Anaya
Irgendwann wurde mir das mit dem Lernen doch zu viel und ich beschloss hinunter zu gehen, um mir einen Snack zu gönnen. Einen Power-Snack. Anschließend brauchte ich etwas Bewegung, denn der Kuchen musste verbrannt werden.
Also ging ich zuerst in meinen begehbaren Kleiderschrank, schlüpfte in meine engen Sportsachen und joggte gut gelaunt nach unten. Doch schon auf halbem Wege klingelte es an der Tür, sodass ich den Weg änderte und direkt zur Haustür ging. Ich wünschte, ich hätte sie nicht geöffnet. Ben stand vor der Tür. Er sah besorgt und wütend zugleich aus. > Warum gehst du nicht an dein verdammtes Handy? Ich hab mir Sorgen um dich gemacht!< machte er seinem Frust Platz und überraschte mich nun wirklich. Eigentlich sollte man sich ja geschmeichelt fühlen, wenn ein Kerl sich um einen Sorgen machte, aber bei ihm war das was anderes. Bei ihm fühlte ich mich nicht wohl. Auch nicht, wenn er sich um mich sorgte. Das war ja das Problem. > Ich hab gelernt, Ben. Das tun normale Schüler, die gute Noten schreiben wollen. Da kann ich mich nicht ablenken lassen!< erwiderte ich ruhig.
> Deswegen will ich, dass du wieder gehst. Ich habe keine Zeit für dich. Tut mir leid, dass du extra hierhergefahren bist, aber das ist wohl umsonst gewesen!< stellte ich zudem klar, aber das schien ihn nicht zu interessieren. > Glaubst du, ich merke nicht, wie du mir aus dem Weg gehst? Ich finde das wirklich nicht fair, Anaya. Ich bin der einzige, der sich Tag und Nacht Gedanken um dich macht und dann servierst du mich jedes Mal ab.<
> Weil ich nichts von dir will. Kapier das endlich!< Diesmal wurde ich wütend, denn diese ganze Ben-Sache machte mich wahnsinnig. Er funkelte mich ebenso missmutig an, packte mich jedoch am Arm und küsste mich. Vor Schock erstarrte ich.