Grace
Ich sah die Verwirrung in seinem Gesicht, doch Amy forderte nach unsere Aufmerksamkeit und somit mussten wir erstmal das Thema fallen lassen. Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal so unromantisch sein konnte, aber nach alldem was wir wieder erleben mussten, sehnte ich mich mehr je zuvor endlich eine richtige Familie zu sein. Und ihn zu heiraten. Ich hatte Angst, dass es vielleicht daraus nie was werden würde. Das Leben war wertvoll und durfte nicht einfach vergeudet werden, mein größter Wunsch war immer eigene Hochzeit gewesen. Und natürlich eine eigene Familie. Nach dem Spiel und Eis spielten wir noch andere Spiele, dann kamen meine Eltern vorbei. Ich hatte ihnen den Schlüssel gegeben und meine Mutter hatte für uns ein paar Sachen eingepackt, damit wir was Frisches zum Anziehen hatten. Ihre Augen waren rot, das Gesicht bleich und tiefe Augenringen hatten sich unter den Augen gemalt, mein Vater sah nicht besser aus. Instinktiv spürte ich, dass was nicht stimmte. "Omi, willst du mitspielen?", fragte Amy, war im Gesicht immer noch eisverschmiert. "Dann kann sie meinen Platz einnehmen, ich möchte ein bisschen mit Opa reden", ich küsste auf Amys Kopf. Meine Mutter kam zu ihnen: "Hallo Liebes, hallo mein kleiner Schatz und dir auch ein Hallo, Luke." Sie küsste meine Wange und ich ging mit meinem Vater raus. "Was ist los?", fragte ich ihn sogleich. Müde fuhr er sich durch das Gesicht und bat mich hinzusetzen, sofort begann mein Herz panisch zu schlagen. War George auf der Flucht? Würde er dann uns wieder aufsuchen? Mein Vater nahm meine Hände in Seinen: "George hat sich selbst die Kugel in den Kopf gegeben, Grace." Meine Augen weiteten sich, mein erster Gedanke war: "Hat Amy…" Erschöpft schüttelte er den Kopf: "Nein, das geschah erst, als der junge Polizist Amy aus der Hütte bringen konnte." In meinem Kopf herrschte ein Chaos und ich fühlte mich seltsam leer, George war tot. Ich stand auf, murmelte: "Ich muss zu Louis, er braucht die Milch und ich wollte mit seinem Arzt sprechen." Grace, es tut mir leid", flüsterte mein Vater und ließ mich gehen. Ich nahm nichts von meiner Umgebung, sollte ich mich nicht eigentlich freuen, dass der Albtraum endgültig vorbei war? Ich nahm gar nicht wahr, dass ich bereits auf der Station war und mir den Kittel überstreifte. Ich nahm vor der Brutkasten Platz, strich zärtlich den kleinen Arm von Louis und mein Blick war verschwommen.