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821

01.11.2016, 21:12

Vielen Dank
Wollte ich auch gerade sagen: Gute Nacht ^^


Holly:

Nachdenklich tippte ich mit dem Handy gegen meine Lippen und rief Evan dann nochmal an. Erneut erreichte ich nur die Mailbox.
"Evan." - stöhnte ich und legte wieder auf. Langsam wurde die Angst zu blanker Panik. Auch wenn diese SMS keine Bedeutung hatte und Evan sie aus welchem Grund auch immer so verwirrend geschrieben hatte, so fühlte ich in meinem Inneren, das etwas nicht stimmte. Evan ging es nicht gut und es war meine Schuld gewesen. Ich hatte an ihn gezweifelt und an der Freundschaft. Erneut wählte ich seine Nummer, doch auch dieses Mal erreichte ich ihn nicht.
Ich gab die Telefonnummer der Reeves an und auch dort schien keiner Zuhause zu sein. Auch Amanda ging nicht an ihr Handy.
***Urlaub**** 8)

822

02.11.2016, 14:06

Amanda

Gegen Abend kamen wir erschöpft nachhause, es war ein furchtbarer Anblick gewesen Evan zwischen all den Geräten zu sehen. Er hatte sich kaum geregt und dieses Bild hatte nicht zu ihm gepasst. Er hatte schwach und hilfslos gewirkt. Tief atmete ich ein und zog mich in meinem Zimmer zurück, um mich zu sammeln. Wir hatten erfahren müssen, dass Evan scheinbar zuviel Alkohol getrunken hatte und das würde die Aussage des Fahrers stärken, denn er hatte behauptet er sei einfach auf die Straße gegangen. Ich fuhr mit der Hand durch das Haar, was ich nicht verstehen konnte, warum mein Bruder so früh betrunken war. Das entsprach überhaupt nicht seinem Wesen. Irgendwas musste vorher was passiert sein. Müde sah ich auf meinem Handy, ich sah viele abwesende Anrufe und Nachrichten. Darunter auch Hollys versuchter Anruf. Sie wusste bestimmt noch nicht von den Unfall und ich tippte auf ihre Nummer. Als langjährige Freundin, trotz den Krisen zwischen den Beiden, hatte sie einen Recht darauf es zu erfahren.


823

03.11.2016, 09:57

Holly:

Desto mehr Zeit versprich, in der ich von Evan nichts hörte, desto unruhiger wurde ich. Ich konnte nicht mehr in meinem Bett sitzen bleiben, also ließ ich vom Fenster zur gegenüber liegenden Wand und wieder zurück, das Handy in meiner Hand fest umklammert. Ab und an hörte ich ein Geräusch und sah sofort auf das Display, doch das Gerät blieb stumm.
Als es jedoch am späten Abend klingelte, dachte ich anfangs mir das eingebildet zu haben, bis es in meiner Hand zu vibrieren anfing.
"Ja ... hallo." - die Angst, die ich in meinem Inneren hatte, übertrug sich auf meine Stimme. "Evan?" - sagte ich dann, doch es war nur Amanda. Ihre Stimme klang belegt, als hätte sie geweint und dann erzählte sie mir das, was mir den Boden unter den Füssen wegriss. Meine Beine drohten nachzugeben und ich lehnte mich an die Wand, während die ersten Tränen über meine Wangen rannten. "Oh mein Gott." - konnte ich nur darauf erwidern und schluchzte. "Wo ist er?" - wollte ich wissen und Amanda nannte mir das Krankenhaus, wo mein bester Freund um sein Leben kämpfte. Ich musste zu ihm.
"Holly, heute wirst du dort nichts mehr erreichen können." - sagte Amanda, doch ich hörte ihr gar nicht mehr zu. Evan brauchte mich jetzt und ich musste zu ihm. "Holly?" - hörte ich noch die Stimme von Evans Schwester, doch da hatte ich bereits aufgelegt. Schnell zog ich mich an und verließ das Zimmer.
***Urlaub**** 8)

