimme nahm einen misstrauischen Klang an und ich wusste, dass ich jetzt ganz vorsichtig sein musste, um ihr Misstrauen nicht noch weiter zu vertiefen. Sie war eine gerissene Frau. > Jaja, klar, das sind gute Bekannte von mir. Ich habe Dorian nur nicht so schnell erwartet, das ist alles. Außerdem bin ich beruhigt, wenn weitere Männer im Haus sind, um meine schönen Frauen zu beschützen!< Würg, als ob ich deswegen froh war. Ich war hier der einzige, der wusste, was sich hinter den Kulissen abspielte und die beiden hier im Schloss zu wissen, war für mich die Hölle. Ein dauernd saugender Blutegel direkt an meinem Schädel.
> Es hat uns schon etwas überrascht, als Ruth plötzlich mit dem Kerl aufgetaucht ist. Die haben doch nichts am Laufen, oder?< warf Trevor die Frage in die Runde und beinahe wäre ich aufgesprungen, um heftig zu protestieren. > Nein, nein. Hayden will nichts von ihr, so auch nicht Dorian.< Denn sollten sie irgendwelche Annäherungsversuche starten, würde ich sie eigenhändig umbringen. Langsam, qualvoll und ohne, dass je jemand davon Wind bekäme. Chassy gehörte mir und basta.
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433

08.10.2015, 15:29

Chastity Ruth

"Gibt es jemanden, der wissen könnte, was Mrs Corraface beabsichtigt?", fragte ich und Hayden und Dorian überlegten eine Weile, ehe Dorian mit den Schultern zuckte. "Ich habe keine Ahnung." "Du warst doch einmal bei Mrs Featherstone, der alten Dame, welche dir erzählt hat, dass ich der Adoptivbruder von Brodan bin. Sie hat sich wahrscheinlich daran erinnert, dass ich einmal auf einem Ball mit Mrs Corraface gesprochen habe, obwohl es mir eigentlich verboten war und da hatte sie es zufälliger Weise mitgekriegt." Für ein paar Sekunden sah ich Hayden schweigend an, der merkte, dass er mich an die Tage erinnert hatte, wo er mich noch verfolgt hatte und sich deshalb unruhig über sein Kinn fuhr, doch dann nickte ich seufzend. "Ich glaube, sie hätte es mir gesagt, wenn sie es gewusst hätte. Aber vielleicht weiß ihre Schwester mehr." "Ihre Schwester?" "Sie hat eine Schwester, welche mich vor dir warnt... also gewarnt hat. Und vor den anderen, die sich Mrs Corraface angeschlossen haben." "Du hast vielleicht recht. Wenn du willst, begleite ich dich zu ihr. Da Christopher ja nicht da sein wird, meine ich." Ich sah zu Dorian und schüttelte den Kopf. "Danke, Dorian. Aber ich kann alleine zu ihr gehen. Zuerst muss ich überhaupt ihre Adresse finden." "Soll ich dir helfen?", fragte Dorian und lächelte. "Nein, danke", antwortete ich und merkte erst jetzt, dass wir vor dem Wohnzimmer angekommen waren. Als ich kurz darauf Christopher sah, hielt ich leicht inne und bat Hayden und Dorian mit einem Blick nicht in das Wohnzimmer zu gehen. Doch da dies viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen hätte, weil sie sich als seine Freunde ausgaben, betraten sie das Wohnzimmer dennoch, um Christopher eine gute Reise zu wünschen. Hayden blieb etwas entfernter stehen, um seine Geduld nicht herauszufordern, doch Dorian schien zu vergessen, dass Christopher nicht so erfreut über ihre Anwesenheit war und umarmte ihn, während er ihm kräftig auf den Rücken schlug. Fast schlug ich meine Hand gegen meine Stirn und auch Hayden schien dasselbe zu denken, denn er zog Dorian am Arm heraus und sagte, sie müssten sich dringend um etwas kümmern. Ich setzte mich neben Annette und atmete innerlich erleichtert aus. "Wie lange bleiben die beiden denn noch?", fragte Trevor. "Wahrscheinlich eine Woche", antwortete ich und schaute zu Christopher, weil ich erahnte, dass dieser gerade wieder wütend wurde. Er hatte sicher ein, zwei weitere Tage erwartet. "Aber warum sind sie denn hier, wenn Christopher wegfährt?" Perplex sah ich Elvea an, ehe ich schnell erwiderte: "Sie haben wohl etwas falsch verstanden." "Ihr scheint euch ja ziemlich gut zu verstehen mit diesem Dorian", sagte Trevor plötzlich und ich verschluckte mich an der Apfelschorle. "Was?" "Ich sehe euch immer quatschen und er versucht dich zum Lachen zu bringen. Ganz zu schweigen davon, dass er dich gestern so umarmt hat, als hätte er dich vermisst." Meine Augen weiteten sich und ich musste noch mehr husten. "Was ist denn los mit dir?" Aus irgendeinem Grund musste ich zu Christopher schauen und schüttelte gleich darauf den Kopf. "Nein, er hat sich nur für etwas entschuldigt. Das hatte nichts damit zu tun, dass er mich vermisst hat." "Ahh", sagte Trevor und Annette wandte sich an Christopher. "Du musst mir unbedingt Fotos schicken!" Während sie sich wieder unterhielten, versteckte ich meine geröteten Wangen, so gut es ging und konnte es nicht fassen, dass meine Geschwister glaubten, zwischen Dorian und mir wäre etwas. Ich würde niemals etwas mit ihm anfangen, nachdem, was passiert war. Und zudem... fühlte es sich so an, als wäre dieser Platz in meinem Herzen schon besetzt. Moment, was hatte ich da gedacht? Als ich erneut zu husten begann, fragte Elvea: "Sag mal, was ist denn los mit dir, Ruth?" Ich wedelte mit der Hand vor dem Gesicht und sagte leise: "Ich habe mich verschluckt." "Ich würde so gerne mit dir nach Kopenhagen reisen! Die letzte Wette hatte ich verloren, damals in der Disko! Aber bei einer zweiten Runde hättest du keine Chance!", sagte Trevor plötzlich und grinste. Ich verschränkte die Arme und schaute mit einem unzufriedenen Gesichtsausdruck zur Seite, doch ich wusste nicht, weshalb ich auf einmal schlechtere Laune hatte.
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Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Eisvogel« (08.10.2015, 15:38)


