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03.09.2017, 21:50

Chastity Ruth

Nachdem Brodan sich wie aus einer einzigen Bewegung heraus verabschiedet und gegangen war, lief ich mit flatterndem Herzen zu der Bibliothek. Bei dem Erreichen so einer wichtigen und erleichternden Neuigkeit führte mich dieses nämlich zuerst zu einer Person.
Meine Schritte würden schneller und ich rannte schon fast, was mir einen höflich-mahnenden Kommentar von Mrs. Seerose und einen verwirrten Blick von Mr. Jacks einfädelte. Glücklich stieß ich die Doppeltüren auf und sah mich um. Christopher saß in einer ruhigen Nische, in der das Licht dämmrig war und er mehrere Bücher gleichzeitig lesen konnte. "Christopher!"
Leicht außer Puste lächelte ich ihn an und umarmte ihn fest. "Das Handy... es ist hier! Brodan hat es gefunden und mir gegeben. Kannst du dir das vorstellen? Es ist vorbei! Wenn ich das hier der Polizei gäbe, ist der Mrs.Corraface-Spuk vorbei!"
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03.09.2017, 21:55

Christopher

Plötzlich kam jemand in die Bibliothek herein, obwohl ich ausdrücklich darauf bestanden hatte, nicht gestört zu haben, doch es existierte eine einzige Person, die jederzeit auftauchen durfte. Meine Chassy. In ihrer Hand hielt sie ein Handy. DAS Handy. Meine Augen weiteten sich leicht, als mir bewusst wurde, was das für sie bedeutete. Für uns alle. Wenn auf dem Handy all das drauf war, was Chassys Unschuld bewies, dann steckten die Corraface gewaltig in der Klemme.
Freudig zog ich sie auf meinen Schoß und küsste sie fest auf den Mund. > Das sind wirklich hervorragende Neuigkeiten. Geh schnell zu Vater und sag ihm, dass er die Polizei rufen soll. Es ist nach wie vor sehr gefährlich, das Anwesen zu verlassen, das weißt du ja. Und wenn sie da sind, hol mich wieder. Ich recherchiere noch ein bisschen.<
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03.09.2017, 22:15

Chastity Ruth

Glücksgefühle durchströmten mich, während ich Christophers Entschlossenheit teilte und nickte. "Ja, ich muss ihm sofort Bescheid sagen! Und den anderen auch! Wir sind endlich frei." Später würde ich mir mehr als einen Kuss stehlen, aber erst später. Es war wichtig für Christopher, dass er in seiner Recherche voran kam und ich wollte ihn nicht länger aufhalten. "Ich bin mir sicher, dass du etwas finden wirst", ich gab ihm einen sanften, kurzen Kuss und strich aufmunternd über seinen Rücken. Dann stand ich auf und lief los, während ich mit einem Schulterblick sagte: "Mrs. Growline macht uns zum Anlass sicher einen Obstkuchen!" Als ich lächelnd aus der Bibliothek lief, eilte ich die Treppen wieder hoch, bis ich vor dem Büro meines Vaters stehen blieb. Ich klopfte an, wartete aufgeregt und lief schließlich herein. "Dad, ich habe das Handy! Wir können die Polizei rufen und es ihnen überreichen!" Dad bekam große Augen und sah überrascht zu dem Telefon in meiner Hand, ehe er breit zu Lächeln begann. "Ruth, das sind fantastische Neuigkeiten! Sage den anderen Bescheid, währen ich telefoniere, in Ordnung?" Nickend legte ich das Handy auf die Schreibtischplatte und suchte das Wohnzimmer auf, wo die meisten versammelt waren. "Das Handy ist da! Brodan hat es mir gegeben", zögerte ich nicht lange und erntete überraschte, glückliche Blicke. "Was? Wie?" "Ist es noch ganz?" "Ist das Video drauf?" Ich beantwortete alle Fragen, so gut ich konnte und soweit meine Aufregung es zuließ. Dann unterhielten wir uns darüber, wie wir weiter vorgehen würden. Mein Bruder wollte wissen, ob ich Christopher schon Bescheid gegeben hatte und ich bejahte. Wir waren alle erleichtert und voller Freude, als Dad zu uns aufschloss und sagte, er habe die Polizei benachrichtigt und sie würde in wenigen Minuten hier sein. Dann würde ich zu Christopher gehen und...
Es war, als würde ein lauter Knall durch das Schloss fahren. Erschrocken blickte ich jeden im Raum an und stellte fest, dass es ihnen erleichternder Weise gut ging.
Christopher! War er verletzt worden? Hatte man ihm angegriffen? Ich musste zu ihm! "Ich gehe zu Christopher!", sagte ich noch, trotzt der Proteste meiner Eltern, ich solle im Zimmer bleiben, solange wir nixht wussten, was passiert war. Aber ich konnte nicht warten, ich musste sicherstellen, dass ihm nichts passiert war! "Christopher!", rief ich, als ich mich schon der Bibliothek genähert hatte und trat durch die Tür.
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07.09.2017, 12:22

