Ryder:


"Schön, ich freue mich."- bemerkte ich nur mit einem breiten Lächeln und sah ihr hinterher. Was hatte sie bloß an sich, was mich Gine ignorieren ließ? Apropos. Ich stopfte mir die Stöpsel wieder in die Ohren und rief zurück.
"Was war so wichtg, dass du nicht rangehen konntest?"- meckerte meine Freundin auf dem anderen Ende der Leitung, nachdem sie abnahm.
"Ein Date."- erwiderte ich lächelnd und setzte meine Beine wieder in Bewegung.
"Aber klar. Dass ich nicht selbst darauf gekommen bin?"- seufzte sie nur. "Mein Chef hat ein paar Beamte zu dir geschckt. Dein Wagen wurde von der Kamera erfasst, zwei Tage vor der Tat."- informierte sie mich nun mit ernsten Ton.
"Dafür habe ich eine logische Erklärung."- lächelte ich und rannte unbeirrt weiter.
"Na dann."- sagte Gina und legte auf.
Ich legte ebenfalls auf und erneut dröhnte Musik in meine Ohren.
Nachdem ich meinen morgentlichen Lauf beendet hatte, kaufte ich mir Brötchen und eine Zeitung und machte mich auf den Weg zu meiner Wohnung. Auf der Straße sah ich bereits den Polizeiwagen stehen, von den Beamten keine Spur. Doch ich blieb gelassen.

Ryder:

Sie konnten mir nicht und nur weil mein Wagen in der Nähe des Tatarts gesichtet wurde. Wir lebten in einem freien Land und ich konnte mich dort aufhalten, wo ich wollte.
Ich schaltete die Musik aus, die Stöpsel ließ ich über meine Schultern hängen, während ich über die Straße lief und so tat, als wüsste ich von nichts und die Polizisten gar nicht wegen mir hier waren.
Aus der Hosentashe zog ich meinen Hausschlüssel und ging zur Eingangstür neben dem großen Tor der Halle.
"Mr Bishop?"- hörte ich eine tiefe Stimme und helt inne, um die die Richtung zu sehen, aus der kam. Ein jungaussehender Polizeibeamte kam auf mich zu. Anscheinend hatte er nach einer Hintertür gesucht.
"Ja, bitte."- erwiderte ich und widmete meine Aufmerksamkeit dem Polizisten.
"Wir haben ein paar Fragen."- ein anderer Polizist, der nun aus der anderen Richtung kam. "Können wir reinkommen?"- fragte er höfflich, doch ich wusste, dass es keine Bitte war.
"Aber natürlich."- ich lächelte und öffnete die Tür, um die beiden Beamten reinzulassen. "Worum geht es?"- wollte ich ahnungslos wissen und lief über die die Halle zu der Treppe zu meiner Wohnung.
" Sie verdienen Ihr Geld mit Autos?"- wollte der Jüngere wissen und mir entging die Begeisterung in seiner Stimme nicht.
"Nicht den den Autos an sich, sondern mit Tunning."- erklärte ich und hörte die Schritte auf der metallener Treppe zum Eingang. Die Tür hier blieb immer offen.

Ryder:

