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09.08.2016, 17:22

Chastity Ruth

"Also los", lächelte ich breit und umarmte Christopher, indem ich beide meiner Hände auf seine Schultern legte und neben ihm stand, während ich eine lustige Grimasse schnitt. Mal streckte ich die Zunge heraus, mal bließ ich meine Wangen auf und mal möchte ich ein absichtlich übertriebenes Duck-Face. Als ich mir sicher war, dass niemand zu uns sah, beugte ich mich vor und gab Christopher einen Kuss auf die Wange, was ihn vielleicht überraschte. Schließlich sahen wir uns die Fotos an und oftmals musste ich kichern, doch bei einem Bild musste ich herzlich lachen und brauchte viele Sekunden, um mich wieder zusammen zu reißen. Da fiel mir etwas ein: "Erinnerst du dich noch an die Bilder, die dein Fotograf von uns gemacht hatte? Die sind wohl zum Schloss geschickt worden und Annette hat sie in dein Zimmer gelegt." Ich bat ihn, die Bilder, die wir jetzt gemacht hatten, an mich zu schicken und während wir uns unterhielten, fiel mir plötzlich wieder das Lied ein, welches vom Schiff aus erklungen war. Später, wenn wir wieder zurück auf dem Schloss waren, wollte ich herausfinden, wer dieses warum abgespielt hatte. War es tatsächlich Mrs Corraface gewesen? Oder jemand anderes? Doch aus welchem Grund? Der Van blieb vor uns stehen und zusammen stiegen wir wieder ein, während ich mich dieses Mal an ihn kuschelte und die Augen schloss, um mich bis zum Flughafen auszuruhen. In seiner Nähe konnte ich mich sicher und geborgen fühlen. Unsere Koffer waren schon im Kofferraum verstaut und so dauerte es eine Stunde, bis wir im Flugzeug saßen und die Rückreise antraten. Im Flugzeug passierte mir ein Missgeschick, weswegen Christopher verständlicher Weise lachen musste und ich gab ihm einen leichten Klaps auf die Schulter, obwohl ich ein Lächeln unterdrücken musste. "Wenn ich den Schokopudding heute vor dir nicht wegfliegen lasse!", scherzte ich und hörte danach mit den Kopfhörern weiter seine Lieder, was ich ihm jedoch nicht verriet.
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09.08.2016, 22:06

Christopher

Die Fotosession mit Chassy war wirklich witzig. Es hatte mir sehr viel Spaß gemacht, Grimassen zu schneiden und ich genoss unsere Zweisamkeit. Zu schade, dass wir nicht länger in Kopenhagen bleiben konnten. Fern von all den Machenschaften der Corraface. Ich wollte nicht zurück zu Problemen, zurück zu meinen Alpträumen, die mich sicherlich verfolgen würden. Nicht dorthin zurückkehren, wo das Monster in mir darauf wartete, endlich erweckt zu werden. Ein für alle Mal.
Glücklicherweise lenkte mich die Ankunft am Flughafen und der Weg in den Flieger von meinen trüben Gedanken ab. Ich ließ Chassy nicht sehen, dass ich mich nicht auf die Rückreise freute, auch wenn ich unsere Familie vermisst hatte. Sie waren der Halt in meinem Leben, doch manchmal holte mich die Angst ein, sie durch mich in Lebensgefahr zu bringen. Immerhin war ich es, der die Beherrschung verlieren sollte und den Alptraum vor einiger Zeit hatte ich nicht vergessen. Blut hatte an meinen Händen geklebt. Das sollte nie und nimmer passieren.
Ich lachte, als Chassy ein Missgeschick passierte und ließ sie Musik hören, als sie ihre Kopfhörer aufsetzte. Ich war nicht blöd. Ich hörte, dass sie meine Lieder abspielte. Mein Herz machte einen freudigen Satz. Also war sie doch heimlich ein Fan von mir. Seufzend lehnte ich mich tiefer in den Sitz zurück und schloss die Augen, versuchte mich zu entspannen.
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543

10.08.2016, 14:46

Chastity Ruth

Als das Flugzeug schließlich landete, nahm ich das Handgepäck in die Hand und freute mich darauf, bald alle wiederzusehen. Wir fuhren eine halbe Stunde später los und gut gelaunt legte ich meine Hände auf Christophers, um ihm das mitzuteilen, als ich plötzlich einen versteckten, dunklen Schimmer in seinen Augen sah, der mich erahnen ließ, dass er sich sorgte. Ich wusste mittlerweile, um wen und warum er sich Sorgen machte und fragte ihn: "Geht es dir gut?" Wie hatte ich es während des Fluges nicht bemerken können? Nach ein paar Sekunden beugte ich mich nach vorne, um ihn sanft zu umarmen und ich streichelte seinen Rücken. "Es wird alles gut, Christopher. Ich glaube daran, dass wir es schaffen werden! Du hast mir Mut gemacht und mir die Augen geöffnet, dass ich nicht in Selbstmitleid baden darf." Ich lehnte mich zurück, um ihn anzusehen und streichelte seine Wange, die ich liebevoll küsste. "Du bist so stark, ich glaube an dich", flüsterte ich leicht lächelnd. Nun öffnete ich die Lippen, um ihm endlich zu sagen, was ich für ihn empfand und wie wichtig er für mich war. Mein Herz klopfte schneller. "Wir sind da, Mr Arctander, Mrs Prentiss." Ich presste meine Lippen zusammen und stieg unwillkürlich auf. Jetzt hatte ich es ihm sagen wollen und hatte nicht gemerkt, dass wir schon angekommen waren. Kaum merkbar ließ ich die Schultern hängen, ehe ich mich zusammenriss und zu der großen Eingangstür ging. Plötzlich fiel mir ein Wagen auf, der dort geparkt hatte. Verwirrt sah ich zu dem Nummernschild und stellte fest, dass ich den Fahrer nicht kannte. Hatte sich jemand aus dem Schloss einen neuen Wagen geholt? Doch warum parkte der Wagen hier? Wir blieben stehen und die Tür öffnete sich. Uns begrüßten neben der Freude ernste und nervöse Gesichter. Irritiert und verunsichert sah ich jeden an und Dad war der Erste, der sprach. "Es ist schön, euch wiederzusehen. Ich hoffe, ihr hattet eine angenehme Rückreise. Wir haben eine Neuig-" Weiter kam Dad nicht, den nun trat ein Mädchen hervor und lächelte Christopher an. "Hallo Christopher, ich..." Sie strich eine Strähne hinter ihr Ohr, obwohl das bei der eleganten Frisur, die perfekt saß, nicht nötig gewesen wäre. "Es ist schwer zu erklären und ich kann völlig verstehen, wenn dich das aus der Bahn wirft, mich hat es genauso überrascht." Sie hob einen Zettel in die Höhe und sah ihn mit großen, eisblauen Augen unschuldig an. "Wir sind... verlobt. Als Kinder haben unsere Eltern beschlossen, dass wir heiraten und haben es in diesem Brief festgehalten."
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10.08.2016, 19:53

