Mason
Ich öffne die Beifahrertüre für Sawyer und lasse sie einsteigen. Olive macht die hintere Türe selbst auf und ich gehe um das Auto herum um auf dem Fahrersitz Platz zu nehmen. "Immer hin etwas. Vielleicht wird das doch noch was mit dem Fest heute Abend. Olive, mein Dad hat dich übrigens ganz herzlich eingeladen. Dich und deine Familie." ich verdrehe leicht die Augen. Es würde ihm aber niemals in den Sinn kommen Sawyer einzuladen. Er hält sie für eine missratene Göre.


Felix
Ich schließe die Türe auf und danach sofort wieder zu. Dann gehe ich mit entschlossenen Schritten den Gang entlang bis ich schließlich vor Zimmer Nummer 58 anhalte und tief durchatme. Dann klopfe ich fest daran und drücke dann die Klinke herunter. "Dad?" frage ich noch bevor ich das Zimmer sehe und schließe die Türe hinter mir. Da sitzt er. Auf dem Bett. Sein Blick Wirr, in seinen Händen ein Buch, falsch herum. Ich seufze und gehe zu ihm. "Felix?" fragt er leise. "Ja. Ich bins." nicke ich und lächle dann leicht. "Wie geht's dir?"

Mason
Ich sehe kurz zu Sawyer rüber und lächle traurig. Damals, ja, das war eine wirklich schlimme Zeit. Nicht nur für sie, aber ich weiß, dass sie darüber nicht sprechen will. Ich kann es nachvollziehen. Desswegen schnalle ich mich einfach an und starte den Motor. Ich lächle Olive im Rückspiegel kurz zu und fahre dann los. Aber weil im Auto eine leicht unangnehme Stille herrscht, schalte ich das Radio an. Ich drehe ein wenig am Rädchen bis ich einen Radiosender gefunden habe welcher nicht rauscht. Gerade kommt irgenein Lied von Led Zeppelin. "Und was habt ihr dann heute so?" frage ich nach ein paar Augenblicken und sehe die beiden kurz an.


Felix
Ich nehme ihm das Buch mit sanfter Bestimmtheit aus der Hand und lege es auf das Nachtkästchen. Dann sehe ich meinen Dad erwartungsvoll an. "Felix?" fragt er nur wieder, dann wird sein Blick verschwommen und er sieht sich verwirrt um. "Felix wo ist deine Mama?" Ich schlucke und versuche nicht zu verkrampfen. Meine Hände ballen sich dennoch zu Fäusten. Ich spüre den altbekannten Stich in meiner Brust und sage mit möglichst neutraler und klarer Stimme: "Mum ist tot Dad, das weißt du doch. Mum ist weg. Sie hatte einen.. Unfall. Das war vor zehn Jahren, weißt du nicht mehr?" Sein Blick wird einen Moment starr während er krampfhaft versucht sich daran zu erinnern, dann beginnt er zu weinen. Tränen laufen seine Wange runter und tropfen auf die Bettdecke. "Felix.. du musst dich in Sicherheit bringen. Sie werden dich finden... Felix... ich hab Angst." ich schlucke erneut und nehme seine Hand. "Ich weiß Dad, ich weiß... wir sind in Sicherheit. Sie wurden ferstgenommen. Sie können uns nicht mehr finden. Keine Angst, wir sind in Sicherheit." Er sieht aus dem Fenster in den grauen Himmel und dann wieder zu mir. Seine Augen sind klar. "Felix. Ich möchte nach draußen. Ich brauche frische Luft." "Gut Dad, ich werde einer Schwester Bescheid geben...." er fällt mir ins Wort. "Wieso kannst du nicht mit gehen?" "Ich habe einen geschäftlichen Termin. Es tut mir leid Dad..." "Geschäftlichen Termin..." seine Stimme klingt verächtlich und er zieht seine Hand zurück. Dann steht er vom Bett auf und geht auf wackligen Beinen zum Fenster. "Sag doch einfach den wahren Grund. Ich bin dir peinlich. Du willst dich nicht mit einem senilen alten Vater sehen lassen." seine Stimme ist kalt und verletzt. "Nein, Dad. Das ist nicht fair. Ich habe.." "Einen 'geschäftlichen Termin', jaja. " sagt er und ruckt unwirsch mit dem Kopf. "Lügst mich an, sperrst mich hier weg..." er murmelt düster vor sich hin und geht dabei durchs Zimmer zu seinem Kleiderschrank. "Dad..." ich gehe auf ihn zu, er hebt den Blick und sieht mich wütend an. "Du bist eine Enttäuschung Felix. Verwickelst dich in kriminelle Geschäfte antstatt ehrlich zu arbeiten. Du solltest dich schämen. Deine Mutter würde sich für dich schämen. Was ist aus dir geworden? So habe ich dich nicht erzogen!" Ich zucke zusammen als er Mum erwähnt und muss mich zwingen ihn nicht anzuschreien. Er kann nichts dafür das ist die Krankheit die aus ihm spricht. Ich gehe auf ihn zu und obwohl er protestiert schließe ich ihn kurz in die Arme und sage leise: "Bis dann, Dad. Ich gebe noch einer Schwester Bescheid." Dann gehe ich, sein Gemurmel ignorierend aus dem Zimmer und den Gang entlang. Die ganzen Gefühle die durch diesen Besuch aufgewallt sind pressen gegen meinen Hals und schnüren ihn zu. Meine Hände zittern leicht. Das hier war eine Scheißidee. Ich verlasse das Krankenhaus, sage vorher noch schnell Bescheid dass sie mit ihm spazieren gehen sollen und laufe dann die Straßen entlang.