Ich öffnete die Tür und lud die beiden Beamten mit einer Handbewegung rein in meine Wohnung. Mir entging nicht, wie der ältere von den beiden sich umsah. Er war wohl schon etwas länger im Dienst, denn der jüngere schien immer noch von den Autos begeistert, die ich unten in der Halle stehen hatte. Na ja, es waren auch sehr schöne Stücke.
"Also, meine Herren, worum geht es?" - fragte ich direkt und ließ die Schlüßel in dem Schlüsselkasten verschwinden.
"Wo waren Sie am Montag um 15:00 Uhr?" - wollte der ältere ohne Umschweife wissen und bedachte mich mit einem strengen Blick. Ja, er war schon etwas länger im Dienst, denn er hatte diese Tricks drauf, die die Anfänger in unserem "Business" zum Schwitzen bringen würden. Die Taktik, nicht genau zu sagen worum es ging und direkt mit der Frage anzufangen, sollte den Gegenüber ins Stolpern bringen. Doch ich war kein Amateur.
Nachdenklich runzelte ich die Stirn.
"Das war vor zwei Tagen?" - wollte ich dann wissen und der jüngere nickte. "Da hatte ich einen Termin in der Lancesterstreet. Ich habe dort ein Auto abgeliefert." - erklärte ich.
"Können Sie das irgendwie belegen?" - wollte der Polizist wissen.
"Ich habe einen Übergabebericht, der auf das Datum datiert ist, aber dort ist keine Uhrzeit vermerkt." - sagte ich und ging weiter ins Wohnzimmer, wo in einem Regal die Ordner mit den Übergabeberichten und auch den Aufträge, sowie Rechnungen standen. Ich griff mir den aktuellen Ordner und blätterte einige Seiten rückwärts und zog dann den Übergabebericht von Montag raus. Darauf stand auch der Name und die Anshrift des Kunden. Die Polizisten folgten mir und ich überreichte dem ältere den Bericht. Seine geschulten Augen huschten über das Blatt.
"Dürfen wir das mitnehmen, um die Richtigkeit zu überprüfen?" - wollte er dann wissen. "Sie haben doch sicherlich nichts dagegen, dass wir den Herren aufsuchen und uns ihre Aussage bestätigen lassen."
"Ich habe Ihnen eine Kopie." - schlug ich vor und lief zum Arbeitszimmer, um das Blatt dort auf den Kopierer zu legen. Das Gerät summte und schon bald kehrte ich mit einer Kopie ins Wohnzimmer zurück. "Nein, Sie können den Kunden gerne aufsuchen." - fuhr ich fort und übergab die Kopie an den Polizisten. "Dürfte ich jetzt erfahren, worum es geht?" - wollte ich dann wissen.
"In der Lancesterstreet wurde gestern Abend ein Diebstahl begangen und die Videokamera hatte Ihr Auto aufgezeichnet." - erzählte mir der jüngere Polizist bereitwillig. "Den Hinweisen müssen wir nachgehen."
"Natürlich, dass ist auch Ihre Aufgabe." - sagte ich mit einem Lächeln. "Wenn ich Ihnen noch irgendwie helfen kann, melden Sie sich bei mir." - fügte ich hinzu und nahm aus einer Schublade der Kommode im Flur eine Karte und überreichte sie an den jüngeren Polizisten.
"Danke." - sagte er nur und steckte sie in seine Brusttasche.
"Einen schönen Tag noch, Mr Bishop." - wünschte mir der ältere und sie verließen mein Grundstück.
Erst jetzt fiel mir der Rucksack auf, der immer noch in der Ecke im Flur lag und ich stöhnte und ärgerte mich über mich selbst. Ich sollte wirklich etwas vorsichtiger sein.

Ryder:

Über mich selbt verärgert, schnappte ich mir den Rucksack und verstaute ihn in den Wanschrank im Flur. Dann ging ich noch unter die Dusche und zog mir saubere Sachen an, bevor es an der Tür klingelte. Das Dumpfbacken-Pack war da. Ich beschloss die Sache so schnell wie möglich hinter mich zu bringen und mit den beiden abzuschließen.
"Hi Ryder." - begrüßte mich der ältere von den beiden Brüdern und drängelte sich an mir vorbei in meine Wohnung, ohne den Einlass abzuwarten.
"Hey." - sagte ich nur genervt und schloss die Tür hinter dem zweiten. "Und wie geht es?" - wollte ich wissen und folgte ihnen in das Wohnzimmer. Der ältere ließ sich auf meine weiße Couch fallen und sah mich an.
"Gut und selbst?"
"Auch." - antworte ich nur knapp. "Also, habt ihr euch schon Gedanken gemacht, wie ihr die Sachen zu Geld machen könnt?" - wollte ich wissen und erwartete eigentlich keinen vernünftigen Vorschlag.
"Vielleicht Internet oder Schwarzmarkt?" - antwortete der jüngere der Brüder und ich schüttelte nur mit dem Kopf. Wie angenommen, nur Schwachsinn.
"Internet ist ausgeschlossen, die Cops sind nicht dumm und werden auch dort nach den Sachen bereits suchen und auf dem Schwarzmacht bekommt ihr nur einen Bruchteil davon, was die Dinge wert sind." - informierte ich die beiden.
"Hast du eine bessere Idee?" - meinte Tony, der ältere und sah mich arrogant an.
"Ich habe meine Kontakt und wenn ihr die Sachen mir überlasst, werde ich sie zur Geld machen und dann teilen wir es auf." - schlug ich vor.
"Und wenn du uns über den Tisch ziehst?" - fragte Henry und ich musste zugeben, dass er schlaue zu sein schien, als sein Bruder und nciht so überheblich.
"Ich kann das Misstrauen verstehen." - sagte ich und stand auf, verschränkte die Arme vor der Brust. "Aber ihr habt wohl keine andere Wahl." - meinte ich.
"Dann machen wir das alleine." - sagte Tony und stand auf. Arrogantes Arschloch!!!

