Vincent

Ich lausche den Worten dieses Mannes und kneife die Augen zusammen. Was für ein kranker Spanner ist das? Er hat sie also die ganze Zeit beobachtet, nur damit er seinen hübschen Hintern behält? Oh, da hat er sich die falsche Frau ausgesucht. Er wird es mit mir zu tun bekommen. > Wie findet man ihn? Ich mach ihn fertig!< knurre ich und stehe auf.

Ganz normaler Beschützerinstinkt ;)

Vincent

Als ich diese Stimme höre, traue ich mich nicht in diese Richtung zu sehen. Alles in mir verkrampft sich und purer Schock durchflutet mich, macht mich starr vor Unglauben. Das ist doch... Nein. Das ist also dieser Freund, von dem sie erzählt hat? Der den gleichen Namen wie mein Bruder trägt? Und er ist es tatsächlich. Dieser Mann, er sieht meinem Vater so ähnlich, dass die lang verheilten Narben mit einem Mal aufreißen und zu bluten beginnen. > Blake..< Meine Stimme ist ganz heiser, als ich diesen vertrauten Namen ausspreche. Mein Bruder ist hier. Und er kennt Jen. Sie kennt ihn. Die ganze Zeit über ist mein Bruder in meiner Nähe gewesen, nur habe ich es nie bemerkt.
Mir weicht das Blut aus dem Gesicht, denn ich weiß nicht, was ich tun soll. Zum einen möchte ich mich selbst schlagen, um mich zu vergewissern, dass ich nicht träume und zum anderen möchte ich meinen Bruder in die Arme schließen. So lange habe ich ohne Familie leben müssen und ihn jetzt zu sehen, erweckt eine begrabene Sehnsucht in mir, dass es schmerzt.

Okaaaay, ich hoffe nichts Schlimmes XD

Vincent

Sein emotionsloser Ausdruck, als er mich sieht, ist wie ein Hieb im Magen. Einer, der noch weitere Jahre nachhallen wird. Ich schlucke den Kloß in meinem Hals hinunter, spüre Jens Hand kaum und weiß immer noch nicht, was ich erwidern soll. > Ich habe mit ihr trainiert. Was machst du hier? Ich, ich habe nach dir gesucht...< Die letzten Worte sind nur ein Flüstern aus meinem Mund. Es tut höllisch weh, die Ablehnung in seinen Augen zu sehen. Ich kann es ihm nicht verübeln, aber ich habe wenigstens ein bisschen Brüderlichkeit erwartet. Wahrscheinlich wird unsere Beziehung nie wieder heilen.

Okidoke ;)

Vincent

Auch wenn ich es mir nicht eingestehen möchte, so brennen meine Augen. Ich werde aber nie und nimmer zu flennen anfangen, weil es mich gleichzeitig freut und schmerzt, Blake zu sehen. Auf Jens Vorschlag hin, atme ich tief durch und schlucke erneut, um genug Kraft aufzubringen, ein raues 'Ja' auszusprechen.
Kurz drücke ich Jens Hand, ehe ich sie loslasse, um zu Aaron zu gehen, der mich konzentriert mustert. > Alles okay?< Ich sage nichts, sondern reiche ihm das Geld, für die 'Reset-Spritze'. Er dankt mir, klopft mir auf die Schulter und dann gehe ich zurück zu den beiden. Stumm gehe ich an meinem Bruder vorbei, direkt nach draußen an die frische Luft. Meine Nerven brauchen Sauerstoff, denn das drückende Gefühl in der Brust kotzt mich an.

Vincent

Als ich seine Frage höre, runzle ich verwirrt die Stirn. Was geht ihn an, ob ich mit ihr schlafe? Klar, sie sind befreundet, aber... Ach, was denke ich da? Blake ist immer so gewesen. Er nimmt nie ein Blatt vor den Mund und stellt manchmal Fragen, die niemand hören will. Und genau das habe ich vermisst, aber auch das werde ich nicht laut aussprechen.
Kurz darauf spüre ich Jens Nähe, jedoch auch die meines Bruders. Ich greife nach ihrer Hand, sage nichts und schaue einfach nur nach vorne. Hänge meinen eigenen Gedanken nach.

