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61

03.08.2016, 23:27

Dan:

"Vermutlich ist es wirklich besser, wenn du mich sietzst."- gab ich ihr Recht und schüttelte ihre Hand, die mich erneut mit der starken Energie umhaute.
Ich persönlich fand es nicht besonders toll, den dieses Du hatte mir so eine gewisse Vertrautheit verliehen. Als würden wir uns schon lange kennen, während das Sie zwischen uns Distanz schaffte.
"Aber wenn wir alleine sind, verbitte ich es dir." - sagte ich dan mit einem Lächeln und machte eine ausladende Bewegung in Richtung der Tür, die ich für die offen hielt.
Gemeinsam liefen wir zu einem großen Konferenzraum am Ende des Ganges. Als wir den Raum betraten, erstarben die Gespräche und nicht anders als erwartet waren alle Augen auf die schöne Frau neben mir gerichtet.
"Guten Morgen zusammen." - unterbrach ich die Gafferei, in dem ich mich am Kopf des großen Tisches stellte, um den die Kollegen saßen. "Leider muss ich mitteilen, dass unsere langjährige Kollegin Mrs Becker uns verlassen hat." - verkündete ich als erstes. "Und daher ist diese junge Frau hier, die ab heute ihren Part übernehmen wird." - sagte ich und deutete auf Zara. "Miss Winchester." - bat ich sie nach vorne.
***Urlaub**** 8)

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Raindrop« (03.08.2016, 23:34)


62

03.08.2016, 23:36

Zara

Dass er das Du beibehalten wollte, wenn wir allein waren, löste einen eigenartigen Schwarm in meiner Bauchgegend aus. Kurz legte ich eine Hand auf die betroffene Stelle, folgte ihm aber sogleich aus dem Büro und zwar direkt in einen großen Raum, in dem sich sehr viele Menschen aufhielten. All die Blicke richteten sich sofort auf mich. Daran würde ich mich wohl gewöhnen müssen.
Ich ließ Daniel den Vortritt beim Sprechen, da dies wahrscheinlich Gang und Gebe war und dann trat ich vor, um mich persönlich vorzustellen. > Guten Tag, ich bin Zara Winchester und ich freue mich sehr, Teil dieses Teams zu werden und verspreche selbstverständlich mein Bestes zu geben. Da ich die Rubriken Horoskope und Kummerkasten übernehme, habe ich für jeden einzelnen ein offenes Ohr und hoffe, dass wir alle gut auskommen.<
Nie zuvor hatte ich mich auf diese Art und Weise vorgestellt, denn das hatte ich bisher nie nötig gehabt. Ich arbeitete nicht, sondern lebte für die Astronomie und teilte mein Wissen mit den Menschen. Doch ich gab mir größte Mühe 'normal' rüberzukommen und freute mich über einige erhellte Gesichter. Ich schien es vor allem dem männlichen Geschlecht angetan zu haben. Das würde sich wohl nie ändern, auch nicht im Olymp.
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63

04.08.2016, 14:00

Dan:

Mir entging natürlich nicht, dass die männlichen Kollegen hin und weg von der schönen Frau waren. Allerdings verspürte auch so ein Gefühl in mir, das der Eifersucht sehr nahe kam.
"Also, bitte ich euch Miss Winchester zu unterstützen und ihr auch zu helfen." - riss ich wieder das Wort an mich. "Dann kommen wir zu der Tagesordnung über..." - sagte ich und deutete auf den freien Stuhl zu meiner linken, wo sich Zara hinsetzen wollte. Auch ich nahm Platz und öffnete den Block, der vor mir lag. "Nun ..." - fuhr ich fort und in den nächsten zwei Stunden besprachen wir die aktuellen Themen und was davon auf die Titelseite kommen sollte. Robert, unser Fotograf reichte dann die Fotos an mich weiter, damit ich sie an die anderen Mitarbeiter für ihre neusten Artikel verteilen konnte.
Die Themen standen fest und ich entließ die Kollegen, damit sie sich wieder an die Arbeit machen konnten. Einige gingen auch sofort, weil sie von Zuhause aus arbeiteten oder noch Recherche für ihre Artikel betreiben mussten.
"Miss Winchester." - wand ich mich an Zara. Außer uns war noch Robert da, der mit Lucinda, unserer Wetterfee sprach. "Kommen Sie mit, ich zeige Ihnen das Großraumbüro, wo auch Sie Ihren Tisch haben werden." - ich erhob mich und nahm den Block, in den ich einiges notiert hatte in die Hand.
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64

