Jaaa, auf jeden Fall Zeitsprung
Am besten am Tag des nächsten Kampfes
Illya
Während ich Enyas schlafendes Gesicht betrachtete, wünschte ich, ich müsse nicht mit ihr in die Arena gehen, um dort auf Leben und Tod zu kämpfen. Ich hatte es satt, ständig das Schwert ziehen zu müssen, wenn ich eigentlich nur Frieden wollte. Feuer ließ sich nicht mit Feuer bekämpfen, denn das führte nur zu einem allesverschlingenden Inferno. Aber die großen Mächte bestimmten die Spielregeln und einzelne Personen wie ich konnten nicht viel dagegen tun.
Doch schon bald würde sich das Blatt wenden. Gemeinsam mit meiner Familie und den Frauen an unserer Seite würden wir Geschichte schreiben. Nicht, weil ich auf ewig in Büchern erwähnt werden wollte, sondern weil ich das tun musste, was richtig für die Allgemeinheit war. Das Ende der Festspiele.
Seufzend richtete ich meinen Blick auf die Zimmerdecke. Die Sonnenstrahlen stahlen sich in den Raum, erhellten den Teppichboden und kündigten den Tag des Viertelfinales an. Viele Teilnehmer vor uns, die nicht gegen die Monster gekämpft hatten, waren längst in den Vorrunden ums Leben gekommen. Viele gute und schlechte. Ich war froh, dass wir uns den langen Weg hatten ersparen können. So war es besser, die Schmerzen hatten sich gelohnt.
Allerdings würden wir heute die nächsten Schmerzen ertragen müssen und diesmal war Enya dabei. Diese Tatsache missfiel mir, doch wir waren ein eingespieltes Team, das nicht zu unterschätzen war. Vor allem nicht in Kombination mit Sergio und Luana.
Luana
Ich träumte wieder wirres Zeug. Gestern war es genauso gewesen. Seit dem Tag am Meer hatte sich sehr viel in mir verändert. Ich hatte nicht nur meine Stimme gefunden, sondern auch mehr und mehr Bilder der Vergangenheit entdeckt. Ich erinnerte mich nun an das Kindergesicht von Enya, erinnerte mich an ihren Gesang und an den unseres Vaters. Sein Gesicht blieb mir jedoch weiterhin verborgen.
Und das geflügelte Pferd? Es besuchte mich viel öfters in meinen Träumen und verleitete mich dazu in ungeahnte Höhen zu fliegen. Ich genoss diese Ausflüge, denn sie schenkten mir Kraft. Es fühlte sich gut an, über den Wolken zu sein und auf alles hinabblicken zu können. Doch jedes Mal hörte ich Illyas und Enyas Erzählungen über den Vorfall nach unserem Meerestrip. Enya war von einem Dämon besessen worden und hatte Dinge offenbart, die mich beunruhigten. Blutmond. Allein dieses Wort klang nicht gut. Es war durch und durch böse.
Flatternd öffneten sich die Lider, ich blinzelte ins Licht. Der Tag für den nächsten Kampf war gekommen. Ich war bereit.