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08.10.2015, 17:20

Christopher

Als kurz darauf Chassy mit den anderen beiden Männern auftauchte, versteifte ich mich instinktiv. Ich war nicht auf eine Konfrontation vorbereitet gewesen, vor allem nicht als Dorian mich umarmte. Wären wir allein gewesen, hätte ich ihn mit beiden Händen erwürgt, aber hier waren eindeutig zu viele Zeugen. Viel zu viele Zeugen, leider. Umso erleichterter war ich, als die zwei dann verschwanden, denn Hayden hatte glücklicherweise verstanden, wo sein Platz in diesem Schloss war. Sie sollten sich ja nicht mit dem Rest anfreunden, sonst lernten sie mich noch richtig kennen. Meine Mordgedanken wurden tatsächlich immer schlimmer, während das Wesen in mir diesen Hass zufrieden zur Kenntnis nahm. Fast so, als würde es mich in meiner Racheaktion unterstützen wollen, was eigentlich absurd war.
Während die Geschwister sich gegenseitig stichelten, lehnte ich mich entspannt zurück und ging auf die Sache zwischen Chassy und Dorian erst gar nicht ein. Ich hätte mir nur unnötig aufgeregt und ich wusste, dass sie nicht auf ihn stand. Denn das hätte ich irgendwie herausgefunden. Dennoch... Besitzergreifende Gedanken machten sich in mir breit. > Jaja, ich werde viele Bilder machen. Außerdem lass ich euch als erstes dann das Musikvideo sehen. Marcus hat schon dafür gesorgt, dass einige dänische Models in meinem Video mitmachen werden und ich bin sehr gespannt darauf, wie das alles wird!< verkündete ich gut gelaunt und sah Chassy kein einziges Mal an. Ja, es war ein fieser Seitenhieb wegen der Models, doch das war nur fair. Sie vertrieb sich die Zeit mit zwei Typen, denen ich nicht vertraute und ich würde meine Zeit hübschen Frauen verbringen, die mich gut aussehen lassen mussten. Mehr war da auch nicht drin.
> Oh, dann besorgst du mir also weitere Kontakte, mit denen ich 'harmlos' flirten kann!< grinste Trevor freudig und wir klatschten einander ab. > Wette hin oder her, ich krieg immer die meisten Mädels ab. Und wenn sie Single sind, werde ich dir vielleicht, aber nur vielleicht, unter die Arme greifen!< erwiderte ich amüsiert und sah kurzerhand auf meine Uhr. Bald stand das Abendessen bevor und ich freute mich schon darauf, denn Mrs Growline hatte mir fest versprochen, etwas wunderbar Leckeres zu zaubern. Mir zuliebe. > Apropos, Flora ist wieder auf den Beinen. Ich glaub, ich geh sie mal besuchen, weil ich das viel zu selten getan habe. Wir sehen uns später beim Abendessen!< teilte ich der Runde mit und erhob mich, wieder ohne Chassy anzusehen. Ja, verdammt ich war fies, doch bisher hatte ich ihr einfach nicht verzeihen können. Hayden und Dorian in diesem Schloss... Nein, das konnte ich nicht dulden. Ich brauchte etwas Zeit und Flora war die beste Ablenkung. Zudem wollte ich wirklich erfahren, wie es ihr ging und was sie in Zukunft tun wollte. Immerhin hatte Hayden ihr die Chance genommen, schwanger zu werden. Wieder einmal verstand ich nicht, wie Chassy es geschafft hatte, ihm irgendwie zu verzeihen. Nach dieser Aktion war nichts wiedergutzumachen.
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435

