Brooke
Mein Entführer geht mit mir an dem ganzen Spektakel vorbei - die Krieger würdigen mich keines Blickes - und schließlich setzt er mich in einer der Hütten ab. Offenbar ist das ihre Art von Gefängnis. Es ist ein Raum ohne Fenster und nur mit der einen Türe. Er ist klein und eng und es gibt nur eine Matte auf dem Boden. Ohne ein weiteres Wort zu sagen macht mein Entführer die Türe hinter sich zu und es ist stockdunkel im Raum. Ich lasse mich auf die Matte fallen und seufze tief auf. Okay, das ist ja mehr als gut gelaufen! Ich habe keine Ahnung was sie jetzt mit mir vorhaben oder wer sie sind, aber dieses Trommeln, die wilden Gesänge, die Waffen und die Kriegsbemalungen verheißen nichts gutes. Diese Menschen da draußen will man wohl besser nicht zum Feind haben. Aber im Moment kann ich da sowieso nichts dran ändern. Nach einer Weile strecke ich mich auf der Matte aus und versuche zu Schlafen.
-Derweil-
Der Mann mit den blauen Augen - sein Name ist Nyke - geht um das Lagerfeuer herum und stellt sich neben die hochgewachsene Frau. "Was habt ihr nun mit ihr vor?" er sieht zu ihr rüber. Die Frau - sie heißt Anya - wendet ihren Blick nicht vom Feuer und den Tanzenden ab und antwortet: "Das wissen wir noch nicht. Wir werden sehen was sie für Informationen für uns hat. Sie ist die Schwester des Anführers. Lincoln hat das Camp ausspioniert. Es sind hundert Teenager. Zwölf von ihnen sind losgezogen um zum Mount Weather zu gehen. Dort haben die Himmelsmenschen die Nahrungspakete abgeworfen." Nyke nickt und schweigt. Er hat ein schlechtes Gefühl bei der Sache. Nicht weil die Himmelsmenschen eine Gefahr darstellen, denn das tun sie nicht, aber wegen dem Mädchen welches er entführt hat. Doch natürlich sagt er nichts davon. Sie sind die Feinde. Sie sind einfach in ihrem Gebiet gelandet und haben es für sich beansprucht. Darauf werden sie reagieren. Sie müssen. Doch gefallen tut ihm das ganze nicht. Er dreht sich um und geht in seine Hütte davon, die er sich mit seiner Frau und seinen zwei Töchtern teilt. Sie sind alle drei beim Frühjahrsfest und werden erst spät heimkommen. Er streckt sich auf den Fellen aus, die sein Bett sind und sieht an die Decke. Hoffentlich wird alles gut gehen.
Okay
Gute nacht