04.08.2016, 14:17

Zara

Ich setzte mich hin und lauschte Daniels Stimme, die nach wie vor wunderschön in meinen Ohren klang. Meine Schwestern und ich waren mit Gesang und Tanz aufgewachsen, daher war es ein großes Kompliment, wenn ein Mensch sogar eine von uns imponieren konnte. Mehrmals erwischte ich mich dabei, wie ich sein Gesicht musterte, aber nebenbei hörte ich zu, um zu verstehen, wie die Arbeit hier funktionierte. Bisher war alles ganz verständlich.
Die anderen Mitarbeiter beobachtete ich ebenfalls nur aus dem Augenwinkel. Noch war ich nicht an ihnen interessiert, aber das würde sich bald ändern, wenn ich erst einmal richtig zu arbeiten anfing. Als alle aufstanden und zurück an ihre Arbeit gingen, drehte ich mich zu Daniel um. Nickte. Ich war gespannt, wo mein Arbeitsplatz sein würde. In seiner Nähe? Das hoffte ich jedenfalls.
> Wie lange arbeiten Sie hier schon, Mr. Foster?< fragte ich ihn und musste mir dabei ein Lächeln verkneifen, weil ich es irgendwie amüsant fand, ihn zu siezen, obwohl wir uns gestern sehr viel privater unterhalten hatten.
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65

04.08.2016, 15:05

Dan:

Ich verließ den Konferenzraum und schritt zum Großraumbüro, was auf der anderen Seite des Stockwerkes befand.
"Jetzt hör aber mit dem Gesieze auf." - forderte ich sie auf. Jetzt wo wir wieder alleine waren, wollte ich diese geschäftliche Distanz zwischen uns nicht mehr. "Seit drei Jahren mache ich das hier." - antwortete ich ihr und seufzte schwer. Zu gerne hätte ich ihr von meinen wirklichen Wünschen und Träumen erzählt, doch ich war mir nicht sicher, ob sie so viel privates von mir wissen wollte. Eigentlich wusste sie, seit unserem gestrigen Gespräch mehr über mich, als jemand anderes aus dem Büro.
Ich öffnete die schwere Glastür und wir betraten einen großen Raum mit mehreren Tischen, die durch mannsgroße Gibsplatten von einander getrennt waren. Ich führte Zara u dem Tisch, den Mrs Becker besetzte hatte. Ihre persönlichen Sachen standen hier noch auf dem Tisch.
"Ich werde Rachel bitten, den Tisch für dich frei zu machen." - erklärte ich Zara. "Dein Laptop, den du auch gerne nach Hause nehmen kannst, wenn du von dort aus arbeiten möchtest. Du hast freien Internetzugang und so kannst du die Artikel auch per EMail übermitteln." - erklärte ich ihr. "Allerdings muss ich noch die Daten von Mrs Becker dort löschen." - fügte ich noch hinzu. "Ansonsten kannst du über diesen Tisch und die Arbeitsgeräte frei verfügen." - ich lächelte sie an und lockerte meine Krawatte. "Hast du noch Fragen?"
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66

04.08.2016, 20:22

Zara

Ich lachte leise in mich hinein, als er darauf bestand, dass ich ihn duzte. Mir gefiel das. Es schmeichelte mir, dass er diese geschäftliche Distanz nicht haben wollte. Aber dann fiel mir die Last auf seinen Schultern auf, die er nicht tragen wollte. Er mochte diesen Beruf nicht. Er wollte lieber etwas anderes machen und ich wusste, was das war. Allerdings konnte ich ihn nicht darauf ansprechen, ohne allzu komisch aufzutreten.
Mein Blick erfasste meinen zukünftigen Arbeitsplatz. Schade, dass ich nicht in seiner unmittelbaren Nähe war, aber das reichte völlig aus. Ich fand es sogar toll, dass ich all das mit nach Hause nehmen konnte, falls ich das wollte. Aber ich würde hierbleiben. In Daniels Nähe. Außerdem musste ich mich noch mit allen anderen Kollegen bekannt machen, denn ich wollte keinesfalls einen unfreundlichen Eindruck hinterlassen.
> Was die Arbeit betrifft, habe ich noch keine Fragen, aber mir werden sicherlich morgen einige einfallen. Doch es gibt eine Sache...< Ich lächelte ihn leicht verlegen an. Ein Ausdruck, den ich nicht oft aufsetzte. > Ich bin neu in der Stadt und kenne mich nicht gut aus. Daher würde es mich freuen, wenn du mir die wichtigsten Orte zeigen könntest. Beispielsweise, wo man das beste Mittagessen bekommt.< Meine Augen begannen freudig zu funkeln.
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67