09.10.2015, 16:15

Chastity Ruth

Als Christopher von den Models sprach, zog ich eine Augenbraue hoch und verschränkte die Arme. Wollte er jetzt wirklich auf seiner Reise um die Wette flirten? Ich dachte, ihm würde es um seine Karriere gehen? Ich hob das Kinn an und widmete mich eine der Vasen, die ich letztes Jahr verziert hatte und versuchte das Gespräch zu ignorieren. Doch ich erwischte ich mich dabei, wie ich leise auf schnaubte, als Christopher sagte, er würde die meisten Frauen abkriegen. War ihm das denn so wichtig? Wollte er nicht eine Frau finden, die ihn glücklich machte und die er glücklich machte? Was machte ich mir eigentlich Gedanken darüber? Er konnte machen, was er wollte! Das Gefühl, das ich damals bei seiner Hausparty gefühlt hatte, kehrte zurück. Ich wusste nicht, was es war, aber es nervte mich und kaum war Christopher aus dem Wohnzimmer gegangen, stand ich auf und verließ es ebenfalls. "Was ist denn mit Ruth los?", hörte ich Annette noch fragen, ehe ich um die Ecke bog und die Treppen herunterlief, um in mein Zimmer zu gehen. Dort zog ich mich um, um etwas zu tun, was ich lange nicht mehr getan hatte. Ich nahm die Kopfhörer noch in die Hand, die ich mir beim Gehen in die Ohren stöpselte und lief an Drake und Raven vorbei, die mich wie so oft in den letzten Tagen verwirrt ansahen. Als ich mich ein paar Meter von dem Schloss entfernt hatte, begann ich langsam schneller zu laufen, bis ich joggte und betrat den Wanderweg des Waldes. Ich lief an dem See vorbei, tiefer in den Wald, wo ich mich selten aufhielt. Vorsichtig sprang ich über umgefallene Äste und Wurzeln, wich Schlammpfützen aus und merkte, wie sich mir Arthur und Merlin anschlossen, ehe sie irgendwann wieder zu dem Schloss liefen und ich mich auf einen umgefallen Baumstamm setzte. Mir war nicht entgangen, dass Christopher mich kein einziges Mal angesehen hatte und ich wusste, dass es daran lag, dass Hayden und Dorian im Schloss waren, weil ich sie nicht fortschickte. Seufzend zog ich den Pferdeschwanz wieder stramm und stand auf. Als ich einen Blick auf die Uhr warf, merkte ich, dass es nur noch eine drei Viertel Stunde bis zu dem Abendessen war und joggte wieder zurück. Schnell duschte ich, zog mich um und ließ meine Haare dieses Mal offen. Unten angekommen begrüßte Elvea mich mit einem Lächeln: "Warst du joggen?" "Ja", erwiderte ich nickend und erwiderte ihr Lächeln, während ich mich setzte und Trevor seufzte. "Du hast gerade etwas verpasst. Annette versteht den Lernstoff, den ich seit Wochen lerne, besser, obwohl sie sich nur fünf Minuten damit beschäftigt hat! Ich verstehe das nicht... Wie macht dieses Mädchen das nur?" Annette kicherte und Elvea grinste. "Tja, Trevor. Vielleicht bist du mit deinen Gedanken einfach nicht bei dem Thema und tippst zufällig SMS, während der arme Mr Jacks dir zehnmal hintereinander etwas erklärt." Trevor versuchte ein verlegenes Grinsen zu unterdrücken, doch als er scheiterte, begannen meine Schwestern zu lachen und auch er schloss sich ihnen an.
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436