824

03.11.2016, 16:50

Krankenschwester

Die Krankenschwester Wendy Aniston kontrollierte die Geräte des Patienten Evan Reeves und überprüfte auch das Beatmungsgerät, um Komplikationen zu vermeiden. Sie hing eine neue Infusion auf, um eine Austrocknung zu vermeiden und verabreichte ihn intravenös Antibiotikum , damit er sich keine Infektionen einfing. Sorgfältig schrieb sie ihre Handlungen in der Liste des Komapatienten auf und blickte bedauernd auf den jungen Mann. Solche Unfälle waren oft die häufige Ursachen. Leise seufzend verließ sie das Zimmer und stieß dabei auf eine Frau, die etwas aufgelöst und orientierungslos wirkte (Holly). "Miss, kann ich Ihnen helfen?", fragte Wendy sie höflich, vielleicht war sie eine Angehörige eines Patienten. Doch eigentlich war um diese Uhrzeit strikte Ruhe auf dem Station der Komapatienten und Intensivstation.


825

03.11.2016, 20:26

Holly:

Unbemerkt verließ ich das Krankenhaus und als ich auf den Gehweg trat, spürte ich feine Regentropfen in meinem Gesicht. Zum Glück hatte meine Jacke eine Kaputze, die ich sofort über meinen Kopf zog.
Nur wenige Meter von dem Eingang befand sich eine Haltestelle und ich nahm mir einen Busplan nach dem anderen vor, bis ich die richtige Haltestelle fand, die nicht weit von dem Krankenhaus war, wo Evan lag. Allerdings kam der nächste Bus erste in einer Stunde. Ich setzte mich auf einen kalten Sitz und wartete. Als der Bus dann doch kam, spürte ich meine Finger nicht mehr, weil sie so kalt waren.
Die Busfahrt kam mir zu lange vor und als ich an Evan denken musste, was jede Minute vorkam, spürte ich immer wieder einen Kloss in meinem Hals und das verräterische Brennen in den Augen.
Dass Evan um diese Zeit betrunken sein sollte, was absurd. Er trank nicht, vor allem nicht um diese Uhrzeit. Hatte er das getan, weil wir uns gestritten hatten?
Ich biss mir auf die Unterlippe, um nicht laut aufzuschluchtzen. War es womöglich meine Schuld? Ich schloss die Augen und spürte die heißen Tränen auf meinen Wangen.
Es dämmerte bereits, als ich das Krankenhausgebäude betrat. Etwas unschlüssig sah ich mich im Eingangsbereich um und folgte dem Schild, mit der Aufschrift "Intensivstation". Vor der Tür, die mit einem Schriftzug "Betreten verboten" verziehrt war blieb ich stehen und erneut wusste ich nicht, was ich tun sollte.
Da hörte ich eine weibliche Stimme im Rücken.
"Ich ... suche nach Evan Reeves." - sagte ich, nachdem ich mich geräuspert hatte.
"Okay, aber die Besuchszeit ist für heute beendet." - teilte sie mir vollen Bedauern mit.
Ich wischte mir mit dem Ärmel über die Augen.
"Ich weiß... ich möchte ihn nur einmal sehen." - bat ich sie und erneut drohten die Tränen aus mir auszubrechen.
"Es ... tut mir leid." - sagte die Krankenschwester und ich brach in Tränen aus. Nun war ich hier und ihm so nah und doch konnte ich ihn nicht sehen.
"Bitte, ich will ihn nur einmal sehen." - flehte ich sie an und die Krankenschwester sah mich, schien mit sich selbst zu kämpfen. "Er ist der wichtigste Mensch in meinem Leben und ... ich möchte einfach zu ihm." - fuhr ich fort und wischte die Tränen weg, doch es kamen wieder neue.
***Urlaub**** 8)

826

03.11.2016, 20:33

Krankenschwester

Wendy haderte mit sich, es gab Regeln, die einzuhalten waren und gleichzeitig war es auch wichtig auf die Gefühle der Anderen einzugehen, ihnen Trost zu spenden und Mut zu machen. Krankenschwester zu sein war ein harter und ein schöner Beruf. "Na gut, nur 10 Minuten und dann kommen Sie morgen früher vorbei. In Ordnung?", gab sie schließlich nach. "Sie müssen sich vorher desinfizieren und die Schutzkleidungen anziehen, damit Mr. Reeves keine Keime von außen abbekommt", erklärte sie der aufgelöste Frau und führte sie zu seinem Zimmer.


