Urania
Mit wild klopfendem Herzen rannte ich in den Garten, in dem meine Schwestern und ich immer unsere Zeit vertrieben. Dort fand ich nicht nur sie vor, sondern auch gleich Apollo, der ein wunderschönes Lied sang. Fast verlor ich mich in seinem göttlichen Gesang, aber mein Herz erinnerte mich sofort daran, warum ich hier war. Warum ich dringend seine Hilfe brauchte.
> Apollo.< unterbrach ich ihn. Das passierte normalerweise nie. Warum auch dieses wunderschöne Lied abbrechen? Hilflos sah ich dem Gott in die Augen, der seinen hellen Blick auf mich richtete. Sein goldenes Haar schmolz in der Sonne, es funkelte.
> Urania, was ist los? So kenne ich dich gar nicht.< Damit bezog er sich wohl auf meine Rastlosigkeit.
Ich biss mir auf die Unterlippe und holte tief Luft, um ihm zu erzählen, was vorhin vorgefallen war und dass Daniel, in dem ein Wächter wohnte, dringend Hilfe benötigte. Apollos Aura wurde noch heller, als ich endete und er richtete sich zu seiner imposanten Größe auf. > Es ist verboten, einen Menschen in unser Reich zu lassen. Er muss zurück in die sterbliche Welt, andernfalls kann das gefährliche Konsequenzen für ihn haben. Unsere Welt ist nicht gemacht wie seine. Er kann hier nicht überleben, Wächter hin oder her. Aber um dich zu beruhigen, werde ich mit ihm reden. Dann klärt sich auch die Sache mit dem Wächter.<
Erleichterung durchflutete mich. Das war mehr, als ich erwartet hatte, weshalb ich Apollo tausendfach dankte.