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21

31.12.2015, 17:17

Danke :)

Tom

Ich war froh, dass ich direkt ein Bier angeboten bekam und nahm es auch dankend an. Dabei begrüßte ich noch mehr alte Freunde. Sie waren damals auf Annis Seite gewesen, was die Freundschaft im Endeffekt zerstört hatte.
Ein paar Leute fragten mich, was ich jetzt so machte und ich antwortete knapp. Ausführlich sein war die letzten Jahre verloren gegangen.
Jeder Mensch braucht Träume. Das hält uns davon ab stehenzubleiben.

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01.01.2016, 19:34

:D


Anni:

Die anfänglich eher angespannte Stimmung wurde mit der Zeit und auch dem fließenden Alkohol immer ausgelassener. Ichbwar wirklich überrascht von der Entwicklung einiger alter Freunde. Sandra, die nie Kinder haben wollte und von einer Karriere als Musicaldastellerin träumte, hatte nun drei Kinder und war dem Anschein nach glückliche Hausfrau, Ehefrau und Mutter. Auch Warren, der nie das Geschäft seines Vaters übernehmen wollte, tat es doch und erzählte nun begeistert von den Plänen zur Erweiterung. Sogar Bruce, der ein eigeschworrber Single war, hatte jetzt eine feste Freundin seit 3 Jahren. Wie gesagt, ich hörte ihnen mit offenem Mund zu und nahm ab und an einen Schluck aus meinem Becher mit Bier.
Irgendwann meldete sich auch meine Blase und ich dückte mein Getränk in Genes Hand und lief dann zur Toilette.
***Urlaub**** 8)

23

01.01.2016, 20:17

Tom

Ich vermied Annis Nähe wo ich nur konnte und unterhielt mich immer mit anderen Leuten als sie es tat. Ihr Kerl sah mich manchmal komisch an, aber ich ließ mir nichts anmerken. Gefühle verstecken konnte ich. Ein paar Gläser Wein später musste ich auf Toilette. Ich achtete nicht darauf, wo ich hinlief, dieses Haus kannte ich immer noch wie meine Hosentasche. So stieß ich mit jemandem zusammen vor der Tür und hielt die Person reflexartig fest. Erschrocken stellte ich fest, dass es Anni war. Für eine Minute konnte ich sie gar nicht loslassen, aber dann zog ich die Hände zurück, als hätte ich mich verbrannt.
"Nach dir", murmelte ich bloß und drehte mich weg. Es schmerzte viel zu sehr, sie zu sehen und sie jetzt auch noch zu berühren...
Jeder Mensch braucht Träume. Das hält uns davon ab stehenzubleiben.

24

01.01.2016, 20:54

Anni:

Auf dem Weg zu den Toilettenräumen ließ ich nochmal die Gespräche der letzten Stunden auf mich einwirken. Gene hatte doch recht gehabt und ich bereute es für keine Minute, Bruces Einladung gefolgt zu sein. Bis jetzt. Tief in meinem Gedanken stieß ich mit jemanden zusammen und verlor das Gleichgewicht. Doch zwei starkte und so schmerzlich bekannte Hände hielten mich vom Fallen ab. Ich brauchte nicht hinzusehen, um zu erkennen, in welchen Armen ich gerade lag. So rau und doch sanft. Ein aufregendes Kribbeln ging durch meinen ganzen Körper, der sich noch ganz genau an die Berührungen der Hände erinnern konnte. Und dieser Duft, es war so eigenartig, dass ich mich immer noch daran erinnern konnte. Er war so vertraut und ich hatte ihn seit mehreren Jahren in mir getragen, wie eine Erinnerung aus der glücklichen vergangenen Geschichte. Doch leider war das Ende der Geschichte weniger erfolgreich.
Ich schluckte und mit den Erinnerungen kam auch der Schmerz, der alles unter sich vergrub.
Die Hände verschwanden und ich räusperte mich und straffte meine Schultern, bevor ich ihn direkt ansah, zum ersten Mal an diesem Abend.
"Danke."- meinte ich nur leise und drängelte mich an ihn vorbei ins Bad.
***Urlaub**** 8)

