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41

11.11.2015, 21:42

Beth:

In dieser Nacht bekomme ich kein Augen zu. Und auch wenn ich alles versuche, drehen sich meine Gedanken nur um Dominic, um unsere Vergangenheit, um den heutigen Moment in der Hütte. Neben Tom fühle ich mich Fehl am Platz und natürlich fühle ich mich schuldig. Noch dazu kommt die Angst, dass Dominic von dem Kuss Tom erzählen wird. Was würde ich dann tun? Ich seufze und dreh mich auf den Rücken. Ich bin so durcheinander, dass mein Kopf zu platzen droht. Das Zimmer erdrückt mich und auch Toms Nähe kann ich nicht ertragen. Ich werfe einen Blick zu ihm rüber. Er schläft tief und fest und atmet dabei regelmäßig und laut. Eigentlich stört mich das wenig, doch im Moment hört es sich wie ein Vorschlaghammer an.
Erneut werfe ich die Decke bei Seite und gehe runter in die Küche. Ich mache mir einen Kamilentee und gehe raus auf die Veranda. Während ich kleine Schlucke aus der Tasse nehme, sehe ich der Sonne dabei zu, wie sie am Horizont hervorspäht.
Ich muss nur einige Tage durchhalten und dann ist er wieder weg, genauso wie er es angekündigt hat.
***Urlaub**** 8)

42

11.11.2015, 21:46

Dominic
Ich schaffe es in der Nacht nicht mehr zurück ins Motel. Ich übernachte so wie ich bin in der kleinen Hütte. Irgendwann gesellt sich Buddie noch zu mir und ich erzähle ihm von all den tollen Erinnerungen, an mich und Beth, bis ich schließlich so müde werde, dass ich einschlafe. Als ich dann am nächsten Morgen aufwache, schmerzt mein Rücken. Das Bett ist nicht gerade das bequemste. Ich richte mich auf, sehe mich um und werfe einen Blick auf die Armbanduhr. "Fuck!" murmle ich, springe auf und renne so wie ich bin aus der Hütte. Ich muss in einer Stunde in der Kirche sein!
Offene Arme der gewaltigste Protest den wir haben, will sagen: Bevor noch jemand hinfällt, passt bitte aufeinander auf in dieser scheiß Welt!

43

11.11.2015, 21:59

Beth:

Da ich sowieso nicht schlafen kann, schaltete ich den Fernseher an und trinke noch eine Tasse Tee. Der Kamilentee beruhigt mich normalerweise und ich bevorzuge ihn nach einem anstrengenden Tag. Doch im Moment brauche ich etwas stärkeres. Ich lasse meine Tasse auf dem Tisch stehen und gehe zu dem Schrank, wo wir den Alkohol bewahren. Ohne mich um ein Glas zu bemühen, schraube ich den Verschluss der Whiskeyflasche auf und nehme einen großen Zug. Meine Gesichtsmuskeln ziehen sich zusammen, als der Alkohol in meiner Kehle brennt.
"Verdammt." - fluche ich leise und stelle die Flasche verschlossen wieder zurück. Für heute reicht es wohl. Ich versperre wieder die Tür und gehe in die Küche, um dort Pfannkuchen zu backen.
Es ist kurz nach neun Uhr und ich habe den Tisch bereits gedeckt. Wir frühstücken zu dritt und dann machen wir uns fertig für die Kirche. Heute findet ein Gottesdienst zu Ehren von Toms Mutter statt und ich bin mir sicher, dass auch Dominic das sein wird. Seine Mutter ist die einzige gewesen, an der ihm etwas lag.
Um kurz vor zehn holen wir noch Toms Vater und Momo ab und fahren dann direkt zur Kirche.
***Urlaub**** 8)

