Hey, ich fang dann einfach mal an, oder? Oh und ich kann deinen zweiten Typi nicht sehen
Haley
Ich stehe in dem kleinen Bad meiner kleinen Wohnung und schaue mein Gesicht im Spiegel an. Die müden Augen, die roten, Schulterlangen Haare. Das hier ist MEIN Gesicht. So sehe ich aus, wenn ich mich nicht hinter meiner Fähigkeit verstecke. So kennt man mich in der Schule, die ich noch ein letztes Jahr besuche, ehe ich meine A-Levels erreicht habe und mich um meine Zukunft kümmern kann. Doch ansonsten, wenn ich shoppen gehe oder feiern, trage ich ein anderes Gesicht. Älter, damit ich in die Clubs komme. Ich seufze und schmeiße mir ein wenig kaltes Wasser ins Gesicht. Dann mache ich mich so weit Schulfertig, und begebe mich in die Küche um mir einen Kaffee zu kochen. Heute ist zum Glück ein ruhiger Tag und ich habe früher Schluss. Während die Maschine arbeitet, schaue ich nochmal die Blätter für Bio durch und versuche so viel wie möglich von dem Stoff in mich hinein zu prügeln, was nicht viel ist. Doch die Tatsache, dass wir nächste Woche Prüfung schreiben beunruhigt mich, weil ich bisher noch nicht viel getan habe. Als der Kaffee endlich fertig ist, trinke ich eine Tasse schwarz und fühle mich sofort viel fitter. Ich war noch nie der Morgenmensch. Eine viertel Stunde später befinde ich mich mit dem Fahrrad auf dem Weg in Richtung Schule. Die Sonne spitzelt schon langsam hinter den Häuserdächern hervor und verrät, das dieser Tag warm werden wird.
Quinn
Grummelnd und mit Kopfschmerzen von der Party letzte Nacht, schäle ich mich aus dem Bett und stelle mich erstmal unter die kalte Dusche. Dabei vergesse ich allerdings nach der Temperatur zu sehen und so trifft mich das eiskalte Wasser vollkommen unvorbereitet. Ich schreie auf und drehe den Hahn sofort nach links. Doch das war zu weit, denn jetzt kommt es brühend heiß auf mich herunter. Ich fluche und gebrauche dabei sämtliche Schimpfwörter die ich kenne, während ich von einem Bein aufs andere hüpfe. Als ich endlich die richtige Temperatur erreiche, bin ich von dem Heiß-Kalt-Schock wachgerüttelt. Hat auch sein gutes, weil ich heute eine Prüfung in Physik schreibe. Das saufen Gestern war das Dümmste was ich je gemacht habe und ich bereue es zutiefst, doch daran kann ich jetzt auch nichts mehr ändern. Ein lautes Klopfen an der Badezimmertüre lässt mich zusammen zucken. "Quinn! Beeil dich! Ich muss pinkeln!" es ist die Stimme meines Mitbewohners Tom. Er ist ein paar Jahre älter als ich und zusammen mit zwei weiteren Kerlen - Shane und Benjamin - leben wir in einer WG mitten in der Stadt. Ich bin schon mit 16 von daheim ausgezogen. Zu viele Probleme. Ich bin es gewohnt mich alleine durchzuschlagen.
"Quinn!" er klopft erneut ungeduldig. "Fünf Minuten!" rufe ich laut zurück und wasche meine Haare mit Shampoo. Schließlich steige ich aus der Dusche, trockne mich ab und verlasse schließlich in ein Handtuch gekleidet das Bad. Sofort schießt Tom an mir vorbei und die Badezimmertüre knallt zu. Ich grinse schief und begebe mich in mein Zimmer, wo ich mir eine Short und ein lockeres, sportliches Oberteil anziehe. Dann binde ich noch meine feuchten Haare zu einem hohen Zopf und schnappe meine Schulsachen.