Tristan
"Tristan!", ruft meine Mum und ich seufze leise. "Ja, ich komme!"
Seitdem ich zum College gehe, ist sie noch anstrengender geworden als vorher. So als ob sie mich unbedingt vor allem beschützen muss. Verständlich, nach ihrer Geschichte, aber nervig. Ich stehe auf und gehe in die Küche, in der sich Gemüse und Fleisch türmt.
"Kannst du die Kartoffeln schälen?", bittet sie mich und ich nicke. Warum habe ich ausgerechnet heute frei? Ich meine, ist ja cool und so, dass sie und Dad die anderen eingeladen haben. Trotzdem nervig für mich, weil ich jetzt helfen muss. Aus dem Fenster sehe ich, wie Caleb davonfährt und wäre gerne an seiner Stelle.
Caty
"Und denk daran, benimm dich", ermahnt mich meine Ziehmutter.
"Klar", erwidere ich und grinse. Es ist ungewohnt, mich in meiner menschlichen Gestalt zu sehen. Meine Zieheltern hatten entschieden, dass wir für eine Weile unter Menschen leben würden, damit ich kennenlernen konnte, wie ich geboren worden war.
Ich bin jedenfalls fürchterlich gespannt.
Nachdem ich mir meine Tasche umgehängt habe, schnappe ich mir mein Skateboard, mit dem ich zur Schule fahren will. Den Weg bin ich gestern schon einmal abgegangen, er ist einfach zu merken. Eigentlich nur geradeaus.
Eine Viertelstunde später rolle ich auf den SChulhof und sehe mich um.
Jeder Mensch braucht Träume. Das hält uns davon ab stehenzubleiben.