Leo
Ich befinde mich seit Monaten in Ärztlicher Behandlung. Erst vor einer Woche bin ich aus dem Krankenhaus entlassen worden und noch immer bin ich zu schwach um alltägliche Dinge allein zu erledigen. Der Schuss ging nicht ins Herz. Er hat wie durch ein Wunder nichts wichtiges getroffen, aber ich habe viel Blut verloren und das Atmen fällt mir noch immer schwer wegen den gebrochenen Rippen. Das schlimmste allerdings ist, dass keiner meiner Freunde auch nur ein mal bei mir war. Ich wollte zu ihnen, ich wollte mit Katie sprechen und mit Max und wissen dass es ihnen gut geht. Aber außer meiner Mum kam niemand zu Besuch. Und jetzt nachdem ich wieder bei meiner Mum wohne, weil ich nicht alleine zurecht komme, weiß ich nicht wie ich auf die anderen zu gehen soll. Schwere Schuldgefühle plagen mich und ich bin zu feige um mich dem allen zu stellen.


Casper
Es war ein glatter Durchschuss und ich kam nach einem Monat schon wieder aus dem Krankenhaus raus. Allerdings darf ich mindestens ein Jahr keinen Sport machen und das macht mich fertig. Ich stürze mich in meine Studien und lerne den ganzen Tag, weil ich sonst nichts habe. Meine Freunde habe ich seit dem nicht gesehen.

Casper
Und dann ist es auf einmal so weit. Ohne dass ich mich darauf vorbereiten hätte können steht auf einmal Katie vor mir. Auf Krücken. Ich sehe sie an und nicke ihr zu, ehe ich mich an ihr vorbeidränge und ins Cafe gehe.

Leo
"Mum!" rufe ich, erhalte aber keine Antwort. Sie ist vermutlich einkaufen. Ich seufze und hieve mich aus eigener Kraft mit einiger Mühe von der Couch hoch. Dann humple ich in Schneckentempo zur Küche um mir ein Wasser zu holen.

Casper
"Ich glaube kaum, dass mich das interessiert was du zu sagen hast." sage ich bemüht uninteressiert und beiläufig, ohne sie anzusehen. Dabei packe ich meine Lernsachen aus.


Leo
Und dann zucke ich zusammen als ich auf einmal ein Klopfen am Fenster höre. Ich sehe sofort dahin und als ich erkenne wer da steht, macht mein Herz ein paar Schmerzhafte Hüpfer. "Max.." sage ich und humple so schnell ich kann zur Haustüre um ihm aufzumachen.

Casper
Ich sehe zum ersten mal zu ihr auf und schüttle dann verächtlich den Kopf. "Du hast keine Ahnung um was es hier geht, oder Katie?" ich lehne mich zurück und verschränke die Arme vor der Brust.


Leo
Und dann steht er da in der Türe. So unglaublich wie eh und je. Und ich bin nur noch ein Schatten meiner selbst. Ich trage labbrige Klamotten und meine Haare sind zu einem unordentlichen Knoten hochgesteckt. Unter meinen Augen zeichnen sich dunkle Augenringe ab. Ich lächle dennoch bei seinem Anblick. "Max."

Casper
"Du hast mit Benny geschlafen!" knurre ich leise und starre sie eiskalt an. "Du hast mit diesem Stück Scheiße..."

Leo
Ich brauche lange bis zur Couch wo ich mich erleichtert in die Kissen fallen lasse. "Wie geht es dir, Max?" sehe ich ihn fragend an. Ängstlich vor der Antwort. Denn es ist alles meine Schuld.

Casper
"Nein. Wusste sie davon?" sehe ich sie kurz überrascht an und verziehe dann das Gesicht. "Das passt ja. Zwei Lügende Freundinnen." ich schüttle den Kopf. "Geh einfach, Katie."

Leo
Ich sehe ihn an und beiße mir auf die Unterlippe. "Gut." lüge ich. "Hast du was von Casper oder Katie gehört?"

Casper
"Dein Liebhaber hat mich kurz nach dem Wochenende angerufen." ich schüttle den Kopf und sehe sie weiterhin verächtlich an. "Wie konntest du das tun, Katie?"


Leo
Ich sehe ihn an und zucke mit den Schultern. Bloß nicht heulen jetzt. "Mit gehts.. ganz okay."

Casper
"Schön. Danke fürs Gespräch." schüttle ich den Kopf, räume mein Zeug zusammen und stehe auf.


Leo
Ich starre ihn an und sehe dann auf den Couchtisch vor uns. Ich kann seinen Anblick nicht ertragen. "Was denkst du denn?" murmle ich leise.

Casper
"Ja genau. Verpiss dich am besten einfach wieder." rufe ich ihr nach und schüttle den Kopf. Kalte Wut kocht in mir hoch und ich balle die Hände zu Fäusten. "Miststück!"


Leo
Ich sehe ihn immer noch nicht an, während ich mir fester auf die Lippe beiße um die Tränen zurück zu halten. Ich verachte mich für meine Schwäche und vor ihm will ich nicht schwach sein. "Es tut mir so leid.." flüstere ich.

Casper
Ich sehe ihr kalt nach und spüre dann die Blicke der umstehenden auf mir. "Was?" knurre ich aggressiv und verlasse das Café.

Leo
"Doch." murmle ich leise. "Er ist mein Bruder. Ich... ich hab euch das angetan." jetzt kann ich die Tränen nicht mehr zurückhalten.