Christopher

Die Recherche ergab nichts. Absolut null. Wer der Kerl auch war, er schien unsichtbar zu sein und ich fragte mich, wie er das geschafft hatte. Das musste ich unbedingt von ihm lernen, denn man wusste nie, wann man endgültig untertauchen musste. Außerdem konnte er mir vielleicht mit dem Dämon helfen, denn auch zu diesem Thema fand ich nichts. Ein Buch war mir zwar geblieben, aber meine Hoffnung war auf ein kleines Fünkchen geschrumpft. Ich bezweifelte, jetzt noch etwas zu finden.
Trotzdem klappte ich den alten Schinken auf, suchte nach den richtigen Kapiteln und schlug die entsprechenden Seiten auf. Hm, wieder mal nichts. Bla, bla, bla... bla, blaaaaa, bla. Aha, Pakt mit einem Dämon, ach ne, blaaa, blabla, bla... Übertragung... warte, was? Meine Augen leuchteten auf. Man konnte den Scheiß tatsächlich wie eine Krankheit auf einen anderen übertragen? Wenn das wirklich wahr sein sollte, dann war das meine Lösung.
Gerade als ich mir das genaue Vorgehen notieren wollte, ertönte ein lauter Knall und ich flog regelrecht von meinem Stuhl. Die Explosion war ganz in der Nähe gewesen. Regale stürzten um, mein Laptop starb binnen weniger Sekunden und ich formte rechtzeitig einen Luftwirbel, der mich davor bewahrte, ebenfalls zerquetscht zu werden. Mein Herz schlug schnell, ich atmete schwer.
So schnell wie möglich sprang ich auf die Füße, wirbelte weitere Hindernisse von mir fort und entdeckte plötzlich Chassy im Türrahmen. Ein Surren in der Luft ließ mein Blut in den Adern gefrieren. > Verdammt, Chassy.< rief ich.
Ich drückte mich vom Boden ab, flog auf sie zu, als in dem Moment die nächste Explosion stattfand. Diesmal näher und mit einer Druckwelle, die uns beide in den Flur beförderte. Ich fing den gesamten Aufprall ab, als ich Chassy zu fassen bekam und fluchte ungehalten, weil ich mir sicherlich ein oder zwei Rippen angeknackst hatte.
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1 125

10.09.2017, 13:57

Chastity Ruth

Geschockt blickte ich in Christophers Gesicht und fragte ihn, nachdem ich mich schnell zusammengerissen hatte: "Ist alles okay bei dir? Hast du dich verletzt?! Was war das?" Der vordere Teil der Bibliothek war zu einer Ruine geworden. Staub wirbelte durch die Luft, ließ mich nach kurzer Zeit husten. "Wir sollten von hier-" Weiter kam ich nicht Personen aus der ehemaligen Doppeltüre traten. Hinter uns hallten Schritte auf dem Marmor. Wir waren umzingelt. "Was wollt ihr?", fragte ich und konnte nun meine Wut nicht unterdrücken, da Christopher verletzt worden war. "Das Erbe des Arctander", hörte ich einen Mann sagen, der keine Miene verzog. "Ihr kriegt es nicht, ihr... verschwindet!" Meine Geduld war endgültig geplatzt. "Lasst uns in RUHE!" Er trat einen Schritt vor. "Wenn ihr uns das Erbe gebt, werdet ihr vielleicht unversehrt davon kommen." Kochend stand ich auf und half auch Christopher, bevor ich aus dem Nichts spitze Eiszapfen neben mir positionierte. "Ihr könnt euch eure Worte sparen! Wir wissen beide, dass das nicht ehrlich ist!", erwiderte ich und der Mann nickte seinen Leuten zu. Als sie mit zügigen Schritten auf uns zuliefen, knurrte ich leise und ließ sie gegen eine Eiswand aus spitzen Ecken laufen. Manche durchbrachen sie, manche froren fest oder verletzten sich an den Kanten. Es folgte ein unerbittlicher Kampf und Fensterscheiben zerbrachen. Scherben zerteilten sich überall auf dem Boden und ich spürte einen brennenden Schmerz an meinem Arm, da jemand mit mit einer Metallklinge streifte. Immer wieder blickte ich zu Christopher herüber und versuchte ihm Deckung zu geben, wann ich nur konnte. Wir mussten irgendwie zurück in das Wohnzimmer, um nach den anderen zu sehen. Als ich mich wieder umdrehte, schlug mein Gegner in mein Gesicht und ich hielt mir die Wange. Bevor er zum nächsten Angriff übergehen konnte, verdrehte ich seine Arme und trat gegen seine Brust, so dass er nach hinten torkelte und fiel. In diesem Moment spürte ich, wie eine Klinge meine Hüfte streifte. Zischend atmete ich die Luft ein und schickte eine Welle los, die den Angreifer von mir riss. Mein Shirt war innerhalb von Sekunden von einem Blutfleck durchzogen. "Wir müssen zu den anderen", sagte ich außer Atem, als ich zu Christopher lief, nachdem alle Gegner auf dem Boden lagen. "Geht es dir gut? Hat man dich getroffen?" Ich blieb vor ihm stehen und legte meine Hand auf seine Wange, während ich ihn voller Sorge musterte.
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1 126