25

01.01.2016, 21:07

Tom

Ich presste meine Lippen aufeinander und setzte mich auf eine Truhe, die hier im Flur stand. Plötzlich kam die Wut wieder hoch, die ich damals auf sie gehabt hatte. Ich wollte sie anschreien, sie schütteln und sie fragen, warum sie das getan hatte. Was ich falsch gemacht hatte.
Es war immer alles so perfekt gewesen, so harmonisch. Schon nach wenigen Wochen hatte ich gewusst, dass sie die Frau meines Lebens war, dass ich sie irgendwann heiraten würde. Kinder mit ihr bekäme.
Meine Faust landete an der Wand, ohne, dass ich viel dazu beitrug. Es war ein Reflex, der immer auftrat, wenn ich zu lange an sie dachte. Vielleicht sollte ich nach Hause gehen. Bruce würde ich ja nochmal sehen wenn wir Kart fuhren. Ich hatte mir auch ein paar NUmmern gespeichert, vielleicht konnte ich nochmal in Kontakt treten mit einigen anderen. Ja, das wäre vielleicht das beste.
Jeder Mensch braucht Träume. Das hält uns davon ab stehenzubleiben.

26

01.01.2016, 21:21

Anni:

Er war doch der Richtige gewesen?
Ich legte meine Hände auf das Waschbecken, weil ich einfach einen Halt hatte. Ich hob meine Augen und starrte in mein eigenes erschrockenes Gesicht.
Vor sieben Jahren hatte ich gedacht, das perfekte Glück mit dem perfekten Mann gefunden zu haben. Für ihn hätte ich alles getan, alles aufgegeben, alles von Anfang an gestartet. Doch genauso schön wie es angefangen hatte, umso schrecklicher endete es.
Hinter der perfekten Fassade war nichts perfekt gewesen. Er hatte mich betrogen, und das vielleicht mehrmals. Tränen der Wut stiegen mir in die Augen und ich blinzelte sie trotzig weg. Ich hatte genug Tränen seinertwegen vergossen und jetzt war es Zeit ein Lächeln aufzusetzen, um ihm zu zeigen, dass mir nichts mehr an ihm lag, auch wenn in meinem Inneren es ganz anders aussah.
"Reiß dich zusammen, Anni."- befahl ich mir leise und spritze mir etwas kaltes Wasser ins Gesicht. Nachdem ich mich erleichtert hatte und die Hände gewaschen hatte, hörte ich dieses dumpfe Geräusch. Vorsichtig entriegelte ich die Tür und trat in den Flur.
***Urlaub**** 8)

27

01.01.2016, 21:26

Tom:

Ich ging zur Garderobe und suchte hektisch nach meiner Jacke. Bei diesem riesigen Berg dauerte es ewig, bis ich sie fand und mit jeder Sekunde wurde ich nervöser. ich steckte immer noch mit meinem Kopf in dem Stapel, als ich den Schlüssel von der Badtür hörte. Reflexartig erstarrte ich und versuchte meinen Atem zu beruhigen. Scheiße, warum war ich nur hergekommen? Warum war ich nicht einfach zuhause geblieben? Ich hätte endlich mal Ruhe gehabt, nur für mich...
Endlich fand ich meine Jacke und kam wieder hervor. Dabei achtete ich darauf, Anni nicht anzuschauen, ihr nicht einmal mein Gesicht zu zeigen.
Jeder Mensch braucht Träume. Das hält uns davon ab stehenzubleiben.

