Grace
"Ich dich auch", erwiderte ich leise und wünschte er könnte mitkommen, aber Amy brauchte ihn mehr und sie sollte auch nicht alleine sein. Mein Herz blutete still, als ich daran dachte, was sie erleben musste. Linda fuhr mich hinaus und mit einem Aufzug fuhren wir zu dem Säuglingsstation. Auf der Intensivstation musste ich wieder den grünen Kittel anziehen, damit keine Keime reingetragen werden und sie fuhr mich zu Louis. Auf seinem Schild stand nur der Geburtstag, das Geschlecht und wer die Mutter war. Wo sein Name stehen musste, war eine Lücke zu sehen. Sein Gesicht sah immer noch ein wenig zerknautscht aus, doch seine Augen waren ein bisschen geöffnet und seine kleine Fingern bewegten sich sehr langsam. Der kleine Mund war leicht geöffnet. "Wir müssen die Milch abpumpen, da er noch nicht die volle Saugfunktion besitzt und wir werden ihn über eine Magensonde füttern. Während er gefüttert wird, können sie ihn streicheln, Hautkontakt ist für das Baby sehr wichtig und vor allem auch für Sie, so lernen sie sich kennen und für das Baby wirkt es beruhigend, es kann dadurch die Entwicklung fördern", erklärte Linda leise und ich nickte stumm. In eine Ecke zog ich mein Oberteil aus, damit die Milch abgepumpt wurde und dann war ich wieder bei Louis. Vorsichtig schob ich meine Hand durch das Loch des Brutkasten und berührte zaghaft seine kleine Hand, während Linda sich um die Morgensonde kümmerte. "Hallo mein kleiner Schatz, hier ist Mami", flüsterte ich.