Vincent

Während wir uns meiner Wohnung nähern, spüre ich den Jens veränderten Puls. Es hat sich irgendwie bei mir etabliert, dass ich ihre körperlichen Reaktionen unbewusst analysiere, um zu wissen, was in ihrem hübschen Köpfchen vorgeht. Außerdem lenkt mich das von meinem Bruder ab, der direkt hinter mir geht. Warum sagt er nichts?
Seufzend konzentriere ich mich auf Jen. Auch ihre Temperatur ist gesunken, eigentlich etwas Normales, weil sie eine Vampirin ist, doch etwas ist anders. Ich kann es nicht beschreiben, aber ich will auch nicht fragen.

Vincent

Ich bin etwas überrascht, als Blake sich auf die andere Seite begibt und Jens Hand nimmt. Mir passt das nicht, Bruder hin oder her, aber ich sage nichts. Stattdessen vernehme ich die Spannung in der Luft, die das Raubtier in mir zu neuem Leben erweckt. Hier ist jemand, dieses Mal kann ich es spüren. Schwach, aber dennoch ist das Gefühl da. > Jen?< Eindringlich sehe ich sie an. Wenn sie was fühlt, dann muss sie mir das sagen. Andernfalls kann ich ihr nicht helfen.

Vincent

Daran habe ich nichts auszusetzen. Er will Jen ebenfalls schützen, also stimme ich seinem Vorschlag zu. So ist es das beste. Und im richtigen Moment... Ja, dann werde ich rechtzeitig reagieren, um diesem Unsichtbaren ein für alle Mal das Herz aus der Brust zu reißen. Kranker Spanner! Der wird sehen. Er braucht nur etwas näher zu kommen.

Vincent

Fuck, diese Wendung habe ich nicht kommen sehen. Als mein Bruder zu Boden geht, weil er am Bauch verletzt worden ist, sehe ich rot. Ich reiße die Messer aus meinem Arm, schleudere sie in eine andere Richtung und stürze mich auf den Angreifer. Anhand der Wurfrichtung habe ich ihn ausmachen können und mit meinen geschärften Sinnen ist er leichtes Futter für mich.
Die Nägel an meiner rechten Hand ziehen sich in die Länge, als ich die Beste in mir zum Teil befreie und erneut weiche ich einem Dolch aus, der knapp meine Wange verfehlt. > Elender Bastard!< fauche ich und hole mit der Hand aus, um sie in Fleisch meines Feindes zu graben. Wo genau ich ihn habe, merke ich erst, als ich die Rippenbögen zu spüren bekommen. Ich grabe mich bis zu seinem Herz vor und schalte sein Lichtlein aus. > Merk dir den Namen Silberfell, solltest du ein zweites Leben haben!< knurre ich dicht an meinem Opfer und lasse den Körper achtlos fallen. Er materialisiert sich vor meinen Augen, jedoch sehe ich weg und gehe auf meinem Bruder zu, um ihm unter den Arm zu greifen.
> Steh auf, in der Wohnung habe ich das nötige Material, um dich zusammen zu flicken!<

Vincent

> Halt deinen Mund, du bist immerhin jünger als ich und ich weiß genau, was ich tun soll und was nicht!< meine ich ernst, während ich einen Kasten hole, in dem sich mehrere Medikamente befinden, die auf dem Schwarzmarkt ein Vermögen wert wären. Als ich das letzte Mal verletzt worden bin, habe ich darauf verzichtet, weil ich eben in dieser Hinsicht ein Geizhals bin, aber hier geht es um meinen Bruder. Meinen Bruder, von dem ich geglaubt habe, er sei tot. Und jetzt blutet er, was für mich ein Horroranblick ist.
Ich ziehe das Messer heraus, träufle eine Prise eines schwarzen Pulvers auf die Wunde, die sofort zu heilen beginnt. Anschließend wische ich das Blut weg, nähe die verbliebene Öffnung zu und desinfiziere alles zum zweiten Mal. Als letztes folgt eine kleine Spritze, die seine tierischen Werte normalisiert, um den Survival-Modus zu unterdrücken. > Besser?<