28

01.01.2016, 21:32

Anni:

Mit angehaltetem Atem streckte ich erstmal meinen Kopf aus der Tür. Mir blieb das Herz kurz stehen, weil ich nicht wusste, was dieses Geräusch verursacht hatte. Dann sah ich diese Beule in der Wand im Flur und sah dann zu Tom, der mit der Jacke in der Hand dort stand. Wieder warf ich einen Blick auf die Beschädigung und dann wieder zu meinem Ex-Freund. Jetzt nahm mein Herz seine Funktion wieder auf, doch es schlug viel zu laut und zu schnell.
War es etwa Tom gewesen?
"Ist alles... alles in Ordnung?"- fragte ich vorsichtig und trat in den Flur.
***Urlaub**** 8)

29

01.01.2016, 21:45

Tom

Sie sprach mich an und ich konnte ein kurzes Zusammenzucken nicht verbergen.
"Alles in Ordnung", erwiderte ich kühl. "Ich muss nur weg. Notfall in der Familie oder so."
Ich zog meine Jacke über und ging einfach hinaus. Dort atmete ich tief durch. Das sollte mir nicht so nahe gehen. Ganz und gar nicht! Warum war sie eigentlich immer noch so hübsch? Allein wenn sie mich mit ihren verdammt blauen Augen ansah, wollte ich sie einfach nur in den Arm nehmen. So wie früher.
Aber diese Gefühle waren verboten und ich musste dringend weg hier. Ganz weit weg. Gerne würde ich nach Hause fahren, aber ich hatte schon getrunken. Da blieben nur noch meine Eltern, wo mich jeder finden würde.
Jeder Mensch braucht Träume. Das hält uns davon ab stehenzubleiben.

30

02.01.2016, 07:43

Anni:

Es war so seltsam. Auf einer Seite machte es mich traurig, dass er einfach so abgehauen war. Anscheinend schämte er sich immer noch mir in dieAugen zu sehen. So ein Feigling. Und ich war einfach nur blöd, weil mein Herz nach Jahren und auch seinem Verhalten immer noch höher zu schlagen anfing, sobald Tom in der Nähe war.
Ich war wütend auf ihn, weil er mir nie eine Erklärung für sein Verhalten gegeben hatte. Ein kurzer Anruf und ich hätte mit der Vergangenheit abschließen können. Das Kapitel Tom wäre für mich beendet, wenn ich gewusst hätte, warum er mir das angetan hatte. Es war doch alles so perfekt.
Ich wusch die Tränen weg, die ohne dass ich es bekam, über meine Wangen liefen.
Ich war so wütend auf mich selbst, weil ich einfach nicht vergessen konnte. Jeden verdammten Tag seit der Trennung von Tom musste ich an ihn denken. Ich hasste mich für das Unrecht, was ich Gene antan, indem ich an andere Hände und Berührungen dachte, während wir intim miteinander wurden.
Verflucht!
Ich wollte es nicht zugeben, doch die Wahrheit war nicht von der Hand zu weisen. Ich liebte Tom weiterhin und das trotz allem. Man sagte ja, dass man in seinem Leben nur einmal die wahre Liebe traf und langsam glaubte ich sogar daran.
Ich durfte nicht so denken, bald würde ich Gene heiraten und es würde alles gut werden. Aber nicht ... Perfekt.

Im Badezimmer wusch ich mir nochmal das Gesicht und lief dann zu den anderen ins Wohnzimmer. Dort hatte man das Licht ausgemacht und ein Beamer summte in der Ecke. Auf der weißen Wand konnte ich ein paar Bilder aus der Highschool sehen. Ich stellte mich zu Gene, der etwas distanziert an der Wand gelehnt stand und nahm seine Hand.
"Oh mein Gott."- hörte ich Bruce aufstöhnen, als das Foto von ihm mit dem Baseballpokal zu sehen war. Das war unser letztes Highschlooljahr gewesen und da hatten wir die Meisterschaft gewonnen. Das nächste Foto zeigte mich und Sandra in unseren Cheerleaderuniformen. Unsere Münder waren in einem Anfeuerungsruf geöffnet. Ich lächelte. Es war so verdammt lange her.
Dann folgte der Abschlussball und schließlich die Fotos aus unserer Collegezeit. Mein Herz wurde ganz unruhig, als die ersten Bilder von Tom auf der Wand erschienen. Es war das Jahr, in dem wir uns kennen gelernt hatten. Es folgte ein paar Fotos auf denen die ganze Clique abgebildet war und schließlich... Ein Foto von mir und Tom. Es war nicht verfängliches. Weder küssten noch umarmten wir uns. Im Gegenteil war noch genug Abstand zwischen uns. Wir sahen uns an und leichte Lächeln lagen auf unseren Lippen. Ich schaute leichtverschämt und Tom sah mich direkt an. Man brauchte an dieser Stelle keine Umarmung und keinen Kuss, um zu sehen, wie sehr wir uns geliebt hatten. Mein Herz war nicht mehr aufzuhalten und ich schluckte, weil es im ganzen Raum seltsam ruhig wurde.
Es war der Moment vor unserem ersten Kuss und ich fühlte jetzt noch die Schmetterlinge in meinem Bauch, wie zu diesem Moment. Erneut drohten die Tränen aus meinen Augen zu schießen, doch ich zwang sie zurück, indem ich schnell blinzelte. Und schon wurde ein anderes Bild eingeblendet und erleichtert atmete ich durch.
***Urlaub**** 8)