Mason
Lisa, ja. Lisa ist eine Klassenkameradin von uns und seit ein paar Wochen gehen wir aus. Aber eigentlich will ich gar nichts von ihr. Natürlich nicht. Es kann jedoch nicht schaden so zu tun als ob. Ich brauche Ablenkung. Ich versuche Sawyers Tränen zu ignorieren, obwohl meine Hände am Lenkrad sich verkrampfen. Ich würde Ric so gerne eine reinschlagen dafür was er ihr angetan hat. Wenn er jetzt hier wäre, würde ich ihm den Kiefer brechen. "Ganz gut. Wir sehen uns am Samstag wieder." ich lächle Olivia zu, aber meine Kiefermuskeln sind leicht angespannt. So sieht es eher aus wie eine Grimasse.


Felix
Ich trete auf dem Weg zur Schule fest gegen einen Mülleimer der daraufhin umkippt und seinen Inhalt preisgibt. Ich hasse meinen Vater dafür, dass er mir immer wieder Vorwürfe macht, aber ich kann ihn auch nicht verlassen. Er ist immerhin mein Vater. Also werde ich immer wieder hingehen um mir seine Scheiße reinzuziehen. Sohn des Jahres nicht wahr? Ich balle die Hände zu Fäusten und sehe weiter hinten schon das braune, moderne Gebäude. Viele meiner Klienten sind noch Schüler.

Mason
"Oh sie hat keine Zeit." sage ich leichthin obwohl ich weiß dass Olive genau weiß dass das gelogen ist. Ich lächle leicht und entspanne meine Kiefermuskeln. Dann biege ich auf den Schulparkplatz ein und parke den Mustang sorgfältig. ich schalte den Motor aus und sehe zu den beiden. "Wir sollten uns beeilen. Wir sind schon zu spät." ich deute auf den leergefegten Pausenhof. Nur ein einzelner Kerl ist zu sehen, der mit gesenktem Kopf über den Schulhof geht. Ich kenne ihn nicht, sehe aber sein Gesicht auch nicht weil er eine Kapuze auf dem Kopf hat. Ich steige aus dem Wagen und warte auf die anderen beiden.


Felix
Ich erreiche den Pausenhof, der komplett leer ist. Der Unterricht hat also schon angefangen. Ich sehe auf die große Uhr am Gebäude und stelle fest, dass ich eh zu früh bin. Der 'Termin' ist erst in einer guten Stunde. Ich hatte eigentlich geplant länger bei meinem Vater zu sein, aber... naja... muss ich wohl nciht mehr viel zu sagen oder? Ich eile mit gesenktem Kopf über den Schulhof.

Mason
Mich überkommt die Lust - nicht zuletzt weil ich immer noch wütend wegen Ric bin - zu diesem widerlichen Kerl zu gehen um ihm klar zu machen, dass er sich von Olive fernhalten soll, und wären wir nicht eh schon zu spät hätte ich das vielleicht sogar gemacht, aber ein Blick auf die große Uhr zeigt uns, dass wir schon fünf Minuten zu spät sind. Ich werfe dem Kerl einfach einen möglichst vernichtenden Blick zu und mache einen abfälligen Kommentar über Leute wie ihn. Drogenabhängige, Arbeitslose, Obdachlose. Dann gehen wir zusammen über den Schulhof.