827

03.11.2016, 20:50

Holly:

Als die Krankenschwester mir den Rücken zudrehte, ließ ich meine Schultern hängen und wollte bereits die Station verlassen, doch dann hörte ich ihre Stimme.
"Ja." - sagte ich nur und atmete tief durch, während ich ich folgte. Sie öffnete die Tür zur Intensivstation und half mir dabei, die Kleidung anzulegen und mir die Hände zu waschen und desinfizieren.
"Aber nur 10 Minuten." - machte sie mir klar und ich nickte nur schnell.
"Danke." - sagte ich, bevor ich die Tür zu Evans Zimmer aufmachte. Erschrocken blieb ich an der Tür stehen und sah zu Evan, der zwischen den ganzen Maschinen, die an ihm angeschlossen waren, kaum auszumachen war. Ich schluckte schwer und ging auf das Bett zu, sehr darauf bedacht, keins der Geräte in irgendeiner Weise zu berühren. Vorsichtig schritt ich ganz nah an das Bett und sah in sein Gesicht, was zu neuen Tränen führte.
"Evan." - flüssterte ich und legte meine Hand auf seine. Sie war so kalt, dass ich erschrak. Doch die Maschine, die seinen Herzschlag wiedergab, zeigte, dass er lebte. "Evan." - sagte ich wieder und streichelte über den Handrücken. "Es tut mir so leid." - entschuldigte ich mich bei ihm. Ich fühlte mich für seinen jetzigen Zustand verantwortlich. "Ich war so dumm, weil ich dir so etwas unterstellt habe."
***Urlaub**** 8)

828

03.11.2016, 21:01

Evan

War weiterhin bewusstlos, atmete jedoch regungslos und durch einem unbewussten Reflex umschloss seine Hand ihre Hand. Weitere Reaktionen zeigte er jedoch nicht, außer die leichte Bewegungen hinter den Lidern, als würde er etwas träumen.


829

03.11.2016, 21:10

Holly:

Gerade wollte ich weitersprechen, als sich seine Hand plötzlich um meine legte. Beinahe hätte ich aufgeschrien, doch ich konnte mir noch rechtzeitig die freie Hand über den Mund legen. Seine Reaktion zeigte mir, dass er mich wahrnahm und mich vielleicht auch hörte.
"Evan." - sagte ich wieder seinen Namen und beugte mich über ihn. Seine Lider flatterten, jedoch zeigte das Gesicht keine weiteren Regungen. "Das was ich gesagt habe, war nicht richtig. Ich weiß genau, dass du mich nie ausnutzen würdest. Es ist nur so, dass ich ziemlich verunsichert bin ... weil ich dich liebe." - gestand ich ihm und meine Stimme war nur noch ein Flüsstern. Endlich hatte ich das gesagt, auch wenn Evan mich vielleicht nicht hören konnte, so hatte ich es mir vor den Seele geredet und es fühlte sich gut an. "Und jetzt musst du aufwachen, damit ich es dir noch mal sagen kann." - sagte ich weiter und strich mit dem Daumen über deinen Handrücken, in der Hoffnung, dass er gleich die Augen öffnen würde. Doch es geschah nichts. Meine Hoffnung schwang dahin und dann hörte ich ein Klopfen an der Tür. Als ich hochsah, konnte ich die Krankenschwester sehen. Die 10 Minuten waren schon vergangen. "Ich komme morgen wieder." - versprach ich ihm und legte seine Hand vorsichtig auf das Bett neben ihn. Dann verließ ich den Raum.
***Urlaub**** 8)

830

03.11.2016, 21:33

Dean

In den nächsten drei Tagen besuchte ich regelmäßig das Krankenzimmer meines Zimmers und kontrollierte seine Werte. Anhand des Krankenblattes konnte ich erkennen, dass die Medikamente gut anschlugen, die Verletzungen anfingen sich zu heilen und dann seine Hirnströmungen normal verliefen. Meine Frau besuchte oft Evan und auch Amanda war hier häufig zu sehen. Ich hatte hin und wieder auch Holly, Evans beste Freundin gesehen. Sie war wie eine zweite Tochter für mich und daher hatte ich ihr Trostworte gespendet, dass Evan es schaffen würde. Ich war davon überzeugt, dass er einen starken Willen hatte.
Heute sollte er aus dem künstlichen Koma geweckt wurde, Susan und Amanda standen nervös hinter dem Fenstern, während ich mit meine Kollegen beobachtete wie Evan langsam die Augen öffnete.