10.10.2015, 21:25

Christopher

Ich war auf direktem Wege zur Küche, als ich schon Flora entdeckte, die gerade einen Korb voll Äpfel in den Händen trug. Sie sah sehr gesund aus, was mich wirklich freute. > Hey Flora, lang nicht gesehen und sorry, dass ich dich nicht öfter besucht habe. Wie geht es dir?< Lächelnd blieb ich vor ihr stehen und mit geröteten Wangen sah sie mich an. > Das ist doch nicht schlimm. Ich weiß ja, wie viel du zu tun hast. Und danke der Nachfrage, mir geht es schon viel besser!< Fast hätte ich sie gefragt, ob sie wusste, dass dieser Mistkerl da war, doch ich beließ es beim Unwissen. Früher oder später würden sie sich begegnen und das würde dann Chassy bereinigen müssen. Wäre ich an Floras Stelle und würde meinem Beinahe-Mörder begegnen, so wäre er definitiv in zwei Sekunden eine tote Ratte. Auch diesen Gedanken behielt ich für mich.
> Wozu die Äpfel?< folgte meine nächste Frage und sie blickte auf ihren Korb herab. Das waren frische Früchte aus unserem Garten, das roch ich sofort. > Mrs Growline möchte Apfelkuchen machen. Für dich, du liebst doch diesen Kuchen!< Noch einmal schaute ich die Äpfel an und nickte seufzend. > Ja, das stimmt allerdings. Vor allem aber schmeckt er mir, wenn ihr beide ihn macht. Dann schmeckt er nämlich noch besser!< zwinkerte ich ihr gut gelaunt zu, als auch schon Mrs Growline auftauchte. > Nicht reden, sondern arbeiten. Ansonsten ist der Kuchen nicht rechtzeitig fertig!< meinte sie tadelnd, woraufhin mir Flora einen entschuldigenden Blick zuwarf.
Grinsend schüttelte ich den Kopf, drehte mich um und kehrte zurück in mein Zimmer, um das, was ich vergessen hatte einzupacken, noch in meinem Koffer zu verstauen. Fast hätte ich mein Ladekabel hier gelassen, was nicht so gut gewesen wäre. Ich war auf mein Handy angewiesen.
Anschließend ging ich ins Esszimmer und erblickte die anderen, die bereits Platz genommen hatte. Ich setzte mich wie immer direkt neben Chassy, die einfach nur ihre Geschwister beobachtete und hin und wieder was sagte. Sie war die passive Unterhalterin, weswegen ich sie in die Seite zwickte. Aber nur leicht, um sie auf mich aufmerksam zu machen. Lange konnte ich nicht auf sie böse sein, was wirklich unfair war, denn ich sollte es sein.
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12.10.2015, 17:37