04.08.2016, 20:52

Dan:

Ich ließ sie für keinen Moment aus den Augen, während die ihren neuen Arbeitsplatz begutachtete.
"Wenn du es möchtest, kann ich dir gerne alles zeigen." - schlug ich vor. "In San Francisco gibt es viel zu sehen und zu entdecken." - fügte ich noch hinzu und freute mich bereits mit ihr außerhalb der Büroräume, wo wir einander sietzen mussten, Zeit mit ihr zu verbringen. "Und wo das leckerste Mittagessen gibt zeige ich dir in ... " - ich warf einen Blick auf meine Armbanduhr. "einer Stunde." - ich sah wieder zu ihr. "Ich muss noch einiges erledigen und gegen 12:00 Uhr können wir dann gemeinsam zu Mittag essen." - schlug ich vor. "Du kannst dich solange umsehen und Rachel hat sicherlich noch Leserbriefe da, die unter die Kategorie Kummerkasten fallen. Sie wird sie dir bestimmt überlassen und du kannst dich ja schon daran versuchen." - fuhr ich fort und seufzte. Die Zeit saß mir im Nacken, doch ich wollte so gerne hier bei ihr bleiben. "Also, bis später. Und wenn doch noch andere Fragen kommen sollten, dann komme einfach in mein Büro." - sagte ich noch und ging dann zurück zu meinem Büroraum.
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68

04.08.2016, 20:59

Zara

Er wollte mir schon heute alles zeigen? Innerlich freute ich mich wie verrückt. Dass er meine Gesellschaft genoss, sah ich ihm an, daher fühlte ich diesen wilden Schwarm in meinem Magen, den ich schon auf der Reise hierher bemerkt hatte. > In Ordnung, bis später!< sagte ich noch, als er ging.
Zunächst stand ich etwas ratlos vor meinem Tisch, doch dann setzte ich mich in Bewegung und näherte mich Rachel, der Empfangsdame. > Mr. Foster hat mir gesagt, dass Sie noch einige Leserbriefe haben, die ich bearbeiten könnte.< Die Frau sah von ihren Unterlagen auf und nickte. Allerdings entging mir ihr prüfender Blick nicht. Irgendwie misstraute sie mir. Sie schien mich nicht allzu sehr zu mögen, was ich schade fand, weil ich ihr nichts getan hatte. War sie womöglich eifersüchtig? Neidisch? Damit kannte ich mich leider nicht so gut aus, weshalb ich diese Gedanken schnell verwarf.
Ich nahm die Briefe, die sie mir entgegenhielt, in die Hand und machte mich damit auf den Weg zurück an meinen Arbeitsplatz. Ich setzte mich hin, breitete alles aus und öffnete einen Brief nach dem anderen. Die Sorgen der Menschen auf Papier zu haben, war irgendwie...intensiv. Sie brauchten wirklich Hilfe. Sie brauchten einen guten Rat. Eine Frau beklagte sich wegen ihrer Beziehung zu ihrem Mann, den sie mit einer anderen erwischt hatte. Ihr Schmerz war zwischen den Zeilen zu spüren und mich nahm ihr Unglück sehr mit, weil sie zudem noch zwei Kinder hatte, die darunter litten.
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69

04.08.2016, 21:18

Dan:

Nachdem ich die nötigen Telefongespräche geführt hatte, sah ich auf die Uhr. Obwohl ich das Gefühl hatte, es wären bereits Stunden vergangen, hatte ich nur 15 Minuten überbrückt. Dabei sehnte ich mich bereits nach dem Treffen mit Zara.
Mich erschraken meine eigenen Gedanken. Durfte ich so etwas, als ein liierter Mann, für eine andere Frau empfinden? Wahrscheinlich nicht, doch ich konnte nichts dagenen machen. Ich spürte nunmal dieser Freude in mir, wenn ich Zara bei mir hatte und das, obwohl wir uns erst seit gestern kannten.
Rachel kam mit zwei Mappen mit Schreiben, die ich alle durchsehen und unterzeichnen sollte, doch auch das dauerte nicht allzu lange.
Warum gefror die Zeit, wenn man sie schnell hinter sich lassen wollte?
Ich stand auf und ging zum Fenster, um auf die lärmende Stadt runterzuschauen. Die Menschen eilten davon und die Autos rasten die Straße entlang. Ein schwerer Seufzer enging mir. Ich entfernte meine Krawatte, die ich ohnehin nicht so gerne trug und öffnete den ersten Knopf meines Hemdes. Da ich ohnehin heute keine Termine mehr hatte, krämpelte ich die Ärmel meines Hemdes hoch und warf einen Blick auf die Uhr. Es war kurz vor 12 Uhr und ich konnt eeher nicht mehr lange warten. Ich verließ mein Büro und ging zum Großraumbüro. Zara fand in vertieft in die Leserbriefe am Tisch sitzen.
"Hey, na bereit?" - wollte ich dann wissen und lächelte sie an. In ihrer Nähe zogen sich meine Mundwinkel automatisch nach oben, ohne das ich etwas dagegen machen konnte.
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04.08.2016, 21:27

Zara

Beim ein oder anderen Thema hatte ich einen guten Ratschlag parat gehabt, aber einige Leidensgeschichten nahmen mich zu sehr mit, als dass ich sie hätte auf Anhieb lösen können. Dafür würde ich ein wenig Zeit brauchen. Ich strich ein paar Strähnen, die sich aus meinem Zopf gelöst hatten, zurück und schrieb die letzten Zeilen in einen Notizblock, als Daniel auftauchte. Seine Stimme löste wieder diesen kribbelnden Sturm in mir aus.
> Ja.< sagte ich sofort und brachte etwas Ordnung auf den Tisch, weil ich es nicht im Chaos zurücklassen wollte. > Es ist manchmal erschreckend, wie hilflos manche klingen. Das macht mich irgendwie...traurig.< gestand ich ihm, als ich den Regenschirm in die Hand nahm und ihm zum Ausgang folgte. Er trug keine Krawatte, das war mir sofort aufgefallen. Auch, dass sein oberster Knopf offen war. Kurz blieb mein Blick an diesem Fleck freier Haut hängen, doch ich riss mich schnell zusammen und schenkte ihm ein leichtes Lächeln.
> Wo gehen wir zuerst hin?< wollte ich neugierig wissen.
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04.08.2016, 21:44

Dan:

Während ich auf sie wartete, beobachtete ich jede ihrer Bewegungen, die so stimmig und melodisch waren.
"Also, wie gesagt, wenn du Hilfe brauchst, weißt du, wo du mich finden kannst." - meinte ich dann gemeinsam gingen wir zur Ausgangstür. "Rachel, Miss Winchester und ich machen jetzt Mittagspause." - informierte ich die Empfangsdame, die zwar nickte, uns jedoch mit einem aufmerksamen Blick zu begleiten. "Ich dachte mir, dass wir uns erstmal stärken und dann machen wir einen kleinen Spaziergang durch die Stadt." - klärte ich sie über mein Vorhaben auf. "Allerdings müsste ich wissen, was du essen möchtest. Hier in der Nähe gibt es viele Restaurants, die auch leckere Speißen anbieten." - fügte ich hinzu und öffnete für sie die Tür. Draußen nahm ich ihr den Schirm aus der Hand und öffnete ihn, dann bot ich ihr meinen Arm zum Einhacken an. Ich mochte dieses Gefühl von ihr berührt zu werden, das erfüllte mich mit einer Energie, die mir sicher dabei helfen würde, den Tag zu überstehen ohne in düsteren Gedanken und Selbstzweifeln einzugehen.
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04.08.2016, 21:52