Evan

Schwärze, nichts als Schwärze und ich war schwerelos. Schwebte in dieser Schwärze. Manchmal glaubte ich in der Ferne vertraute Stimmen zu hören. Manchmal glaubte ich auch zarte Berührungen zu spüren. Obwohl ich alleine in dieser Schwärze war, fühlte ich mich nicht einsam. Plötzlich wurde es heller und schwerfällig öffnete ich flatternd die Augen. Mit einem verschwommener Blick bemerkte ich, dass ich mich in einem fremden Raum befand. Überall wirkte es weiß und was waren das für piepende Geräusche? Meine Kehle war trocknen und fühlte sich kratzig an. Benommen blinzelte ich mit den Augen und plötzlich erschien mein Vater in meinem Sichtfeld. "Dad? Wo bin ich?", fragte ich ihn verwirrt und versuchte mich zu erinnern. Woran ich mich zuletzt erinnerte, dass ich in einer Kneipe gewesen war…."Du hattest einen Unfall gehabt und bist in dem Krankenhaus", er drückte sanft meine Hand. "Unfall?", echote ich ihn und plötzlich spürte ich an verschiedene schmerzhafte Ziepen. "Wie fühlst du dich?", fragte er. "Wie Dornröschen aus einem tiefem Schlaf, nur den Unterschied, dass ich mich überrollt fühlt", murmelte ich müde. "Mr. Reeves, ich bin Dr. Gordon. Ich werde gleich ein paar Untersuchungen mit Ihnen durchführen. Sie haben bei dem Unfall ein paar Verletzungen zugefügt…", erklärte ein weiterer Arzt und stumm nickte ich. Keine gute Idee, mein Kopf dröhnte und ich spürte einen Verband um meinem Kopf. "Meine Beine….sie fühlen sich taub an", stellte ich plötzlich an. Besorgte Blicke wurde zwischen den Ärzte getauscht.


831

03.11.2016, 21:44

Holly:

Vom Krankenhaus fuhr ich direkt nach Hause, jedoch nahm ich die Umgebung um mich herum nur sehr vage wahr. Es fühlte sich an, als würde ich durch einen Tunnel laufen. Als ich Zuhause ankam, war es bereits dunkel und ich konnte unbemerkt in meine Wohnung gelangen. Ich schloss die Tür hinter mir und atmete tief druch. Vor meinem geistigen Auge sah ich immer noch Evan in diesem Bett liegen mit den Schläuchen um ihn herum. Erneut musste ich mit den Tränen kämpfen und den Schuldgefühlen, die immer größer wurden. Wenn ich meine Gefühle unter Kontrolle hätte, hatte ich nicht diese dumme Unterstellung geäußert und Evan wäre jetzt nicht im Krankenhaus, im Koma.
Ich zog mich aus und legte mich ins Bett, weil ich einfach ausgelaugt und müde war.

Die nächsten Tagen verbrachte ich wie in einem schlechten Traum. Jeden Tag fuhr ich zu Evans ins Krankenhaus, doch die Ärzte warteten immer noch damit, ihn zu wecken. Sein Körper regenerierte sich, doch die Verletzungen war sehr schwerwiegend.
Ethan versuchte mich ständig zu erreichen, doch ich ging ihm aus dem Weg. Jetzt stand Evan im Mittelpunkt und mein Verlobter musste einfach warten.
Evans Vater hatte angedeutet, dass es nicht mehr so lange dauern würde, bis sie Evan wieder zum Bewusstsein hollten und heute war es endlich soweit.
***Urlaub**** 8)