Chastity Ruth

Erschrocken zuckte ich zusammen, als jemand mich in die Seite zwickte und drehte mich zu der Person um. Ich wusste, dass er es war, denn Christopher saß immer auf dem Platz neben mir. Für ein paar Sekunden funkelte ich ihn an, wie früher, doch statt wie sonst meinem Ärger Luft zu machen, hielt ich seine Hand, die er gerade zurückzog, vor Erleichterung, da er mir nicht mehr böse zu sein schien. Keine Sekunde später sah ich perplex zu unseren Händen und ließ seine verlegen wieder los. Was hatte ich mir dabei gedacht? Und warum hatte ich das überhaupt tun wollen? Ich wandte mich an den Suppenteller vor mir und um meine Unsicherheit zu verstecken, sagte ich gerade so, dass er es verstehen konnte: „Wie geht es Flora? Geht es ihr besser?“ Da kam Mrs Growline und wir begannen zu essen. „Warum kann ich nicht mal einfach verreisen?“, fragte Trevor Mom und Dad. „Christopher ‚verreist nicht einfach mal‘. Er wird auf seiner Reise sicher viel zu tun haben“, sagte Mom sanft und Dad nickte. „Nach deinen Prüfungen hast du wieder viel Freizeit, wieso verreist du nicht dann mit deinen Freunden?“, lächelte Elvea. Meine Familie unterhielt sich über die anstehenden Prüfungen von Annette und Trevor und die alten Reisegeschichten meiner Eltern. Plötzlich kam Flora mit dem Apfelkuchen, den Christopher liebte und lächelte freundlich in die Runde. Als sie mich sah, begrüßte sie mich und ich umarmte sie. „Ich bin froh, dass du dich erholt hast!“, sagte ich ehrlich. „Mir geht es gut, du brauchst dir keine Sorgen zu machen.“ Prüfend sah ich sie an und sie lächelte breiter, als sie den Apfelkuchen auf die Teller lud. Bei Christopher nickte sie kaum merklich und verließ dann mit geröteten Wangen das Esszimmer. Nach dem Abendessen ging ich zu meinem Zimmer und kurze Zeit später, sah ich, wie Christopher zu seinem ging. Ich blieb stehen und drehte mich zu ihm um, ehe ich seinen Namen sagte. Als ich vor ihm stand, strich ich eine Strähne aus meinem Gesicht und sah ihn an. „Ich wollte dir noch viel Spaß in Kopenhagen wünschen. Das Musikvideo wird sicher toll, so wie das letzte. Und auch wenn ich immer das Gegenteil behauptet habe, ich mag deine Musik und… deine Stimme.“ Ein Lächeln bildete sich auf meinen Lippen, ehe ich mich leicht räusperte und weitersprach. „Danke, dass du, obwohl ich Hayden und Dorian hierher gebracht habe, wieder mit mir redest.“ Ich biss mir auf die Unterlippe. „Passe bitte auf dich auf, Christopher.“ Ich wollte mich umdrehen und auf mein Zimmer gehen, doch dann trat ich einen Schritt vor und umarmte ihn. Ich würde ihn vermissen, doch das sagte ich ihm nicht und ließ ihn stattdessen langsam wieder los. „Gute Reise.“ Mit einem inneren Durcheinander und einem klopfenden Herzen betrat ich mein Zimmer.
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12.10.2015, 18:13