31

02.01.2016, 13:29

Tom

Nachdem ich Bruce eine kurze Nachricht geschrieben hatte, dass ich jetzt weg war, machte ich mich auf den Weg zu meinen Eltern. Ich ließ mir viel Zeit, hing meinen Gedanken nach und musste mich wirklich bemühen, nicht zu heulen.
Unser Zusammenstoß hatte mir klar gemacht, wie sehr ich sie vermisste. Mein Herz verkrampfte sich wieder, als ich daran dachte, dass sie verlobt war. Aber es sollte mich nicht wundern, immerhin war ich ihr augenscheinlich immer egal gewesen.
Als ich ankam, waren meine Eltern noch wach. Kein Wunder, es war noch nicht mal neun Uhr. Meine Mutter musterte mich sofort besorgt.
"War sie da?"
Ich nickte stumm und zog meine Schuhe aus, um direkt in mein altes Zimmer zu gehen. Ein Fehler, wie ich feststellte. Das Foto von Anni und mir stand immer noch auf dem Schreibtisch. Es war ein Bild, auf dem wir nichts weiter taten, als uns in die Augen zu sehen. Selbst dieser leblose Gegenstand zeigte, wie sehr wir uns geliebt hatten. Meine Hände zitterten, als ich es in die Hand nahm und es genauer anstarrte.
Sie war jetzt immer noch so schön wie damals. Wenn nicht sogar schöner. Reifer.
Mein Griff wurde fester und ich schleuderte das Bild gegen die Wand. Dabei zerbrach das Glas, doch es störte mich nicht. Lieber jagte ich meine Fäuste hinterher.
Wenn ich doch nur erfahren hätte, wer der Kerl gewesen war! Dann hätte ich ihn schon längst umgebracht. Selbst wenn ich dafür im Knast sitzen würde, es wäre es wert gewesen.
Die Tür hinter mir öffnete sich und ich fühlte eine Hand auf meiner Schulter.
"Thomas", sagte meine Mutter sanft und strich mir vorsichtig über den Rücken. "Lass dir ihre Telefonnummer von Bruce geben und rufe sie an. Lade sie zu einem Kaffee ein und frage, warum sie das getan hat. Es wird Zeit, dass du endlich über sie hinweg kommst."
"Das kann ich nicht", flüsterte ich und spürte, wie meinem Körper die Spannung entwich und meine Schultern nach unten sackten. "Ich kann sie nicht anschauen, ohne wütend zu werden."
Sie nickte und zog mich in ihre Arme.
"Das kann ich verstehen. Aber trotzdem. Bitte, tu dir den Gefallen und auch ihr. Sie wird auch noch darunter leiden. Immerhin hat sie dich sehr geliebt."
Ich schlang meine Arme um sie und erwiderte die Umarmung. Obwohl ich jetzt schon fast dreißig war, brauchte ich es gerade jetzt. Und wozu hatte man eine Mama?
"Bleib ein paar Tage hier", bat sie mich weiter. "Dann hast du ein bisschen Zeit darüber nachzudenken. Auch über deine Zukunft mit Nata."
Ich überlegte kurz und stimmte dann zu. Sie hatte Recht. Urlaub hatte ich sowieso für nächste Woche eingeplant.
"Danke", sagte ich und ließ sie los. "Ich würde jetzt gerne schlafen gehen."
Sie gab mir einen Kuss auf die Wange und verließ mein Zimmer. Sofort sank ich auf mein Bett und starrte an die Decke.
Jeder Mensch braucht Träume. Das hält uns davon ab stehenzubleiben.