44

11.11.2015, 22:09

Dominic
Ich renne so schnell ich kann, begleitet von Buddie zurück in die Stadt und zum Motel, wo ich mich in Windeseile dusche und ein Hemd und eine schlichte Jeans anziehe. Dann fülle ich den Napf für Buddie mit Wasser und Trockenfutter. Ich werde ihn nicht mit in die Kirche nehmen. Schließlich verlasse ich mit Jacke und Schlüssel die Wohnung, sprinte zu meinem Pick-up und fahre los zur Kirche. Der Gottesdienst scheint schon angefangen zu haben, denn der komplette Parkplatz ist wie leergefegt. Ich stelle den Wagen ab, sprinte die Treppe zur Türe hoch, atme ein paar mal tief durch und öffne dann die schwere Eisentüre.
Offene Arme der gewaltigste Protest den wir haben, will sagen: Bevor noch jemand hinfällt, passt bitte aufeinander auf in dieser scheiß Welt!

45

11.11.2015, 22:22

Beth:

Es ist zehn Uhr und der Pfarrer leutet die Glocke, um den Gottesdienst anzukündigen und uns alle in die Kirche zu bitten. Ich sehe mich, kann Dominic allerdings nicht entdecken. Hat er es sich vielleicht doch anders überlegt und ist heute schon zurück nach Hause gefahren? Irgendwie bin ich enttäuscht und gleichzeitig erfreut über die Tagsache.
"So typisch für ihn." - bemerkt Tom leise neben mir und sieht auf seine Armbanduhr. "Lasst uns reingehen." - fordert er Momo, seinen Vater, mich und Sammy auf. Ich spüre seine breite Hand in meinem Rücken, während wir den Mittelgang entlangstreiten und uns in der ersten Reihe plazierten. Irgendwie erinnert mich dieser Moment an den Tag unserer Hochzeit. Unsere Trauung hat auch in dieser Kirche stattgefunden und die meisten jetzt Anwesenden waren auch damals da gewesen.
Der Pfarrer eröffnet den Gottesdienst mit einem Gebet und wir stehen alle und murmeln mit.
Als die Tür aufgeht, drehen sich alle Köpfe in Richtung des Ausgangs. Dominic steht dort und erneut löst es in mir zweierlei Gefühle aus. Ich habe Angst, dass er Tom von dem Kuss in der Hütte erzählen wird und doch bin ich glücklich, dass er geblieben ist.
***Urlaub**** 8)

46

11.11.2015, 22:31

Dominic
Alle Köpfe drehen sich zu mir, doch daran kann ich jetzt nicht denken. Ich suche die Menge nach nur einem Gesicht ab. Beth. Und da steht sie. Zusammen mit ihrer Tochter und meinem Bruder. ich unterdrücke ein Lächeln, und gehe den Gang entlang bis nach vorne, wo ich mich auf den einzigen freien Platz setze: Neben meinem Vater und direkt vor Beth. Besagter Vater würdigt mich nicht mal eines Blickes und sagt erst Recht gar nichts, aber ich bin heute morgen so guter Laune, dass ich leise sage: "Morgen, Vater. Tut mir leid, dass ich zu spät bin, gestern... ich konnte nicht schlafen.." der Pfarrer unterdessen fährt mit dem Gottesdienst fort. Ich drehe mich nun auch nach vorne und falte meine Hände zum Gebet. Ich spüre den Seitenblick meines Vaters, doch ignoriere ihn.
Offene Arme der gewaltigste Protest den wir haben, will sagen: Bevor noch jemand hinfällt, passt bitte aufeinander auf in dieser scheiß Welt!

47

11.11.2015, 22:40

Beth:

Auch wenn ich es zu ignorieren versuche, mein Herz zieht sich zusammen, als er an mir vorbeigeht und sich in meine Blickfeld stellt. Ich sehe in seinen Rücken und schlucke. Meine Gedanken sind von verwirrter als gestern.
Ich höre die Stimme des Pfarrers, doch ich verstehe kein Wort. Die Erinnerungen sind so leibhaftig, so lebendig. Meine Lippen kribbeln und erinnern sich an den Kuss. Es bereitet mir mentale Schmerzen darüber zu denken, es mir vorzustellen, doch meinen Gedanken kann ich nicht entfliehen.
Um mich daran zu erinnern, dass ich Tom liebe, ergreife ich seine Hand und drücke sie leicht. Tom ist mein Mann, mein Geliebter, mein Freund. Er hat mich damals aufgefangen, als Dominic mich hat fallen lassen.
Ich brauche nur den morgigen Tag durchzustehen, da ist die Beerdigung und der Leichenschmaus und dann ist er wieder weg. Wahrscheinlich werde ich noch einige Tage wüten und über Dominic schimpfen, weil er es schon wieder gewagt hatte, mich zu verlassen, doch irgendwann werde ich nur noch Wut empfinden und dann vielleicht irgendwann Gleichgültigkeit.
***Urlaub**** 8)

48

11.11.2015, 22:46

Dominic
Ich lausche den Worten des Pfarrers, doch denke dabei ausschließlich an Beths Lippen auf meinen. Gestern war ein kurzer Moment des Triumphes, aber es werden weitere folgen. Diesmal werde ich nicht aufgeben. Jetzt bin ich nicht mehr 18 und dumm. Ich habe viel von der Welt gesehen, viel schlimmes und viel noch schlimmeres. Ich war im Krieg, ich war in der Hölle, ich war an jedem schlimmen Ort den man sich nur ausmalen kann. Aber jetzt, am Ende des dunklen Tunnels steht Beth. Ich musste das alles erleben um mir darüber klar zu werden, dass sie die eine welche ist. Sie war es immer und sie wird es immer sein. Also werde ich sie niemals wieder gehen lassen. Ich werde nicht aufgeben sie zurückzuerobern.
Offene Arme der gewaltigste Protest den wir haben, will sagen: Bevor noch jemand hinfällt, passt bitte aufeinander auf in dieser scheiß Welt!

49

11.11.2015, 23:03

Beth:

Dass diese eine Kuss so eine Welle in mir schlagen würde, habe ich nie für möglich gehalten. Bis gestern habe ich ja auch noch gedacht, dass ich Dominic hassen würde. Erneut werfe ich einen Blick in seinen Rücken und seufze leise. Der Pfarrer verlautet die letzten Strofen und wir verlassen die Kirche. Vor dem Gebäude nehmen wir noch die Beileidsbekundigung entgegen und als auch der letzte Anwesende Toms Vater die Hand geschüttelt hat, bleibt nur die Familie zurück.
"Lasst uns nach Hause fahren und noch etwas essen." - bemerkt Tom und wieder spüre ich seine Hand im Rücken. "Komm Vater." - sagt er noch und zu viert gehen wir zum Auto. Momo bleibt mir Dominic zurück.
"Kommst du auch mit?" - höre ich sie ihn fragen und halte den Atem an.
***Urlaub**** 8)

50

11.11.2015, 23:07

Dominic
Als das ganze vorbei ist, folge ich den anderen nach draußen und zu meiner großen Überraschung lädt Momo mich zum Essen nach Hause ein. Ich sehe sie überrascht an, dann breitet sich ein leises Lächeln auf meinem Gesicht aus und ich nicke: "Gerne." sie sieht mich an, als sei sie sich nicht sicher ob ich es ernst meine, dann zieht sie ganz leicht ihre Mundwinkel nach oben und nickt. "Gut." damit dreht sie sich um und geht über den Parkplatz davon zu den anderen. Ich sehe ihr lächelnd nach und gehe dann zu meinem eigenen Auto um den anderen zu folgen.
Offene Arme der gewaltigste Protest den wir haben, will sagen: Bevor noch jemand hinfällt, passt bitte aufeinander auf in dieser scheiß Welt!

