Elara
Das sanfte Rütteln weckte mich auch, noch bevor mich meine Schwester ansprach. Schwer seufzend murmelte ich unverständliches Zeug, ehe ich träge den Kopf hob und gähnte. Mon Dieu, mir kam es vor, als hätte ich zwei Jahre geschlafen. Mehrmals rieb ich mir mit dem Handrücken über die Augen und sah aus dem Fenster. Komplette Finsternis begegnete mir. So wie in meinen Träumen - bis auf die flauschige Wolke. Boah, was würde ich tun, um auf solch einer Wolke schlafen zu können?
Ich leckte mir über die Lippen, tastete nach meiner Wasserflasche und nahm mehrere Schlücke. Erst dann fiel mir auf, dass ich Jérome und seine Tanzcrew vergessen hatte. > Zut..< fluchte ich leise und griff nach meinem Handy. Eine halbe Stunde reichte nicht mehr, um zu ihnen zu gehen, also würde ich mich wohl für meinen plötzlichen Schlaf entschuldigen müssen. Schnell schrieb ich ihm eine Nachricht, als auch schon mein Handy zu vibrieren begann. Es war Jérome. Ich sah kurz zu meiner Schwester, dann hob ich ab. > Du bist also eingeschlafen, du Schlafmütze. Hast du wenigstens in deinen Träumen die Schritte wiederholt? Wäre doch verschwendete Zeit gewesen, dir das alles beizubringen, nur um es zu vergessen. < Anhand seiner amüsierten Stimme erkannte ich, dass er mir meine Verpeiltheit nicht übel nahm. Na immerhin.
Jean
Das perfekte Kissen also. Lächelnd sah ich sie an und mir entging ihr eindeutiger Blick nicht, bis sich von mir abwandte, um ihre Schwester zu wecken. Diese machte den Eindruck, als wäre sie lieber in ihrer Traumwelt geblieben, aber wir waren bald da und wir mussten hellwach sein. Ich war gespannt, was uns erwartete. Dann klingelte Elaras kleines Gerät und schnell war klar, dass sie sich mit diesem Kerl unterhielt, den sie zuvor kennengelernt hatte.
> Ja, ich sag's ihr. < Lächelnd sah sie Odile an. > Einen schönen Gruß von Jérome und du bist ebenfalls herzlich zum Contest eingeladen. < Dabei holte sie etwas aus ihrer Hosentasche heraus. Es war ein farbiger Zettel mit großer, kursiver Schrift. Nicht alles, was darauf stand, verstand ich. Das musste mal wieder englisches Vokabular sein, was ich nicht beherrschte.
> Oui, wenn es in unseren Zeitplan passt, kommen wir euch auf jeden Fall anfeuern... Oui, ja finde ich auch. In Ordnung... oui, hm... Au revoir. < Dann legte sie auf und Stille kehrte ein.