Junior
Ich versuche sie fest zu halten, doch es bringt nichts, sie reißt sich los. Sofort stürze ich ihr nach und stelle mich zu ihr zwischen die beiden. Chris sieht schlimm aus. Er blutet heftig und sein Gesicht zieren mehrer Fleischwunden, ebenso wie Prellungen und andere Dinge die man vermutlich nicht einmal mehr sieht. Doch die beiden ignorieren uns einfach. Jay schubst uns zur Seite und stürzt sich wieder auf Chris, sodass die beiden am Boden landen.


Jay
Ein paar gezielte Schläge und dann bleibt er regungslos auf dem Boden liegen. Ich selbst kann mich nur noch dank des Adrenalins auf den Füßen halten, er hat mich stärker erwischt, als ich beabsichtigt hatte. Doch jetzt liegt er bewusstlos auf dem Boden und ich wische mir das Blut aus dem Gesicht, was nichts bringt, weil sofort wieder welches Nachkommt.


Irene
ich starre auf Chris am Boden und dann zu meinem Dad und schließlich zu Junior und Charlie.

Jay
Charlies Schläge können mir nicht viel anhaben und ich verschwinde ins innere des Clubhauses wo ich allerdings auch nicht weit komme, bis das Adrenalin nachlässt und ich auf der Couch zusammen breche.

Junior
Ich rufe sofort einen Krankenwagen und dann Alex an und erkläre ihr alles im Schnelldurchlauf. Dann ziehe ich Charlie an mich und streiche ihr beruhigend über den Rücken. "Alles wird gut." sage ich. "Ihm geht es gut. Er wird schon wieder."


Irene
ich starre unverwandt auf die Szene vor mir, doch immer die geladene Knarre in der Hand dann endlich kommt Leben in mich und ich stecke die Knarre weg und laufe meinem Dad nach. Als ich ihn leblos auf der Couch sehe, stürze ich sofort zu ihm. "Dad!" rufe ich und klopfe ihm gegen die Wange. "Dad! Wach auf!"

Irene
Und endlich schlägt er wieder seine Augen auf. Ich atme erleichtert aus und sehe ihn besorgt an. "Dad, du musst sofort ins Krankenhaus!" sage ich. Er versucht zu widersprechen, doch offenbar bereitet ihm jegliche Bewegung schmerzen, denn er zuckt zusammen. Ich schneide ihm ebenfalls die Worte ab. "Nein. Keine Diskussion! Du kommst mit ins Krankenhaus!" sage ich ernst und streng und helfe ihm hoch, sodass er sich halb auf mich stützen kann. Wir kommen nur langsam vorwärts, aber schließlich erreichen wir den Hof. Chris ist offenbar schon mit dem Krankenwagen abtransportiert worden und jetzt steht Charlie weinend bei ihrer Mutter und Junior daneben. "Junior!" rufe ich ihm zu. "Hilf mir mit Dad."


Junior
Ich tätschle Charlies Rücken und versuche sie zu beruhigen, während ich und Alex einen Blick wechseln und ich total geschockt versuche zu verarbeiten was da gerade passiert ist. Und dann kommt auf einmal Irene aus dem Haus und zwar mit einem halb bewusstlosen Jay. "Junior." sieht sie mich an. "Hilf mir mit Dad." ich starre sie an und bin einen Moment unentschlossen was ich tun soll. Dann schüttle ich den Kopf. "Nein." sage ich fest und sehe sie ernst an. "Und du solltest ihm auch nicht helfen. Er ist Schuld an dem ganzen Schlamassel hier." Irene starrt mich einen Moment an, ehe ihre Gesichtszüge sich verhärten. "Verstehe. Dann mach ich es eben alleine." und sie hievt Dad in unser altes Auto und fährt dann mit quietschenden Reifen vom Hof. Ich sehe derweil zu Alex und sage: "Wir müssen ebenfalls ins Krankenhaus."

Irene
Betrunken wie ich bin und ohne Autoführerschein fahre ich den Wagen halbwegs heil vors Krankenhaus. Mir doch egal ob das noch Konsequenzen hat. Dad ist verletzt und er muss sofort behandelt werden. Ich springe aus dem Auto, reiße die Beifahrertüre auf und helfe ihm auszusteigen. Dann stolpern wir auf den Eingang zu und ich rufe nach Hilfe. Zehn Minuten später finde ich mich alleine in einem Gang vor dem OP Saal wieder, hoffend, dass er wieder wird. Er ist offensichtlich alles was mir geblieben ist. Ein kranker, psychopathischer Vater ist alles was ich habe. Junior habe ich an die Brotherhoods verloren und Mason hasst mich, wegen meines Vaters. Wenn Jay stirbt, bin ich alleine.


Junior
Ich starre im Rückspiegel immer wieder zu Charlie und wünschte ich könnte mehr tun als da zu sein. Ich will irgendwas tun um ihr zu helfen. Aber da gibt es nichts was ich tun könnte. Rein gar nichts. Also schweige ich während der Autofahrt.