32

02.01.2016, 21:23

Anni:

Endlich war die Vorstellung vorbei, die für mich eine quälende Ewigkeit dauerte. Es erschienen noch ein paar Fotos von Tom und mir und die alten Wunden bluteten nun unaufhaltsam. Natürlich hatte Bruces Freundin, die nach dem Kuss zu urteilen, den er ihr gab, die Fotos zusammengesucht hatte, keine böse Absicht, immerhin kannte sie mich nicht und auch Toms und meine Geschichte nicht, aber trotzdem war ich sauer auf sie. Sie hätte sich zuerst auch informieren können, um den Menschen, in diesem Augenblick mir, die Peinlichkeit ersparen zu können. Als das Licht wieder anging, starrte ich auf Genes und meine in einanderverhackte Finger und trotzdem konnte ich die Blicke der anderen auf mir spüren. Es war mir sehr unangenehm und am liebsten hätte ich mich im nächsten Mauseloch versteckt.
"Anni."- das war Bruce der mich ansprach. Ich hob meine Augen und sah in sein schuldbewusstes Gesicht. "Es tut mir leid, Rita hat das nicht gewusst."- bemerkte er und ein entschuldigendes Lächeln erschien auf seinem Gesicht.
"Es ist alles in Ordnung."- ich machte eine wegwerfende Bewegung. "Es ist schon Jahre her und gehört der Vergangenheit an."- sage ich dazu und lächelte gequält, hoffte inständig, dass es nicht auffiel. "Also.. nicht der Rede wert und außerdem waren die Bilder wirklich sehr schön."- fügte ich hinzu. Ich sah Bruce an, dass er mir nicht ganz glaubte, doch sagte nichts mehr. "Es war eine schöne Party, aber wir müssen auch schon los."- meinte ich ann und umarmte Bruce kurz.
"Oh..."- er erwiderte mein Lächeln. "Schade, aber ich habe mich sehr gefreut und hoffe, dass wir uns nochmal sehen und das nicht in 10 Jahren."- bemerkte er und zwinkerte mir zu. "War auch sehr nett dich kennen zu lernen, Ron."- sagte er dann und steckte seine Hand Gene entgegen. Ich merkte wie dieser sich anspannte.
"Ich heiße Gene."- sagte dieser etwas gereizt und drückte Bruces Hand.
"Sorry Mann, aber du erinnerst mich an einen alten Schulkammeraden."- lachte Bruce nur und klopfte Gene freundschaftlich auf die Schulter. "Sein Name war Ron und er war... . Nicht wichtig."- er schüttelte mit dem Kopf. "Kommt gut nach Hause."- sagte er noch zum Abschied und ging zu einer Frau, die nach ihm rief.
Ich sah Gene ebenfalls an und konnte überhaupt keine Ähnlichkeit zu Ron entdecken. Ron war ein kleiner pickeliger Nerd aus unserer Stufe, der für mich schwärmte und somit zum Opfer von Bruce und anderen Jungen aus unserer Clique wurde. Nach der Highschool war er weggezogen, genau wie die meisten.
Aber Gene hatte mit ihm nichts gemein.
***Urlaub**** 8)