Christopher

Ich wusste es zu schätzen, dass mich Chassy aufbauen wollte und ihre sanften Augen schafften es den größten Schatten in meinem Inneren zu vertreiben. Dankbar sah ich sie an. Was würde ich nur ohne sie machen? Wäre ich damals allein am Hafen gewesen, hätte ich die Beherrschung verloren. Da war ich mir sicher. Ohne sie hätte ich niemanden in meiner Nähe gehabt, den ich hätte verletzen können, aber sie war da gewesen. Sie hatte mir beigestanden.
Gerade wollte sie etwas sagen, da wurden wir vom Chauffeur unterbrochen. Zu gern hätte ich gewusst, was ihr auf der Seele lag, doch da erblickte ich die Gesichter unserer Familie. Zuerst glaubte ich, jemand wäre gestorben, aber dann tauchte plötzlich diese Fremde auf, die mir vage bekannt vorkam. Ich wusste nur nicht woher.
Dann riss sie mir mit ihren nächsten Worten den Boden unter den Füßen weg. Verlobt? Meine Eltern hatten über unseren Köpfen hinweg, eine wichtige Entscheidung für mich getroffen? Ohne mich zu fragen? Das konnte nicht sein. Das hätten sie mir nie angetan. Sie selbst hatten aus Liebe geheiratet...
Ich starrte die Person an. Tausend Gedanken kreisten in meinem Kopf herum. Zielstrebig ging ich auf sie zu, entriss ihr das Papier aus der Hand, zerknüllte es und warf es zu Boden.
> Ich scheiß auf das, was einmal war. Niemand sagt mir, wen und wann ich heirate!< Mit diesen Worten schob ich mich an ihr vorbei und ging wütend ins Innere. Mir war es egal, was für einen Eindruck ich hinterlassen hatte. Was meine Zukunft betraf... Die wollte ich selbst bestimmen. Das Weib konnte von mir aus dorthin zurückkehren, wo es hergekommen war.
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545

13.08.2016, 20:54

Chastity Ruth

Ich hatte das Gefühl, dass die Zeit plötzlich fiel langsamer verging und es dauerte eine Weile, bis ich ihre Worte verstand. Doch als Christopher laut sprach und den Brief zerknüllt auf den Boden warf, wurde ich mir der Bedeutung ihres Besuches und die des Briefes plötzlich bewusst. Ich sah, wie Christopher aufgebracht in das Schloss eilte. Mein Blick fiel unwillkürlich wieder auf den Brief und ich konnte diesen nicht losreißen. Geschockt schaute ich das Papier an. Als ich mich zum zweiten Mal von der Starre lösen konnte, holte ich tief Luft und spürte, dass mein Herz schneller klopfte. Dieses Mal war es nicht vor Glück. Ich machte einen Schritt vor, um Christopher zu folgen, doch meine Mutter legte ihre Hände auf meine Schultern und sagte sanft und etwas leiser: "Ich weiß, dass ihr euch in den letzten paar Tagen besser versteht. Aber es ist besser, wenn wir ihn erst einmal in Ruhe lassen. Ich bitte dich darum, Liebes, gebe ihm Zeit für sich." Ich konnte nicht antworten und sah meine Mutter nur schweigend an. "Sie sagt die Wahrheit, Ruth", fügte sie schließlich hinzu und ich hatte das Gefühl, dass mein Herz in tausend Splitter zerbrach. Leise schluckte ich. Plötzlich begann die Fremde zu schluchzen und meine Geschwister brachten sie in das Innere des Schlosses, um sie zu beruhigen. Mom und Dad folgten ihnen, nachdem sie einen bedrückten, traurigen Blick miteinander ausgetauscht hatten. Es vergingen Sekunden, bis ich mich endlich bewegen konnte und neben den Brief bückte, um diesen aufzuheben. War es wirklich wahr, was sie gesagt hatte? War Christopher... mit ihr verlobt? Trotz der Worte der Fremden und die meiner Mutter klammerte ich mich an die kleine Hoffnung, dass etwas anderes auf dem Brief stand. Als ich ihn las und mit jeder Sekunde fassungsloser wurde, bemerkte ich nicht, dass jemand aus der Tür trat, bis die Person zu sprechen begann. "Ich wünschte auch, es wäre anders, aber... das ist der Wunsch unserer Eltern." Die Fremde sah mich aus geröteten Augen und wischte mit einem Taschentuch über ihre Wangen. "Meinst du, er wird mir noch einmal zuhören? Es tut mir schrecklich leid!" Sie wartete auf eine Antwort, doch ich konnte nicht antworten. Wenige Sekunden später kam Elvea zu uns und bat sie wieder herein. Nachdem sie nickend das Schloss wieder betreten hatte, sah Elvea besorgt zu mir und ging danach wieder hinein. Ich versuchte zu ignorieren, dass meine Knie zitterten, als ich die Treppen hoch lief und leise bei Christophers Zimmer anklopfte, ehe ich hereintrat. Ich schloss die Tür hinter mir und musste mir einen kleinen Schubs geben, um mich zusammenzureißen und zu ihm zu gehen. Der Brief lag noch immer in meiner Hand. Schweren Herzens suchte ich seinen Blick auf und als ich ihn umarmte, begannen meine Tränen zu fließen. "Es tut mir so leid...", flüsterte ich und spürte, dass meine Unterlippe leicht zitterte. Ich versuchte mich zusammenreißen, da ich ihn nicht mit meiner Trauer besorgen wollte. Er war im Moment sehr aufgelöst und ich wollte für ihn da sein.
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546