Christopher

Es war eigenartig. Seitdem Chassy meine Hand gehalten hatte, konnte ich nicht aufhören, daran zu denken, sie wieder in meine zu nehmen. Noch immer spürte ich die Wärme ihrer Hand, klein und zierlich. Verflucht nochmal, warum dachte ich in der Art und Weise über sie? Ich war mit ihr aufgewachsen, ich sollte sie eher als meine Schwester sehen und nicht als potenzielle... Oh ne, den Gedanken vervollständigte ich lieber nicht.
Nachdem ich also meinen Apfelkuchen -der wunderbar geschmeckt hatte- gegessen hatte, war ich auf mein Zimmer gegangen. Zu meiner Überraschung hielt mich Chassy auf und ihre Worte machten es mir umso schwerer, in einigen Stunden abzureisen. Ich wollte sie ungern allein lassen und doch musste ich hin. Es ging um meinen Traumberuf. Außerdem musste ich hier weg, um mich vom ganzen Stress zu erholen. Mal auf andere Gedanken kommen. Die Sache mit meiner Familie, der Evokation, diesem Wesen in mir und die Tatsache, dass Hayden und Dorian bei uns lebten, war einfach zu viel für mich. Ich war weder ein Gott, noch ein Engel. Ich war ein Mensch, mit ein paar Tunings hier und dort.
> Danke!< war somit das einzige, was ich über die Lippen brachte, als sie mich umarmte und dann in ihr Zimmer ging. Mist, es zog mich magisch zu ihr, doch ich widerstand dem Drang und holte erst einmal meine Koffer, um sie runterzubringen. Der Chauffeur, in diesem Fall Erik, würde sich um das Verstauen kümmern, während ich mich noch vom Rest verabschieden konnte. Ich hasste Abschiede, selbst wenn es nur für kurze Zeit war. Hauptsache, niemand brach in Tränen aus, sonst wäre ich eilig ins Auto gestiegen und geflüchtet. Tränenreiche Abschiede waren nämlich grausam für mich. Frauen, die weinten.. Oh Gott, bewahre.
Seufzend vergrub ich meine Hände in den Hosentaschen, als es langsam soweit war und ich sah kurz zur Limo, ehe ich spontan beschloss, noch eine Sache zu erledigen. Ich würde mir später in den Hintern treten, aber wenigstens würde ich dann allein sein. Hastig ging ich wieder ins Schloss hinein, rannte die Treppen nach oben und eilte zu Chassys Tür. Ich klopfte nicht an, sondern trat einfach ein und erblickte sie auf ihrem Bett sitzend. Mit schnellen Schritten verkürzte ich unsere Distanz, blieb direkt vor ihr stehen und beugte mich vor, während ich meine Hände auf ihre Wangen legte. Ohne lange darüber nachzudenken, legte ich meine Lippen auf ihre und spürte sogleich ein Kribbeln, welches ich nie zuvor erlebt hatte. Nicht mit dieser Intensität. Verdammt, das lag bestimmt an der Weichheit ihrer Lippen. Wie Samtkissen fühlten sie sich an, leckere Samtkissen zum Vernaschen. Oh Gott, was tat ich da eigentlich? Ich war ein verlorener Mann, ein verwirrter Mann.
Schwer atmend löste ich mich wieder von ihr und sah sie mit gemischten Emotionen an. Mein Herz pumpte wie wild in meinem Brustkorb, während mein Blut in den Ohren rauschte. Dieser Kuss... > Tut mir leid, dass ich... Nun ja, ich, ich musste das einfach tun. Ich wollte dich nicht überrumpeln, tut mir leid... Aber < Mein dummes Geschwafel wurde unterbrochen, als ein lautes Hupen ertönte. Verflucht, ich hatte nicht an die Zeit gedacht. Oh Mann, wie sollte ich sie mit diesem Gefühlschaos allein zurücklassen? Ich kam gerade selbst nicht damit klar. > Wir reden noch darüber, versprochen. Ich ruf dich an, sobald ich in Kopenhagen bin!< Mit einem dicken Kloß im Hals und einem wild klopfenden Herzen ließ ich ihr Gesicht wieder los und eilte davon. Gedanklich rammte ich mehrmals hintereinander meinen Schädel gegen die Wand.
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439

12.10.2015, 22:21

Chastity Ruth

Meine Zimmertür wurde geöffnet und als ich sah, dass es Christopher war, wollte ich aufstehen. Doch plötzlich spürte ich die Wärme seiner Hände an meinen Wangen und seine Lippen lagen auf meinen. Überrascht riss ich meine Augen leicht auf und spürte ein kräftiges Kribbeln, welches sich immer weiter ausbreitete. Meine Gefühle waren ein Wirrwarr, das mich durcheinander brachte und ich konnte mit einem Mal keine klaren Gedanken fassen. Ich hatte das Gefühl, die Zeit würde still stehen, als ich langsam meine Augen schloss und nur noch ihn wahrnahm. Ich wollte meine Hände an seine Wangen legen, doch ich war zu perplex, um etwas zu tun. Als Christopher sich von mir löste, sah ihn mit geröteten Wangen benommen an. Ich versuchte zu verstehen, was er sagte und wieder zu Atem zu kommen, obwohl mein Herz noch immer schnell klopfte und ich ein flattriges Gefühl im Bauch hatte. Ich brachte kein Wort über meine Lippen, als von draußen ein Hupen ertönte und er sich von mir verabschiedete, obwohl ich vieles sagen wollte. Als er mein Zimmer verließ, sah ich ihm perplex hinterher und fragte mich, ob das gerade wirklich passiert war. Ich war verwirrt, verlegen und… und glücklich. Verunsichert stand ich auf und fuhr mir durch die Haare. Warum hatte ich den Kuss genossen? Und warum sehnte ich mich wieder nach seinen Lippen, obwohl nur Sekunden vergangen waren? Unruhig lief ich im Zimmer auf und ab, legte mich irgendwann auf das Bett, drehte mich immer wieder von der einen, zur anderen Seite und stand dann wieder auf, um mich auf das Fensterbrett zu setzen und zu der großen Wiese zu schauen. Ich winkelte meine Knie an und schlang meine Arme um diese. Ich konnte nicht aufhören, an den Kuss zu denken und schloss seufzend die Augen. Wieso brachte Christopher mich nur so durcheinander? Vor ein paar Wochen hatte ich mich über seine Streiche aufgeregt und nun fühlte ich mich geborgen in seinen Armen, wollte ihm helfen, seine Trauer und seinen Schmerz zu überwältigen und dachte an sein Lächeln, welches mein Herz schneller zum Schlagen brachte. Was war nur mit mir los? Ich warf einen Blick auf mein Handy. Christopher würde heute nicht mehr anrufen und ich wusste nicht, was ich tun sollte, weshalb ich aufstand. Als ich daraufhin wieder in meinem Bett lag, klemmte ich meine Hände unter das Kissen und versuchte einzuschlafen, denn morgen früh würde ich mit Star ausreiten und sehr früh aufstehen. Doch ich konnte nicht, denn jedes Mal, wenn ich die Augen schloss, flackerte das Bild, wie Christopher sich vorbeugte und mich küsste, vor mir auf und mein Herz begann wieder schneller zu schlagen. Ich wünschte, er wäre nicht weggefahren, denn ich wollte ihn fragen, warum er mich geküsst hatte. Dieses flattrige Gefühl war noch immer in meinem Bauch und wurde stärker, wenn ich an ihn dachte. Doch schließlich wurden meine Lieder immer schwerer und mein Atem wurde ruhiger, als ich einschlief.
Do more things that make you forget to check your phone.