Ryder:

Resigniert ließ ich die Arme fallen und zuckte mit den Schultern.
"In Ordnung." - sagte ich nur und holte den Rucksack. Wir teilten noch die Beute auf und dann begleitete ich die beiden zur Tür. "Also Jungs, ein schönes Leben noch." - wünschte ichzum Abschluss und blieb an der Tür als sie zum Ausgang der Lagerhalle liefen.
"Bist du dir sicher, dass das richtig war?" - fragte Henry mit gedämter Stimmte.
"Der Typ wollte uns nur übers Ohr hauen." - meinte Tony nur und ich hörte ihn die Tür aufmachen. "Alleine bekommen wir viel mehr raus." - die Tür fiel ins Schloss.
"Das denke ich weniger." - bemerkte ich nur leise und machte mich für das Date mit Claire fertig.
Zehn Minuter vor dem verabredeten Zeitpunkt parkte ich das Auto vor dem Lokal und betrat das Gebäude. Mir wurde ein kleiner Tisch zugewiesen und ich bestellte mir ein Wasser, während ich auf Claire wartete.

Ryder:

Claire sah ich bereits, als sie durch die Tür eintrat. Für einen kurzen Moment hatte ich gedacht, versetzt worden zu sein. Aber nur für einen kleinen Moment. Mein Blick glitt über ihren schönen Körper in diesem unglaublichen roten Kleid.
"Guten Abend." - begrüßte ich sie und erhob mich, weil es zu guten Manieren gehörte. "Mach dir keine Gedanken." - wank ich nur ab und setzte mich, nachdem sie Platz genommen hatte. "Du siehst wunderschön aus." - bemerkte ich leise mit einem breiten Lächeln und gab der Kellnerin ein dezentes Zeichen, dass wir gerne die Karte hätten.

Ryder:

Ich lächelte, als sie mein Kompliment erwiderte. Als die Kellnerin wieder an unserem Tisch stand, bestellte ich zwei Gläser von dem Hauswein. Ich musste zwar fahren, aber ein Glas durfte sein.
Ich studierte die Karte, als Claire mich fragte.
"Hm." - meinte ich nachdenklich. "Ich denke, ich nehme die Kalbsmedallions in Pilzsoße und Frühlingskartoffeln." - sagte ich und legte die Karte bei Seite, um wieder Claire anzusehen.

Sorry, die Kinder waren wach


Ryder:

Nachdem wir die Bestellung aufgegeben hatten, hob ich mein Glas ebenfalls in die Höhe und nahm dann einen kleinen Schluck von dem Wein. Er schmeckte vorzüglich. Ich stellte das Glas auf den Tisch und räusperte mich.
"Na ja, nachdem ich mich von unserem Zusammenstoß erholt hatte."- fing ich an und lächelte sie an. "Habe noch etwas gejoggt, dann war ich Zuhause und habe gearbeitet."- sagte ich und obwohl ich nicht viel sagte, hatte ich kein einziges Mal gelogen. Es gab ein Unterschied zwischen Lügen und nicht alles von sich preisgeben.

Ryder:

Ich leckte mir die Tropfen des Weins von den Lippen und stellte mein Glas ebenfalls auf den Tisch, als sie mich fragte.
"Ich tunne Autos." - erklärte ich ihr mit einem Lächeln. "Und was machst du so?" - wollte ich dann von ihr wissen.

Ryder:

Meine rechte Augenbraue schoss in die Höhe. Mein erster Eindruck von Claire hatte sich noch einmal bestätigt. Sie war nicht nur hübsch, sondern auch schlau. Ich selbst hatte mich zwei Semester lang an dem Jurastudium versucht, doch die andere Seite des Gesetzen war einfach verlockender und außerdem brauchte ich damals das Geld, weil sich meine persönliche Situation geändert hatte.
"Das klingt wirklich sehr interessant." - bemerkte ich und nahm ein Stück Brot. Ich riss ein mundgerechtes Stück ab, schmierte erwas von der Kräuterbutter drauf und steckte es mir in den Mund.