Bon Soir Madame Federle *_* Wie geht es Ihnen heute :D
Elara
Zuerst glaubte ich, einfach nur verrückt geworden zu sein, aber als der Kerl wirklich auftauchte, war ich mehr als nur überrascht. Hatte ich es gerade ernsthaft geschafft, ihn zu mir zu rufen? Noch bevor ich mich näher damit befassen konnte, stand ich unter Schmerzen auf und sah ihm direkt in die zornig funkelnden Augen. Einen anderen Gesichtsausdruck hatte er ja wohl nicht drauf. Wie von selbst legte sich meine Hand auf seine Brust, dort wo sein Herz schlagen sollte und erneut in Trance begann ich in einer mir fremden Sprache zu sprechen. Erst die letzten Worten ließen erahnen, was genau mein Instinkt da trieb. > Yves Benoit de Ville, gebunden an den Tod, gebunden an meine Seele sollst du fortan mir dienen und dich an der Kraft meines Lebens bereichern. < sagte ich mit fester Stimme und spürte ein starkes Kribbeln in der Hand, die ein seltsames Glühen entfachte, das sich in die Brust des Geistes grub und darin verschwand. Fassungslos starrte ich die Stelle an, ließ von ihm ab und betrachtete meine zittrigen Hände, die nicht mehr eigenartig leuchteten. Auch nicht der Ring.
Ich hob den Kopf und sah in sein Gesicht. Wenn ich mich nicht irrte, dann hatte ich ihn gerade zu einer Art Schutzgeist von mir gemacht. Maman hatte mal ein wenig darüber geschrieben, jedoch nicht genug, als das ich hätte wissen können, was zu tun war.
Jean
Der Glückliche. Wie auch immer er es geschafft hatte, unserem Meister zu entfliehen, er sollte ja nicht zurückkehren. Wir waren zusammen in dieser Burg auf ein neues Leben gestoßen, hatten zuvor sehr gute Arbeit geleistet und waren sowas wie Freunde geworden, auch wenn wir es beide nie zugeben würden. Welcher Auftragsmörder gestand sich ein, Freunde zu haben? Niemand. Kein guter jedenfalls. Und ich war einer der besten gewesen.
Zähneknirschend drehte ich mich auf dem Bauch, auch wenn das keinen Sinn hatte und ich sah in den dunklen Flur, der normalerweise nach draußen führte. Nur jetzt konnte ich nicht hin, da mich der Sog näher zum dichten Nebel schleifte, der unbarmherzig darauf wartete, mich endgültig zu verschlingen. Besser als verbrannt zu werden, schoss es mir bitter durch den Kopf.