Zara

Ich mochte es, wenn er eine helfende Hand bot. Das zeigte mir, dass er zu den guten Menschen gehörte, obwohl sie selbst nicht viel zum Lachen hatten. Lächelnd hakte ich mich bei ihm ein, als er mir seinen Arm anbot. Der wilde Sturm in meinem Inneren nahm sofort zu, während sich zusätzlich eine Wärme bemerkbar machte, die mich von Kopf bis Fuß erfüllte. Ich fühlte mich...federleicht. Ein Zustand, den ich nur aus meiner Heimat kannte, denn dort war es normal sich befreit zu fühlen. Hier, in der Menschenwelt, war das nicht so. Bei ihm allerdings schon.
> Ich mag Überraschungen. Bring mich einfach dorthin, wo du dich am wohlsten fühlst.< antwortete ich. Er sollte sich entspannen und mal selbst das tun, worauf er Lust hatte. > Die kleinen Dinge, die dich erfreuen, schon vergessen?< fügte ich hinzu und unterdrückte ein Schmunzeln, als ich an unser gestriges Gespräch dachte.
Der Regen prasselte auf den Schirm, begleitete uns. An der Seite wurde ich etwas nass, doch das störte mich nicht. Wasser gehörte zum Leben dazu. Mich hätte es auch nicht gestört, ohne Schirm spazieren zu gehen. Regen liebte ich genauso sehr wie die Sonne selbst.
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73

04.08.2016, 22:07

Dan:

Kaum berührte ihre Hand meinen Unterarm, schon fühlte ich das. Ich konnte es schlecht erklären, doch es war ein Gefühl, als wäre ich angekommen, als hätte ich mein Leben lang nur darauf gewartet, dass diese Frau in mein Leben trat.
Während diese Erkenntnis die Wärme in mir auslöste, wurde ich von der anderen Seite von meinem Schuldgefühl übermannt. Ich schluckte nur und versuchte den aufkommenden Gedanken an Tamara zu verdrängen und es gelang mir tatsächlich, kaum hatte ich einen Blick auf die Frau neben mir geworfen.
"In Ordnung." - sagte ich und erneut lächelte ich. "Aber ich möchte keine Beschwerden hören, weil es kein schickes Nobelrestaurand ist." - ermahnte ich sie und wir liefen zu der Fussgängerampel. Das kleine Lokal, wo ich so gerne aß, befand sich in einer kleinen Gasse nur wenige Straßen von hier entfernt. Es war sehr unscheinbar, doch das Essen war fabelhaft. Die Menükarte bestand lediglich aus fünf Gerichten, jedoch verstand der Koch etwas davon.
Schon bald standen wir von der Tür.
"Nach dir." - sagte ich und öffnete diese für Zara. Drinnen roch es nach frischen Brot und gierig sog ich diesen Duft ein. "Es ist orientalische Küche, ich hoffe das gefällt dir." - sagte ich und eine dunkelhaarige Kellnerin kam mit einem breiten Lächeln auf uns zu.
"Guten Tag, Mr Foster." - begrüßte sie mich beim Namen und lud uns ein, ihr zu einem kleinen Tisch zu folgen.
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04.08.2016, 22:14

Zara

Als wir uns dem Lokal näherten, verstand ich, was er meinte. Auf dem Weg hierher hatte ich einige schicke Restaurants gesehen, doch das hier fiel nicht besonders auf. Es war schlicht, unscheinbar. Doch die Gerüche, die mir in die Nase stiegen, brachten mich zum Lächeln. Hier wurde mit Liebe gekocht. Das spürte ich auf Anhieb.
> Mich beeindruckt man nicht mit Macht und Geld, sondern mit Gesten, die auch etwas bedeuten. Und wie ich es sehe, wissen die Leute hier, wie sie leckere Gerichte zubereiten, also bin ich völlig zufrieden.< sagte ich an Daniel gewandt. Ein breites Lächeln zierte meine Lippen, als ich mich anschließend setzte. Neugierig ließ ich meinen Blick umherschweifen. Es waren nicht viele Gäste anwesend, aber einige von ihnen sahen zu uns rüber. Naja, direkt zu mir.
Ich senkte den Blick, als könnte ich allein dadurch die göttliche Aura noch mehr verdrängen. Es war nicht so, als wären mir die Blicke unangenehm, aber irgendwie störten sie mich doch. Ich kam mir wie ein Ausstellungsstück vor. Wie die nachgebauten Statuen unserer Existenzen in Museen und Vorgärten. Ich verdrängte diese Gedanken und hob wieder den Kopf.
Die nette Kellnerin brachte uns die Menükarten. Erstaunt stellte ich fest, dass nicht viel zur Auswahl stand. > Was ist dein Lieblingsgericht? < fragte ich sofort.
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04.08.2016, 22:40