33

02.01.2016, 21:38

Tom

Irgendwann stand ich wieder auf und ging zu meinen Eltern herunter, die mit einer Flasche Wein auf dem Sofa saßen. Ich nahm mir auch ein Glas davon und suchte dann aus dem Schrank ein altes Fotoalbum heraus. Dort waren Bilder von mir und ihr drin, die meine Mutter auf verschiedenen Familienfeiern gemacht hatte. Sie hatte von Anfang an zu unserer Familie gehört und ich wusste, dass meine Mutter immer noch mit ihrer befreundet war. Dabei fiel mir ein.
"Du wusstest von der Verlobung, oder?"
Sie sah kurz schuldbewusst drein, straffte dann aber ihre Schultern.
"Ja. Ich konnte es dir nicht sagen, Thomas. Ihre Eltern finden diesen Mann übrigens auch nicht so toll. Wir wollten alle ein Happy End für euch. Und..."
Sie stand auf.
"Ich habe die ganze Familie für morgen Abend zum Grillen eingeladen. Ich hoffe sehr, dass Anni auch dabei ist. Ihr müsst endlich miteinander sprechen."
"Nein", sagte ich sofort und drückte das Fotoalbum an meine Brust. "Ich werde nicht mit ihr sprechen. Und vor allem werde ich ihr nie verzeihen. Es ist vorbei und das soll auch so sein. Nata ist anscheinend dazu auserkoren meine Frau zu werden."
"Du liebst sie doch gar nicht", mischte mein Vater sich ein, der sonst eigentlich ein sehr ruhiger Mann war. Ein Beobachter, wie ich. "Sie passt auch gar nicht zu dir. Du solltest dich besser von ihr trennen."
Ich wurde langsam wieder wütend und leerte mein Glas mit einem Zug.
"Ich bin dann im Bett", sagte ich etwas lauter und ging wieder nach oben.
Jeder Mensch braucht Träume. Das hält uns davon ab stehenzubleiben.

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02.01.2016, 22:07

Anni:

Wir fuhren einige Minuten, als Gene als erster das Wort ergriff.
"Du hattest Recht."- sagte er plötzlich und ich sah ihn fragend an. "Es war ein Fehler gewesen zu dieser Party zu fahren."- erklärte er mir, ohne auch nur einen Blick in meine Richtung zu werfen.
"Ich bin eingentlich froh, dass wir zu Bruces Geburtstag gefahren sind."- bemerkte ich mt einem Lächeln.
"Warum? Weil dein Ex da war?"- sagte Gene barsch und verblüfft sah ich ihn an. Noch nie hatte er in dieser Tonlage mit mir gesprochen.
"Äh..."- für einen Augenblick verschlug mir das die Sprache. "Nein. Ich war einfach nir froh, die alten Freunde wiederzusehen und auch zu hören, was aus ihnen geworden ist." - sagte ich dann.
"Ich vertehe gar nicht, wie du diese arroganten Menschen zu deinen Freunden zählen konntest."- meinte Gene nur und sah mich weiterhin nicht an. Mein Mund ging auf und wieder zu, aber kein Laut kam raus.
Mit zusammengezogenen Augenbrauen sah ich durch die Frontscheibe auf die dunkelte Straße und schwieg.
Ich fragte mich, warum Gene so auf Bruce und meine alte Clique reagierte. Er wurde von niemanden ausgeschlossen oder ignorrierte. Er selbst hatte sich ständig vor Gesprächen gedrückt, in dem er sich an die Wand stellte und selbst niemanden ansprach. Bruce hatte seinen Namen verwechselt. Na und? Es war blöd, aber kein Ende der Welt.
Als wir Zuhause ankamen, stürmte Gene sofort inunser Svhafzimmer und holte sein Bettzeug. Fragend beobachtete ich ihn dabei, wie er ins Gästezimner ging.
"Ich schafe hier."- bemerkte er und die Tür ging hinter ihm zu.
Ich war wie vor den Kopf gestoßen, beschloss aber das klärende Espräch auf morgen zu verlegen. Ich schminkte mich ab und schlüpfte in meinen Schlafanzug.
***Urlaub**** 8)

35

02.01.2016, 22:15

Tom

Ich lag die ganze Nacht wach. Und trank noch ein paar Flaschen von dem Wein meiner Eltern. So viele, dass ich schließlich Bruce anschrieb und ihn nach der Nummer von Anni fragte. Die Antwort kam postwendend und ich drückte einfach auf das Hörersymbol neben ihrem Namen.
Es wurde Zeit, Antworten einzufordern. Damit ich bereit war, Nata zu heiraten.
Jeder Mensch braucht Träume. Das hält uns davon ab stehenzubleiben.