13.08.2016, 22:27

Christopher

In meinem Zimmer angekommen, flippte ich erst einmal aus. Richtig aus. Ich schmiss alles durch die Gegend. Mich kümmerte es nicht, was in meine Hände geriet, denn ich warf es gern umher. Die Bilderrahmen an den Wänden wackelten, weil sich auch meine Luftfähigkeit bemerkbar machte. Ich war wütend, so wütend.
Wieso konnte ich nicht einmal in meinem Leben Glück haben? Was hatte ich getan, um das zu verdienen? Verlobt? Wirklich? Das konnte doch nicht wahr sein. Das musste ein Witz sein. Ich wartete darauf, dass jemand durch die Tür kam und 'Versteckte Kamera' rief, aber nichts dergleichen geschah. Und das kotzte mich erst recht an. Ich hatte einmal eine Pause verdient. Gerade kam ich aus Kopenhagen, hatte eine tolle Zeit hinter mir und nun das. Ich hatte gewusst, dass mich nichts Schönes erwartete. Ich hatte es gespürt.
Wieder trat ich gegen die Kommode neben dem Bett. Das Holz zersplitterte unter der Wucht, doch das juckte mich nicht. Ich war immer noch rasend vor Wut. Dann aber ging die Tür doch auf, aber niemand sagte mir, dass all das ein Scherz war. Es war Chassy. Sie umarmte mich, hatte diesen vergifteten Zettel in der Hand, den ich nicht sehen wollte und begann zu weinen. Warum weinte sie? Ich war derjenige, der angeblich verlobt war. Nicht sie. Wobei... Sie hätte auch fast Brandon geheiratet und das obwohl sie ihn nicht geliebt hatte.
Meine Schultern sackten in die Tiefe. Ich schlang die Arme um ihre zierliche Taille und drückte sie an mich, küsste sie auf den Kopf. > Was soll dir leid tun? Nicht du hast das arrangiert. Ich bin einfach nicht dafür bestimmt, glücklich zu sein.< sagte ich mit ernster Bitterkeit in der Stille. Ein Schnauben löste sich aus meiner Kehle.
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547

13.08.2016, 23:43

Chastity Ruth

Als ich seine Worte hörte, zog sich mein Herz zusammen. Es tat weh, ihn so traurig und aufgelöst zu sehen. Ich öffnete meine Augen und bemerkte erst dann die Verwüstung in seinem Zimmer. Noch einmal kniff ich meine Augen zusammen, um die Tränen mit ganzer Kraft zurückzuhalten, ehe ich mir schnell über die Wangen wischte, damit er die Tränenspuren nicht sah. Sanft legte ich meine Hände auf seine Wangen, die glühten. Sein ganzer Körper glühte. Ich lehnte mich ganz leicht zurück, um ihn in die Augen zu sehen und sagte mit weicher Stimme: "Bitte, denke das nicht, Christopher! Ich habe... durch dich gelernt, was es bedeutet, nicht aufzugeben! Ich habe durch dich gelernt, was es bedeutet, mutig für seine Liebsten zu sein. Und ich habe durch dich gelernt, einen Walzer zu tanzen, ohne jemandem ständig auf die Füße zu treten!" Unwillkürlich musste ich schniefen. "Du hast so vieles mehr für mich getan. Ich weiß, ich sage das nicht zum ersten Mal und wahrscheinlich kannst du das nicht mehr hören, aber - ich bin dir mehr als nur dankbar. Du bist sehr wichtig für mich, Christopher. Und du bist ein sehr mutiger, kluger und fürsorglicher Mann, den ich bewundere." Ich beugte mich wieder leicht vor und lehnte meine Stirn vorsichtig an seine. "Ich kann dich verstehen. Ich weiß, dass es schwer ist, dass es sehr schwer ist. Es ist, als ob es ein schlechter Witz ist. Man wünscht, dass es ein schlechter Witz ist. Noch ist nichts gewiss, auch wenn", ich fühlte den Brief in meiner Hand, "auch wenn auf dem Brief steht, dass ihr... dass ihr verlobt seid... Vielleicht liegt eine Verwechslung vor oder ein Missverständnis." Ich wusste, dass nichts vom beiden der Fall war. Im Brief war alles deutlich und klar aufgeschrieben, die beiden waren wirklich verlobt. Ich schloss erschöpft meine Augen. Ich hatte ihm nicht alles von meinen Gefühlen für ihn erzählt und ihn oftmals verwirrt. Und nun... Würde ich ihm nicht mehr sagen können, dass ich mich in ihn verliebt hatte? Oh, wie egoistisch ich war! Er war in so einer Situation und ich dachte darüber nach. Sanft küsste ich ihn auf die Wange und strich sorgend über die andere. Ihn so zu sehen, machte mich wirklich fertig. Plötzlich fiel mir die ersten beiden Strophen des Liedes ein, dass er damals auf dem Parkplatz gesungen hatte und auch, wenn ich begann, leise zu singen. Es musste schrecklich schief klingen, doch ich wollte nur, dass es ihm besser ging und dieses Lied bedeutete ihm viel.
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548