440

12.10.2015, 22:53

Christopher

Während ich im Wagen saß, versuchte ich herauszufinden, warum ich so gehandelt hatte, wie ich gehandelt hatte. Meine Lippen auf Chassys Lippen... Das konnte ich kaum wahrhaben. Ich hatte sie geküsst, einfach so, ohne Vorwarnung. Und es hatte sich gut angefühlt, sehr gut sogar. Warum? Hatte ich etwa Gefühle für sie entwickelt?
Seufzend sah ich auf mein Handy und schwebte mit dem Finger über die grüne Taste. Ich war kurz davor, sie anzurufen, doch ich fand nicht den Mut dazu. Sicherlich brauchte sie ebenfalls Zeit, um sich vom Schock zu erholen. War das ein Schock für sie gewesen? Sie hatte sich nicht gewehrt, sondern den Kuss zögerlich erwidert. Mist... Hatte ich sie vielleicht erst recht verschreckt? Immerhin hatte ich nicht genug Zeit gehabt, um mir ihre Sicht der Dinge anzuhören.
> Alles in Ordnung, Mr. Arctander?< erkundigte sich Erik und sah dabei in den Rückspiegel, um mich besser sehen zu können. Ich bejahte und steckte das Handy weg, um mich nun auf die Reise zu konzentrieren. Jedoch hatte ich nicht mit dem Ansturm von Fans gerechnet, der darauf wartete, mich bei lebendigem Leibe zu zerfleischen. Auf dem Weg ins Innere des Flughafens begegnete ich unzähligen kreischenden Mädchen, Smartphones und Autogrammkarten. Die Wachleute hatten einiges zu tun, um mich zum Gate zu bringen und ich zwang mich zu einem Lächeln, damit die Leute nicht sahen, wie zerstreut ich innerlich war. Ständig musste ich an Chassy und den Kuss denken. Jetzt wollte ich erst recht nicht abreisen. Mist, Mist, doppelter Mist.
> Christopher, ich liebe dich. Christopheeeeer. Ich will ein Foto mit dir. Christopher!< Die lauten Rufe meiner Fans ließ mein Trommelfell beinahe platzen. Ich liebte meine Fans, wirklich, aber jetzt wollte ich einfach nur in den Flieger.
Aus diesem Grund war ich sehr erleichtert, als wir die Kontrolle hinter uns ließen und ich endlich ruhig aufatmen konnte. Nun ging alles sehr schnell, denn schon nach einer Viertelstunde saß ich auf meinem Platz mit Blick auf den Flügel. > Haben Sie alles?< fragte eine strahlende Stewardess und ich nickte lächelnd. Naja, eine Sache fehlte mir. Chassy...
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