Junior
Während Alex weg ist, nehme ich Charlies Hand und bringe sie dazu sich hinzusetzen, damit sie nicht unruhig auf und ab tigert wie sie es zuvor getan hat. Dabei rede ich beruhigend auf sie ein. "Dein Dad ist stark. Ihm wird es gut gehen, glaub mir." Dabei bin ich selbst besorgt. Ich mag Chris nicht sonderlich aber er ist Charlies Vater. Das bedeutet mir was.


Irene
Irgendwann ziehe meine Knie an und beginne zu schluchzen. Er muss einfach wieder gesund werden. Er muss. Ohne meinen Vater bin ich ein nichts. Ein niemand. Ohne mein Dad bin ich einfach nur eine von diesen Schlampen vom Motorradclub.

Junior
Ich atme ebenfalls erleichtert auf und sehe Charlie an, ehe ich den Kopf schüttle. "Jay ist nicht mein Dad. Nicht mehr jedenfalls. Er hat sich jegliches Recht darauf verspielt sich als solchen zu bezeichnen. Ich warte hier mit dir." sage ich und sehe sie an, ehe mein Ton sanfter wird und ich sie anlächle. "Soll ich uns allen eine Runde Kaffee holen?"


Irene
Ich weiß nicht wie ich auf die dumme Idee komme, doch ich bin verzweifelt und immerhin noch ziemlich betrunken, also mache ich mich auf den Weg zu Masons Krankenzimmer. Dort angekommen klopfe ich und betrete gleich darauf das Zimmer ohne auf eine Antwort zu warten.

Junior
Ich nicke. "Klar." sage ich und rutsche näher zu ihr. Zum Glück haben die Stühle hier keine Lehnen und so kann ich meinen Arm um sie legen und sie enger an mich ziehen. "Ich bin bei dir." versichere ich ihr. "Und gehe auch nirgends hin."


Irene
Ich sehe Mason an und habe mühe nicht erneut in Tränen auszubrechen. "Kann ich hier bleiben... nur... nur eine Weile?" frage ich und sinke auf seinen Bettrand.

Junior
"Er ist nicht mein Dad." sage ich und für den Bruchteil einer Sekunde verhärtet sich mein Gesicht, dann seufze ich und streiche ihr über den Arm. "Aber danke." ich lächle leicht und dann sitzen wir wieder schweigend da und hängen beide unseren Sorgen nach.


Irene
Ich starre ihn an und sage: "Mein Dad ist...." dann breche ich allerdings ab und schüttle den Kopf. "Ist egal. Wenn ich nicht hier bleiben kann, nehme ich aber das hier mit." ich schnappe mir meinen Laptop vom Tisch und versuche die Schluchzer und die Tränen zu reduzieren. Dann verschwinde ich ohne ein weiteres Wort aus dem Zimmer. Und dann kommt mir eine Idee. Ich ziehe mein Handy aus der Tasche und wähle Hannahs Nummer. Als sie schließlich ran geht, ist es dahin mit meiner Selbstbeherrschung. Ich schluchze in den Hörer dass sie vorbei kommen soll.

Kannst du machen Nicht vergessen, sie und Jay sind 'Freunde'


Irene
Sie sagt mir, dass sie sofort da sein wird und ich sinke in einen der Stühle am Rand. Ich habe das Gefühl, dass mein ganzes Leben um mich herum zusammenbricht und dass nichts mehr so ist, wie es sein sollte. Und ich mag dieses Gefühl nicht. Überhaupt gar nicht.


Junior
Ich begleite Alex und Charlie, bleibe allerdings im Hintergrund. Das hier ist eine Familienangelegenheit und der einzige Grund wieso ich hier bin ist, dass ich für Charlie da sein will. Sie braucht mich. Aber sie braucht jetzt auch ihre Mutter und vor allem ihren Vater. Er sieht schrecklich aus, wie er da so angeschlossen an diesen ganzen Geräten halbtot im Bett liegt. Sein Gesicht wurde verarztet aber es sieht immer noch schlimm aus. Und wieder spüre ich eine kochend heiße Wut im Bauch. Jay hat das getan. Das ist allein Jays Schuld!

Irene
Und dann ist sie da und ich wische mir die Tränen aus dem Gesicht. Eine ziemlich sinnlose Unternehmung, weil gleich noch mehr nach kommen. Immerhin muss ich nicht mehr schluchzen und ich erzähle ihr was passiert ist. "...du kennst Jay. Er wollte es Chris heimzahlen und zwar so sehr, dass er sich selbst gleich mit ausgeknockt hat. Jetzt ist er in OP und ich habe keine Ahnung wie es ihm geht." ende ich schließlich.


Junior
Ich trete leise neben Charlie und lege ihr eine Hand auf die Schulter um ihr zu zeigen, dass ich für sie da bin. Dann sage ich: "Ich geh uns allen mal Kaffee holen." damit verlasse ich das Zimmer und mache mich auf den Weg in die Cafeteria.