Alina:
Ich nickte nur und als Mai ihre SAchen für die Vorlesung zu packen begann, tat ich es ihr gleich. Ich war etwas nervös und so zitterten meine Hände etwas, als ich meine Schreibutensilien in ein Federmäppchen legte und den Reißverschluss zuzog.
Beruhige dich, Alina
Ich atmete tief durch und sah auf das Plan, als erstes hatte ich eine Vorlesung für Biologie. Diese Liste hatte ich per Email erhalten, als ich auch die Zusage erhielt und um nicht ganz die Orientierung zu verlieren, hatte ich mir das ausgedruckt. Darauf standen noch der Name des Professors und die Nummer des Raumes. Ich verabschiedete Mai und lief ebenfalls durch die vollen Flure und sah ständig auf meinen Plan, den ich in den Händen hielt. Meine Brille rutschte mir etwas vor der Nase und ich schob sie wieder hoch. Endlich stand ich vor dem Raum und ging mit den anderen Studenten rein. Ich sah mich um, aber ich erkannte niemanden und so setzte ich mich an einen freien Platz, nur zwei Reihen vor dem Pult des Professors.
Die Vorlesung begann und ich merkte schnell, dass es hier keine High School mehr war. Aber ich würde damit schon klarkommen, zumindest mit dem theoretischen Teil.
Als ich den Saal mit neuen aufregenden Eindrücken verließ, wurde ich von Flo angesprochen und war froh, dass ich in der Kantine nicht alleine essen musste. Diesen Horor musste ich in der Schule über mich ergehen lassen und ich wollte diese Einsamkeit nicht mehr.
"Klar." - willigte ich ein und gemeinsam gingen wir zur Cafeteria, die bereits gut besucht war. Nachdem ich mir einen Hähnchensandwich und ein Wasser genommen hatte folgte ich Flo zu einem Tisch, an dem bereits drei Jungen saßen. Einer war ebenfalls in unserem Team, allerdings hatte ich seinen Namen bereits vergessen. Ich musste mir auf jeden Fall eine Liste machen, damit ich die Namen auswendig lernen konnte. Flor unterhielt sich mit einem und ich aß mein Sandwich, weil ich nicht so gut darin war, Smalltalks zu führen.
Ben:
Ich packte meine Sachen für die Vorlesung. Ich mochte Sport, doch der theoretische Teil war doch etwas trocken. Allerdings würde ich keinen Abschluss schaffen, würde ich an den Vorlesungen nicht teilnehmen. Als Killian mich ansprach, überlegte ich zuerst seine Frage zu ignorieren, doch ich war nicht so erpicht darauf, mit dem Menschen, der mein Zimmergenosse war, zu streiten.
"Sportwissenschaft." - antwortete ich dann knapp und schulterte einseitig meinen Rucksack. Allerdings hatte ich auch nicht vor, ihm alles zu veraten, nur so viel, dass er mich in Ruhe ließ. "Bis dann." - verabschiedete ich mich dann doch, auch wenn sehr ungerne. Es war nicht so, dass ich unfreundlich war oder sonstiges, Reden war einfach nicht meine Stärke. Ich wusste manchmal nicht, wie viel ich von mir selbst preis geben sollte um den Menschen bloß keine Angriffsfläche zu bieten. Und vor allem war es auch sehr schwer abzuwegen, wem ich vertrauen sollte. Auch wenn mich andere wegen meiner Verschwiegenheit für arrogant hielten, so war es einfach nur eine Methode um mich selbst zu schützen.