832

03.11.2016, 22:04

Gehe offline, gute Nacht:)

Evan

Ich ließ die etliche Untersuchungen über mich ergehen und danach fühlte ich mich erschlagen. Besonders die eine Nachricht hatte mich aus den Bahn geworfen. "Evan, Liebling", meine Mutter kam auf mich zu und drückte mit gerötete Augen meine Hand. "Schau mich nicht so mitleidig an!", fuhr ich sie an und sie zuckte zusammen. "Entschuldige, ich…es ist gerade zu viel", bereute ich meinen Ausbruch und schluckte die hilfslose Wut hinunter. "Schon gut, ich kann dich verstehen", hilfslos tätschelte sie meine Hand. "Außerdem steht auch noch nicht hundertprozentig fest ob du lebenslang querschnittsgelähmt bist. Es müssen noch ein paar Untersuchungen durchgeführt und nach paar Tage geschaut werden, ob die die Blutergüsse in den Wirbeln die Hauptursache für die Lähmung deiner Beine sind", versuchte Amanda mich aufzumuntern. "Ich möchte schlafen", ich schloss meine Augen und wandte mein Gesicht von ihnen ab. In meinem Kopf tobten die Gedanken. Ich konnte meine Beine nicht mehr spüren. Vermutlich nie mehr . Ich würde in einem verfluchten Rollstuhl sitzen. Ich war ein Wrack!


833

04.11.2016, 12:58

Holly:

Ich hatte mir gerade den Schall umgebunden und wollte aus der Tür tretten, da stieß ich an der Schwelle beinahe mit Ethan zusammen, der gerade den Arm gehoben hatte, um anscheinend bei mir zu klingeln.
"Hi." - begrüßte er mich etwas zurückhaltend. "Deine Mutter hat mir die Tür aufgemacht." - teilte er mir mit und weil ich nicht wusste, wie ich auch diese Reaktion reagieren sollte, nickte ich nur. "Seit deinem Verschwinden aus dem Krankenhaus hast du nicht auf meine Anrufe und Nachrichten reagiert." - bemerkte er und sah mich eindringlich ein, erwartete eine Antwort oder Reaktion.
"Evan ist im Krankenhaus und da ..." - sagte ich, doch er fiel mir ins Wort.
"Evan, immer nur Evan." - meinte er ungehalten und durch den barschen Ton zuckte ich zusammen. "Dieser Kerl steht ständig zwischen uns. Warum konnte er nicht in der USA bleiben?" - fuhr er fort und ich sah Wut in seinen Augen, wie ich sie vorher nicht kannte.
"Er liegt im Koma, weil er einen schweren Unfall hatte." - erklärte ich weiter, aber anscheinend interessierte es meinen Verlobten nicht.
"Dann soll seine Familie sich um ihn kümmern, du bist... nichts für ihn." - sagte er dann und erneut zuckte ich, während in meinen Augen sich Tränen sammelten.
"Ich bin seine Freundin."
"Nur eine Freundin." - verdeutlichte Ethan. "Und außerdem hattet ihr überhaupt keinen Konktakt in den letzten Monaten." - streute er noch Salz in die Wunde.
"Und trotzdem sind wir befreundet und er bedeutet mir sehr viel." - verteidigte ich mich. "Er ist sehr wichtig für mich und ich will für ihn da sein."
"Ja, er ist dir auch wichtiger als ich. Ich fühle mich von dir in Stich gelassen. Seit Evan wieder da ist, kümmerst du dich nicht mehr um die Hochzeit oder um mich." - warf er mir vor und machte mich wütend. Warum konnte er nicht verstehen, dass Evan mich jetzt sehr brauchte?
"Du bist nicht der Nabel der Welt." - sagte ich laut und funkelte ihn böse an. "Mein Freund kämpft um sein Leben und du versuchst mir ein schlechtes Gewissen einreden, weil ich da jetzt die Priorität setze." - warf ich ihm vor und trat aus der Wohnung, schloss die Tür hinter mir. "Und jetzt bin ich auf dem Weg zu ihm ins Krankenhaus." - setzte ich den Punkt und drängelte mich an ihm vorbei.
"Holly, wenn du jetzt gehst, dann ..." - drohte er mir und machte eine theatratlische Pause. Doch das brachte mich nicht dazu, stehen zu bleiben. Irgendwie war es mir auch egal, was er tun wollte.
Gerade noch erwischte ich den Bus und schon bald betrat ich das Krankenhaus. Die Außeinandersetzung mit Ethan war auch schon vergessen, eigentlich er gänzlich. Ich lief die Treppe hoch und an der Tür zur Station, in die Evan vor einem Tag, als Vorbereitung auf sein Aufwachen verlegt wurde, stieß ich beinahe mit seiner Mutter zusammen. Als sie mich sah, schlag sie sofort die Arme um meinen Hals und brach in Tränen aus. Die schlimmsten Gedanken machten sich in meinem Kopf breit. War etwas schief gelaufen? War Evan nicht mehr ...? Doch das verbaot ich mir zu denken.
"Was...?" - wollte ich Mrs Reeves fragen, doch sie schüttelte nur mit dem Kopf und tupfte mit dem Taschentuch unter die Augen, um die Tränen fortzuwischen.
"Er ist wach." - sagte sie dann und räusperte sich. Das überraschte mich. Sie musste sich doch freuen, dass Evan wieder beim Bewusstsein war. "Ich glaube, er braucht dich." - sie lächelte mich traurig an. Ich nickte nur und ging dann zu seiner Zimmertür. Ich zögerte, bevor ich anklopfte und das Zimmer betrat.
***Urlaub**** 8)