51

11.11.2015, 23:21

Beth:

Momo quetscht sich auf den Rücksitz zu ihrem Vater und Sammy. Tom sieht sie im Rückspiegel an und ist sichtlich wütend auf sie. Er und Dominic haben sich noch nie verstanden und für Tom war sein kleiner Bruder immer ein Versager in allen Lebenslagen. In der Schule, im Sport und auch in seinem Leben. Sein Vater hat dann den Rest getan, indem er Dominic stets wie Dreck behandelte.
"Warum hast du ihn eingeladen?" - unterbricht Tom plötzlich die Stille im Auto.
"Er gehört zur Familie." - verteidigt Momo sich ohne zu stottern. Anscheind hat sie bereits gewusst, dass Tom ihre Entscheidung Dominic zum Essen einzuladen nicht gut heißen wird.
"Nein." - sagt Tom laut und ich schrecke zusammen. Tom sieht zu mir rüber. "Er hat die Familie verlassen, als er vor 10 Jahren gegangen ist." - fährt er dann mit leiser Stimme fort. "Er wollte nichts von uns wissen und auch als Mutter ihn angefleht hatte zurückzukommen, tat er es nicht." - erklärte er ihr.
"Und du weißt auch warum." - bemerkt sie dann mit verengten Augen und Tom wirft ihr einen bösen Blick zu. Auch ich sehe verstohlen zu Tom.
Natürlich weiß er das und auch sein Vater weiß es, doch er tut so, als würde er diese Unterhaltung gar nicht mitbekommen.
Tom biegt in die Einfahrt und bringt das Auto zum Stehen. Wir steigen aus und ich richte mein Kleid.
***Urlaub**** 8)

52

11.11.2015, 23:30

Dominic
Ich fahre hinter meiner Familie her und parke dann in der Auffahrt zum Haus. Kurz bleibe ich sitzen und beobachte wie sie nach und nach alle aus dem Auto steigen, doch dann wische ich die Zweifel die noch soeben in meinem Kopf waren weg und steige aus. Auch wenn Momo im Moment die einzige ist, die mich hier haben will, so werde ich sicherlich nicht weg bleiben, nur weil es Tom und meinem Vater nicht passt. Es ist zu spät die Beziehung zu einem der beiden retten zu wollen, aber Momo.. meine kleine Schwester. Ich muss wieder gut machen, was ich ihr angetan habe und ich muss wieder gut machen, was ich Beth angetan habe. Und das startet hier und jetzt, bei dem Dinner mit meiner verkorksten Familie. Ich schlage die Türe zu, atme tief durch und folge den anderen die Treppen zur Veranda hoch und dann ins Haus hinein. Momo wirft mir einen kurzen Blick zu und ich kann darin immer noch Trauer und Wut lesen, aber auch Hoffnung und so etwas wie grimmige Entschlossenheit. Ich lächle sie halb an und sie erwidert das Lächeln, wenn auch etwas zaghaft.
Offene Arme der gewaltigste Protest den wir haben, will sagen: Bevor noch jemand hinfällt, passt bitte aufeinander auf in dieser scheiß Welt!

53

11.11.2015, 23:37

Beth:

Ich werfe Dominic einen unsicheren Blick zu und frage mich, warum er sich das antut. Tom und sein Vater werden alles tun, um ihm zu zeigen, dass er in diesem Haus immer noch unwillkommen ist, genauso wie damals.
Doch dann nimmt Tom meine Hand und gemeinsam mit Sammy gehen wir rein.
"Ich werde das Essen warmmachen." - sage ich dann und gehe in Richtung der Küche.
"Tom, hilfst du mir mich umzuziehen." - höre ich Toms Vater fragen und sehe zu den beiden, wie sie nach oben laufen.
Ich darf Sammy nicht alleine mit Dominic lassen und auch mit Momo nicht. Momo weiß nicht, dass Dominic eventuell ihr Vater ist und so könnte sie sich auch über das Alter meiner Tochter verplappern.
"Sammy, hilft du mir?" - bitte ich sie, als ich mich zu ihr umdrehe und sie anlächle.
"Klar, aber zuerst muss ich auf die Toilette." - teilt sie mir noch mit und ich nicke nur. Dann gehe ich in die Küche und hole die Kartoffeln und das Fleisch aus dem Kühlschrank, was ich gestern schon gekocht hatte, damit wir heute Mittag etwas zu essen haben.
***Urlaub**** 8)