Dan:

Dieses Lokal hatte ich eins gefunden, als ich das Büro verließ, um etwas zu Mittag zu essen. Der schöne Duft nach frischem Brot hatte mich hierhin gelockt und ich bereute es keineswegs. Ich wollte auch Tamara an meiner neuen Entdeckung teilnehmen lassen, doch sie weigerte sich auch nur reinzugehen. Also versuchte ich es nicht mehr und ging hier alleine essen.
Die Kellnerin, deren Name Suli war, brachte uns die Menükarte. Während Zara reinsah, legte ich sie bei Seite. Ich wusste schon, was ich wollte.
"Hier schmeckt eigentlich alles." - antwortete ich ihr dann und sah zu dem Nachbartisch. Die beiden Männer brachen ihr Gespräch ab und legten sogar ihr Besteck bei Seite gelegt, während sie Zara offen anstarrten. Das gefiel mir nicht, aber ich sagte nichts. Immerhin war ich nicht in der Position einen Anspruch auf sie zu erheben, vor allem weil ich selbst in festen Händen war. "Ich mag sehr Gemüse-Tajine." - sagte ich und erklärte ihr, von dem raffinierten Eintopf, das in einem Gefäß über Stunden geschmorrt wird.
Die glotzenden Männer gingen mir gehörig auf den Keks, doch ich ließ mir nichts anmerken. Immerhin war Zara hier mit mir und ich könnte auch ihr Freund sein.
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04.08.2016, 22:47

Zara

Da ich keine Ahnung vom menschlichen Essen hatte, nickte ich bloß und wusste nicht so recht, für was ich mich entscheiden sollte. Daher entschied ich mich spontan für die zweite Variante. Wenn alles gut schmeckte, dann vertraute ich Daniels Urteil. Die Kellnerin namens Suli nahm unsere Bestellung auf und nahm die Menükarten mit sich. Ich freute mich irgendwie auf das Essen. Endlich würde ich herausfinden, von was sich Menschen ernährten. Ich war ehrlich gespannt.
> Erzähl mir mehr über dich, zum Beispiel deine Wünsche.< nahm ich das Gespräch wieder auf und schaute Daniel direkt an. Versank wieder in seinen schönen Augen, die mich an einen sonnendurchfluteten Wald erinnerten. Auch seine Lippen zogen mich in den Bann, was mich kurz aus dem Konzept brachte. Es war ziemlich untypisch für mich, solche Gedanken zu hegen. Mich angezogen zu fühlen. Mein Blick kehrte zurück zu seinen Augen.
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77

04.08.2016, 22:57

Dan:

Ich bestellte Lammtajine und zwei Tassen Minztee für uns beide.
"Danke." - sagte ich und Suli ließ uns lächelnd wieder alleine.
Immer noch verunsicherten mich die Blicke der Männer, doch als ich meine Augen wieder auf Zara richtete und ihren Blick auffing, verschlug es mir für einen Augenblick den Atem. Ich ertrank in dem hellen Blau und für einen Augenblick verspürte ich ein starkes Verlangen, über den Tisch zu greifen und sie zu berühren. Zu spüren, wie sich ihre Haut anfühlte, die so makelos schien. Ich wiederstand dem Drang und unterbrach den Augenkontakt. Ich durfte es nicht fühlen und vorallem durfte ich dem nicht nachgeben.
"Über mich gibt es nicht viel zu wissen." - bemerkte ich nur etwas verlegen und sah auf die Tischplatte vor mir. "Ich bin halt ich und das meiste weißt du ja schon. Ich bin Chefradekteur und ansonsten ist mein Leben eher langweilig." - sagte ich und aus irgendeinem Grund erwähnte ich Tamara mit keinem Wort. Ich fand es nicht richtig, doch auch zu erzählen, dass ich in einer Beziehung war, empfand ich auch nicht richtig. "Meine Wünsche?" - wiederholte ich und dachte kurz nach. "Irgendwann möchte ich nach Nordafrika reisen und dort eine Ausgrabungsstätte besuchen." - eröffnete ich ihr. Das war ein Wunsch, der höchstwahrscheinlich für immer ein Wunsch bleiben würde.
***Urlaub**** 8)