14.08.2016, 00:00

Christopher

Chassy schien längst zu wissen, was ich zu hören brauchte, um mich wieder zu beruhigen. Zwar wurde der Brief dadurch nicht rückgängig gemacht, aber es war ein kleiner Trost, dass sie mich für einen guten Kerl hielt. Doch änderte das etwas an meinem Schicksal? Wohl eher nicht.
> Ich weiß, dass du all das gut meinst, Chassy.< seufzte ich leise und hielt sie davon ab, dieses Lied zu singen, was mir Herzschmerz bereitete. Normalerweise tröstete es mich. Nicht jetzt. Ich war viel zu aufgewühlt. > Aber das hat nichts daran geändert, dass ich von dunklen Schatten verfolgt werde. In mir lebt ein Monster, das jederzeit ausbrechen könnte, ich darf auf einmal nicht mehr entscheiden, wen ich heiraten soll und draußen laufen weiterhin kranke Leute herum, die uns schaden wollen. Egal, wie toll ich bin oder wie viel Gutes ich tue, es wird wohl nie ausreichen, um mich in Ruhe zu lassen. Meine Familie ist schlichtweg verflucht. Ich bin verflucht.<
In diesem Moment bildete ich einen Abstand zu ihr, denn mein Herz begann wie wild zu rasen. Ich fuhr mir mehrmals fahrig durchs Haar, bis es wirr vom Kopf abstand. > Es macht mich krank, dass ich keine Phase haben darf, in der ich einfach das tun kann, was ich will, ohne hinter jeder Ecke eine Gefahr lauern zu sehen. Und du weißt genau, dass das so ist. Dass ich nie Ruhe finde. Du weißt es am besten.< fügte ich gequält hinzu und verzog das Gesicht.
Dann trat ich wieder näher, zog sie in meine Arme und drückte sie fest an mich. In der ganzen beschissenen Lage war sie irgendwie zu meinem Halt geworden. > Ich will das alles nicht. Ich will einfach nur meine Ruhe haben. Ich will...normal sein.<
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549

14.08.2016, 19:10

Chastity Ruth

Plötzlich wurde mir bewusst, wie viel er unter den schlimmen Ereignissen litt und dass er es keinem von uns im Schloss gezeigt hatte. Um alle zu schützen und nicht zu besorgen. Zwar war ich schon früher davon ausgegangen, aber ich hatte nie wirklich verstanden, wie viel Mühe und Kraft es ihn all die Jahre gekostet haben musste und es noch tat, seine Trauer zu verstecken. Meine Augen brannten, doch dieses Mal hielt ich meine Tränen zurück. Ich erwiderte seine Umarmung feste und fuhr sanft über seine Locken, hörte ihm aufmerksam zu und schluckte leise. Ich fühlte mich schuldig, dass ich am Anfang nicht die Geduld aufgebracht hatte, die wichtig und nötig war, um ihn zu verstehen und für ihn da zu sein. Ich hatte verärgert darüber reagiert, dass er sich mir gegenüber verschlossen hatte. Doch ich hatte selber wissen müssen, wie schwierig es sein konnte, jemandem von seinen Sorgen zu erzählen, wenn man es lange Zeit nicht getan hatte. Um andere zu schützen und vielleicht auch sich selbst. "Wenn ich sage, dass du stark bist, meine ich nicht nur, dass du ein guter Kämpfer bist. Ich meine damit auch, wie du bist. Christopher, du bist besonders, für mich, für alle im Schloss und für deine Freunde." Ich schätze mich glücklich, von ihm wertgeschätzt zu werden und ich war mir sicher, dass alle, die ihn kannten, auch so dachten.
"Ich verstehe dich und es tut mir leid, dass ich dich erst so spät verstehe. Aber ich glaube daran, dass du Ruhe finden wirst und dass sich alles ändern wird. Bitte, gebe deine Hoffnung nicht auf. Wir alle sind für dich da, Mom, Dad, Vea, Annette, Trevor, Mrs Growline und alle anderem im Schloss, aber auch Jack und die anderen und ich auch." Tröstend strich ich ihm über seinen Rücken. "Und ich glaube daran, dass du das Monster besiegen wirst und wir Mrs Corraface daran hindern werden, uns und unseren Angehörigen zu schaden." Langsam löste ich mich von ihm und schenkte ihm ein kurzes, leichtes, aber ehrliches Lächeln. Dann legte ich den Brief vorsichtig in seine Hand. Abermals musste ich schlucken. "Treffe die Entscheidung, die dich glücklich machen wird, Christopher. Deine Eltern würden niemals wollen, dass es dir schlecht geht und egal, wofür du dich entscheidest, ich werde es verstehen. Ich werde dir niemals böse dafür sein." Es klopfte an der Tür und nachdem diese geöffnet wurde, trat die Fremde herein. Sie sah zuerst Christopher an und kurz mich, ehe sie hervortrat. Sie fuhr sich nervös durch die Haare. Als ihr Blick durch das Zimmer glitt, öffnete sich ihr Mund und sie sah Christopher geschockt an. Schließlich deutete sie auf dem Brief und sagte mit fester Stimme: "Wenn du... wenn du Nein sagen möchtest, hast du ein völliges Recht dazu. Es tut mir leid, ich wollte dich nicht so erschüttern. Es war nur... meine Eltern haben von deinen erzählt und von dir und ich... ich habe es nicht für richtig gefunden, Nein zu sagen. Sie müssen sehr tolle Menschen gewesen sein." Sie sah zwischen uns beiden hin und her und ich schwieg, während ich Christophers Hand kurz sanft drückte und ihm somit sagte, dass es kein Problem für mich war, wenn er alles mit ihr besprechen wollte.
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15.08.2016, 00:50