54

11.11.2015, 23:53

Dominic
Ich sehe wie Tom und mein Dad nach oben verschwinden und Beth in der Küche. Ich will ihr schon nachgehen, aber da ertönt Momos Stimme von hinter mir. "Nic..." ich drehe mich um und sehe sie fragend an. Sie steht verloren mitten im Raum und sieht mich nicht an. Das sagt mir, dass sie etwas zu sagen hat, was wirklich ernst und schwierig ist. Ich atme innerlich tief durch und sage mit einem kleinen Lächeln: "Was gibt's?" Sie scheint allen Mut zusammen zu nehmen und sieht zu mir auf. "Als du damals gegangen bist, hast du mir das Herz gebrochen. Du warst immer für mich da. Ich konnte mit niemandem über meine Probleme reden, außer mit dir. Tom..." sie scheint über die richtigen Worte nachzudenken, also helfe ich ihr: "Tom war nur damit beschäftigt Dad in den Arsch zu kriechen, ja.." sie lächelt leicht und fährt dann fort: "Du weißt ich hatte damals keine Freunde. Ich konnte zu niemandem gehen, als du gegangen bist. Das war die schlimmste Zeit in meinem Leben." ich spüre einen Schmerz in meinem Magen und das schlechte Gewissen und die Schuldgefühle scheinen mich zu erdrücken. "Aber das ganze hatte auch was gutes, weißt du. Ich hab gelernt, dass man sich im Leben auf niemanden außer sich selbst verlassen kann und das hat mir geholfen, meinen Arsch hochzukriegen, mein Abitur mit einem Schnitt von 1,5 abzuschließen und jetzt gehe ich auf eine der besten Unis überhaupt um Medizin zu studieren. Ich hab dir das zwar auch in einem Brief geschrieben, aber ich wusste ja nicht ob du sie liest also wollte ich dir das nur noch mal sagen." sie sieht mich jetzt direkt an. "Eine Zeit lang habe ich dich gehasst, dafür, dass du mich im Stich gelassen hast. Aber als ich dich gestern nach zehn Jahren wieder gesehen habe, wurde mir klar, dass es unfair wäre dich für eine Schwäche zu hassen, der ich selbst auch gerne nachgegeben hätte. Dad hat dich damals beinahe zu Tode geprügelt..." "Momo woher..?" "Denkst du ich bin blöd, Nic? Die Kellertreppe runtergefallen? Dreimal hintereinander?" Ich starre sie an. Ich hatte nie gewollt, dass sie das erfährt. "Ich weiß alles Nic. Ich hab oft genug gelauscht. Ich weiß was Tom und Dad dir immer und immer wieder angetan haben. Ich verstehe wieso du es nicht mehr ausgehalten hast. Ich verstehe wieso du zur Army gegangen bist, obwohl du immer für Frieden und gegen Krieg warst. Ich verstehe das und ich vergebe dir." ich sehe sie noch immer mit einer Mischung aus Schock und Schuldbewusstsein an. Die Worte sickern langsam durch mein Gehirn und ich realisiere was sie soeben gesagt hat. Sie vergibt mir. Meine kleine, erwachsene Schwester vergibt mir, dass ich mich wie ein egoistisches Arschloch aufgeführt habe. Mit zwei Schritten bin ich bei ihr und ziehe sie in eine knochenbrecherische Umarmung. Ich spüre wie Tränen auf mein Oberteil tropfen und bin überrascht, dass sie weint. Sie weint nie.
Offene Arme der gewaltigste Protest den wir haben, will sagen: Bevor noch jemand hinfällt, passt bitte aufeinander auf in dieser scheiß Welt!