834

04.11.2016, 15:38

Evan

Ich hörte wie sie gingen und war dann endlich alleine mit meine düstere Gedanken. Ich hatte nicht nur Holly verloren, sondern auch meine Beine. Fast wünschte ich mir ich hätte den Unfall nicht überlebt. Ich legte ein Arm über die Augen und erstickte Laute kam aus meinem Hals. Die Welt war ungerecht zu mir, warum musste ich ein Wrack sein? Reichte ein gebrochenes Herz nicht aus? "Scheiße!, schrie ich frustriert aus und warf wütend mein Kissen durch die Gegend. Ich verzog das Gesicht, als ich durch die schnelle Bewegung Schmerz in den Rippen- und Milzbereich spürte. Schweratmend senkte ich mein Kopf auf die Matratze, jetzt konnte ich nicht mal das Kissen wiederholen, weil meine Beine nicht dazu fähig waren. "Warum…", flüsterte ich gebrochen in der Stille.


835

04.11.2016, 23:58

Holly:

Leise betrat ich das Zimmer und mein Blick fiel sofort auf das Bett, wo ich Evan liegen sah. Mein Herz zog sich schmerzhaft zusammen und kein Wort kam über meinen bebbenden Lippen. Ich schloss die Tür hinter mir und wäre beinahe über das Kissen gestolpert, das mir im Weg lag. Etwas überrascht sah ich runter und hob es auf.
Zögern ging ich auf das Bett zu. Evan schien mich immer noch nicht bemerkt zu haben.
"Evan?" - sagte ich und die Unsicherheit schwang in meiner Stimme rüber. Ich gab mir die Schuld für seinen jetzigen Zustand und ich wusste nicht, ob er es ebenfalls tat. Als er in Koma lag hatte ich mit ihm gesprochen, über alles. Auch meine Gefühle hatte ich ihn offenbart und mir fest vorgenommen, ihm auch meine Liebe zu gestehen, wenn er es auch tatsächlich hören konnte. Doch jetzt stand ich vor seinem Bett und ich konnte nicht anderes sagen, als nur seinen Namen. Ich drückte das Kissen an meine Brust, wie ein Schutzschild. Ich hatte Angst vor dieser Begegnung.
***Urlaub**** 8)

836

05.11.2016, 09:18

Evan

Ich zuckte leicht zusammen, als ich die vertraute Stimme vernahm und innerlich stöhnte ich auf, sie sollte mich nicht so sehen. Ich konnte sie nicht ansehen, ich wollte nicht wieder diese mitleidige Blicke ertragen. Es war ein schreckliches Gefühl. "Was willst du?", fragte ich sie abweisend und starrte zum Fenster. Die Sonne schien zu scheinen, welch eine Ironie.