Christopher

Wieder hörte ich ihr aufmerksam zu und konnte nichts darauf erwidern. So viele Gedanken gingen mir durch den Kopf. Einerseits fühlte ich mich geschmeichelt, dass sie solch eine hohe Meinung von mir hatte. Es bedeutete mir viel, für wie gut sie mich hielt. Es tat gut es zu hören. Ich entspannte mich ein wenig, doch dann verkrampfte ich mich wieder, als sie mir diesen verhängnisvollen Brief in die Hand drückte. Ich wollte ihn nicht lesen und ihn auch nicht ansehen.
Allerdings waren es ihre Worte, die mich irgendwie... verletzten. Ich sollte eine Entscheidung treffen, die mich glücklich machte? Sie wäre mit allem zufrieden und mir überhaupt nicht böse? War es ihr also völlig egal, dass ich eine andere heiraten könnte? Ich verstand einfach nicht, wieso sie so etwas sagen konnte, nach all den guten Sachen, die sie an mir aufgezählt hatte? Ich war nicht dumm. Es hatte fast schon indirekt wie eine Liebeserklärung geklungen und nun stand sie vor mir, bereit jede Entscheidung zu akzeptieren. Wieso sagte sie nicht geradeheraus, ob es ihr passte oder nicht?
In diesem Moment tauchte diese Frau auf, die angeblich meine Verlobte war. Ich spürte Chassys sanften Händedruck, konnte aber beim besten Willen nicht viel damit anfangen. Ich war verwirrt. Wusste nicht, was sie mir damit sagen wollte. Also seufzte ich tief und sah die fremde Frau an. > Ja, sie waren in der Tat sehr gute Menschen. Ich weiß, dass du nur das tust, was man in unserer guten Erziehung eben lernt, aber ich möchte jetzt einfach nur meine Ruhe haben. Wir können heute Abend reden.< sagte ich ruhig und gab auch Chassy zu verstehen, dass ich wirklich allein sollte. Ich wollte keine der beiden sehen. Nicht für die nächsten Stunden.
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15.08.2016, 01:24

Chastity Ruth

Ich nickte und versuchte ein leichtes Lächeln, ehe ich sein Zimmer verließ und zu meinem ging. Dort angekommen schloss ich die Tür hinter mir und lehnte mich mit dem Rücken an das Holz. Kurz schloss ich meine Augen und wischte mir über die Wangen. Nein, es war nicht okay für mich. Das war es keinesfalls. Ich spürte immer wieder diesen starken Stich im Herzen und einen Knoten im Hals, wenn ich daran dachte, dass er verlobt war und vielleicht eine andere heiraten würde. Ich hatte ihm all diese Worte gesagt, um ihn zu beruhigen. Damit er sich keine Sorgen um mich machte. Damit er eine Entscheidung traf, die ohne einen Druck seitens von mir kam. Ich wollte, dass er glücklich wurde. Es war so schwer, ihn verzweifelt zu sehen. Ich versuchte es wirklich zu vermeiden, doch als die Tränen wieder stärker flossen und ich zu schluchzen begann, lehnte ich meinen Kopf an die Tür und brauchte ein paar Sekunden, bis ich mich zusammenriss und zum Schreibtisch ging. Dort lag mein Handy. Ich schniefte, wartete, bis ich mich etwas beruhigt hatte und wählte eine Nummer. „Hallo? Ruth?“, fragte Lorena und ich seufzte leise. „Hey Lora, ich bin es, Ruth. Störe ich dich gerade?“ Sie reagierte empört. „Meine Güte, nein! Ich habe mir langsam angefangen, Sorgen um dich zu machen! Wo steckst du?“ Ich konnte den Vorwurf aus der Stimme meiner besten Freundin hören. „Ich weiß... Entschuldige.“ Erneut seufzte ich. „Es war alles etwas kompliziert in den letzten Tagen.“ „Möchtest du darüber? Oder nein... warte. Wir treffen uns in einer halben Stunde im Cafè in der Nähe vom Einkaufszentrum! Bis gleich!“ Sie hatte aufgelegt, bevor ich hatte antworten können. Ich griff nach meiner Tasche und lief aus dem Zimmertür heraus, die ich schloss. Mein Blick fiel auf Christophers Tür und ich biss mir auf die Unterlippe. Schließlich löste ich meinen Blick und lief los. Bevor ich das Cafè betrat, raffte ich leicht meine Schultern und versuchte meine Trauer zu verstecken. Als Lorena mich sah, umarmte sie mich und sagte: „Du siehst fertig aus! Was ist passiert? Erzähle mir alles! Von Anfang an.“
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15.08.2016, 01:42