10.09.2017, 21:26

Christopher

Im nächsten Moment ging alles ziemlich schnell. Noch bevor ich Chassy fragen konnte, was zur Hölle los war und wer es wagte, unser Zuhause anzugreifen, tauchten mehrere Leute auf. Sicherlich Männer, die die Corraface geschickt hatten. Wegen des Handys. Wegen des eindeutigen Beweises, dass sie mein Leben und das meiner neuen Familie zerstört hatten. Und das sollte nun ein Ende haben.
Während Chassy sich ziemlich ins Zeug legte, um mir Rückendeckung zu geben, kümmerte ich mich um die anderen Männer, denn sie wollten mich. Sie wollten mein Erbe, aber das konnten sie vergessen. Es gehörte mir. Es gehörte MEINER Familie. Niemand würde es in die Finger bekommen. Aber ich ließ auch nicht zu, dass man MEINE Freundin verletzte. Das ging mir sogar noch mehr gegen den Strich. Es machte mich wütend. Es machte mich so unfassbar wütend, dass ihr Gesicht wie aus der Ferne erschien, als sie mir ihre Hand auf die Wange legte. Wie es mir ging? Wir mussten zu den anderen gehen?
Das Blut kochte in meinen Adern, ich spürte den Dämon, der meine Wut als Schlüssel in seine Freiheit nutzte. Er hatte lange auf diesen Moment gewartet. Doch diesmal würde es anders kommen. Dieses Mal würde ich ihn lenken, ich würde ihn gegen die Leute lenken, die meiner Familie schaden wollten.
Ich packte Chassy am Arm, zerrte sie auf die Beine und zog sie mit mir mit, während die Luft um mich herum auf meine Befehle reagierte. Wind kam auf, wurde wild und ungezähmt. > Heute findet das Ganze ein Ende. Lass dich verarzten und komm mir nicht in die Quere. Ich will dich nicht verletzen.< sagte ich dunkel, ehe wir das Wohnzimmer erreichten. > Wer auch immer noch auf diesem Grundstück ist, ich sorge dafür, dass niemand mehr einen Fuß auf unser Gebiet setzt.<
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1 127

17.09.2017, 14:41

Chastity Ruth

Irgendetwas an seinem Blick und an seiner Stimme... machte mir gewaltige Sorgen. Er wirkte verändert und augenblicklich erinnerte ich mich daran, wo er das letzte Mal ähnlich reagiert hatte. Mehrere Male. Ich schloss die Augen. Nein, nicht jetzt. Mrs. Corraface würde nicht Erfolg haben! Ich konnte ihn nicht einfach gehen lassen! Gerade wollte ich aus der Tür treten und rief nach Christopher. "Ruth, lasse mich um deine Wunden kümmern." Blinzelnd sah ich zu Mr. Jacks und schüttelte den Kopf. "Ich muss..." "Hör mir zu, ich werde mich beeilen und du wirst ihm gleich darauf folgen können. Aber in deinem jetzigen Zustand, würde es nur Minuten dauern, bis du dein Bewusstsein verlieren würdest." Ernst schaute er mich an. "Wenn du ihm helfen willst, musst du dir auch helfen lassen." Unwillig nickte ich und bat ihn, sich zu beeilen. Lange würde ich nicht warten können. Unruhig wartete ich, bis Mr. Jacks meinen Arm bandagiert hatte und auch, als er meine Wunde am Bauch verarztete. Als ich jedoch einen weiteren Knall hörte, sprang ich auf und hörte noch, wie Mr. Jacks sagte "Warte, Ruth! Deine Wunde ist noch nicht ganz versorgt!". Entschudligend sah ich zu meiner Familie und sprintete danach durch den Flur. "Bitte, bitte", flehte ich stumm und suchte nach Christopher. Er hatte mir zwar gesagt, dass ich mich aus dem Kampf heraushalten sollte, aber ich konnte ihn nicht im Stich lassen. Dass ich in Gefahr sein könnte war mir egal. Es zählte nur noch, ihn zu beschützen. Den Mann, den ich aus ganzem Herzen liebte.
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