Vincent

Als sie an der Haustür klingelt, bin ich versucht 'Bist du lebensmüde' zu rufen, doch ich halte mich zurück. Stattdessen beobachte ich das Geschehen sehr angespannt und atme erleichtert aus, als die Tür sich wieder schließt. Immerhin hat sie dieser Kerl nicht in das Innere des Gebäudes gezogen, sonst hätte ich ein Problem gehabt. Bei den Gestaltwandlern, was habe ich mir bloß für eine Frau ins Haus angeschleppt?

Hahhahaha mir macht es auch Spaß ihn zu schreiben XD Der Vince eben XD

Vincent

Jetzt macht sie sich endlich auf den Weg zu mir in die Wohnung. Ich kann ihr ansehen, dass sie etwas angespannt ist und das mit Recht. Wenn ich könnte, würde ich sie packen und wild schütteln, damit sie endlich zur Besinnung kommt, aber ich atme bloß tief durch und halte die Raubkatze in mir im Zaum. Keine gewalttätigen Gedanken, ich habe in der Vergangenheit genug Mist gebaut.
Da Jennifer immer noch keinen Schlüssel für meine Wohnung besitzt - vielleicht sollte ich es auch dabei belassen - beschleunige ich meine Schritte etwas und überquere die Straße. > Fertig mit Schnüffeln?< rufe ich ihr mit zusammengekniffenen Augen zu.

Hahhahah danke XD Wie geht es dir heut? :D

Vincent

Ich hebe eine Augenbraue und mustere sie eindringlich. > Ich habe dir den Rücken gestärkt, das habe ich getan. Ich bin kein Unmensch, Schrägstrich Untier. Du bist lebensmüde, wenn du deine Nase tiefer in diese Scheiße gräbst. Halt dich davon fern, denn ich werde dir nicht bis in den Tod folgen. < meine ich ernst und gehe voraus, um die Tür zu öffnen.

Ui ui, dann früh ins Bettchen ;) Joah auch etwas müde XD

Vincent

> Ob es mich kalt lässt? Natürlich lässt mich das nicht kalt, aber ich helfe niemandem, wenn ich von diesen Typen gefasst und kaltblütig ermordet werde...< erwidere ich knurrend und merke, wie Lucky ausweicht und zum Sofa trottet. Er spürt, dass sein Herrchen angespannt ist und das bin ich. Sehr sogar. > Allein? Wirklich? So wie du allein auf der Straße überlebt hättest? Ohne Dach überm Kopf? Ohne Job? Ohne die Wärme eines Rückzugsortes?< schnaube ich kopfschüttelnd und streife mir die Schuhe ab. Anschließend hänge ich die Jacke am Haken auf und gehe zur Küchenecke, um mir ein Glas Wasser einzuschenken. Ich kann das Blut in mir wild pulsieren spüren, deswegen brauche ich dringend eine Abkühlung.

Ach so hahahha jetzt jetzt? :D

Vincent

Angst? Als sie sich vor mir aufbaut, drehe ich mich knurrend zu ihr um und vor Wut blähen sich meine Nasenflügel auf. > Angst? Du unterstellst mir Angst? Nur weil ich Vorsicht walten lasse, heißt das nicht, dass ich Angst habe. Ich kenne die dunklen Abgründe dieses verfluchten Viertels, das du erst seit ein paar Tagen kennst. Dich hat man auf offener Fläche im Park angegriffen, vergiss das nicht. Mord und Totschlag steht bei vielen auf der To-Do-Liste, also entschuldige mich, dass ich nicht scharf darauf bin, auf dieser Liste zu landen. Und sollte mir was passieren, dann um Himmels Willen, nein. Man soll meinen Mord nicht aufklären, denn das würde bedeuten, dass Leben ausgelöscht werden würden, wenn sie meinem Tod auf die Schliche kommen wollen!< Ich mache meiner Verärgerung Raum und wende mich schnaubend ab. Meine Hände schnellen zum Fenster, um es zu öffnen. Frische Luft, dieser Wohnung fehlt es an frischer Luft. > Jetzt hör auf zu diskutieren, ich bin nicht in der Stimmung für Auseinandersetzungen!<

Waaaaas :O Ui ui, verständlich, dann wünsche ich dir auf jeden Fall eine erholsame Nacht ;)

Vincent

Ich kneife die Augen zusammen, starre den leeren Fleck an und werfe frustriert die Arme in die Luft. Soll sie doch machen, was sie will. Ich habe sie gewarnt... Mehr kann ich nicht machen. Kopfschüttelnd setze ich mich auf die Couch, vergrabe das Gesicht in meine Hände und seufze laut auf. Wie hat sie es nur geschafft, in wenigen Tagen mein Leben auf den Kopf zu stellen?
Mein Blick fällt auf Lucky, der mich schwanzwedelnd mustert und ich hebe ihn auf meinen Schoß. > Ich muss ja auch noch auf dich aufpassen... Wie kann ich mich da in Gefahr begeben?< murmele ich leise und streiche dem kleinen Hund über den Kopf. Erinnerungen an meine Mutter blitzen vor meinem inneren Auge auf und ich presse die Lippen fest zusammen. Falscher Zeitpunkt, absolut falsch.