Christopher

Als die Tür ins Schloss fiel und ich endlich allein war, atmete tief durch. Ich setzte mich aufs Bett, faltete den Brief auseinander und las ihn. Mehrere Male. Immer und immer wieder versuchte ich zu verstehen, wieso meine Eltern diesen Entschluss gefasst hatten. Wieso hatten sie darüber entschieden, wen ich heiraten sollte? Ich hätte sie nie so eingeschätzt. Leider hatte man sie mir zu früh genommen, als dass ich nachvollziehen könnte, warum sie diese Entscheidung getroffen hatten. Ich war ein kleiner Junge gewesen. Einige Gesichter verblassten bereits nach so vielen Jahren und ich schämte mich dafür. Jeden Tag versuchte ich mir ihre Gesichter, ihr Lachen, einfach alles ins Gedächtnis zu rufen, doch das war nicht mehr so leicht. Und das zerriss mich innerlich.
Und jetzt die Sache mit Chassy. Wir hatten wundervolle Tage in Kopenhagen verbracht, waren uns ein wenig nähergekommen und nun hatte ich das Gefühl, als sei das ebenfalls nur eine Phase gewesen. Ich zweifelte nicht daran, dass ich ihr sehr wichtig war, nur fragte ich mich, ob diese Gefühle romantischer Natur waren. Was mich betraf, so glaubte ich wirklich, mich in sie verliebt zu haben. Deshalb konnte ich keine andere Frau heiraten. Eine Fremde obendrauf.
Dennoch... Chassy hatte oftmals zurückgerudert, wenn es zu intim geworden war. Nicht auf sexuelle Weise, sondern gefühlsmäßig. Oftmals hatte ich das Gefühl gehabt, sie wäre bereit, den nächsten Schritt zu gehen, mir offenbaren, dass ich mehr war, als nur jemand, den sie bewundern konnte und der immer für sie da war. Ich seufzte schwer. Genau aus diesem Grund hatte ich stets Abstand zu solchen zwischenmenschlichen Beziehungen gehalten. Es bedeutete nur Stress. Und Chaos.
Vielleicht sollte ich dieser Fremden eine Chance geben. Vielleicht war sie nett, vielleicht fand sie es nicht schlimm, sich eine Zukunft mit mir vorzustellen und vielleicht waren Chassy und ich gar nicht dazu bestimmt ein Paar zu sein. Sondern einfach nur Bruder und Schwester.
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553

15.08.2016, 14:49

Hey ^^

Chastity Ruth

Ich begann zu erzählen und mit jeder Sekunde wurde meine beste Freundin schockierter. Als ich schließlich geendet hatte, schüttelte sie den Kopf und sah mich fassungslos an. "so viel musstet ihr beiden durchmachen? Und jetzt ist diese... Fremde da und behauptet, Christophers Verlobte zu sein?" Ich nickte und schlang meine Arme um meine Mitte. "Ihr habt dann darüber gesprochen und du hast ihm gesagt, dass du ihm für keine Entscheidung böse sein wirst?" Erneut nickte ich leicht. Sie seufzte. "Wieso hast du das gesagt? Ich sehe dir deutlich an, dass es dir zu schaffen macht, Ruth! Du hättest ihm sagen müssen, was du wirklich für ihn empfindest. Dass du in ihn verliebt bist!" Leise holte ich Luft und legte meine Hände zusammengefaltet auf den Tisch. "Ich wollte ihm nicht zusätzlich ein Problem machen. Lora, er musste schon so viel durchmachen... Wäre es da nicht egoistisch von mir, wenn ich ihm erzählen würde, dass ich wünschte, er würde die Hochzeit absagen?" "Hast du darüber nachgedacht, dass es vielleicht genau das ist, was er hören möchte?" Meine Augenbrauen schossen in die Höhe und ich sah Lorena verwundert an. "Du hast deine Gefühle vor ihm die ganze Zeit versteckt, Ruth. Weil du Angst hast, dass es allen Schwierigkeiten bereiten könnte, wenn es öffentlich wird. Aber genau das könnte ihn verunsichert und unzufrieden gemacht haben! Dass du ihm einfach nicht sagst, was du fühlst!" Meine Hände umschlangen die Tasse und ich rutschte in meinem Sitz vor und zurück. "Ich habe Angst davor, seine Situation zu verschlechtern." "Du weißt nicht, ob sie sich verschlechtern oder verbessern wird, wenn du ihm nicht sagst, was du für ihn fühlst." "Jetzt kann ich es ihm nicht sagen... Er muss mit der Situation umgehen und ich kann da nicht einfach..." "Ruth! Denkst du, er empfindet für dich das, was du für ihn empfindest? Wenn ja, dann sage es ihm." Ich antwortete ihr nicht und dachte schweigend nach. Lora sah mich tröstend an und drückte mich kurz. Schließlich nickte ich und stand auf. "Du hast Recht! Ich werde es ihm sagen!" Sie lächelte breit und reichte mir meine Tasche. "Ich rufe dich später an", sagte ich lächelnd und sie nickte. Schnell verließ ich das Cafe und fuhr zum Schloss zurück. Mein Herz klopfte schnell. Würde ich das Richtige tun? Eine halbe Stunde später kamen wir an und ich ging zügig zum Schloss, ehe durch die Tür lief und bemerkte, dass aus dem Wohnzimmer Stimmen ertönten.
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15.08.2016, 14:58

Holla ;)

