Chris:
Am besten brachte ich es sofort zur Sprache, bevor wieder etwas dazwischen kam. Ich seufzte und holte tief Luft. Es ging nicht anders und für alle wäre es am besten. Ein Kind auch glücklich aufwachsen, wenn die Eltern getrennt waren. Es musste ja nicht jedes Kind unverheirateter Eltern einen Selbstmord begehen, wie die Freundin meiner Schwester. Warum hatte ich mich überhaupt auf so etwas eingelassen? Ich war doch ein bodenständiger, realistischer Mensch mit klarem Verstand, doch da war ich irgendwie zu überrumpelt davon, bald Vater zu werden. Nun war meine Wahrnehmugskraft wieder aktiv.
Ich erhob mich und lief die Treppe hoch zu Annicas Zimmer. Leise klopfte ich an der Tür und ging rein.
"Wir müssen reden." - sagte ich und blieb an ihrem Bett stehen. Ich sah sie an und sie sah auch gesund genug aus, um meine Entscheidung zu erfahren. "Lass mich bitte ausreden, bevor du deinen Standpunkt klarmachst." - meinte ich dann. "Es tut mir leid, aber ich denke, dass es besser für uns alle drei wäre, wenn wir nicht versuchen würden, eine Liebesbeziehung verbeiführen zu wollen. Es funktioniert einfach nicht." - sagte ich nur und das tat mir tatsächlich leid. "Ich liebe dich nicht."