Hihi danke :D

Vincent

Nachdem ich mich ein wenig beruhigt habe, stehe ich auf und gehe in mein Schlafzimmer, um mich umzuziehen. Dann setze ich mich wieder auf die Couch und schnappe mir meine Gitarre, um auf andere Gedanken zu kommen. Leise stimme ich ein Lied an, schließe die Augen und verliere mich in der dramatischen Melodie. Diesen Song habe ich geschrieben, als ich siebzehn Jahre alt gewesen bin und noch immer spielt er eine wichtige Rolle in meinem Leben. Es geht um Verlust, schmerzlichen Verlust.

Vincent

Als die letzte Note verklingt, lege ich die Gitarre beiseite und stehe auf, um mir ein Glas Wasser zu holen. Meine Kehle ist trocken und irgendwie ist mir schlecht. Doch schon nach wenigen Schritten durchfährt mich wieder diese heftige Schmerz in der Brust, der mich zum Stolpern bringt. Rechtzeitig fange ich mich am Tresen ab, falle auf die Knie und keuche auf. Meine Sicht verschwimmt und das Bellen von Lucky dringt nur gedämpft in meinen Kopf.
Schwer atmend schließe ich die Augen, um den Schwindel loszuwerden, doch der Schmerz nimmt stetig zu. Das Brennen breitet sich aus, zuerst bis zu den Händen, dann hinunter zu den Füßen. Ein animalisches Knurren verlässt meine Lippen und ich spüre, wie sich mein Körper verformt. Shit, schießt es mir durch den Kopf.

Vincent

Der Instinkt treibt mich durch die Gassen des Viertels, ich nehme jedes Geräusch, jeden Geruch wahr. Meine Pfoten sind lautlos, selbst die Pfützen bleiben stumm, während ich mich leise knurrend meinem Ziel nähere. Mein Herz pocht wild in der Brust, aber für menschliche Gedanken ist kein Platz mehr vorhanden. Ich bin meine dunkle Hälfte, die die nicht zu kontrollieren ist. Der kleine Hund hat gerade noch Glück gehabt, durch Hundeklappen passe ich nämlich nicht.
Meine Muskeln spannen sich mit jeder Bewegung an, Adrenalin rauscht durch mich hindurch, facht die Wildheit in mir an. Mit einem Satz springe ich auf einen Müllcontainer und schnuppere in der dreckigen Luft. Mein Ziel ist nah, sehr nah.

Vincent

Ich fahre meine Krallen aus, kratze über die Plastikoberfläche des Müllcontainers und stoße ein bedrohliches Fauchen aus. Das Mal an meiner Brust brennt höllisch, der Befehl ist nicht zu überhören. Ich bin dem Ruf der Wildnis willenlos ausgeliefert, so sehr ich mich gegen die Dunkelheit wehren möchte.
Elegant springe ich zurück auf den feuchten Boden, rieche monströses Blut und lecke mir über die Schnauze. Eine Frau tritt in mein Blickfeld, in ihrer Hand eine Waffe. Ich weiß, dass darin vergiftete Kugeln sind. > Hier ist noch einer!< ruft sie jemandem zu, als zwei weitere Männer auftauchen. Ich knurre wütend, spanne die Muskeln an und gehe in Angriffshaltung über. Kurz bevor sich der erste Schuss löst, springe ich zur Seite und eile auf die Frau zu, die sofort weitere Schüsse auf mich abfeuert. Ich bin jedoch zu schnell für sie, reiße sie zu Boden und breche ihr allein mit meinem Gewicht die Rippen. Fast bin ich gewillt, die Kehle zu zerfetzen, da springen mich die beiden verwandelten Männer an. Zwei Tiger, Brüder. Ein Kampf der Großkatzen, aber nicht unbedingt ein Hindernis für mich. Sie kennen mein Geheimnis nicht, niemand kennt es, außer die Person, die mich ungebeten ruft.