Felix
Auf einmal höre ich Stimmen vom Parkplatz zu mir rüber wehen. Ich bleibe am Rand des Schulhofes stehen und drehe mich um. Da kommen drei Nachzügler auf den Eingang zu gelaufen. Zwei Mädchen und ein Junge. Sie unterhalten sich über irgendwas bis sie mich bemerken. Und in der selben Sekunde registriere ich die Blondine von vorhin. Die die in mich reingerannt ist. Ein Grinsen stiehlt sich auf mein Gesicht und ich hebe die Hand wie zum Gruß. Na wenn das mal kein Zufall ist. Perfekt. So kann ich sie vielleicht noch ein wenig beobachten. Ihr Freund - der aussieht wie der Sohn des Bürgermeisters.... Vollpfosten! - macht einen abfälligen Kommentar und mein Grinsen wird noch breiter während ich aus meiner Jackentasche eine Zigarette und ein Feuerzeug ziehe. Ich stecke sie mir an und puste den Rauch genüsslich aus, ohne die drei aus den Augen zu lassen. Ich lehne mich zurück an die Mauer hinter mir und ziehe weiter an meiner Zigarette.

Mason
Ich runzle die Stirn, als ich sehe wie er Olive zuwinkt und balle die Fäuste fester zusammen. Dann drehe ich mich endgültig um und nicke Sawyer etwas grimmig zu. "Ja, bis Mittag." dann verschwinde ich im Kunstsaal. Ric und dieser Widerliche Kerl haben mir den Vormittag verhagelt.


Felix
Ich grinse breit als die drei im Schulgebäude verschwinden und rauche genüsslich meine Zigarette, ehe ich sie am Boden zertrete. Meine üble Laune hellt sich langsam wieder auf und ich denke an die Stange Geld, die ich gleich bekommen werde.

Mason
Ich versuche mich trotz allem auf den Unterricht zu konzentrieren und stelle mal wieder fest, dass ich definitiv niemals was mit Politik machen will. Der Unterricht ist so trocken und langweilig, dass die Zeit sich endlos zu ziehen scheint. Ich kritzle auf meinem Block herum und sehe aus dem Fenster.


Felix
Ich lehne lässig an den Zaun hinter mir gelehnt und beobachte durch die Fensterscheibe, die Einblick in eines der Klassenzimmer gewährt, eine Klasse die offenbar gerade Deutsch hat. Sie halten alle ein Buch in der Hand und der Lehrer erzählt irgendwas. Ich grinse leicht und denke an meine eigene Schulzeit zurück. So lange ist sie noch gar nicht her. Unglaublich aber wahr, ich habe sogar einen Realschulabschluss. Aber danach ging alles Bergab. Dann kam das mit Dad und seine Krankheit nahm zu viel Zeit in Anspruch.

Mason
Ich zucke zusammen, weil ich so in Gedanken vertieft war, als mein Handy brummt und ziehe es aus meiner Hosentasche. Ein Blick auf das Display zeigt mir, dass ich eine SMS von Sawyer bekommen habe. Ich lese die drei Wörter durch und gegen meinen Willen lächle ich leicht. 'Klar.' tippe ich und sehe dann kurz auf. Dann füge ich noch hinzu: 'Wem erzählst du hier was von Langeweile? Ich habe Politik!"


Felix
Und dann endlich erscheint eine in schwarz gekleidete Gestalt am anderen Ende des Schulhofes. Ich beobachte wie sie sich suchend umsieht und dann zielstrebig auf mich zukommt, doch bleibe selbst genau da wo ich bin. Kunden kommen zu mir. Nicht anders herum. Ich beobachte weiterhin gelassen die Klasse, die vollkommen gelangweilt zu sein scheint.

Mason
"Faust ist doch voll interessant." schreibe ich grinsend zurück und sehe dann wieder nach vorne. Ehrlich. Dieses Fach ist sowas von für'n Arsch!


Felix
Als er neben mir zum stehen kommt, wende ich meinen Blick von der Klasse ab und sehe zu ihm rüber. "Hast du den Stoff?" fragt er sofort und in seinem Blick lese ich den Hunger der Abhängigen. Ich greife in meine Jackentasche und ziehe ganz leicht ein Tütchen mit kleinen Pillen raus. Dann lasse ich es zurück in die Tasche gleiten. "Hast du die Kohle?" frage ich beiläufig und sehe wieder zu der Klasse, während er in seiner Jacke danach kramt.

Mason
Als sie nicht zurückschreibt, stecke ich das Handy ebenfalls wieder weg und kritzle gedankenverloren auf dem Block herum.

Felix
Als Jackson mir gerade das Geld übergeben wollte, springt auf einmal das Blondchen auf und kommt raus und direkt auf uns zugerannt. Jackson flüchtet und mit ihm meine Moneten. Ich sehe ihm kurz nach und drehe mich dann zu Blondchen um. "Was geht es dich an?" frage ich unfreundlich. Ich bin sauer, dass sie mich um eine Menge Geld gebracht hat.