Christopher

Nachdem ich mir mehrere Stunden lang den Kopf zerbrochen hatte, fasste ich einen Entschluss und suchte das fremde Mädchen auf. Ich würde mich für meine vorherigen Worte nicht entschuldigen, denn im Grunde genommen war es mir wirklich egal, was in diesem Brief stand. Ich wollte selbst bestimmen, wen ich heiraten wollte, aber zuerst einmal musste ich mehr über sie erfahren. Vielleicht war sie kein schlechter Mensch. Vielleicht wollte sie selbst keine Heirat.
Ich fand sie im Wohnzimmer vor, wo sie gemeinsam mit Elvea und Anette saß und sich angeregt mit ihnen unterhielt. Als sie mich sahen, endete ihr Gespräch abrupt. > Ich möchte mit ihr allein reden.< sagte ich an beide Schwestern gewandt.
Sie stellten keine Fragen, sondern verstanden meine Forderung und verließen im nächsten Moment das Wohnzimmer. Kurz mustete ich die junge Frau. Hübsch war sie, aber nicht so sehr wie Chassy. Schnell verbot ich mir, solche Vergleiche anzustellen und setzte mich ihr gegenüber hin. Ich sagte immer noch nichts, sah sie einfach nur an.
Dann begann ich ihr Fragen zu stellen. Ich musste mehr über sie erfahren. Wo sie lebte, ob sie Geschwister hatte, was ihre Hobbys waren und und und... Was man eben fragte, wenn man jemanden näher kennenlernen wollte.
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15.08.2016, 15:31

Wie geht's? :D

Chastity Ruth

Als ich erkannte, dass es Christophers Stimme war, wollte ich mit einem aufgeregten Bauchkribbeln zu ihm gehen, bis ich eine zweite Stimme vernahm. Es war die der Fremden. Überrascht blieb ich stehen. "Ich heiße Chamila Charlotte Warrington", stellte sie sich freundlich vor und fuhr dann fort. "Ich habe zwei ältere Schwestern, beide studieren im Moment und ich wohne alleine bei meinen Eltern im Schloss. Aber ich wollte in zwei Monaten ausziehen, weil ich ein Modegeschäft eröffnen möchte." Sie erzählte, dass sie oft Tennis spielen ging, Zeit mit ihren Freundinnen verbrachte oder Joggen ging. Sie fügte hinzu, dass sie oft zu Fashionshows ging und dass sie zudem einen Hund namens Little hatte. Als sie ihm von seinem Namen erzählte, lachte sie verlegen und sagte: "Der Name ist eigentlich völlig unpassend, da er jedes Mal ein Drittel des Bettes für sich beansprucht, indem er sich quer über die Matratze legt. Aber als Jüngling war er wirklich sehr klein und damals hat mich dieses süße Fellbündel bezaubert." Ich schluckte schwer und lief schweren Herzens von der Tür weg. Da traf ich auf Vea und Annette. Sie kamen zu mir und Elvea nickte in Richtung des Wohnzimmers. "Er wollte alleine mit ihr reden." Ich nickte leicht und rang um meine Selbstbeherrschung. "Denkt ihr, er wird ihr eine Chance geben?", fragte Annette mit großen Augen und Vea zuckte unschlüssig mit den Schultern. "Ich weiß es nicht, Annette. Es ist seine Entscheidung." Annette nickte und sah mich wieder an. "Wir wollten in den Garten gehen, kommst du mit?" Ich schüttelte den Kopf und versuchte ein leichtes Lächeln. "Danke, geht ihr schon mal vor. Vielleicht komme ich nach..." "Okay", sagte sie lächelnd und beide gingen fort. Von hier aus waren die Stimmen kaum zu verstehen, dennoch hörte ich, als Chamila sagte: "Wenn du Nein zu der Hochzeit sagst, werde ich heute noch abreisen. Ich könnte es verstehen. Du willst sicher den Grund wissen, warum ich überhaupt hier bin und so etwas zulassen würde. Nun... nachdem mir meine Eltern von deiner Familie erzählt haben, habe ich sie lieb gewonnen. Sie müssen wirklich sehr liebe Menschen gewesen sein. Und als über dich gesprochen haben, habe ich gemerkt, dass dir deine Familie sehr wichtig sein muss." Sie fragte ihn zum Schluss nach seiner Entscheidung. Ich merkte nicht, wie ich den Atem anhielt und still hoffte, er würde "Nein" sagen. "Bitte", flüsterte ich leise und wartete.
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15.08.2016, 15:39

Christopher

Bisher machte diese Frau einen ganz netten Eindruck. Ihre Hobbys waren normal, sie hatte einen Traum, den sie verfolgte und ein Herz für ihren Hund. Sein Namen entlockte mir ein leises Lachen. Ich konnte mir den Riesen sehr gut vorstellen, auch wenn ich ihn nie gesehen hatte. Die Zeit verflog, während sie mehr und mehr über sich erzählte und ich ein besseres Bild von ihr bekam. Sie war nett, nicht eine von den Snobs aus diesen wohlhabenden Familien.
Ihre nächsten Worte trübten jedoch meine gute Laune. Ich hatte nicht vorgehabt, so schnell eine Entscheidung zu treffen. In Sachen Feingefühl musste sie also noch viel lernen. > Ich bin ehrlich zu dir, Chamila. Zurzeit gehört mein Herz einer anderen, nur weiß ich nicht, wie es ihr ergeht und ob sie dasselbe empfindet. Wenn ich mir sicher bin, wo ich stehe, werde ich dir eine Antwort geben, aber...< Ich sah auf meine Armbanduhr, runzelte die Stirn. > Acht Stunden sind für meinen Geschmack viel zu wenig Zeit, um eine Entscheidung zu treffen, die mein ganzes Leben betrifft. Daher bitte ich dich um etwas Geduld.< sagte ich ruhig. Es war mir relativ leichtgefallen, zuzugeben, dass ich eine andere liebte. Wahrscheinlich lag es daran, dass Chamila weiterhin eine Fremde für mich war, auch wenn sie einiges aus ihrem Leben erzählt hatte. Und es fiel einem leichter, Geheimnisse zu offenbaren, wenn man wusste, dass die Person einen nicht einschätzen konnte.
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15.08.2016, 15:40

