Florence
Als Mai zuversichtlich sprach, lächelte ich und hoffte, dass alles gut klappen würde. Gerade wollte ich Alinas Frage beantworten, als Elaina sich verabschiedete. "Bis später", sagte ich freundlich zu ihr und war erleichtert, dass es ihr besser ging. Der erste Tag war kein leichter Start gewesen, aber auch kein schlimmer. Glücklicherweise war ich schon mal mit netten Mädchen in einer Gruppe. Die Jungs waren nicht ganz erfreut darüber, mit uns zusammenarbeiten zu müssen. Ich wandte mich wieder an Alina und sprach mit einem freundlichen Lächeln weiter. "Ja, aber keine Sorge - sie werden sich mit der Zeit an die Gruppenarbeit gewöhnen!", sagte ich aufmunternd. Ich hatte ihre Sorgen bemerkt und fuhr deshalb fort: "Hey, mache dir keine Sorgen. Jeder von uns hat seine Fähigkeit erst nach und nach erlernt. Wenn es nicht sofort klappt, ist das nicht schlimm! Dann eben später. Ich bin mir sicher, dass auch du deine Fähigkeit irgendwann entdeckst und wir helfen dir dabei, wann immer du möchtest." Ich erhob mich langsam, da ich vor den Vorlesungen eigentlich noch hatte in die Bibliothek gehen wollen. "Wir sehen uns später", sagte ich zu beiden und verließ auch das Zimmer. Dann machte ich mich auf den Weg zur Bibliothek. Auf dem Weg traf ich auf Lous beste Freundin. "Hey, Florence! Hast du deine Schwester gesehen? Sie wollte unbedingt ihr Handy zurück haben und ich kann sie nirgends finden! Kannst du es ihr geben? Vor den Vorlesungen wollte ich eigentlich noch kurz in die Stadt, um etwas zu essen!" Ich nickte und nahm das Handy. "Klar, ich gebe es ihr dann", erwiderte ich und sie lief mit einem "Danke dir!" fort. Ich suchte gefühlt das halbe Gebäude ab, bis es mir in den Sinn kam, auf dem Campus zu schauen. Auch da war sie nicht. Wo konnte sie denn sein? Ich lief suchend weiter und seufzte. In dem Moment, in dem ich um die Ecke bog, lief ich mit Wucht in jemanden hinein.
Luke
Plötzlich kam Stan wieder zu uns angerannt und überrascht sahen wir ihn an. Kaum eine Skeunde später tauchten drei weitere Gestalten aus dem Gebäude auf, die nach jemandem Ausschau hielten. Mason zog eine Braue hoch und sah Stan fragend an. "Was ist los?", fragte er ihn. Er zeigte gehetzt auf die drei Jungs, die ihn in dem Augenblick fanden. "Es gibt Ärger", murmelte ich zu Mason und dieser verstand, als er die anderen sah. Achtsam sahen wir sie an und einer der Drei sprach. "Versteck' dich nicht, du Dummkopf!" Stirnrunzelnd verschränkte ich meine Arme. "Was ist das Problem?", fragte ich gefasst. Jetzt sah er mich an. Er nickte in Richtung Stan. "Der Typ hat meine Tasche umgeworfen und ist dann weggelaufen." Stan meldete sich abrupt zu Wort: "Das stimmt doch nicht! Ich habe mich entschuldigt und gefragt, ob ich beim Einpacken helfen soll! Du hast gesagt, dass du mich schlagen wirst und hast die Zwei gerufen!" Meine Augenbrauen schossen in die Höhe. "Rastet du immer wegen einer umgefallenen Tasche so aus?", fragte ich mit leichtem Hohn in der Stimme. Er sah mich aus großen Augen an. "A-aber niemand rempelt mich an!" "Es war ein Versehen. Weißt du, was das ist? Er hat sich entschuldigt. Jetzt lasst ihn in Ruhe", sagte ason mit fester Stimme und fixierte den, der gesprochen hatte, mit einem stechenden Blick. Er trat einen Schritt zurück und mrmelte schließlich: "Kommt, Jungs, wir gehen." Als sie weg waren, wandte sich Mason an Stan. "Du bringst dich nach fünfundvierzig Minuten schon in Schwierigkeiten, ernsthaft?" Stan wurde rot und sah zu Boden. "Danke", murmelte er und ich nickte schmunzelnd. Es sah wirklich so aus, als müsste Mason auf ihn aufpassen.