837

05.11.2016, 10:15

Holly:

Der barsche Ton seiner Stimme ließ mir das Blut in den Adern gefrieren. Ich blinzelte die Tränen weg und mein Blick glitt zu Boden. Er gab mir doch die Schuld dafür, was ihm passiert war. Natürlich tat er das, immerhin entsprach es auch der Wahrheit. In Vergangenheit hatte ich so oft schon Mist gebaut und Evan hatte mir immer verziehen, doch das hier war einfach zu groß. Ich hatte an ihn gezweifelt und das hatte ihn so verletzt, dass er keinen anderen Ausweg sah, außer sich zu betrinken und dann... . Erneut musste ich einen Kloss im Hals runterschlucken.
"Ich.... Ich... Es tut mir so leid."- sagte ich dann und meine Stimme klang belegt. "Das, was ich zu dir im Krankenhaus gesagt hatte, dass war dumm und unfair und .... Unverzeihlich."- sprach ich weiter und gab den Tränen keine Chance, vorerst. "Und trotzdem bitte ich darum. Du bist mein bester Freund und du bedeutest mir so viel und ich will für dich da sein und... Wiedergutmachen."- ich nahm meinen ganzen Mut zusammen und sah zu ihm rüber. Er jedoch sah aus dem Fenster.
***Urlaub**** 8)

838

06.11.2016, 12:06

Evan

"Ach? Jetzt tut es dir aufeinmal leid? Nur weil ich zu einem Krüppel geworden bin?", wütend sah ich sie an: "Ich brauche kein Mitleid. Und du kannst mir nicht helfen, niemand kann das. Geh zurück zu deinem ach so tollen Verlobten und werde mit ihn happy." Ich atmete schwer, ich war so wütend. Wütend auf alles und wütend auf die Welt. Ich könnte einfach nur schreien. "Verschwinde, wir sind keine Freunde mehr. Wer braucht schon einen Krüppel als Freund? Verdammt, wäre ich bloß nur draufgegangen!", meinte ich düster und anschließend starrte ich wieder emotionslos aus dem Fenster. Mein Leben war pfuscht.


839

06.11.2016, 17:01

Holly:

Kanonenkugeln könnten mich nicht schwerer verletzen als seine Worteund sie verwirrten mich zugleich. Was meinte er? Jetzt verstand ich den aufgelösten Zustand seiner Mutter, doch ich wusste nicht, was los war. Er klang verbittert und wütend, so wie noch nie zuvor. Er wollte mich verletzen und das taten seine Worte auch, allerdings hatte ich nicht vor zu gehen. Auch wenn er mich fortschickte, so brauchte er mich doch. Ich hatte vieles falsch gemacht in den letzten Monaten und nur war es an der Zeit es richtig zu machen. Nur mit einem Buldozer würde man mich aus desem Zimner bekommen. Ich hatte zu schnell nachgegeben, mich selbst bemitleidet, doch jetzt war es Evan, der meine Hilfe brauchte.
"Ich gehe nicht."- sagte ich leise und doch felsenfest. Ich reckte den Kinn und sah mich um. An der Wand neben der Tür stand ein Stuhl. Er sah nicht sehr bequem aus und doch nahm ich dort Platz. "Um mich hier rauszubekommen, müsstest du schon aufstehen und mich mit Gewalt rausschmeißen."
***Urlaub**** 8)

840

07.11.2016, 16:09

Evan

Wollte sie mich etwa verhöhnen? Bitter erwiderte ich: "Falls dir nicht aufgefallen ist, ich kann nicht aufstehen. Und das wahrscheinlich nie wieder, meine Beine funktionieren nicht mehr!" Es klopfte an der Tür und es war eine Krankenschwester, die kontrollieren wollte. Genervt schloss ich meine Augen, als sie sich den Verband von meiner Milz besah. "Die Wunde hat sich nicht infiziert, das ist ein gutes Zeichen für die Heilung", meinte sie munter. "Klasse", meine Stimme triefte vor Ironie.