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12.11.2015, 00:07

So mein letzter Beitrag für heute, ich hoffe wir schreiben morgen wieder
Gute Nacht ^^


Beth:

Ich stelle den Ofen an und als es vorgewärmt ist, schiebe ich das Essen rein. Meine Gedanken kreisen sich um Dominic und um Sammy. Ich bin so törricht, dass ich überhaupt nur darüber nachgedacht habe, dass ich dieses Geheimnis für immer für mich behalten kann. Es ist nicht nur Sammy, die sich verplappern kann, sondern auch Momo und auch irgendjemand aus dem Dorf. Immerhin kennen alle Sammy und auch ihr Alter und Dominic ist nicht dumm und er wird eins und eins zusammenzählen. Und für dieses Gespräch bin ich wirklich nicht vorbereitet.
Ich schließe kurz meine Augen und versuche mein aufgeregtes Herz wieder zum Schweigen zu bringen. Dominic hat mein Leben nur seine Anwesenheit durchgewirbelt, aber er darf Sammys Lebens nicht zerstören.
Vielleicht soll ich mit ihm sprechen und ihm alles selbst erzählen. Ich lasse die Schultern hängen und erneut drängt sich mir der Gedanke an gestern auf.
"Verflucht." - schimpfe ich lauthals.
"Man darf nicht fluchen." - höre ich eine rügende Stimme im Rücken.
"Ich weiß. Tut mir leid, meine Süße." - drehe ich mich zu ihr um und lächle sie an.
***Urlaub**** 8)

56

12.11.2015, 00:13

Gute Nacht :) Ich bemühe mich morgen wieder da zu sein ^^

Dominic
Als wir uns wieder voneinander lösen, entsteht eine kurze, peinliche Pause, dann wischt sie sich die Tränen ab und sagt: "Äh... ich gehe mich kurz frisch machen." "Ja.. mach das." ich nicke und sehe ihr nach, wie sie den Raum verlässt. Ein Glücksgefühl hat sich in meiner Brust ausgebreitet, welches mich zum strahlen bringt. Ich sehe im Glaskasten mein Spiegelbild und stelle fest, dass ich fast wieder aussehe wie ich selbst. Das einzige das noch fehlt sind meine Locken. Doch der vom Krieg gezeichnete, ernste und immer verbissene Typ von noch vor einem Tag ist verschwunden. An seine Stelle ist jemand komplett anderes getreten, der mir schon sehr viel mehr ähnelt. Ich grinse noch breiter und gehe pfeifend Richtung Küche. Ich sollte Beth helfen, schließlich soll sie nicht alles alleine machen müssen. Ich öffne die Küchentüre und höre gerade noch wie sie flucht. Dann eine sehr viel hellere Stimme und dann wieder Beth. "Hey, ist alles okay? Brauchst du Hilfe?" ich trete durch die Küchentüre in den hellen, freundlichen Raum und sehe sie fragend, aber auch freundlich an.
Offene Arme der gewaltigste Protest den wir haben, will sagen: Bevor noch jemand hinfällt, passt bitte aufeinander auf in dieser scheiß Welt!

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12.11.2015, 11:43

Du musst dicH jetzt nicht unter Druck setzen. Wie bereits gesagt, immer wenn Zeit und Kust da sind :D
Ich bin auch meist abends hier, wenn die Kinder schlafen und mittags ab und an, während des Mittagsschlafs


Beth:

Ich öffne gerade den Mund, um Sammy noch eine weitere Erklärung abzugeben, als Dominic reinkommt. Er ist so veränder und anstatt mürrisch dreizusehen, lächelt er und auch seine Stimme hört sich viel netter an, als gestern. Liegt es vielkeicht an dem Kuss? Bei diesem Gedanke erschrecke ich. Ich hoffe nur, dass er sich jetzt keine Hoffnungen macht. Denn meine Ehe mit Tom werden ich nicht beenden, nur weil mir klar wird, dass ich immer noch Gefühle für Dominic habe. Ich schulde Tom so viel und wir hatten so viele schöne Momente und das werde ich jetzt nicht aufgeben für einen Mann, denn ich geliebt habe und der höchstwahrscheinlich schon morgen wieder aus meinem Leben verschwindet.
"Onkel Dominic."- höre ich Sammys Stimme. "Warum hast du uns nie besucht?" - will sie wissen. "Ich bin schon..."- fängt sie an, doch ich unterbreche sie.
"Stellst du die Teller bitte auf den Tisch?"- sage ich mit benbendem Herzen und drücke ihr ein Stappel in die Hände.
"Aber..."- will sie zum Protest ansetzen, doch ich bedenke sie mit einem strengen Blick. Sie seifzt und verlässt dann die Küche.
Natürlich möchte ich mit Dominic nicht alleine sein, doch noch weniger will ich, dass er die Wahrheit erfährt.
Nervös streiche ich mir eine Strähne hinter das Ohr.
"Du freust dich doch sicherlich Morgen dem allen hier den Rücken zu kehren."- bemerke ich, weil ich die Stille nicht mehr aushalte.
***Urlaub**** 8)

58

12.11.2015, 19:17

Okay :)
Wie alt sind die kleinen denn?


Dominic
Schneller als ich schauen kann, ist Sammy wieder aus der Küche verschwunden und ich runzle kurz die Stirn. Wieso pochen Tom und jetzt auch Beth so sehr darauf, dass ich nicht ein Wort mit ihr wechsle? Liegt es daran, dass ich im Krieg war und sie Angst haben ich könnte sie mit Geschichten erschrecken? Darauf würde ich nie kommen. Aber ist nicht meine Entscheidung, und wenn die beiden ihre Gründe haben...
Ihre Frage reißt mich aus meinen Gedanken und ich sehe sie an. "Oh.. Ich hab es mir anders überlegt. Ich habe beschlossen noch eine Weile hier zu bleiben. Momo hat mir gerade klar gemacht, dass ich noch nicht komplett verschissen habe, also werde ich alles daran setzen es wieder gut zu machen." ironisch, weil das genauso auch auf sie übertragbar ist.
"Kann ich dir was helfen? Du weißt, ich bin ein absoluter Starkoch." ich grinse breit.
Offene Arme der gewaltigste Protest den wir haben, will sagen: Bevor noch jemand hinfällt, passt bitte aufeinander auf in dieser scheiß Welt!

59

12.11.2015, 19:31

Aber freut mich, dass du es heute geschafft hast :)
4 und 2 Jahre alt


Beth:

Nur sehr schwer kommen seine Worte in mein Gehirn und brauchen auch dort einige Momente, um für mich verständlich zu werden. Meine Augen weiten sich und ich starre ihn an, als wäre er verrückt geworden. Und das ist er sicherlich auch.
"Bitte was?" - frage ich dann und merke langsam wie ich aus meiner Ohnmacht wieder erwache. "Du kannst nicht hier bleiben. Du darfst nicht hier bleiben." - meine ich dann und es ist nur zur Hälfte für ihn gedacht und zur Hälfte für mich selbst. Er durfte nicht hier bleiben, weil ich mir dann kein ruhiges Leben mehr vorstellen kann. Meine Gefühle fahren Achterbahn und der Raum droht mir zu erdrücken.
Ich mache einige Schritte rückwärts und stoße mit dem Rücken gegen die Küchenplatte.
***Urlaub**** 8)

60

12.11.2015, 19:59

:)
Süßes Alter *-*


Dominic
Ich sehe sie an und das lächeln schmilzt von meinem Gesicht. Zurück bleibt ein überraschter und auch besorgter Gesichtsausdruck. "Beth ist alles okay?" ich weiß natürlich, dass das jetzt nicht durch und durch gute Nachrichten für sie sind. Sie hat das gestern Abend sicherlich auch nicht einfach so vergessen. Aber sie sieht komplett fassungslos aus. Ich mache einen vorsichtigen Schritt auf sie zu.
Offene Arme der gewaltigste Protest den wir haben, will sagen: Bevor noch jemand hinfällt, passt bitte aufeinander auf in dieser scheiß Welt!