Ui, mir geht es ganz gut und dir? :D
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15.08.2016, 15:57

Das freut mich :D Mir geht es auch gut :D
Chastity Ruth

Ich hörte das flattrige Klopfen meines Herzens und war sprachlos über seine Worte. Meinte er damit etwa... mich? Wäre Lorena neben mir gewesen, hätte sie mich wahrscheinlich in den Arm gezwickt und gesagt: "Du bist wirklich ein Dummerchen, Ruth!". "Oh... das tut mir leid. Ich hätte mir denken müssen, dass..." Chamila lachte verlegen. "Lasse dir so viel Zeit, wie du brauchst." Ich hörte Schritte und plötzlich stand sie an der Türschwelle. Sie fuhr sich durch die Haare und als sie mich erkannte, meinte ich, sie für eine kurze Sekunde überrascht zu sehen. Dann lächelte sie und kam mit langsamen Schritten auf mich zu. "Du bist Ruth... glaube ich? Deine Schwestern hatten mir deinen Namen gesagt. Chamila", stellte sie sich vor und deutete dann zu dem Wohnzimmer. "Dein Bruder war so freundlich und hat mir zugehört. Falls er mich noch etwas fragen möchte, könntest du ihm ausrichten, dass ich in meinem Gästezimmer bin?" Dankend lächelte sie und lief dann die Treppen hoch. Ich sah zu dem Wohnzimmer und gab mir einen kräftigen Ruck, ehe ich zu diesem ging. Lora hatte Recht gehabt. Ich musste es ihm sagen. Ehe ich durch die Tür laufen konnte, sah ich, wie Dad plötzlich durch die Tür lief. Er setzte sich zu Christopher und ich sah, dass er eine Hand auf seine Schulter legte. "Es tut mir leid, dass du damit konfrontiert wirst, Christopher. Ich wünschte, wir hätten euch anders empfangen. Wir selbst haben erst heute davon erfahren." Erst folgte ein kurzes Schweigen, ehe Dad fortfuhr. "Entscheide dich für das, was du für richtig hältst. Wir stehen hinter dir und deine Geschwister auch."
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15.08.2016, 18:38

Super, freut mich auch *_*

Christopher

Ich seufzte schwer, als dann noch mein Adoptivvater auftauchte. Natürlich wusste ich, dass er jede meiner Entscheidungen respektieren würde. Er war ein gescheiter Mann. Einer der wenigen Adligen, die nicht vergaßen, worauf es im Leben wirklich kam. Daher entspannte ich mich ein klein wenig. > Ich weiß, ich werde schon noch die richtige Entscheidung treffen. In sowas bin ich gut. Wenn es mein Leben betrifft, handle ich nicht unüberlegt.< versicherte ich ihm.
Dann wechselte er glücklicherweise das Thema und wir unterhielten uns über dies und jenes. Ich hatte schon lang nicht mehr mit ihm einfach so, unter vier Augen, gesprochen. Es tat gut, das nachzuholen. Bisher hatte ich ja stets Abstand zu meiner Familie gesucht, um sie zu beschützen, doch jetzt spürte ich, wie sehr ich intakte Beziehungen vermisste. Innerlich hörte ich das Monster lachen. Es machte sich lustig über meine Gefühle, meine Gedanken. Ich ignorierte es.
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15.08.2016, 20:49

Und, was machst du so? :D

Chastity Ruth

Plötzlich lief Trevor vorbei und tippte mir auf die Schulter, damit ich ihn bemerkte. "Warum stehst du denn hier?", fragte er mich mit einem freundlichen und neugierigen Blick. Ich sah verlegen zur Seite und suchte nach einer Antwort. "Weil ich, äh... Ich habe mir gerade..." Er lachte und schüttelte den Kopf. "Kommst du mit ins Wohnzimmer?" Ich bejahte und wir liefen hinein. Mein Blick traf Christophers und ich dachte über meine vorherigen Worte nach. Trevor setzte sich und klopfte Christopher auf die Schulter. "Wie war Kopenhagen?" Er wollte anscheinend Christopher nicht auf die heutigen Ereignisse nach unserer Ankunft reden und versuchte ihn abzulenken. Meine Hände lagen auf meinem Schoss und ich beteiligte mich nur dann im Gespräch, wenn Trevor oder Dad nach etwas fragten. Ich konnte nicht verhindern, dass mein Blick ab und zu Christophers aufsuchte. Schließlich verabschiedeten sich beide, Dad, weil er noch ein paar Sachen erledigen musste und Trevor, weil er mit seinen Freunden telefonieren wollte. Ich sprach mir Mut zu, wahrscheinlich zu lange, denn es musste seltsam auf Christopher wirken, dass ich auf dem Sofa sitzen blieb und nichts sagte. Doch dann stand ich auf und strich mir nervös eine Strähne hinter das Ohr. "Ich möchte dich nicht noch mehr verwirren. Aber es gibt etwas, was ich dir schon lange hätte sagen sollen." Wie konnte mein Herz in der nächsten Sekunde so schnell schlagen? Wieso wurde mir so warm? Warum färbten sich meine Wangen rot? Reiße dich zusammen, Chassy, rief ich mir in Gedanken zu, da er darauf wartete, dass ich fortfuhr. Ich faltete meine Hände und wünschte, ich wäre nicht so aufgeregt. "Ich-" Jemand betrat das Wohnzimmer. Es war Chamila. Dieses Mal sah sie besorgt aus. "Little geht es nicht gut! Ich möchte dir keine Umstände bereiten, aber könntest du ihn mit mir zum Tierarzt fahren? Er ist oben in dem Gästezimmer!"
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