Wenn ich ein Mann wäre, würde ich dir voll zustimmen, aber da es nicht der Fall ist, stehe ich vor einer unlösbaren Aufgabe
Luke:
Wir unterhielten uns noch eine Weile und desto mehr Zeit ich mit Noelle verbrachte, desto leichter fiel mir die Unterhalten und es machte mir sogar Spaß, mich mit einem Menschen einfach über Alltagsthemen zu unterhalten.
"Und du arbeitest also als Nachtkurier?" - fragte sie dann und ich nickte nur. Sie schmunzelte leicht. "Ich frage mich, was die Leuten bestellen, wenn sie nicht wollen, dass jemand davon erfährt." - überlegte sie dann und ich grinste breit.
"Diese Frage stelle ich mich auch öfters." - ließ ich sie wissen und nahm einen Schluck aus meiner Tasse.
"Bestimmt etwas nicht jugendfreies." - vermutete sie und ich musste ihr Recht geben. Dann fiel ihr Blick auf die Uhr an ihrem Handgelenk. "Ich muss jetzt los." - sagte sie dann und klang enttäuscht. "Aber ich gebe dir meine Nummer." - sie holte aus ihrer Tasche ein Zettel und notierte ihre Handynummer. "War nett dich kennen zulernen." - mit diesen Worten verabschiedete sie sich.
"Dito." - meinte ich und winkte ihr zu, als sie zur Tür ging.
Mit einem Lächeln sah ich auf ihre Nummer, faltete das Blatt zusammen und steckte ihn in meine Hosentasche. War doch gar nicht so schlecht gewesen, mein ersten Tag in Freiheit?
Ich bezahlte und ging wieder zu meiner Wohnung, weil mich erneut dieses Gefühl beschlich, beobachtet zu werden.
Um 21:00 Uhr machte ich mich auf dem Weg zur Arbeit und stellte mein Fahrrad im gleichen Moment ab, als Ben die Filiale verließ.
"Hey Luke, gut dass ich dich noch erwische." - meinte er. "Kannst du morgen bei uns vorbeikommen?" - fragte er mich.
"Klar, wann soll ich da sein?" - fragte ich dann nur.
"Gegen 16 Uhr?" - schlug er vor und ich nickte nur. Dann schrieb ich mir die von ihm vordiktierte Adresse seiner WG in mein Handy und verabschiedete mich von ihm.