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03.01.2016, 06:47

Anni:

Kurz dachte ich noch über Genes Verhalten nach, doch konnte mir einfach keinen Reim darauf machen, warum er so reagierte. Er hatte mich ja selbst praktisch dazu überredet dahin zu gehen und dann wurde er so böse, nur weil Bruce ihn versehntlich Ron genannt hatte.
Ich seufzte und drehte mich auf die Seite. Das große Bett war so einsam, wenn man niemanden an seiner Seite liegen hatte. Doch in diesem Moment dachte ich nicht an Gene, sondern an Tom. Ich hasste mich dafür, doch ich konnte nicht vergessen. Nichts. Keinen Kuss, keine Berührung, kein Wort.
Mit Tom war es anders als mit Gene. Mit dem letzteren war es eine reife Beziehung. Wir kochten zusammen, räumten zusammen auf und wir stritten uns kaum. Und wenn doch, dann wurden wir nie laut, wir diskutierten darübe und fanden einen Kompromis.
Mit Tom dagegen schrieen wir uns an, dass die Fetzen flogen, weil keine nachgeben wollte. Doch wir vertrugen uns auch schnell. Wir gingen öfters aus und machten auch Sachen, die man nicht tun sollte.
Ich lächelte, als ich an einen Vorfall dachte. Da sind wir nachts in ein Schwimmbad eingedrungen, um von dem Dreimeterturm zu springen und schließlich mussten wir von dem Wachmann fliehen.
Die Beziehung mit Tom hatte mehr Feuer und Leidenschaft und das vermisste ich jetzt.
Irgendwann schlief ich ein und das klingeln meines Handys auf dem Nachttisch weckte mich promt. Ich öffnete die noch müden Augen und nahm das Handy in die Hand. Unbekannte Nummer. Es konnte die Arbeit sein. Als Krankenschwester musste man jeder Zeit bereit sein, wenn im Krankenhaus Not am Mann war. Und wegen dieser Tatsache war ich augenblicklich wach und setzte mich auf.
"Vivianne Maroni."- meldete ich mich, als ich den Hörer ans Ohr legte.
***Urlaub**** 8)

37

03.01.2016, 13:47

Tom

Ihre Stimme zu hören, ließ mir Tränen in die Augen steigen und ich musste ein paar Mal tief durchatmen, bevor ich antworten konnte. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass sie ran gehen würde.
"Anni", nuschelte ich. Meine Zunge fühlte sich verdammt schwer an, aber ich hoffte, dass sie mich verstand. "Warum?"
Warum war die Frage, die mich die letzten Jahre gequält hatte. Ich wollte wissen, warum sie das getan hatte, warum sie aufgehört hatte mich zu lieben, warum sie jetzt verlobt war, warum nicht ich der Mann an ihrer Seite sein durfte.
Mein Herz schlug schmerzhaft in meiner Brust und ich keuchte leise von diesem Schmerz. Es tat immer so weh, wenn ich an sie dachte. Doch heute war es viel schlimmer als sonst, heute hatte ich das Gefühl zu sterben, wenn sie mir nicht endlich diese Antworten lieferte.
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04.01.2016, 12:43

Anni:

Auf der anderen Seite der Leitung war es still, doch seltsamerweise schlug mein Herz nun ganz schnell in meiner Brust. Ich wusste auch nicht warum, aber ich war mir ziemlich sicher, dass Tom am Telefon war.
Noch bevor ich seinen Namen sagen konnte, hörte ich schon seine Stimme, die leise meinen Namen rief. Dann entstand wieder eine Pause und Tränen schnürrten mr die Kehle zu. Es war als hätte es diese vielen Jahre der Trennung nicht gegeben und wir uns erst vor Minuten getrennt hatten. Der Schmerz, die Enttäuschung und auch die Wut waren wieder da. Die letztere trieb mir Tränen in die Augen.
Und er verlangte von mir eine Antwort auf das Warum? Ich war nicht die jenige gewesen, de ihn betrogen hatte? Nein, ich war die leidtragende, die ohne eine Erklärung, ohne eine Entschuldigung, ohne einen Schlussstrich weitermachen musste.
"Du fragst mich warum?"- entgegnete ich und merkte, wie meine Stimme versagte. "Das ist nur eine berechtigte Frage, wenn ich sie stelle."- sagte ich dann nach einer kurzen Pause, in der ich tief Luft holte. "War ich dir nicht gut genug? War dir unsere Beziehung nichts wert? Ich nichts wert?"- die letzten Worte waren nur noch ein Flüsstern. "Warum musstest du dich mit einer anderen einlassen?"- das war die Frage, die mr immer wieder kam und mich quälte.
***Urlaub**** 8)

39

04.01.2016, 18:57

Tom

Ich glaubte, dass ich nicht richtig hörte.
"Ich mich mit einer anderen eingelassen? Ich wollte nie eine andere Frau als dich! Du hast mich betrogen und schiebst es mir jetzt in die Schuhe?" Oh, ich war außer mir. "Dann habe ich dich nie richtig gekannt. War es dein Verlobter? Dieser schmierige Kerl?"
Dieser Spast war doch genau das Gegenteil von mir! Ein ekelhafter Typ einfach.
Kurz hielt ich inne, um mir die Tränen vom Gesicht zu wischen.
"Ich liebte dich, Anni. Du hast mir mein verficktes Herz rausgerissen. Wegen dir werde ich diese blöde Kuh heiraten, die ich nicht einmal so liebe, wie dich."
Ich bemerkte nicht, dass ich in die Gegenwartsform rutschte. Aber ich liebte sie eben noch. Das hatte nie aufgehört.
Es tat mir gut, das endlich mal zu sagen.
"Das schlimmste ist, dass ich es nicht einmal von dir erfahren habe! Du hattest nicht einmal die Eier in der Hose mir deinen Fehler zu beichten! Das hat deine ach so tolle Freundin übernommen!"
Jeder Mensch braucht Träume. Das hält uns davon ab stehenzubleiben.

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04.01.2016, 21:12

Anni:

Seine Worte verstand ich kaum, alles was ich hörte waren Schuldzuweisungen und Vorwürfe. Und das machte mich nur wütender.
"Ich habe von dir auch nicht erwartet, dass du so viel Anstand besitzst und einfach zugibst, dass du einen Fehler gemacht und damit unsere Beziehung zerstört hattest." - warf ich ihm entgegen und meine Hand umklammerte so stark den Hörer, dass die Knöchel weiß hervortraten. Ich war so wahnsinnig wütend. Noch vor wenigen Minuten hatte ich gedacht, dass ein Gespräch zwischen Tom und mir endlich die gewünschte Erlösung bringen würde, doch das war ein Irrtum gewesen.
Ich hatte eine Entschuldigung von ihm erwartet und keinen verzweifelten Versuch sich aus der Affäre zu ziehen, indem er mir die Schuld in die Schuhe zu schieben.
"Anscheinend leidest du an Gedächtnisschwund." - meinte ich aufgebracht. "DU, Tom, hast eine andere gebumst und dann hast du dich kein einziges Mal gemeldet. Dein Freund hatte mir die frohe Botschaft übermittelt, dass du kein Interesse mehr daran hattest, die Beziehung mit mir weiterzuführen." - gab ich die Worte von einem Bekannten wieder. Ich kannte ihn nicht so gut, aber er hatte viel mit Tom zutun und somit hatte ich überhaupt keinen Grund seine Worte anzuzweifeln. "Du warst so feige und jetzt rufst du mich an, um mich des Betruges zu bezichtigen?" - meine Stimme klang empört.
***Urlaub**** 8)