78

04.08.2016, 23:08

Zara

Es gefiel mir nicht, dass er sein Leben als langweilig abstempelte. Das sollte er nicht tun. Jeder hatte seinen Platz im Leben. Jeder hatte eine Wahl. Leider trafen die meisten die falsche Entscheidung, weil sie zu große Angst hatten, ein Risiko einzugehen. Das war mit Abstand der größte Fehler, den die Menschen heute reihenweise machten. Ich konnte all das sehen. Tag für Tag. Es stimmte mich mehr als nur traurig, dass Daniel zudem einen Wunsch hegte, für den er nicht den Mut besaß, ihn einfach auszuleben.
> Dann verwandle das Irgendwann in ein Bald. Das Leben eines Menschen ist begrenzt, wir sind nicht unsterblich. Aber wenn wir es wären...< Ich wandte den Blick ab und betrachtete das eingerahmte Bild an der Wand, das eine schöne Landschaft zeigte. >..., dann würden wir uns wünschen, doch sterblich zu bleiben. Man schätzt jeden Moment mehr. Jede Berührung, jedes Wort, jedes Lächeln.< Wieder machte ich eine Pause. Ich sah ihn wieder an. Lächelte. > Wenn du also diesen einen Wunsch hast, dann zögere nicht. Tu es einfach. Denk nicht an die Konsequenzen, jede Handlung hat irgendwelche Folgen. Doch das haben Veränderungen eben an sich. Bevor ich hierher kam... hatte ich keine Ziele, keine Wünsche. Jetzt habe ich welche.<
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04.08.2016, 23:18

Dan:

Ich hörte ihr zu, doch dieses Mal konnte ich ihr nicht recht geben.
"Ich bewundere deinen Optimismus." - sagte ich anerkennend und lächelte sie an. "Allerdings kann ich ihn nicht teilen. Natürlich hat jedes Handeln eine Konsequenz und manchmal nicht nur für den Handelnden, sondern für die Menschen, die ihm nahe stehen." - erklärte ich ihr. Dabei dachte ich an meinen kranke Mutter. Natürlich könnte ich jetzt alles liegen und stehen lassen und nach Afrika fahren, doch ich könnte es mir nie verzeihen, wenn sie in der Zwischenzeit sterben sollte und ich ihr nicht Lebewohl sagen könnte. Das würde mir mein Leben lang verfolgen und mir das Leben noch schwieriger machen, als es bis jetzt schon war. "Aber es ist auch schön, so einen Wunschtraum zu haben." - bemerkte ich dann. Das stimmte allerdings. Dieses Irgendwann gab mir eine Hoffnung, dass ich meinen Traum doch in die Realität umsetzen würde ... irgendwann. "Was sind deine Träume oder Wünsche?" - wollte ich dann von ihr wissen. Mich interessierte es tatsächlich. Eigentlich interessierte mich alles, was sie anging.
***Urlaub**** 8)

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04.08.2016, 23:30

Zara

Ich musste über seine Worte lächeln. > Ich habe nicht gesagt, dass du deinen Wünschen alleine folgen sollst. Manchmal sind eben auch andere Teil eines großen Ganzen. Du weißt ja, wie ich zu den Sternen stehe. Allein sind sie schön, aber zusammen sind sie am schönsten. Man muss nur wissen, wer wirklich wichtig ist. Wer dein Leuchten verstärkt und wer es nicht tut. Aber du hast natürlich Recht. Wunschträume ähneln der Hoffnung. Solange man sie hat, ist alles gut.<
Als er mich dann nach meinen Wünschen fragte, verstummte ich und sah auf meine Hände, die auf dem Tisch lagen. So perfekt. Rein und makellos. Sie konnten das ein oder andere Wunder vollbringen. Sie halfen auf, schenkten Frieden. Doch in diesen schweren Zeiten der Menschheit schafften sie das nicht mehr. Es ging einfach nicht. Ein Schatten huschte über mein Gesicht, als ich an die Sterne dachte, die eine große Veränderung voraussagten.
> Ich will so vielen Menschen wie möglich, Glück und Frieden schenken. Ich will sie lächeln sehen.< fasste ich meine trüben Gedanken zusammen. Ich sah nicht auf, sondern starrte weiterhin das dunkle Holz an. > Es mag selbstlos klingen, aber ich sehe keinen anderen Sinn in meinem Leben. Das, was ich am besten kann, will ich teilen. Ich lebe nicht nur für mich.<
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